Flickr, Picasa, Smugmug, Photoshop

10 Fotosharing-Portale im Vergleich

12.01.2012 von Stefan von Gagern
Wer gewinnt den "Website Award" in der Kategorie Fotosharing-Portale? Wir haben zehn bekannte Angebote unserem Website-Check unterzogen.

Fotos mit Freunden, Kollegen oder der ganzen Welt teilen und direkt im Webbrowser bearbeiten: Fotosharing per Web, Social Media und Smartphone ist ein beliebter Zeitvertreib. Wir testen zehn Anbieter in Sachen Site-Design, Bedienung, Funktionsumfang, Community, mobile Angebote und Performance.

Platz 10 - Splashup.com: Online-Bildbearbeiter mit Performancebremse

Der Bildeditor sieht vertraut aus, krankt aber oft an der Performance.
Foto: Stefan von Gagern

Der Wow-Effekt auf der Splashup-Startseite ist groß: eine echte Bildbearbeitung im Browserfenster? Nach der schnell erledigten Anmeldung öffnet der Anwender in einem externen Browserfenster einen Editor, der von Desktop-Vorbildern vertraut erscheint. Die Vorteile der Bildbearbeitung im Browser klingen ebenfalls gut: Der Splashup-Nutzer kann Bilder direkt von Facebook, Picasa oder Flickr öffnen, sofern die entsprechenden Konten verknüpft und freigeschaltet sind. In unserem Test benötigte Splashup jedoch in einigen Fällen mehrere Anläufe, bis die Konten miteinander verbunden waren - oder wollte wie bei Flickr zwar verbinden, zeigte aber keine Bilder an.

Der Editor lässt sich in den Vollbildmodus schalten und bietet in schwebenden Paletten sofort vertraute Werkzeuge für die Bereiche "Auswahl", "Ebenen", "Text", "Formen" und "Bildkorrekturen". Die Oberfläche wirkt wie eine abgespeckte Version von Photoshop und bringt bekannte Farbwähler, Ebeneneffekte und ein Auswahlfeld für Vorder- und Hintergrundfarbe. So weit, so überzeugend; bei den ersten Gehversuchen zeigen sich aber schnell die Grenzen auf. Nicht nur bei Bildern in etwas höherer Auflösung, Ebenen oder Effekten, kommt Splashup schnell ins Schwitzen: Schon simple Auswahlrahmen erscheinen oft erst mit Verzögerung. Da baut sich beim Anwender schnell Frust auf. Immerhin macht das Programm bei niedrig aufgelösten Smartphone-Fotos und bei den Zeichnen-Funktionen eine gute Figur.

Fazit: Splashup leistet sich bei der Bildbearbeitung spürbare Schwächen - besonders in punkto Zuverlässigkeit und Performance. Konkurrent Photoshop.com zeigt mit seinen Online-Apps deutlich besser, wie flüssige Bildbearbeitung im Browser funktionieren kann.

Platz 9 - Dropbox.com: Simpel wie ein Kopiervorgang

Dropbox ist kein reiner Fotosharing-Dienst, sondern eine Online-Festplatte. Die lässt sich aber prima zum Weiterreichen von Fotos nutzen. Ein Plus ist der großzügig bemessene Platz: Zwei Gigabyte gibt es schon bei Anmeldung kostenlos. Wer seinen Feunden Dropbox erfolgreich weiter empfiehlt, packt schnell noch ein paar Gigabyte als Belohnung obendrauf. Der Pro-Account bietet für 9,99 Dollar im Monat satte 50 Gigabyte.

Simple Diashows beherrscht der Online-Speicherdienst ebenfalls – jedoch ohne große Anpassungsmöglichkeiten.
Foto: Stefan von Gagern

Für Windows, Mac oder Linux lässt sich ein Dropbox-Installer herunterladen. Der erstellt Verknüpfungen auf dem Desktop, mit denen das Hochladen auf den Dropbox-Speicher so einfach wird wie ein Kopiervorgang innerhalb lokaler Verzeichnisse. In der Standard-Ordnerstruktur auf dem Dropbox-Onlinespeicher gibt es ein "Photos"-Verzeichnis. Wer hier wiederum neue Ordner anlegt, erzeugt automatisch eine Fotogalerie. Dropbox generiert zu jeder Galerie einen kryptischen Link, der sich an Verwandte und Freunde für den Zugriff auf die Galerie per E-Mail versenden lässt. So sind die Fotos zwar im öffentlichen Netz, aber für Unbeteiligte nahezu unauffindbar. Auf besonderen Schnickschack wurde bei Dropbox verzichtet - lediglich die Diashow-Funktion sticht noch hervor.

Fazit: Wer einfach nur Fotos bequem an Kollegen, Verwandte und Freunde weitergeben möchte, liegt mit Dropbox richtig. Wer spezielle Fotofunktionen erwartet, wird hingegen eher zur Konkurrenz greifen.

Platz 8 - Twitpic.com: Bilder in Echtzeit

Viele Promis nutzen für ihre Twitter-Bilder immer noch Twitpic. Im Web lassen sich auch Trends mit Bildern verfolgen.
Foto: Stefan von Gagern

Twitter litt schon immer unter der fehlenden Option, Bilder auf den Kurznachrichtendienst hochzuladen, um sie in Tweets einzubinden. So wurden spezielle Twitter-Bilderdienste nötig - und Twitpic schnell zum bekanntesten unter ihnen. Gerade die fast in Echtzeit geposteten Aufnahmen einer Flugzeug-Notwasserung auf dem New Yorker Hudson River Anfang 2009 machten den Dienst weltbekannt. Auf Twitpic tummeln sich heute viele Promis wie Lady Gaga.

Inzwischen hat auch Twitter selbst (endlich) das Zwitschern mit Bild für sich entdeckt und gräbt der Konkurrenz langsam das Waser ab. Ein Twitpic-Account lohnt aber nach wie vor, da viele populäre Twitter-Apps für iOS, Android und Blackberry OS den Dienst unterstützen und der Dienst mittlerweile sogar Videos von bis zu 90 Sekunden Länge unterstützt. Ganz nach dem Motto, Twitter schon wieder eine Nasenlänge voraus zu sein…

Twitpic lädt Bilder und Videos aus dem Browser, per E-Mail und aus vielen Twitter-Apps von Drittherstellern.
Foto: Stefan von Gagern

Ein besonders komfortables Feature für faule Anwender ist die Möglichkeit, Bilder zu veröffentlichen, indem sie per E-Mail an Nutzername@twitpic.com gesendet werden - der Betreff der Nachricht wird automatisch zum Tweet, das Foto mit Twitpic-Adresse verlinkt. Natürlich lassen sich die Bilder auch manuell per Browser hochladen. Jeder Nutzer hat zudem eine Twitpic-Homepage mit allen geposteten Fotos, die sich ähnlich wie bei Twitter leicht umgestalten oder per Widget auch in eine eigene externe Website integrieren lässt. Um in den Bildern anderer Anwender zu stöbern, genügt ein Twitpic-Account, ohne dass der Anwender diesen noch großartig bespielen müsste. Die Fotorecherche auf Promi-Accounts, die globale Twitpic-Suche und das Beobachten der aktuellen Trends, macht ebenso großen Spaß. Ein Manko hat aber auch Twitpic mit Twitter gemein: Wie sich in unseren Verfügbarkeits-Tests zeigte, neigt der Dienst genauso zu gelegentlichen Ausfällen. Fail Whale, here we come!

Fazit: Auch wenn Twitter inzwischen selbst Bilder postet, hat der Kostenlos-Dienst Twitpic immer noch einiges zu bieten - zu seinen Exklusivmerkmalen gehören Videos-Unterstützung, flexible Posting-Funktionen, breite App-Unterstützung und eine große Community.

Platz 7 - Snapfish.de: Der Fotogeschenke-Shop

Bei Snapfish steht der Shop im Mittelpunkt, der jedes erdenkliche Fotogeschenk oder –produkt im Sortiment hat.
Foto: Stefan von Gagern

Abzüge von Digitalfotos lassen sich bei vielen Diensten in Auftrag geben, einige internationale wie Smugmug liefern jedoch nicht nach Deutschland. Anders bei Snapfish - das Unternehmen ging einst aus Pixaco, einem der ersten Online-Dienste für Fotoabzüge, hervor. Das Unternehmen wurde inzwischen von dem kalifornischen Unternehmen gleichen Namens Snapfish by HP übernommen. Bei Snapfish stehen Abzüge, Fotogeschenke jeglicher Art und Fotobücher im Mittelpunkt. Die Site bietet alle erdenklichen Fotoprodukte, vom T-Shirt bis zur Fototasse - zu Preisen, bei denen das Fotofachgeschäft um die Ecke nur schwer mithalten kann.

Beim Erstellen von Fotobüchern hilft eine Desktop-Software.
Foto: Stefan von Gagern

Auf Wunsch importiert Snapfish die Fotos direkt von Flickr oder Facebook - eine sehr praktische Erweiterung. Zudem stehen viele Upload- und Export-Möglichkeiten zur Verfügung: Online mit dem Express-Upload Tool oder per HTML, vom Windows-PC aus mit der kostenlosen Software Picture Mover, vom Mac aus mit einem iPhoto Exporter, per E-Mail oder vom Smartphone per iPhone- oder Android-App. Zum Bestellen von Abzügen reicht ein Klick auf den Einkaufswagen unter einem Album. Beim Gestalten der Fotoprodukte helfen Werkzeuge im Browser oder im Fall von Fotobüchern eine Desktop-Software. Sie holt Fotos aus bestimmten Ordnern und füllt in kurzer Zeit die Fotobuch-Seiten. Dabei bleibt stets der Endpreis der Bestellung im Blick. Die gestalteten Produkte können als Projekte für spätere Bestellungen gespeichert werden.

Fazit: Hier stimmen Auswahl, Preise und Handling: Snapfish macht das Gestalten und Bestellen von Fotoabzügen und -produkten dank vieler gut bedienbarer Werkzeuge einfach und schnell möglich.

Platz 6 - Instagr.am: Effektknipse fürs iPhone

Das Stöbern in den Community-Schnappschüssen bei Instagram macht Spaß und bringt Inspiration für Hobby-Knipser.
Foto: Stefan von Gagern

Die Macher von Instagram hatten die inzwischen verschwundenen Sofortbildkameras im Sinn, als sie Instagram, eine Mischung aus Social Network und App, starteten. Derzeit nur fürs iPhone erhältlich, knipst die Gratis-App Bilder, die sich nach der Aufnahme mit einer Handvoll Filtern aufpeppen lassen. So verpasst man den Schnappschüssen hübsche Retro-Optik mit vergilbten Farben und Vignette-Schatten. Gleich danach folgt der Upload, bei dem sich Bilderunterschriften hinzufügen und Geotags einschalten lassen. Wer möchte, kann gleich seinen Freunde per Twitter, Facebook oder per Mail berichten, dass er geknipst und hochgeladen hat. Wer bei Instagram High-End mit Megapixel-Wahn erwartet, ist auf dem Holzweg: Der Sinn dieses Dienstes liegt in der Community und in mobilen Schnappschüssen in bescheidener Auflösung, die sich von unterwegs schnell teilen lassen.

Jedes Foto kann im Feed mit „Gefällt mir“ oder eigenen Kommentaren bewertet werden.
Foto: Stefan von Gagern

Die App zaubert wirklich hübsche Schnappschüsse: Das sieht der Nutzer bereits, wenn er in den Bildern der anderen stöbert. Es macht wirklich Spaß, mit der App auf Entdeckungsreise zu gehen. Jedes Foto kann mit Facebook-"Gefällt mir" oder Kommentaren bewertet werden. Schade nur, dass Instagram nur in soziale Medien postet und auf der Homepage lediglich ein kleiner Hinweis auf die App zu finden ist. Ebenso fehlt bislang die Unterstützung für Android; vor kurzem wurde aber bekannt, dass sich eine entsprechende App in der Entwicklung befindet.

Fazit: Allein um in den Bildern der rege aktiven Community zu wühlen, ist schon den Download der App und die Mitgliedschaft bei Instagram wert. Das Mitknipsen macht Spaß und schnell süchtig.

Platz 5 - Photobucket.com: Flexibel und ohne Limits teilen

Beim Teilen zeigt sich Photobucket besonders flexibel.
Foto: Stefan von Gagern

Photobuckets Affinität zu Social Media zeigt sich schon beim Einloggen: Der Einstieg ist mit den Zugangsdaten von Twitter oder Facebook möglich, die Dienste werden dabei mit Photobucket verbunden und übernehmen das gespeicherte Profilbild. Danach können zum Beispiel neu hochgeladene Fotos direkt mit einem Eintrag auf der Facebook-Pinnwand angekündigt werden. Photobucket unterstützt so ziemlich jeden Blogservice, jede Web-2.0-Plattform und wichtiges Publishing-System. Zu jedem Foto spuckt die Site Links für dessen Einbindung in externen Websites aus. Apps für Android und iOS erledigen unterwegs das Hochladen von Bilderalben. Störend wirken nur die auf jeder Seite aufdringlich präsenten Werbebanner und dass der Service bislang nur englisch spricht.

Schön bunt: die Photobucket-Community
Foto: Stefan von Gagern

Beim Hochladen ist Photobucket flexibel: Von der Webcam bis hin zu Massenuploads per "Bulk Uploader" gelangen die Bildersammlungen schnell in den Fotoeimer. Alben lassen sich dank angepasster Themes individuell gestalten. Die Sichtbarkeit von Alben lässt sich ebenso leicht steuern: Schieberegler veranschaulichen die Einstellung von "öffentlich" bis "passwortgeschützt". Der Basic-Account ist kostenlos - das verfügbare Transfervolumen von Fotos von externen Websites beträgt zehn GB im Monat. Fotos vom lokalen Rechner hochladen dürfen die Anwender hingegen unbegrenzt, an Videos lässt das System monatlich 500 Dateien zu. Ab 1,67 Dollar monatlich lassen sich die Beschränkungen genauso abschalten wie die nervigen Werbeeinblendungen.

Fazit: Photobucket bietet nicht die beste Bedienung, ist aber ein Tipp für alle, die nicht nur auf den verbreiteten Plattformen wie Facebook Fotos teilen möchten. Ein Testlauf lohnt aber allein schon wegen der unbegrenzten Foto-Uploads allemal.

Platz 4 - Photoshop.com: Starker Bildbearbeiter

Der Editor erklärt mit Sprechblasen Werkzeuge und Funktionen.
Foto: Stefan von Gagern

Viele Fotosharing-Dienste wie beispielsweise Flickr und Picasa bieten Funktionen für die Bildbearbeitung - meist stellen diese aber nur einen Zusatz im Rahmen der eigentlichen Bilderverwaltung dar. Photoshop.com geht als Online-Erweiterung der populären Photoshop-Bildbearbeitungsfamilie einen Schritt weiter. Unter der gleichen Adresse findet sich Photoshop Express, eine Online-Version der bekannten Bildbearbeitungssoftware.

Photoshop Express besteht aus vier Online-Apps:

  1. Photoshop Express Editor (für Bildkorrekturen wie das Zuschneiden, Ausrichten, Farbanpassungen, Filter, Verzerrungen, Texte etc.). Die hier verfügbaren Werkzeuge, Filter und Funktionen wie Autokorrektur, Abwedler & Co. wirken aus dem Vorbild Photoshop vertraut. Bei der Bedienung helfen Sprechblasen, die bei Mausberührung die Buttons erklären.

  2. Photoshop Express Style Match überträgt stilistische Attribute wie Farbstimmungen von einem Bild auf das andere.

  3. Photoshop Express Organizer sortiert Fotos in Alben, kümmert sich um die Freigabe (bei der die Einstellungen "privat", "Gruppenfreigabe" oder "Sichtbarkeit für bestimmte Personen" möglich sind) und darum, die Alben mit wenigen Klicks bei Facebook, Flickr, Picasa und Photobucket zu veröffentlichen.

  4. Photoshop Express Diashows setzt die Fotos mit schicken Vorlagen und feinen Einstellmöglichkeiten, zum Beispiel für Bewegung und Geschwindigkeit in Szene.

Alle Online-Tools laufen unter Flash. In Sachen Bedienung und Interaktivität stehen sie Desktop-Programmen in nichts nach. Apps für iPhone und iPad machen die Funktionen mobil verfügbar.

Der komfortable Organizier greift nach der Anmeldung direkt auf Facebook, Flickr, Photobucket und Picasa zu.
Foto: Stefan von Gagern

Für die schnell erledigte Anmeldung brauchen Mitglieder eine Adobe-ID und Kennwort. Jedes Mitglied erhält eine Homepage mit simpler URL in der Form www.photoshop.com/users/username und ein Profil, mit dem er seine Werke in Profi-Optik präsentieren und sich vorstellen kann. Zwei Gigagbyte Speicher gibt es umsonst, mehr Speicher kostet 50 Dollar pro Jahr (für 20 GB) aufwärts.

Fazit: Photoshop.com wird den hohen Erwartungen mit seinem Fotosharing-Dienst souverän gerecht. Die Basis-Mitgliedschaft lohnt sich allein schon wegen der klasse Online-Apps, die eine starke Ergänzung zu Flickr, Picasa und Co. liefern.

Platz 3 - Smugmug.com: Hübscher Fotohomepage-Baukausten

Die Bildbearbeitung überzeugt bei Smugmug mit intuitiven Funktionen und übersichtlichen Bedienelementen.
Foto: Stefan von Gagern

Smugmug begrüßt neue Mitglieder mit einer 14-Tage-Trial-Version und bittet danach ab fünf Dollar Monats- oder 40 Dollar-Jahresgebühr zur Kasse. Klingt vergleichsweise teuer, doch Smugmug zielt mit verschiedenen Paketen sowieso auf anspruchsvolle Nutzer, Semiprofis oder Shop-Betreiber, die ihre Fotos auch übers Web verkaufen möchten. Für die Zielgruppen gibt es vorgefertigte Pakete; wer ganz viel zahlt, erhält beispielsweise eine Funktion, um Fotos mit Wasserzeichen zu schützen und direkt zum Verkauf anzubieten.

Die Optik der Smugmug-Homepage lässt sich per Menü optisch anpassen.
Foto: Stefan von Gagern

Schon beim Basic-Account gibt es unbegrenzte Foto-Uploads, keine Werbung oder Spam, vorgefertigte Homepage-Themen, passwortgeschützte Fotogalerien, Flash-Diashows für externe Web-Seiten und mehr. Jedes Smugmug-Mitglied erhält eine eigene Adresse á la "username.smugmug.com". Besucher dieser Seite sehen eine Foto-Homepage, die der Besitzer ohne Kenntnisse von HTML und CSS gestalten kann. Dazu reicht es, per Menü eines der durchweg in Profi-Optik gestalteten Themen auszuwählen - schon verändert sich die komplette Optik der Smugmug-Homepage. Auch hinsichtlich der Diashows zeigt sich der Anbieter flexibler und hübscher als die Konkurrenz: Vertikal scrollende Fotopräsentationen oder sanfte Überblendungen heben sich vom Einheitsbrei ab. Eine weitere Stärke von Smugmug ist die Bildbearbeitung im Browser: Bilder lassen sich ohne Umwege über Klappmenüs zuschneiden, kopieren und in ihren Farbschemata verändern.

Fazit: In Sachen Optik und Personalisierung sticht Smugmug aus der Fotosharing-Masse hervor. Das dürfte jedoch nur Profis als Argument für die relativ hohen Gebühren ausreichen. Ärgerlich ist zudem, dass Nutzer für so simple Funktionen wie die Wasserzeichen-Einbindung gleich zum teuersten Paket greifen müssen. Da aber sowohl die Benutzerführung, das Design, die Performance und auch die mobilen Angebote sowie die Community viel hermachen, landet Smugmug in unserer Endabrechnung auf einem sehr guten dritten Platz. Das belohnen wir mit dem "COMPUTERWOCHE Website Award" in Bronze.

Platz 2 - picasaweb.google.com: Google-Power für den Desktop

Auf Picasa lohnt sich das Erkunden der Bilder aus der Community.
Foto: Stefan von Gagern

Picasa Webalben lassen sich dank der Google-typischen schlanken, übersichtlichen Bedienerführung intuitiv bedienen. Mit dem frisch überarbeiteten Uploader können einzelne Bilder und Videos oder auch gleich ganze Ordner per Drag and Drop fürs Hochladen ausgewählt werden. Ein Statusbalken am rechten Rand zeigt, wie viele der 1024 kostenlosen Megabytes Transfervolumen noch verfügbar sind. Während des Upload-Vorgangs legt der Nutzer gleich die neuen Alben an und benennt sie wunschgemäß. Noch komfortabler arbeitet der kostenlose Picasa Web Albums Uploader vom Desktop aus. Vieles ähnelt von Flickr bekannten Funktionen, an denen sich die Macher offensichtlich orientiert haben.

Im Desktop-Programm Picasa 3 reicht ein Knopfdruck, um komplette Alben hochzuladen.
Foto: Stefan von Gagern

Der Hauptunterschied und -vorteil gegenüber Flickr besteht in Picasa 3, einem kostenlosen Einsteiger-Bildbearbeitungs- und -Verwaltungsprogramm für Windows, Mac und Linux. Nach der Installation durchsucht es automatisch den Computer nach Fotos und sortiert sie in Ordner ein. Dabei werden Metadaten wie Gesichter, Ortsdaten und Exif-Daten, die Details zu Kameramodell und Belichtung speichern, analysiert. Funktionen für die Bildbearbeitung und die Möglichkeit, Collagen zu erstellen, gehören ebenfalls zum Lieferumfang, der für die Ansprüche der meisten Hobbyfotografen ausreicht. Genial einfach ist das Teilen von Inhalten: Um einen Ordner als Webalbum zu veröffentlichen oder mit lokalen Verzeichnissen zu synchronisieren, reicht ein Klick. Lediglich Erstnutzer müssen sich einmalig bei Google registrieren. Folglich ist auch die Anbindung an andere Google-Dienste wie Google+ sehr eng: Aus Picasa 3 heraus lassen sich Bilder auf dem hauseigenen Social Network besonders leicht veröffentlichen. Erwartungsgemäß fehlt diese Möglichkeit jedoch für den Rivalen Facebook - immerhin gibt es Plug-ins, die hier Abhilfe schaffen. Online lassen sich Picasa-Fotos ebenfalls aufpeppen. Dazu startet Picasa den externen Editor Picnik. Wie Flickr ist die Basisnutzung von Picasa kostenlos - Poweruser, die mit dem Gratis-Speicher nicht auskommen, zahlen ab fünf Dollar im Jahr für 20 und mehr Gigabyte extra.

Fazit: Googles Picasa-Webalben spielen in der gleichen Liga wie Flickr und haben mit dem Desktop-Programm einen starken Trumpf im Ärmel. Der Nachteil sind auf Google-Dienste eingeschränkte Community-Funktionen. Im Gegenzug prescht Picasa dank Googles Hardware-Power im Rücken mit Traum-Messwerten im Performancetest uneinholbar auf den ersten Platz vor: So lädt die komplette Startseite in uneinholbaren 0,4 Sekunden! Im Gesamtranking muss sich Picasa nur Flickr geschlagen geben - gerade die starke Google-Beschränkung gab am Ende den Ausschlag zu seinen Ungunsten. Picasa erhält den "COMPUTERWOCHE Website Award" in Silber.

Platz 1 - Flickr.com: Starke Plattform mit Riesenpublikum

Die Bearbeitung großer Bilderalben klappt auf Flickr reibungslos und bequem.
Foto: Stefan von Gagern

Schon 2002 wurde der Fotosharing-Pionier Flickr gegründet. Aus der kleinen Site, die eigentlich für das Hochladen von Screenshots aus einem Online-Rollenspiel gedacht war, erwuchs schnell die weltweit größte Foto-Community. Flickr machte es möglich, der gesamten Welt einzelne Bilder oder gleich ganze Galerien zu zeigen und direkt in Blogs weiterzuverwerten. Nach dem Flickr-Kauf durch Yahoo wurde die Nutzeranmeldung nicht gerade einfacher, da neue Anwender zunächst umständlich eine Yahoo-ID anlegen mussten, sofern sie noch keine besaßen. Inzwischen ist der Zugang auch mit Google- oder Facebook-ID möglich.

Flickr erstellt HTML- oder Flash-Module für die Einbindung des Fotostreams in externe Websites.
Foto: Stefan von Gagern

Flickrs Erfolgsgeheimnisse sind die browser-basierte Bedienung und die offenen Schnittstellen zu Drittanwendungen. Das Hochladen von Bilddateien gelingt aus dem Browser heraus zu einen mit kostenlosen Desktop-Programmen wie dem Flickr-Uploadr oder zum anderen mit (Profi-)Tools wie iPhoto, Aperture und Lightroom einfach und schnell. Hochgeladene Fotos lassen sich bequem in Alben organisieren, verschlagworten und in ihrer Sichtbarkeit steuern. Mit öffentlichen Alben erreichen Flickr-Nutzer ein großes Publikum, das die Bilder kommentieren kann. Die Zugriffe auf jedes Foto werden gezählt - möglichst viele zu erzielen, ist ein beliebter Sport unter Flickr-Fans. Jeder Nutzer zeigt in einem Fotostream chronologisch geordnet seine Fotos, der per RSS abonniert werden kann. Ebenso funktioniert die Weitergabe an Blogs, Facebook und andere soziale Netze mit einem Klick. Besucher können Fotos in bildschirmfüllenden Diashows genießen oder in verschiedenen, teils hohen Auflösungen herunterladen. Flickr erstellt zudem auf Knopfdruck Module mit Flash oder HTML, die das Einbinden der Fotosammlung auf externe Websites möglich machen.

Nur verschlagwortete Bilder können in der Community gut gefunden werden. Flickr bietet hier eine Serienbearbeitung.
Foto: Stefan von Gagern

Bis heute finden sich bei Flickr über fünf Milliarden Fotos. Unter den Mitgliedern der Community finden sich Hobby- wie Profi-Fotografen gleichermaßen, aber auch Unternehmen, die hier ihre Pressebilder zur Verfügung stellen. Die Flickr-Nutzer tauschen sich untereinander in themenspezifischen Gruppen aus. Die Flickr-Grundfunktionen sind komplett kostenlos. Wer unbegrenzten Speicherplatz benötigt - gratis sind nur 300 MB Datentransfervolumen pro Monat - oder detaillierte Abrufstatistiken über seine Bilder(alben) haben möchte, zahlt 24,95 Euro im Jahr für eine Pro-Mitgliedshcaft. Flickrs Unterstützung von EXIF- und Geodaten sowie die plattformeigenen Apps für die professionelle Nutzung der Plattform auf mobilen Geräten lassen kaum Wünsche offen. Der Funktionsumfang wächst ständig - inzwischen können auch Videos hochgeladen oder Fotoabzüge bestellt werden.

Fazit: Egal, ob für den Profi oder Hobbyknipser - Flickr lässt kaum Wünsche offen und ist nicht umsonst der Quasi-Standard für Fotosharing geworden. Wer in einen Pro-Account investiert, profitiert noch stärker von der riesigen Community und den gebotenen Services. Flickrs größtes Faustpfand: Die breite Unterstützung durch Dritthersteller macht die Fotosharing-Plattform absolut zukunftstauglich. Weil auch die Performance der Plattform trotz ihres Umfangs vorzeigbar ist und die mobilen Angebote die der Wettbewerber ein wenig übertreffen, erhält Flickr von uns den "COMPUTERWOCHE Website Award" in Gold!

Hinweise zu den Performance-Messdaten

Gemessen wurden die Ladezeiten der stationären Websites und deren Verfügbarkeit. Zunächst einige Anmerkungen zur Performance-Messung, die vom 3. bis zum 30. November 2011 stattfand:

Noch ein Hinweis zur Verfügbarkeit:

Die genauen Messdaten finden Sie auf der folgenden Seite…

Performance-Messdaten interaktiv

Hier stellen wir die Messergebnisse mithilfe von drei interaktiven Grafiken zu unseren Messungen von Performance (stationär) und Seitengröße (stationär) sowie der prozentualen Verfügbarkeit der Angebote vor. Sie wählen die gewünschte Grafik entweder über einen Klick auf "Alle Diagramme" in der blauen Kopfleiste oder über den blauen ">>"-Button darunter. Die Sortierreihenfolge lässt sich über die drei Buttons am unteren Ende der Box ändern - einmal wahlweise nach absoluten oder prozentualen Messwerten geordnet (prozentual in Abhängigkeit zu den langsamsten und dateimäßig größten und damit schlechtesten Seiten, die hier mit 100 Prozent ausgegeben werden), einmal alphabetisch nach den Namen der getesteten Kandidaten geordnet und einmal in absteigender und aufsteigender Reihenfolge der Messergebnisse.

Mess-Standorte und Provider: Berlin (Level 3), Frankfurt (DTAG), Frankfurt (Interroute), Hamburg (Teliasonera), München (C&W); Alle Messwerte wurden mit Internet Explorer 7 ermittelt. Die Rechner sind im Rechennzentrum direkt mit dem Backbone des jeweiligen Providers verbunden.

Das finale Ranking

Die Kriterien Design, Usability und Performance flossen alle zu 25 Prozent in das finale Ranking mit ein. Design und Usability wurden von Stefan von Gagern beurteilt, die Performance-Daten durch Keynote Systems erhoben (mehr Infos zu beiden unter "Wer bewertet"). Als viertes Kriterium entschied die CW-Redaktion, die mobilen Angebote, die dem Besucher der Website zur Verfügung gestellt werden, zu werten. Auch unter Einbeziehung der Community-Features ergaben sich hieraus zahlreiche Fragen: Gibt es eine App? Für welche mobilen Plattformen wird diese zur Verfügung gestellt? Welche Features werden mobil unterstützt? Macht das Community-Angebot auch bei der mobilen Unterstützung einen Mehrwert aus? Wir haben für jeden der vier Bereiche jeweils 1 bis 10 Punkte vergeben - 1 für die schlechteste, 10 für die beste Bewertung. Jede Punktzahl wurde pro Kategorie nur einmal vergeben, was sich in diesem Fall recht schwierig gestaltete, da fast alle Fotosharing-Plattformen ähnliche und qualitativ gleichwertige Features bieten - lediglich die vorderen Ränge waren ziemlich eindeutig. Aus den maximal erreichbaren 40 Punkten errechnete sich das finale Ranking. (sh)

Das Gesamtergebnis nach Punkten

Angebot

Design

Usability

Performance

Mobile

Gesamt

Flickr

10

9

7

10

36

Picasa

8

8

10

8

34

Smugmug

9

7

9

7

32

Photoshop.com

7

10

6

6

29

Photobucket

5

6

3

4

18

Instagram

6

4

2

5

17

Snapfish

3

5

5

3

16

Twitpic

2

2

1

9

14

Dropbox

4

3

4

2

13

Splashup

1

1

8

1

11