Die Tops und Flops des Jahres

Capgemini-Studie "IT-Trends 2012"

03.03.2012 von Karin Quack
Für die Zukunftssicherung des Unternehmens gibt es aus Sicht der CIOs vor allem zwei wichtige Kriterien: die Abstimmung von IT- und Business-Strategie sowie die Integration von Standard- und Individualsoftware.
Foto: Fotolia, ktsdesign

In der jüngsten Capgemini-Studie "IT-Trends 2012" ordneten die 156 befragten IT-Entscheidungsträger aus dem deutschsprachigen Raum dem Thema Business-Alignment auf einer Skala von 1 (völlig unwichtig) bis 6 (sehr wichtig) den Wert 5.3 zu. Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil es dieser Punkt im vergangenen Jahr nicht einmal unter die "Top Five" geschafft hatte.

Anders die Integration von Standard- und Indivdualsoftware. Ihre Bedeutung wurde heuer ebenfalls mit 5.3 bewertet. Aber schon 2011 lag sie bei 5.0. Wie Capgemini erläutert, handelt es sich hierbei um eine "klassische Sisyphusaufgabe", weil sie jedes Mal aufs Neue unternommen werden muss, wenn das Unternehmen ein neues Geschäftsfeld einsteigt.

Capgeminis IT-Trends 2012
Tops und Flops 2012
In der jüngsten Capgemini-Studie "IT-Trends 2012 für effizienten IT-Betrieb" ordneten die 156 befragten IT-Entscheidungsträger aus dem deutschsprachigen Raum dem Thema Virtualisierung auf einer Skala von 1 (völlig unwichtig) bis 6 (sehr wichtig) den Wert 5.8 zu.
Tops
Die fünf Top-Themen für einen effizienten IT-Betrieb 2012 sind:
Top 5
Shared Services mit einem Wert von 4,9.
Top 4
Application Life Cycle Management mit einem Wert von 5,1.
Top 3
Business-IT-Alignment mit einem Wert von 5,2.
Top 2
Integration von Standart- und Individualsoftware mit einem Wert von 5,3.
Top 1
Virtualisierung mit einem Wert von 5,1.
Flops
Die fünf Flop-Themen für einen effizienten IT-Betrieb 2012 sind:
Flop 5
Google Apps mit einem Wert von 2,1.
Flop 4
Unternehmensinternes Microblogging mit einem Wert von 2,4.
Flop 3
Social Media Analysis mit einem Wert von 3,5.
Flop 2
Externe Blogs mit einem Wert von 2,6.
Flop 1
Natural User Interfaces mit einem Wert von 2,6.

Eine Möglichkeit, die Komplexität der Anwendungslandschaft zu verringern, ist eine Service-orientierte Architektur oder SOA. Aber die lässt sich nicht aus dem Boden stampfen. Darüber hinaus stehe schon das nächste Integrationsproblem vor der Tür, so Capgemini: Viele Unternehmen möchten die Daten aus Social Media-Anwendungen auswerten. Dazu müssten sie diese Applikationen aber in ihre Enterpise-Umgebungen integrieren - eine schwierige Aufgabe, da sie ursprünglich nicht dafür geschaffen wurden.

Die Studie

  • Wie seit einigen Jahren regelmäßig, so hat Cagemini auch im Oktober 2011 wieder die Tops und Flops der CIOs ermittelt.

  • Die Ergebnisse beruhen auf den Antworten von 156 Entscheidungsträgern aus dem Umfeld der IT in Anwenderunternehmen mit 250 Millionen bis 20 Milliarden Euro Jahresumsatz.

  • Davon arbeiten 90 in deutschen, 32 in österreichischen und 34 in schweizerischen Unternehmen.

  • Darüber hinaus wurden sieben CEOs - meist aus der Finanzdienstleistungsbranche zur IT-Organisation befragt; ihre Angaben flossen als Tendenzaussagen in die Studie ein.

Ordnung ins Datenchaos

Alle Trendthemen von 2012.
Foto: Capgemini

Dauerbrenner sind auch die Themen Daten-Qualitäts-Management und Master Data Management, die in diesem Jahr beide mit 4.9 bewertet wurden. Im vergangenen Jahr rangierten sie ebenfalls sehr weit oben: mit einer Wichtigkeit von 4.6 beziehungsweise 4.7. Vor einigen Jahren sei den Unternehmen bewusst geworden, wie viele wertvolle Informationen sie besitzen und welche Wettbewerbsvorteile sie erzielen würden, wenn sie alle Daten verknüpfen könnten, erläutert Capgemini.

Hinzu komme, dass uneinheitliche Daten viele andere Projekte ausbremsten. Folglich bemühten sich die IT-Abteilungen neuerdings verstärkt, Ordnung in ihr Datenchaos zu bringen und die Strukturen zu vereinheitlichen. Derartige Projekte seien allerdings "extrem komplex", aufwändig und personalintensiv.

Master Data Management gewinne auch im Zusammenhang mit Cloud Services Bedeutung, ergänzt Capgemini. Insofern sie die Einstufung dieses Themas unter die Top-Prioritäten keine Überraschung. Unter den fünf wichtigsten IT-Themen findet sich diesmal auch das Enterprise Content Management (ECM) Capgemini führt das auf die steigende Informationsflut - vor allem bei unstrukturierten Daten - und die hohen Anforderungen an Rechtssicherheit und Compliance zurück.

Außer zur Archivierung nutzen viele Unternehmen ECM auch zur Unterstützung und Automatisierung ihrer Prozesse ein. Hier gibt es offenbar gewaltigen Nachholbedarf. Die Hälfte der Befragten implementiert oder plant derzeit eine ECM-Lösung.

Budgets steigen leicht

  • Auch nach der Entwicklung der IT-Budgets fragte Capgemini die 156 Teilnehmer an der Trendstudie.

  • Demnach rechnen 38 Prozent der IT-Abteilungen damit, dass sie in diesem Jahr mehr Geld zur Verfügung haben werden als 2011; im Vorjahr waren es nur 35 Prozent.

  • Allerdings sind 23 Prozent auf Kürzungen vorbereitet; das sind zwei Prozentpunkte mehr als 2011.

  • Der größte Teil der Budgets, genauer gesagt: 71 Prozent, fließt in den laufenden Betrieb.

  • Für Innovationen bleiben durchschnittlich etwa 22 Prozent der Budgets, von denen ein Drittel in die Evaluierung neuer Techniken und zwei Drittel in die Beschaffung und Umsetzung der Projekte investiert werden.

Pflegeaufwand und Reibungsverluste

Wie verteilt sich das Budget auf die folgenden Bereiche?
Foto: Capgemini

Zwei der fünf Themen, die von den Studienteilnehmern als besonders wichtig für die Zukunft des Unternehmens erachtet wurde, leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Effizienz des IT-Betriebs. Eine gut integrierte Anwendungslandschaft und die reibungslose Zusammenarbeit zwischen IT- und Fachbereich landeten hier auf den Plätzen zwei (mit einem Wert von 5.3) beziehungsweise drei (5.2) der Prioritätenliste.

Die Anwendungsintegration senkt den Entwicklungsaufwand und vereinfacht die Pflege der Geschäftsprozesse, so lautet der Capgemini-Kommentar. Dass das Thema an zweiter Stelle genannt werde, belege, wie viel Aufwand eine schlecht integrierte Anwendungslandschaft verursache. Business-IT-Alignment hingegen mache den IT-Betrieb effizienter, indem es helfe, den Mehraufwand zu vermeiden, der durch unklare Absprachen oder kostenintensive Sonderwünsche der Fachabteilung erzeugt werde.

Passend dazu gilt auch das Application Lifecyle Management als wichtig für die IT-Effizienz - mit einem Wert von immerhin 5.1. Hier geht es darum, dass Software nicht nur eingeführt und betrieben, sondern irgendwann auch abgeschaltet werden muss. Wer diesen Aspekt vernachlässigt, wird viel Geld für die Pflege aller Anwendungen aus dem Fenster werfen - und gleichzeitig mit einer unflexiblen, schlecht integrierten und nicht besonders effektiven IT-Landschaft leben müssen.

Virtualisierung fördert die IT-Effizienz

Top und Flop IT-Themen 2012: effizienter IT-Betrieb.
Foto: Capgemini

Aber am wichtigsten für die Effizienz des IT-Betriebs ist ein anderes Thema: Mit einem Wert von 5.8 unangefochten an der Spitze liegt die Virtualisierung. Capgemini hält die Gründe für "offensichtlich": Die Technologie bringe Kostenvorteile, senke den Administrationsaufwand und verbessere die Auslastung der Hardware.

Es handelt sich hier übrigens keineswegs um einen Senkrechtstarter. Vielmehr gilt die Virtualisierung schon seit Jahren als das Mittel der Wahl, um die Komplexität der IT-Landschaft in den Griff zu bekommen und die Betriebskosten zu senken. Wie Capgemini ergänzt, hat mittlerweile auch schon fast jedes Unternehmen zumindest Teile seiner Infrastruktur virtualisiert.

Die Tops und Flops des Jahres

Public Cloud unter den Flops des Jahres

Neben den Top-Themen ermittelt Capgemini jedes Jahr auch die Flops, also die Trends, die entweder noch nicht in den Unternehmen angekommen oder schon wieder überholt sind. Manche interessante Technologie lande auch auf einem hinteren Platz, weil die breite Masse sie nicht benötige, räumt das Beratungs- und Serviceunternehmen ein.

Top und Flop IT-Themen 2012: Zukunftssicherung.
Foto: Capgemini

Zu den Technologien, die trotz ihres Potenzials erst einmal am Ende der Liste stehen, zählt Capgemini Mashups. Darunter ist die Integration von Informationen aus fremden Quellen, beispielsweise Tabellen oder Präsentationen, in das hauseigene Web-Angebot zu verstehen. Von den Studienteilnehmern wird diese Technik allerdings noch nicht als zukunftsweisend erachtet.

Unter den Flops findet sich aber auch ein Trend, der von der Anbieter- und Analystenseite gehypt wurde und immer noch wird: Im Gegensatz zur Private Cloud gilt die Public Cloud den IT-Entscheidern als No-go-Area - jedenfalls so lange, bis die offenen Sicherheitsfragen beantwortet sind. Das gilt auch für einzelne Cloud-Angebote wie beispielsweise "Google Apps".

Auch die Blog-Technologie ist nach Ansicht der Befragten eher unwichtig für die Zukunftssicherung des Unternehmens. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um externe Blogs oder internes Microblogging handelt.

Gartners Top-10 IT-Trends für das Jahr 2012
Gartners Trends 2012
Die in der Folge aufgelisteten Trends haben strategische Bedeutung für Unternehmen, weil sie die IT oder das Kerngeschäft künftig erheblich beeinflussen.
Media-Tablets
Angesichts der Vielzahl von Formfaktoren, Plattformen, Geräteklassen und Techniken im Mobility-Bereich sollten IT-Abteilungen die Rolle einer zentalen Planungsstelle aufgeben und lernen, die Vielfalt zu verwalten und gewinnbringend zu fördern.
Mobil-zentrische Applikationen und Interfaces
Smartphones und Tablets haben die Grundlagen der GUI-Entwicklung verändert: Touch, Sprache und Gesten lösen Icons, Menüs und Maus ab.
Internet der Dinge
Das Internet der Dinge kommt nun doch. Zunehmend werden Geräte, Maschinen und andere Objekte mit Intelligenz und Kommunikationstechnik ausgestattet.
App Stores und Marktplätze
70 Milliarden App-Downloads im Jahr 2014 erwartet Gartner. Die Masse macht der Privatkunde, doch Online-Marktplätze gibt es künftig vermehrt auch im Geschäftsumfeld.
Big Data
Datenmenge und Zahl der Formate steigen, gleichzeitig müssen Informationen schneller verarbeitet werden. Logische Data Warehouses lösen traditionelle Installationen ab.
In-Memory-Computing
Preisverfall und Verfügbarkeit von Flash-Speichern bereiten den Boden für das In-Memory-Computing.
Extrem energiesparende Server
Neue Anbieter bewerben ihre energiesparenden Server. Oft sind sie zu leistungsschwach und zu betreuungsintensiv.
Cloud Computing
Der Trend zur IT aus der Wolke wird kaum eine Branche verschonen. Die meisten Verantwortlichen treten nun in die Phase konkreter Projekte ein.

Die Aufsteiger des Jahres

Wie schon erwähnt, unterscheiden IT-Entscheider scharf zwischen der Internet-Wolke und der Private Cloud in einem kontrollierten Umfeld. Viele Unternehmen arbeiten derzeit an eigenen Cloud-Strukturen, bestätigt Capgemini. Auf diese Weise ließen sich viele der mit der Public Cloud verbundenen Sicherheitsprobleme umgehen und die Anforderungen des Gesetzgebers beziehungsweise der Aufsichtsbehörden erfüllen. Die so gesammelten Erfahrungen könnten die Betriebe später für die Auswahl eines Cloud-Anbieters nutzen - für den Fall, dass sich die Public Cloud irgendwann doch als Modell der Zukunft herausstellen werde.

Wie verteilt sich das Budget auf die folgenden Bereiche?
Foto: Capgemini

Zu den "Aufsteigern des Jahres" zählt aber auch das Thema Social Media. Laut Capgemini hat sich die Einstellung der IT-Verantwortlichen hierzu seit der vorangegangenen Befragung spürbar verändert. Vor zwölf Monaten noch sei der gesamte Social-Media-Bereich "als mehr oder weniger überflüssig eingestuft" worden. Mittlerweile lägen Social Media Analysis und Social Media Integration aber gut im Rennen. Offenbar hätten viele Unternehmen im Laufe des vergangenen Jahres angefangen, die sozialen Medien zu nutzen; 43 Prozent der CIOs gaben an, sich mit Social Media-Integration zu beschäftigen, und knapp 32 Prozent wollen eine Analyselösung für soziale Medien implementieren.

Wie die Autoren der Studie hinterherschicken, ist diese Entwicklung sinnvoll, weil sich mit der frühen Einbindung der Social Media in die IT die Fehler vermieden ließen, die seinerzeit beim Aufbau der Unternehmensportale gemacht wurden, sprich: Datenwildwuchs und Datensilos, die zu bereinigen und aufzulösen im Nachhinein sehr aufwändig seien.

Die To-do-Liste für 2012

Geplante Projekte für 2012.
Foto: Capgemini

Was haben sich die CIOs für das laufende Jahr vorgenommen? Die Liste der geplanten Projekte weist sowohl Innovationen als auch Vorhaben zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung auf. Zu den Innovationsprojekten zählen die Entwicklung mobiler Anwendungen, das Aufsetzen von Plattformen für die Einbindung von Kunden in Produktentwicklung und -verbesserung sowie die Auswertung unstrukturierter Daten. Etwa jeder zweite Studienteilnehmer gab an, hier etwas in der Pipeline zu haben.

Nach wie vor steht aber Identity- und Access-Management ganz oben auf der To-do-Liste. An diesem Thema wurde, so Capgemini, schon im vergangenen Jahr "mit Hochdruck" gearbeitet. Jeder neue Skandal mache den Unternehmen jedoch bewusst, dass sie Datenschutz und die Zugriffskontrolle gar nicht wichtig genug nehmen können. Zudem entstünden ständig neue Sicherheitslücken, die geschlossen werden müssen.

Was sich IT-Chefs für 2012 wünschen
Der Jahreswechsel...
... betrifft uns alle, aber jede/r verbindet ihn mit anderen Vorsätzen und Wünschen. Hier berichten CIOs, was sie persönlich umtreibt.
Stefanie Kemp,
CIO Vorwerk und CIO-des-Jahres-Preisträgerin 2011 (3. Platz Global Exchange Award), wünscht sich für 2012 dreierlei:
Mehr Ruhe
Ein weniger turbulentes Jahr als 2011, interessante berufliche Entwicklungen und ein Golf-Handicap besser als 24.
Matthias Moritz,
CIO Bayer HealthCare, hofft ...
Zufriedenheit
„ ... gesund zu bleiben und meine Kollegen sehr zufrieden mit ihrer IT zu sehen.“
Gerald Scheurmann-Kettner,
CIO der Event Holding, schrieb uns:
Weniger Druck
„Nachdem das Jahr 2011 durch enorme Herausforderungen und Erweiterungen des Firmenportfolios der Hotelgruppe geprägt war, möchte ich versuchen, den Stress zu reduzieren und Druck herauszunehmen. Dies nicht nur für mich – auch für die Mitarbeiter der IT.“
Gerald Höhne,
CIO SMA Solar Technology, möchte 2012 ...
Inhalte und Ideen
.... mehr inhaltliche Arbeit übernehmen und weniger managen.
Peter Meyerhans,
CIO Drees & Sommer will ...
Wiederbelebung
„... überlegen, ob ich mal Freunde hatte, und falls mir jemand einfallen sollte, werde ich nächstes Jahr versuchen, Freizeit einzuplanen um diese Freundschaften eventuell wieder aufleben zu lassen.“
Michael Gorriz,
CIO von Daimler, möchte 2012 ...
Mehr Sport
„ ... daran arbeiten, im Tennis meine Leistungsklasse zu verbessern. Der Trost ist, dass ich mich nicht mehr verschlechtern kann.“
Ingo Wolf,
CIO Rödl & Partner nimmt sich für 2012 ...
Neue Strategien
... die Umsetzung einer modernen Client-Struktur mit BYOD (Bring your own device) und unserer IT-Zielstruktur 2013 (consumerization pushs business) vor.
Erich Pfeifer,
Direktor Informationstechnologie uk it Köln Bonn | Standort Bonn:
Handicap
„Für 2012 hoffe ich, mein Golf Handicap mal wieder auf unter 9 zu senken.“
Markus Bentele,
Corporate Chief Information Officer bei Rheinmetall, will 2012 ...
Erfolg für sich und andere
... mit seinem Team wieder erfolgreich Nutzen - added value - stiften.
Holger Rommel (re.),
Leiter IT und Organisation von Gries Deco, hat große Pläne für 2012:
Das Herz des Ganzen
„Wie ja man weiß, ist doch die IT das Herzstück des Unternehmens, hier laufen die Lebensadern zusammen. Für nächstes Jahr habe ich mir vorgenommen, diese Einsichten zur Allgemeingültigkeit in unserem Unternehmen werden zu lassen.“
Egmont Foth,
ab 2012 CIO der SAG-Gruppe:
Teamplayer
„Für 2012 nehme ich mir vor, gut bei meinem neuen Arbeitergeber, der SAG-Gruppe, als Leiter Informationstechnologie und Geschäftsprozessmanagement zu starten und mit meinem neuen Team erste Erfolge zu erzielen.“
Michael Kollig,
CIO Groupe Danone:
Hoffnungen statt Vorsätze
„Vorsätze für das neue Jahr zu machen habe ich mir abgewöhnt, dann muss man am 2. Januar auch nichts revidieren. Ich wünsche allerdings unseren politischen Entscheidungsträgern den Mut und die Weitsicht, die grandiose Idee einer gemeinsamen Währung, trotz einiger Geburtsfehler, nicht kaputt zu reformieren.“
Bodo Deutschmann,
CIO Eissmann Automotive möchte 2012 ...
Klassische Vorsätze
„etwas gesünder leben und ein bisschen Sport treiben.“
Frank Moos,
CIO Northrop Gumman LITEF hat sich für 2012 vorgenommen, auf ...
Mehr Balance
... bewusste und intensive Work-Life-Balance (Arbeit, Kontakt/Familie, Sinn und Körper) zu achten.
Die Redaktion der COMPUTERWOCHE
wünscht allen Lesern und Leserinnen einen ruhigen Jahresausklang und alles Gute für das Jahr 2012!

Probleme hinsichtlich der Zugriffs-Managements bereiten offenbar vor allem SaaS-Lösungen (Software as a Service), die außerhalb der Unternehmensinfrastruktur gehostet werden. Auch Social-Media-Anwendungen sind kritisch, weil sie meist nicht für den Einsatz im Unternehmen konzipiert sind und kaum ein übergreifendes Identity- und Access-Management unterstützen.

Knapp 29 Prozent der Befragten wollen in diesem Jahr das Byod-Modell (Bring your own Device) ausprobieren. Auf diese Weise soll den Mitarbeitern ermöglicht werden, mit privaten Smartphones oder Notebook auf das Firmennetz zuzugreifen.

Ein Thema im Aufwind ist auch die InMemory-Technolgy. Elf Prozent der Studienteilnehmer planen bereits Projekte, die mit dieser Datenbanktechnik operieren, obwohl es sich um eine sehr junge Technologie handelt. Offenbar ist die Aussicht auf eine enorme Beschleunigung der Datenbankoperationen Anreiz genug für Pilotprojekte. Schnellere Informationen bedeuten schließlich mehr Entscheidungssicherheit und sind damit ein Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen.

COMPUTERWOCHE-Kommentar: Nicht "Everybody's Depp"

Karin Quack, COMPUTERWOCHE-Redakteurin
Foto: Karin Quack

Derzeit befinden sich die IT-Verantwortlichen in einer schwierigen Phase, schreibt das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Capgemini in seinem diesjährigen IT-Trendbericht. Die CIOs seien quasi hin- und hergerissen zwischen der Aufforderung, das Unternehmen strategisch zu unterstützen, und der Pflicht, die Wünsche der Fachabteilung zu erfüllen, weil diese ja in vielen Fällen die Projekte finanzieren.

Diese beiden Aufgaben laufen keineswegs auf Dasselbe hinaus. Häufig sogar im Gegenteil. Wie jeder erfahrene CIO weiß, ergeben die Anforderungen der Fachbereiche bisweilen weder aus Sicht der IT noch im Hinblick auf die Interessen des Unternehmens einen Sinn; vielmehr kosten sie oft unnötig viel Geld. Als Beispiel nennt Capgemini die Anpassung von Standardsoftware über das absolut Notwendige hinaus, weil nun einmal jede Modifikation am Standard hohen Pflegeaufwand nach sich ziehe.

Deshalb gibt es in erfolgreichen Unternehmen auch ein Projektportfolio-Management mit einem Freigabeprozess nicht nur für neue Vorhaben, sondern auch für Änderungen am Anwendungsbestand. Ungeachtet der Frage, von wessen Budget das Projekt bezahlt wird, muss erörtert werden, ob beziehungsweise inwiefern der jeweilige Anspruch berechtigt ist und was es für das Gesamtunternehmen bedeutet, wenn er erfüllt wird.

Der IT öffenet sich damit ein Ausweg aus der Zwickmühle. Sie braucht nicht länger den Erfüllungsgehilfen für die Fachbereiche zu geben. Oder wie es ein CIO kürzlich formulierte: "Wir sind doch nicht Everybody‘s Depp." Und sie ist auch nicht mehr der Buhmann, wenn sie es ablehnt, ein Vorhaben umzusetzen, das technisch aufwändig und wirtschaftlich unrentabel ist. Vielmehr kann sie sich um ihre eigentliche Aufgabe kümmern: die Business-Strategie des Unternehmens, für das sie arbeitet, bestmöglich in der IT-Strategie abzubilden - letztlich ja auch zum Wohl der Fachbereiche.

Karin Quack