Kleine Helfer

Tools für den WLAN-Alltag

12.02.2009 von Jürgen Hill
Die hier vorgestellten Werkzeuge erleichtern im Alltag den Aufbau und die Nutzung der lokalen Funknetze.

Eigentlich sollte mittlerweile die WLAN-Nutzung ein Kinderspiel sein. Hersteller wie Microsoft brüsten sich mit den Tools, die ihre Betriebssysteme bereits von Haus aus mitbringen. Und die Anbieter von WLAN-Equipment entwickeln immer mächtigere Treiberpakete, die dem User das Leben erleichtern sollen. In der Praxis tauchen dann trotzdem jede Menge Probleme auf. Der User findet dann auf der Dienstreise keine Hotspots, die Software weigert sich, den WEP- oder WPA-Schlüssel zu akzeptieren, oder es ist schlicht dort kein WLAN-Empfang, wo er eigentlich benötigt wird. Zahlreiche, teilweise kostenlose Tools erleichtern hier das Leben. Da einige der Werkzeuge seit Inkraftreten des umgangssprachlich so bezeichneten "Hackerparagrafen" als Programme zum Ausspähen von Daten aufgefasst werden - deren Besitz strafbar sein kann, wenn eine Absicht zur illegalen Nutzung besteht -, werden Fachleute in unserer Liste sicher einige Klassiker vermissen.

WLAN-Planung

Wer kennt das nicht: Genau in der Besprechungsecke gibt es keinen WLAN-Empfang, dafür zeigt der Rechner in der Cafeteria volle Empfangsstärke. Oder es werden zu viele Access Points installiert, getreu dem Motto "Sicher ist sicher - lieber noch ein paar mehr", bis sich dann die benachbarten Zugangspunkte gegenseitig stören. Aber wie weit reicht ein Access Point wirklich? Welche baulichen Gegebenheiten wie Wände ergeben Funkschatten? Wie stark strahlt der Access Point in die darüberliegende Etage?

Wifi-Planner
Foto: Psiber-Data

Bei der Beantwortung dieser Fragen soll der "WifiPlanner" von Psiber Data helfen. Die Planungssoftware bietet eine dreidimensionale Simulation der Funkausbreitung im Gebäude und damit auch die Erkennung von Gleich- und Nachbarkanalstörungen (Interferenzen) aus anderen Stockwerken. Durch interaktive Planung am Bildschirm lässt sich die Anzahl der benötigten Access Points optimieren. Durch das Einzeichnen von für die Funkausbreitung relevanten Wänden und Decken wird das Planungsobjekt ziemlich realistisch. Die Access Points inklusive Antennentypen können dann aus einer erweiterbaren Bibliothek eingefügt werden.

Die Software berechnet daraufhin die resultierenden Feldstärken und stellt sie grafisch auf dem Bildschirm dar. Neben den Signalstärken lassen sich weitere Parameter des WLAN auf dem Gebäudeplan an jedem Ort visualisieren: Gleich- und Nachbarkanalstörungen (Interferenzen), Signal- und Rauschabstände, resultierende Datenraten bis hin zu "Worst-Case"- Simulationen, welche die verbleibende Funkabdeckung bei Ausfall des am jeweiligen Ort stärksten/zweitstärksten Access Point abbilden. In der Light-Version (für kleinere Projekte mit bis zu zehn Access Points) kostet die Software 295 Euro. Die Enterprise-Version ohne Einschränkungen schlägt mit 595 Euro zu Buche.

Zum Download: www.psiber-data.com

Nie wieder Ärger mit WLAN-Schlüsseln

WLAN-Keygen

Der WLAN-Schlüssel ist richtig eingegeben, dennoch weigert sich der Access Point, dem Notebook einen Netzzugriff zu gewähren. Und der User nähert sich nach dem x-ten Versuch langsam dem Wahnsinn: Warum funktioniert die vermaledeite Technik nicht? Eine kleine, gut verborgene Fehlerquelle sind dabei die WLAN-Schlüssel selbst. Mancher Treiber oder Access Point verweigert die Zusammenarbeit, wenn die Schlüssel nicht hundertprozentig standardkonform sind oder etwa Sonderzeichen enthalten. Bei der Suche nach einem sicheren Codewort für die WLAN-Verschlüsselung hilft die einfach gehaltene Freeware des Österreichers Robert Knapp. Das 2005 entwickelte Utility erstellt auf Basis eines Zufallsgenerators standardkonforme Chiffrierschlüssel für alle gängigen Funknetzwerktypen (WEP, WPA etc. in Ascii- oder HEX-Format). Über die integrierte Druckfunktion können die Schlüssel zu Dokumentationszwecken auf Papier gebracht werden. Dank der Exportmöglichkeit in eine txt-Datei ist auch die Übertragung - etwa per USB-Stick - auf einen anderen Rechner kein Problem.

Zum Download: http://members.aon.at/knapp/download/RK-WLAN-Keygen.exe

WLANs finden

inSSIDer

Das Tool "inSSIDer" zeigt alle WLAN-Access-Points an, die sich in der Umgebung befinden. So erhält man neben MAC-Adresse, SSID und dem verwandten Kanal auch Informationen über angewandte Sicherheitsverfahren und die Empfangsstärke des WLAN (RSSI in dBm). Des Weiteren stellt inSSIDer die gemessenen Werte grafisch dar. Voraussetzung ist allerdings das .NET-Framework von Microsoft ab der Version 2.0.

Zum Download: http://www.metageek.net/products/inssider

WLAN-Gadget für Vista

Xirrus Wi-Fi Monitor

Falls Sie Windows Vista einsetzen, steht Ihnen mit "Xirrus Wi-Fi Monitor" eines der nützlichsten Gadgets für das Betriebssystem zur Verfügung. Das Tool zeigt Ihnen auf dem Display automatisch die Signalstärke, die SSID des verbundenen WLAN-Netzes und Ihre aktuelle IP-Adresse an. Außerdem werden wie auf einem Radarschirm sämtliche verfügbaren Drahtlos-Netze präsentiert. Mit einem Klick auf die Detailanzeige erhalten Sie genauere Informationen. Sie sehen die SSID jedes WLAN, erfahren, ob und wie es verschlüsselt ist, welcher Kanal genutzt wird, die MAC-Adresse und vieles mehr.

Zum Download: http://www.xirrus.com/library/wifitools.php

Schwarz installierte Access Points aufspüren

RogueScanner

WLAN-Equipment, auch Access Points, sind mittlerweile billig. Viele Abteilungen installieren deshalb ihre eigenen Access Point, vor allem, wenn sich die IT-Abteilung gegen den Wunsch der Anwender drahtlos zu arbeiten sperrt. Den meisten Usern sind die dabei entstehenden Gefahren für das Unternehmensnetz nicht bewusst. Das Open-Source-Tool "RogueScanner" hilft IT-Verantwortlichen bei der Suche nach solchen Funkknoten. Es scannt Geräte im Netzwerk und versucht, Access Points ausfindig zu machen, die möglicherweise ohne das Wissen von IT-Administratoren installiert worden sind, folglich auch keine ausreichende Sicherheit bieten und somit eine Sicherheitslücke darstellen. Die Daten, die während des Scans gesammelt werden, gleicht das Tool in Echtzeit dann mit der "Collaborative Device Classification Database" ab, in der laut Hersteller rund eine Million Devices gelistet sind. So steht die Chance einer eindeutigen Klassifizierung laut Hersteller sehr gut. Das Tool läuft sowohl unter Windows als auch unter Linux.

Zum Download: http://www.paglo.com/opensource/roguescanner

Schutz in fremden WLANs und Hotspots

AirDefense

Jeder, der fremde WLANs nutzt, ist zahlreichen potenziellen Gefahren ausgesetzt. Dazu zählen Drahtlosnetze, die sich als öffentliche Hotspots tarnen, um beim Einloggen persönliche Daten abzugreifen oder - vielleicht noch schlimmer - Schädlinge wie Trojanische Pferde und Key-Logger auf dem PC einschleusen, die Tastatureingaben protokollieren und Zugangspasswörter ausspionieren. Das in der Light-Version (zur Evaluierung gedachte) kostenlose Tool "Airdefense Personal" untersucht das betretene WLAN, warnt vor möglichen Gefahren, darunter Phishing-Attacken oder plötzlichen Schwankungen in der Signalstärke, und macht Vorschläge, wie man darauf reagieren sollte. Die Software ist auch als Enterprise-Version verfügbar. Vor dem Download der Personal-Version muss sich der User allerdings registrieren.

Zum Download: http://www.airdefense.net/products/adpersonal/trial.php

VPN für den Hotspot

Hotspot Shield

Hotspots sind praktisch, können doch noch schnell am Flughafen vor dem Boarding wichtige Mails abgerufen, oder im Cafe die Börsen-News studiert werden. Allerdings ist das Surfen in den öffentlichen WLANs nicht ohne Risiko. Kreditenkartennummer und interne Geschäftsinformationen werden hier bei der unverschlüsselten Übertragung zu einer leichten Beute für Cracker. Die Freeware "Hotspot Shield" soll diesen Datenklau verhindern, indem sie eine verschlüsselte Verbindung aufbaut. Hierzu errichtet das Tool ein virtuelles privates Netz (VPN) zwischen dem mobilen Endgerät und den Servern des Anbieters AnchorFree. Bei der Installation sollte der Benutzer nicht unbedingt die Adware Dealio-Toolbar mit aufspielen.

Zum Download: http://anchorfree.com/downloads/hotspot-shield/

Hotspots finden

WeFi

Wer unterwegs nach kostenlosen Hotspots sucht, der sollte sich einmal die Freeware "WeFi" anschauen. Sie findet in fremden Städten entsprechende WLAN-Knoten. Alle verfügbaren kostenlosen Zugangspunkte werden zudem auf einer Karte angezeigt. Per Mausklick lässt sich dann die Verbindung herstellen. Die Software ist für Windows- und Apple-Rechner sowie Windows-Mobile und Nokia-Geräte erhältlich. (http://wefi.com/). Ähnliche Tools bieten teilweise auch die Carrier und Mobilfunker an, wobei die Auswahl meist auf die eigenen Hotspots begrenzt ist. Dennoch geben die Werkzeuge Sinn, da sie das Einloggen und Auffinden vereinfachen. Ein solches Tool offeriert beispielsweise die Telekom mit dem "HotSpot Manager".

Zum Download: http://service.t-online.de/c/12/70/41/82/12704182.html