Apple-IBM-Partnerschaft

Acht neue MobileFirst-Apps für iOS vorgestellt

02.04.2015 von Manfred Bremmer
Im Rahmen ihrer strategischen Partnerschaft haben Apple und IBM acht neue MobileFirst-Apps für iOS vorgestellt. Im Fokus stehen diesmal auch das Gesundheitswesen und verschiedene Industriebereiche. Außerdem werden Apple Pay und iBeacons in Lösungen integriert.
Mit der neuen Runde an MobileFirst-Apps nehmen sich Apple und IBM diesmal unter anderem das Gesundheitswesen zur Brust
Foto: Apple/IBM

Ein besonderer Fokus der neuen MobileFirst-Apps, die Apple und IBM kurz vor dem Osterfest neu herausgebracht haben, liegt diesmal auf dem Bereich Healthcare - ganze vier Anwendungen beschäftigen sich damit, wie Krankenhauswesen und häusliche Pflege mit Hilfe von cleveren mobilen Lösungen effektiver ablaufen könnten.

So zielt etwa die App Hospital RN darauf, die klassischen Pager durch iPhones zu ersetzen. Mit den Apple-Geräten werden Krankenschwestern und Pfleger nicht nur wichtige Nachrichten bereitgestellt, sie erhalten außerdem überall im Krankenhaus Zugang zu den Patientendaten. Das System bedient sich dabei Apples iBeacon-Technologie, um automatisch die zu einem Krankenzimmer passenden Patientendaten bereitzustellen.

Die Todo-App Hospital Tech for iPhone wiederum soll Pflegekräften und Technikern mit geeigneten Tools ausstatten, um ihre Aufgaben besser zu organisieren und so mehr Zeit für die Patienten zu haben.

Ziel der iPad-App Hospital Lead ist es, Krankenhäusern bei der Verwaltung des Pflegepersonals unterstützen. So lassen sich über die App Aufgaben bestimmten Mitarbeitern zuordnen und priorisieren. Das System unterstützt dazu mehrere interne Datenbanken, die sich kombinieren lassen.

Mit Home RN wollen Apple und IBM Pflegediensten die Betreuung von Patienten außerhalb des Krankenhauses erleichtern. So können diese unter anderem über die iPhone App Fotos, Videos, Text- und Audio-Notizen zu den Patientenakten hinzufügen und verbessern so die Kommunikation über die Fortschritte des Patienten. Dank integrierter Ortungsfunktion werden die Pflegekräfte nicht nur zum Wohnort der Patienten navigiert, sondern können auch Apotheken und Notfallkliniken in der näheren Umgebung in Erfahrung bringen.

Die iPad-App Rapid Handover wiederum wendet sich an die produzierende Industrie. Indem Produktionsziele, Wartungs-Updates und Schichtpläne bei Schichtwechsel elektronisch übermittelt werden, werden Medienbrüche vermieden und die Fehlerwahrscheinlichkeit geht zurück.

Mit der iPhone-App Ancillary Sale haben Apple und IBM eine weitere Anwendung für die Reise- und Transportbranche herausgebracht. Die App assistiert Flugbegleiter via iPhone beim Vornehmen von Sitz-Ugrades oder dem Verkauf von Speisen und Getränken. Unterstützt werden Apple Pay und Kreditkartenzahlung, daneben informiert eine Datenbank über vorherige Onboard-Einkäufe der Passagiere.

Risk Inspect wiederum richtet sich an die Versicherungsbranche. Mit der iPad-App können Versicherungsmitarbeiter im Außendienst Foto- und Videomaterial mit einer Analysefunktion für Risikobewertungen kombinieren. Vielfältiges Datenmaterial (Umweltdaten, Kriminalstatistik etc.) unterstützt zusätzlich den Entscheidungsprozess.

Last, but not least stellt die iPad-App Order Commit Händlern auf dem Tablet geschäftskritische Daten zur Verfügung, etwa Finanzziele und Absatzzahlen. Analyse-Tools erleichtern die Entscheidungsfindung.

Mehr als hundert Branchenanwendungen geplant

Apple und IBM hatten sich im Rahmen der im Juli 2014 vereinbarten Kooperation zum Ziel gesetzt, bis Ende 2015 mehr als hundert Branchenanwendungen auf den Markt zu bringen, in denen die Big-Data- und Analytik-Funktionen von Big Blue mit der von Apple bekannten Usability verquickt werden. Zwischenzeitlich schien die Maschinerie allerdings etwas ins Stocken geraten zu sein. So konnte IBM auf der Anwenderkonferenz IBM Interconnect Ende Februar wider Erwarten keine neuen Resultate aus der im Juli 2014 vereinbarten Kooperation vorweisen. Auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona stellte Big Blue wider Erwarten nur drei neue Business-Anwendungen für iPad und iPhone vor. Ob es - wie Insider vermuten - am schwierigen Freigabeprozess von Apple lag, ist schwer nachzuweisen, fest steht, dass die gemeinsame Entwicklung nun weitergeht.

Find & Fix
Mit der iPhone-App Find & Fix können Techniker im Außendienst Aufgaben nach Nähe und Wichtigkeit auswählen. Dabei wird ihnen nicht nur automatisch das benötigte Werkzeug, sondern auch die beste Route angezeigt.
Express Pay
Mit der App für iPhone oder iPad können Ladenmitarbeiter auch jenseits der Kasse elektronische Zahlungen abwickeln. Die Anwendung unterstützt dabei Kundenkarten und Zahlungsoptionen wie Apple Pay. Außerdem gibt das Programm auf den Kunden zugeschnittene Kaufempfehlungen.
Hospital RN
Mit der iPhone-App Hospital RN sollen sich nicht nur Pager durch iPhones ersetzen lassen. Krankenschwester und Pfleger haben damit außerdem überall im Krankenhaus Zugang zu den Patientendaten. Das System nutzt zudem Apples iBeacon-Technologie – ein First für MobileFirst – um automatisch die zu einem Raum passenden Patientendaten bereitzustellen.
Rapid Handover
Die iPad-App Rapid Handover erleichtert dem Management die Übergabe bei Schichtwechsel. Indem Produktionsziele, Wartungs-Updates und Schichtpläne elektronisch übermittelt werden, gibt es keine Medienbrüche und die Fehlerwahrscheinlichkeit geht zurück.
Home RN
Die iPhone-App Home RN soll Pflegekräften die Betreuung von Patienten außerhalb des Krankenhauses erleichtern. So können sie Fotos, Videos, Text- und Audio-Notizen zu den Patientenakten hinzufügen und verbessern so die Kommunikation über die Fortschritte des Patienten.
Ancillary Sale
Die App Ancillary Sale assistiert Flugbegleiter via iPhone beim Vornehmen von Sitz-Ugrades oder dem Verkauf von Speisen und Getränken. Unterstützt werden Apple Pay und Kreditkartenzahlung, daneben informiert eine Datenbank über vorherige Onboard-Einkäufe der Fluggäste.
Order Commit
Die iPad-App Order Commit stellt Händlern auf dem Tablet geschäftskritische Daten zur Verfügung, etwa Finanzziele und Absatzzahlen. Analyse-Tools erleichtern die Entscheidungsfindung.
Risk Inspect
Mit der iPad-App Risk Inspect können Versicherungsmitarbeiter im Außendienst Foto- und Videomaterial mit einer Analysefunktion für Risikobewertungen kombinieren. Vielfältiges Datenmaterial (Umweltdaten, Kriminalstatistik etc.) unterstützt den Entscheidungsprozess.
Passenger+
Die iPad-App Passenger+ soll dem Bordpersonal zu besserem Kundenservice verhelfen. So sehen Flugbegleiter etwa auf einen Blick, welche Sonderwünsche bestimmte Passagiere angemeldet haben, wo die VIP-Gäste sitzen, ob alle Gepäckstücke an Bord sind - oder welche Passagiere ihren Anschlussflug verpassen werden.
Passenger Care
Die App "Passenger Care" soll es Servicemitarbeitern einer Fluglinie ermöglichen, Passagieren bei Problemen mit dem iPad proaktiv am Gate Hilfestellung zu bieten, anstatt zu warten, bis sich diese bei ihnen am Schalter einfinden. Unterstützt wird dabei das komplette Repertoire wie am Service-Sesk, also etwa Upgrades oder Umbuchungen bis hin zum drahtlosen Bezahlen von Tickets.
Hospital Lead
Die iPad-App Hospital Lead soll Krankenhäusern bei der Verwaltung des Pflegepersonals unterstützen. So lassen sich über die App Aufgaben bestimmten Mitarbeitern zuordnen und priorisieren. Das System unterstützt dazu mehrere interne Datenbanken, die sich kombinieren lassen.
Hospital Tech
Die Todo-App Hospital Tech for iPhone soll Pflegekräften und Technikern mit Tools ausstatten, um ihre Aufgaben besser zu organisieren und so mehr Zeit für die Patienten zu haben.
Train Tickets
Die iPhone-App Train Tickets erleichtert es Schaffnern, im Zug Fahrkarten zu kontrollieren oder zu verkaufen. Indem sie einen Überblick über Reservierungen und den Zeitplan des Zuges haben, vergrößern sich die Verkaufsmöglichkeiten und die Kundenzufriedenheit steigt.
Case Advice
Die Behörden-App Case Advice soll Sachbearbeiter entlasten, die kontinuierlich kritische Entscheidungen in Bezug auf Familien oder Situationen treffen müssen. Mit Hilfe von Datenanalysen unterstützt die Lösung die Priorisierung der Fälle; Predictive-Analytics-Funktionen helfen bei der Risikobewertung.
Fast Fix
Mit der iPad-App Fast Fix können Servicetechniker Informationen über Störungen abfragen, Anleitungsvideos eingespielt bekommen und schlichtweg Kontakt zur Zentrale aufnehmen.
Parts & Tools
Parts & Tools bietet auf dem iPad eine intuitive Übersicht über Ersatzteile, Werkzeuge und Zubehör im Lager sowie in Servicefahrzeugen.
Rapid Board
Die iPhone-App soll Mitarbeitern von Fluggesellschaften beim Boarding-Prozess unterstützen, indem sie jede Art von Boarding-Pass von jedem Gate scannen können. Damit soll Fluggesellschaften ein schnellere und flexiblere Abwicklung ermöglicht werden. Aus Sicht der Fluggäste sorgt die App für ein bequemeres Boarden und mehr Kundenzufriedenheit.
Expert Tech
Die Fieldservice-App Expert Tech liefert dem Servicetechniker wichtige Echtzeitinformationen - etwa über die Fahrtzeit bis zum nächsten Kunden.
Incident Aware
Die iPhone-App soll Polizisten bei der Verbrechensprävention unterstützen. So erhalten sie in Echtzeit Zugriff auf Karten und Videoquellen von Einsatzorten. Zusätzlich bekommen sie Auskunft über den Zustand der Involvierten, das Eskalationsrisiko und das Strafregister. Auch Verstärkung kann leichter und schneller angefordert werden.
Adviser Alerts for iPhone
Die App "Advisor Alerts" soll Finanzberatern von Banken und Finanzdienstleistern dabei helfen, unterwegs kundenbezogene Aufgaben zu erledigen...
Adviser Alerts for iPad
Die auch für das iPad erhältliche App stellt dabei dank Verknüpfungen mit dem Backend eine Datenbasis für Entscheidungen bereit, gibt Empfehlungen für die nächsten Schritte und erleichtert es, Aufgaben an das Team im Office weiter zu delegieren.
Advise & Grow
Mit der App „Advise & Grow“ für das iPad erhalten Bankmitarbeiter bei der Beratung von Kleinunternehmen Einblick in relevante Kundeninformationen (Kundenprofil, Finanz- und Kreditdaten) und Wettbewerbsanalysen.
Field Connect
Die iPhone-App „Field Connect“ ermöglicht Wartungstechnikern von Energie- und Versorungsunternehmen den direkten Zugriff auf aussagekräftige datengesteuerte Informationen. So liefern Push-Benachrichtigungen aktuelle Unwetterwarnungen, außerdem können jederzeit Angaben zu Netzausfällen, Gefahrensituationen und zum Personaleinsatz sowie bei Bedarf personalisierte Schulungen und Sicherheitstipps abgerufen werden.
Retention App
Die für iPhone und iPad erhältliche App soll Versicherungsvertretern die erforderlichen Informationen und Analyse-Tools bereitstellen, um Kundenanfragen auch auf dem Sprung zu bearbeiten.
Pick & Pack
Die iPhone-App Pick & Pack hilft Einzelhändler bei der Auftragsabwicklung. So können Verkäufer bei der Beratung überall im Geschäft auf Produktinformationen zugreifen. Außerdem unterstützt die Anwendung Apples iBeacon-Technologie, um die Position einzelner Artikel in einer Filiale aufzufinden.
Sales Assist
Die iPad-App Sales Assist soll aus Verkäufern kompetente Modeberater machen. So haben sie die Möglichkeit, Lagerbestände abzurufen, auf der Basis von früheren Einkäufen Kleidungsstücke zu empfehlen sowie passende Accessoires anzubieten.
Dynamic Buy
Die Idee bei "Dynamic Buy" wiederum ist, Einzelhändlern beim Einkauf einen Echtzeit-Einblick über den Warenbestand zu geben und mit datenbasierten Empfehlungen bezüglich der zu erwartenden Nachfrage zu unterstützen.
Plan Flight
Mit der iPad-App Plan Flight können Piloten Flugpläne einsehen, die Besatzung überprüfen, während des Fluges Meldungen an die Bodenkontrolle absetzen sowie fundiertere Entscheidungen über den verfügbaren Treibstoff machen.

Die Apps sind dabei nur ein Teil eines Gesamtpakets und können nicht einfach aus dem AppStore heruntergeladen werden, sondern werden den Mitarbeitern direkt von den Unternehmen zur Verfügung gestellt. Dies ist auch unumgänglich: Da die Apps IBMs Big-Data- und Analytics-Fähigkeiten mit der von Apples iPhone- und iPad-Welt gewohnten Usability verbinden sollen, sind sie als wichtige Komponente der Gesamtlösung an IBMs MobileFirst-Plattform (ehemals IBM Worklight) angewiesen, die - in der Cloud oder on premise - via Open Platform an die verschiedene Backendsysteme andockt. Auch bei den mit Swift programmierten Anwendungen selbst ist nicht alles in Stein gemeißelt, sondern sie können noch individualisiert, sprich in einem bestimmten Rahmen an den vorhandenen Workflow des Anwenderunternehmens angepasst werden. Daneben vertreibt IBM mit den Lösungen auch iPhones und iPads und bietet mit AppleCare für Unternehmen auch ein spezielles Support-Angebot für Enterprise-Kunden.