Cisco schnappt sich Jabber

22.09.2008
Der Zukauf ist auf Instant Messaging und Präsenzanzeige spezialisiert.

Jabber Inc. bietet Lösungen für Enterprise Instant Messaging ("XCP", "Jabbernow"-Appliance) an, die über verschiedene Endgeräte und Plattformen hinweg funktionieren. Die technische Grundlage dafür bildet das XML-basierende Extensible Messaging and Presence Protocol (XMPP), das mittlerweile von der XMPP Standards Foundation (vormals Jabber Software Foundation) gepflegt wird. XMPP ist auch das Protokoll von Googles Instant-Messaging-Dienst "Google Talk" und wird auch von anderen gängigen IM-Programmen wie AOL Instant Messenger (AIM) oder "iChat" von Apple unterstützt.

Cisco will mit der Übernahme Präsenz- und Messaging-Dienste "in das Netz" integrieren und Nutzern verschiedenster On-Demand- wie On-Premise-Plattformen, darunter auch der hauseigenen Produkte "Webex Connect" und "Cisco Unified Communications", weitreichende Aggregationsmöglichkeiten anbieten. Jabbers Software unterstützt unter anderem Präsenzsysteme wie Microsoft Office Communications Server, IBM Lotus Sametime, AIM, Google sowie Yahoo!.

Finanzielle Details der Übernahme wurden nicht mitgeteilt. Sie soll in der ersten Hälfte des Cisco-Geschäftsjahres 2009 abgeschlossen werden. Jabber wird danach Teil der Collaboration Software Group (CSG) von Cisco. Diese gehört zur kürzlich etablierten Softwaresparte des weltgrößten Netzausrüsters, die unter anderem das Netz-Betriebssystem IOS, Netz- und Service-Management, Unified-Communications-Lösungen sowie Software as a Service umfasst.

Jabber sitzt in Denver, Colorado und wurde im Jahr 2000 gegründet. Es ist sehr Open-Source-orientiert und Hauptsponsor der XMPP Stadards Foundation. Bislang wurde Jabber vom Hauptinvestor Jona Inc. sowie unter anderem von France Telecom, Intel Capital und Webb Interactive Services finanziert. (tc)