Continental nutzt Social-Enterprise-Tools

Continental etabliert eine interne Netzwerkkultur

01.10.2012 von Uwe Küll
Gefährdet ein Tsunami die Lieferkette oder ändert ein Autohersteller kurzfristig seine Pläne, dann muss auch ein Weltkonzern schnell reagieren können. Continental nutzt Social-Enterprise-Tools für strategische Zwecke.
Foto: Continental AG

Wenn Martina Girkens, Vice President und Head of Corporate Function IT bei Continental AG, über das Social Enterprise redet, dann geht es nicht um die Frage: "Hype oder Trend?" Die weltweite interne Nutzung von Methoden und Tools sozialer Netze ist bei den Hannoveranern längst Realität, seit Continental mit dem Projekt ConNext die Netzwerkkultur als Organisationsmodell verankert hat. Vor diesem Hintergrund betont Girkens, warum funktionierende Netzwerke für den Automobilzulieferer so wichtig sind: Naturereignisse etwa wie ein Vulkanausbruch oder ein Tsunami können die Verfügbarkeit von Elektrobauteilen am Produktionsstandort und damit die Lieferfähigkeit beeinträchtigen.

Hinzu kommen steigende Anforderungen des Marktes. Im Automobilbereich bestimmt der Hersteller, welchen Preis er für ein Teil zahlt. Der Zulieferer muss mit schwankenden Kosten und Verfügbarkeiten von Rohstoffen umgehen können. Zudem beschleunigt sich das Innovationstempo: Gibt es etwa eine technische Neuerung im Premium-Segment, erwarten die Hersteller ihre schnelle Umsetzung auch für kostengünstigere Modelle. Das geht nur mit neuen Verfahren, für deren Entwicklung den Zulieferern nur wenig Zeit bleibt.

Neue Form der Zusammenarbeit

Martina Girkens, Vice President und Head of Corporate Function IT bei Continental AG.
Foto: Continental

Dem Topmanagement bei Continental wurde spätestens 2010 klar, dass sich steigende Anforderungen auf Dauer nicht erfüllen lassen, indem die Beschäftigten immer mehr arbeiten. Vielmehr kommt es darauf an, die Arbeitszeit besser auszunutzen, und zwar auf der Ebene einzelner Alltagsprozesse, indem Mitarbeiter in der Produktentwicklung über Zeitzonen hinweg zusammenarbeiten. Soziale Netze sollen helfen, Know-how-Träger organisations- und prozessübergreifend in Abläufe zu integrieren und an das Unternehmen zu binden.

ConNext ist kein IT-Projekt

Das Projekt ConNext wurde von der IT-Organisation initiiert, ist aus Sicht von Girkens jedoch kein klassisches IT-Projekt: "Uns ging es nie darum, eine technische Plattform zu implementieren. Ziel war von Anfang an die Entwicklung des Unternehmens", schildert sie die Hintergründe des Vorhabens. Das Projektteam setzt sich zusammen aus den Bereichen Corporate Communications, Human Resources, Quality- und Knowledge-Management und Information Technology. Als interne Social-Media-Plattform ist ConNext darauf ausgerichtet, Mitarbeiter dabei zu unterstützen, Kontakte aufzubauen, Informationen zu teilen, Feedback zu geben und über organisatorische Grenzen hinweg zu kooperieren. Die hierarchische Organisationsstruktur wird damit nicht aufgelöst, sondern durch die Netzwerkstruktur ergänzt.

Die Zukunft der IT-Organisation
Mobility, ByoD, Big Data, Social Media und Cloud sind Paradigmen, die heute als Anforderungen aus dem Management und den Fachabteilungen auf IT-Organisationen einstürmen.
Milind Govekar, Gartner:
Manchmal werden IT-Verantwortliche sogar für die Kaffeemaschine verantwortlich gemacht.
Peter Burghardt TechConsult:
"IT-Verantwortliche haben sich durch ihre scheinbar einzigartige Kompetenz im Unternehmen eine Art ‚Unentbehrlichkeit‘ aufgebaut."
Rüdiger Gleba, Continental AG:
Rüdiger Gleba, Continental AG: und wie kriege ich jetzt die Verbindung hin zu den etablierten Lösungen?"
Matthias Ziegler von Accenture meint:
"Sobald Systeme integriert werden müssen, führt an der IT kein Weg vorbei."
Metasonic fragte ...
... im Auftrag der Software Initiative Deutschland e.V, warum Fachabteilungen sich an Cloud-Service-Provider wenden.
Andreas Zilch von Experton fühlt ...
... sich bei der Debatte um Fachabteilungen contra IT-Organisationen an frühere Zeiten erinnert: "Heutzutage passiert das, was ich Client-Server 2.0 nenne."
IDC fragte Unternehmen,
welche Vorkehrungen diese treffen, um Sicherheitsrisiken beim Einsatz von mobilen Geräten zu minimieren.
Bei der Frage,
wo eigentlich in Zeiten von Cloud die Firmendaten lagern, wurde in einer Varonis-Studie auch große Ahnungslosigkeit offenbar.
IDC befragte Unternehmen,
welche Strategie diese verfolgen, wenn sie sich dem Thema Cloud Computing widmen. Fazit: Cloud-Aktivitäten werden stark genutzt.
Matthias Kunisch,
Geschäftsführer des SaaS-Anbieters Forcont Business Technology GmbH, meint, die IT unterstütze das Business nicht nur, sie mache es in Teilen überhaupt erst möglich.
Axel Oppermann von Experton ...
... prägt den Begriff vom "disruptive Wettbewerbsfaktor des 21. Jahrhunderts". Disruptive Entwicklungen könnten bestehende Wertesysteme unterbrechen.
In einer Big-Data-Studie von BT ...
... wurde unter anderem erforscht, wie Massendaten entstehen und woher sie kommen. Zentrale Treiber für das Datenwachstum von außen sind: (siehe Grafik)
Auch in Unternehmen wachsen ...
... die Datenberge ständig. Grund hierfür sind: (siehe Grafik)
Carlo Velten, Senior Advisor bei der Experton Group:
"Die Herausforderungen des Datenwachstums müssen zuerst auf der Infrastrukturseite gemeistert werden."
Die BT-Studie ...
... zu Beweggründen, eine ByoD-Strategie zu verfolgen, ergibt deutliche Ergebnisse: Firmen versprechen sich u.a. Wettbewerbsvorteile, eine höhere Produktivität und eine verbesserte Flexibilität.
Erhard Klein, CIO von Winterhalter,
hat Bedenken wegen ByoD. Er sieht den "mündigen Mitarbeiter" noch nicht: ""Der User klickt doch auf alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist."
Social Media in deutschen Unternehmen:
Nach einer Bitkom-Untersuchung haben hierzulande vor allem kleine und mittelständische Unternehmen Nachholbedarf.
Udo Nadolski von Harvey Nash:
"Mobilität und Social Media zusammen sind Haupttreiber für die Umwälzungen von Organisationen."
Kaspersky Lab hat ...
... im Juli 2012 untersucht, welche Smartphone-Plattformen durch Malware am meisten gefährdet sind. Das Ergebnis ist eindeutig.
Bitkom-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn meint,
dass kleine und mittelständische Unternehmen die Möglichkeiten von Social Media nicht konsequent nutzen.
Peter Ratzer, Deloitte:
"Mobility, Cloud, Social Media sind neue Anforderungen."
Arne Josefsberg, ServiceNow:
"CIOs von morgen sollten auch an den ganz großen Tischen im Unternehmen sitzen."

Funktional beinhaltet ConNext so ziemlich alles, was Web-2.0-Technik für das Social Enterprise zu bieten hat. Jeder Teilnehmer kann ein eigenes Profil erstellen und Gruppen oder "Communities" zu beliebigen Fachgebieten einrichten. Eine zentrale Suchfunktion ermöglicht die integrierte Recherche von Daten, Dokumenten und Personen zu einzelnen Themen. Das erleichtert das Finden von vorhandenen Kompetenzen, Wissen sowie Arbeitsergebnissen, was wiederum die Konzeption von Projekten und die Zusammenstellung von Teams unterstützt. In Blogs, Foren und anderen sozialen Medien können Mitarbeiter alle Informationen veröffentlichen, die sie für relevant halten. Sie können die Beiträge anderer diskutieren, ergänzen, kommentieren oder korrigieren sowie taggen und liken. Genutzt werden diese Funktionen etwa für konzernweite Initiativen zu den Themen Qualität und Lean Processes.

Klarnamen sind obligatorisch

Eine Vorabkontrolle von Posts gibt es nicht, auch keine Vorgabe, welche Sprache zu verwenden ist - Continental setzt auf die Eigenverantwortung der Mitarbeiter. "Entgleisende" Beiträg werden als unpassend gemeldet und von der Redaktion gelöscht. Da es keine anonyme Anmeldung im Firmennetz gibt, tritt der Fall nur selten ein.

Dass die Führungsspitze bei Continental nicht nur Ziele vorgibt und das Projekt steuert, sondern selbst im Netz aktiv ist, zeigt das Beispiel von Personalvorstand Elke Strathmann. Sie hat eine Diskussion zu der Frage begonnen: "Wie kann das Unternehmen Continental attraktiver für Frauen werden?" An der Diskussion beteiligten sich Mitarbeiterinnen weltweit, auch aus China und Indien

Insgesamt sind derzeit rund 20.000 User im System aktiv. Problematisch ist noch die Beteiligung von Mitarbeitern in der Produktion, weil sie keinen eigenen PC haben und sich gemeinsam genutzte Terminals als kaum praktikabel erwiesen haben. Eine Idee sieht vor, mit Windows 8 einen Stick mit einer elektronischen Identität zu erstellen, den die Mitarbeiter dann mit privaten Geräten nutzen können.

Tools für das Social Business
Instant Messaging, Acivity-Streams, Dokumenten-Sharing, Tagging und Profilseiten – diverse Plattformen stellen beliebte Social-Media-Funktionen für den internen Gebrauch zur Verfügung. Ein Überblick über die wichtigsten Tools:
Chatter
Das Tool lässt sich mit der CRM-Lösung von Salesforce integrieren und kann so Geschäftsprozesse etwa im Vertrieb abbilden, ist aber auch als Stand-alone-Lösung einsetzbar. Sein Engagement im Social-Business unterstrich der Anbieter zudem mit der Übernahme von Radian6, einem Anbieter von Tools zur Analyse unstrukturierter Daten. Chatter bietet zudem die Möglichkeit, Prozessschritte anderer Enterprise-Anwendungen, zum Beispiel von SAP, einzubinden.
Jabber
Cisco fährt im Social-Business zweigleisig. Unter dem Namen "Jabber" bündelt die Networking-Company seit Kurzem sämtliche Communications- und Collaboration-Clients, die im Lauf der Jahre unter anderem durch Zukäufe ins Unternehmen kamen. Der Jabber-Client integriert Kommunikationsfunktionen wie Präsenzanzeige oder Instant Messaging und stellt mit Hilfe der hauseigenen Webex-Produktfamilie Audio- und Videoconferencing bei Bedarf auch in HD-Qualität bereit.
Quad
Das zweite Standbein ist "Quad", von Cisco als Plattform für das Enterprise 2.0 positioniert. Es integriert Features wie Blogs und Wikis.
Quad
Quad ist am Frontend mit eingeschränkter Funktionalität mittels Web-Browser zu bedienen. Wollen Anwender die gesamte Bandbreite der Möglichkeiten ausschöpfen, ist der Jabber-Client ratsam. Er gewährleistet auch die Interaktion mit Fremdprodukten wie Microsoft Office und Sharepoint.
Jive
Eine beliebte Anwendung unter den Social-Business-Lösungen stellt das 2001 gegründete kalifornische Unternehmen Jive Software mit dem Produkt "Jive Engage" bereit. Es kombiniert Collaboration- und Community-Features und stellt Lösungen für das Knowledge-Management zur Verfügung. Ständige Erweiterungen haben die Software zu einer Social-Business-Plattform anwachsen lassen. So kamen im Lauf der Zeit Funktionen für Instant Messaging sowie die Mobility-Unterstützung für iPhones und Blackberrys hinzu.
Jive
Die funktionalen Erweiterungen hat Jive in wesentlichen Teilen eingekauft: Die Akquisition von OfficeSync wurde beispielsweise zur Basis für das Dokumenten-Sharing, das übernommene Start steuert Konnektoren zur Microsofts Office-Welt bei. Im Frühjahr 2011 schluckte der Hersteller den Business-Analytics-Anbieter Proximal Labs. Seitdem können Anwender der Software bei Bedarf große Menge unstrukturierter Daten auswerten. Beachtung fand zuletzt auch Jives Marktplatz für Applikationen, der Partner dazu ermuntern soll, die Social-Business-Plattform mit Drittanwendungen anzureichern.
Sharepoint
Microsoft setzt im Social Business auf "Sharepoint". Die Collaboration-Umgebung stellt Anwendern Dokumenten-Sharing und Kommunikationsmöglichkeiten bereit. Spezielle Social-Network-Angebote sind unter anderem integrierte Profile, Wikis, Blogs, Newsfeeds und interne Videoportale sowie Funktionen für die unternehmensinterne Suche, das Tagging, Rating und zur Kommentierung.
SmartCloud for Social Business und Connections
IBM vertreibt im Geschäft mit der unternehmensinternen Collaboration die Produktlinien "Connections" und "SmartCloud for SocialBusiness" (vormals LotusLive). Connections wird in die Unternehmens-IT integriert und bietet mit Activity Streams, Social Analytics, Wikis, Blogs, Dokumenten-Sharing sowie E-Mail- und Kalenderintegration typische Enterprise-2.0-Funktionen.
SmartCloud for Social Business und Connections
Anwendungen von Drittparteien lassen sich mittels Portal integrieren. IBM verspricht auch die Einbindung von Geschäftsprozessen, beispielsweise können Nutzer SAP-Transaktionen in der Connections-Umgebung bearbeiten. Connections lässt sich auch als SaaS-Ausführung beziehen.
SocialCast
Zudem schaffen Schnittstellen zu Lotus Notes, Outlook, Sharepoint sowie zum Active Directory ergänzende Kommunikations- und Integrationsmöglichkeiten. Jüngste Neuerung, die bereits zu VMware-Zeiten eingeführt wurde, ist die Social-Applikation "Strides", die Socialcast zur integrierten Collaboration-Plattform ausbauen soll. Interessenten an Socialcast können zunächst eine kostenlose Version ausprobieren, die sich aber nicht im internen Data Center installieren lässt und der einige Funktionen, etwa zur Datenanalyse, fehlen.
Streamwork
"Streamwork" wurde ursprünglich als Plattform entwickelt, die mit Hilfe von Business Intelligence die Entscheidungsfindung in Unternehmen schneller und kollaborativ gestalten soll. Dabei setzt SAP auf die Integration von Fremdprodukten. Anknüpfungspunkte bestehen etwa für Webex, Evernote sowie Outlook und Google Mail.
Streamwork
Die Nähe zu betriebswirtschaftlichen Anwendungen spiegelt sich in der Feature-Liste wider: Wesentliche Funktionen betreffen etwa die Agendaplanung, Prioritätenlisten, Ad-hoc-Umfragen, SWOT- und Kosten-Nutzen-Analysen sowie Verantwortlichkeits-Diagramme. Die Social-Business-Komponenten erstrecken sich auf News-Feeds für Geschäftsdaten und Monitoring-Dienste, die Aktivitäten und Ereignisse darstellen. Streamwork ist mit verschiedenen SAP-Anwendungen integriert.
Tibbr
Mit "Tibbr" hat sich der SOA- und Integrationsspezialist Tibco in das Social-Business-Geschäft vorgewagt. Folgerichtig betont auch Tibbr die Verzahnung verschiedener Anwendungen (etwa von Oracle, SAP, Microsoft Sharepoint und Salesforce.com) in einer Plattform, so dass sich beispielsweise der Activity-Stream durch Ereignisse und Veränderungen aus den Business-Applikationen speisen lässt.
Tibbr
Tibbr bietet soziale Services wie Microblogging, Profile, Instant Messaging und Voice-Memos, Videoconferencing und Communities. Die Nutzer können sogenannten Subjects folgen, das sind entweder andere Nutzer, Gruppen oder Themen. Auch Tibco bietet Unternehmen Möglichkeiten zur Analyse der Inhalte.
Yammer
"Yammer" kam vor knapp vier Jahren als unternehmensinterne, Cloud-basierende Software für das Microblogging auf den Markt. Der gleichnamige Betreiber vermarktet die Lösung zum einen als kostenlose und funktional reduzierte Version, zum anderen als kostenpflichtige Ausführung für fünf Dollar pro Monat sowie als Premium-Lösung für Unternehmen inklusive Admin-Rechten und Integrationsmöglichkeiten.
Yammer
Mit dem aktuellen Release können Anwender beispielsweise Communities einrichten, Termine in Outlook und Google Calendar planen, in verteilten Teams kommunizieren und gemeinsam Dokumente bearbeiten. Eine Präsenzanzeige erstreckt sich auch auf mobile Clients, zudem liefern Analysewerkzeuge Daten über die Aktivitäten im sozialen Netz. Die Version für Unternehmen stellt besondere Sicherheitsfunktionen sowie Andockmöglichkeiten an Geschäftsapplikationen etwa von Salesforce.com, Microsoft und Netsuite bereit.
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Heterogene Systemarchitektur

Die technische Realisierung der Plattform basiert auf IBM Connections. "Wir haben ein Modell gewählt, das die Profile in den Mittelpunkt stellt und nicht eine bestimmte Art von Dokumenten", begründet Girkens die Wahl. Connections stellt Kernfunktionen wie Profile und Social Tagging, Tasks, Wikis, Communities und Blogs bereit. Darüber hin-aus kommen weitere Tools verschiedener Hersteller zum Einsatz: Lotus Sametime für Webconferencing, Instant Messaging und Screen Sharing, Lotus Notes für E-Mail, Core Media als Content-Management-Sys-tem für Internet und Intranet. Der komplette Bereich des Collaborative-Document- Managements wird mit Microsoft Sharepoint Foundation abgebildet.

Funktionen schrittweise ausgebaut

Das Frontend des Systems wurde bewusst einfach gehalten. Beim ersten Einloggen gibt es nur einen Menüpunkt Profil. Hier kann der Benutzer seine Angaben machen, ein Foto von sich hochladen und sich mit anderen Teilnehmern vernetzen. Die Funktionalität wird schrittweise auf- und ausgebaut. Das erleichtert der IT die technische Umsetzung und den Mitarbeitern die Eingewöhnung. Im Juni 2011 wurden zunächst Sharepoint Work Spaces eingeführt, im Oktober folgten Instant Messaging und Conferencing. Seit März 2012 stehen die Profile, Bookmarks und Microblogging zur Verfügung, im April folgte die Enterprise-Suche. Gegenwärtig werden Blogs und Filesharing eingeführt. "Diese Vorgehen hat sich in der Praxis sehr bewährt", berichtet Girkens. "Die Mitarbeiter fragen von sich aus nach mehr Funktionalität - etwa in Form von Wikis. Über die Akzeptanz der Lösung müssen wir uns also keine Sorgen machen."

Vernetzung auch kulturell

Um die Tools unternehmensweit auszurollen, setzt das Projektteam von ConNext auf ein Guide-Konzept: 400 Mitarbeiter wurden zu Trainern ausgebildet, die für je 200 Kollegen kurze Einführungen geben und als Ansprechpartner bei Fragen und Problemen zur Verfügung stehen sollen. Dafür sind jeweils zehn Prozent ihrer Arbeitszeit eingeplant. Mit dieser Unterstützung sollen bis Ende 2013 mindestens 50 Prozent der 95.000 potenziellen Teilnehmer als aktive Netzwerker gewonnen werden. (jha)