Windows deluxe

Zwölf Funktionen für mehr Komfort

16.12.2010 von Christian Remse
Voransicht, grafische Effekte mit Nutzwert und erweiterte Brennfunktionen: Mac OS X und Linux haben in vielen Punkten die Nase vorn. Unsere Schwesterpublikation PC-Welt zeigt Ihnen, welche wichtigen Features Windows XP und Vista fehlen und wie Sie die pfiffigen Funktionen spielend leicht nachrüsten können

Windows XP leistet viel - je nach Ausgabe strotzt Windows Vista nur so vor Funktionen. Doch wer noch nicht Windows 7 nutzt, muss oft erkennen: Bei einigen wichtigen Funktionen liegen Mac OS X und Linux vor dem Microsoft-Betriebssystem - und das, obwohl immer wieder diskutierte Aspekte wie Sicherheit dieses Mal sogar keine Rolle spielen.

Grafische Effekte mit Nutzwert, erweiterte Brennfunktionen, optimierte Such-Feature - bei diesen und anderen Merkmalen muss Windows passen. Unsere Kollegen von der PC-Welt zeigen Ihnen, welche Funktionen Microsoft ausgelassen hat und wie Sie die Feature dennoch spielend leicht und fast immer kostenlos nachrüsten.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (pah)

Schicke Mac-Optik für Windows

Smartflip: Kleine Fenster - große Wirkung.

Expose- Ersatz
Elegant, effizient und einfach: Die Rede ist vom Exposé unter Mac OS X. Seit 2003 verteilt dieses Feature per Tastendruck alle laufenden Programmfenster als kleine Vorschaubildchen fein säuberlich sortiert über den Desktop. Praktisch, um den Überblick zu behalten. Doch: Unter Windows XP suchen Sie vergeblich nach diesem optischen Leckerbissen mit Nutzwert - selbst bei Windows Vista bekommen Sie über die integrierte Flip3D-Funktion nur ein Programmfenster vollständig zu Gesicht.

Das kostenlose Utility "Smartflip" für Windows Vista basiert auf WPF (Windows Presentation Foundation) und stellt alle aktuell geöffneten Fenster in einer Kreisansicht dar. Über das Mausrad oder der Tabulator-Taste drehen Sie die Position der Fenster wahlweise im oder gegen den Uhrzeigersinn. Aktivieren Sie einen der Thumbnails, schließt Smartflip und das angeklickte Fenster tritt in den Vordergrund.

Download: Smartflip

Stardock Object Dock: Bringen Sie Bewegung in den Programmstart.

Schickeres Startmenü
Möchten Sie ein Programm starten, führt Sie der Weg nicht selten am Windows-Startmenü oder der Schnellstartleiste vorbei. Doch: Grafische Effekte können Sie bei diesen Features nicht erwarten. Rufen Sie stattdessen Programme über die Freeware Stardock Object Dock auf, verleiht dies dem Programmstart Bewegung und sorgt somit für einen optischen Hingucker.

Hinweis: Auf der offiziellen Hersteller-Webseite finden Sie eine kostenpflichtige Version für knapp 20 US-Dollar (rund 13 Euro). Im Gegensatz zur Freeware-Variante können Sie Tasks in Gruppen zusammenfassen und mehrere Docks gleichzeitig am Bildschirm anzeigen lassen.

Download: Stardock Object Dock

Harmony: Blätten Sie durch Media-Dateien wie durch Platten im Regal.

Schwungvoller Desktop
Eine visualisierte Programmverwaltung ist nicht nur schicker, sondern erleichtert zudem den Start sowie die Suche nach Dateien. Unter Mac OS X können Sie beispielsweise durch Bilder, Musik und Ordner blättern - ähnlich wie durch Platten im Regal.

Dies funktioniert allerdings nicht so ohne weiteres unter Windows. Ausweg: Die Freeware Harmony verpasst dem Windows Media Player einen optischen Neuanstrich.

Hinweis: Das Tool arbeitet jedoch nur gemeinsam mit iTunes-generierter Cover Art und integriert sich nicht in den Windows Explorer.

Download: Harmony

Desktop mit Pepp

DeskSpace: Wehrt neugierige Blicke ab.

Wirbelnder Würfel
Wer glaubt, Linux sei langweilig und nur für Technik-Freaks, der irrt. Die Linux-Distribution Ubuntu ab 7.10 Gutsy Gibbon, veröffentlicht im Oktober 2007, verfügt über ein grafisches Feature namens Desktop Cube. Die Funktion dreht die Desktop-Oberfläche auf einem Würfel in sämtliche Richtungen, entzündet virtuelles Feuer auf dem Monitor und lässt digitale Regentropfen auf den Screen prasseln.

Für Windows-Nutzer steht ein derartiger Würfel-Desktop leider nicht zur Verfügung - außer sie installieren DeskSpace (ehemals: Yod'm 3D). Statt nur einem Desktop bietet Ihnen das Tools gleich mehrere virtuelle, auf denen Sie unterschiedliche Applikationen öffnen und laufen lassen können. Clever: Das Tool hält neugierige Blicke fern. Wirft ein ungebetener Gast einen Blick über Ihre Schulter, genügt ein Knopfdruck, und es erscheint eine neue Desktop-Oberfläche.

Download: DeskSpace

Desktop- Helferlein
Unter Mac OS X haben sie schon seit längerem Einzug gehalten, selbst unter Windows Vista und der darin integrierten Sidebar sind sie mittlerweile keine Fremden mehr: Die Rede ist von Widgets beziehungsweise Gadgets. Die kleinen Desktop-Helferlein fliegen per Knopfdruck auf Ihren Desktop und versorgen Sie mit Informationen rund um Wetter, Börsenkurse, Währungseinheiten und Flugzeiten.

Wer Windows XP nutzt, muss die Widgets nachrüsten. Die Yahoo Widget Engine hilft dabei. Im Standard-Lieferumfang sind reichlich Widgets enthalten. Weitere kostenlose Helferlein finden Sie hier.

Download: Yahoo Widget Engine

Tuning-Box für Windows

TeamViewer: PCs fernsteuern.

Windows -Fernsteuerung
Sie möchten wissen, was sich auf dem PC Ihrer Bekannten abspielt oder müssen Ihrer Schwiegermutter bei einem Software-Problem helfen, doch das lieber aus sicherer Distanz - unter Mac OS X funktioniert dies spielend leicht über Apples eigenen Chat-Client iChat. Unter Windows gestaltet sich dies etwas aufwändiger.

Windows Vista besitzt zwar das Feature Windows Meeting Space (zu deutsch: Windows-Teamarbeit). Doch: Unter Windows XP suchen Sie lange nach einer entsprechenden und vor allem derart leicht zu bedienenden Fernsteuerungsfunktion. Greifen Sie auf TeamViewer zurück. Das Tool generiert beim Start eine ID sowie ein Passwort, das dem Partner beispielsweise per Mail übermittelt werden muss. Nach alleiniger Eingabe der Daten haben Sie Zugriff auf den jeweiligen Rechner. Eine komplizierte Konfiguration entfällt.

Download: TeamViewer

Single-Datei-Tools wie Firefox Portable sorgen für Ordnung auf dem PC.

Single-Datei-Tools
Nach der Installation von Programmen unter Windows verstreuen sich System-Dateien kreuz und quer über nahezu die gesamte Festplatte. Das Resultat: Windows wird langfristig verstopft, da Datei-Leichen bei der Deinstallation oftmals in unbeachteten Verzeichnissen hängen bleiben. Software startet darüber hinaus zunehmend langsamer und Daten sind deutlich schwieriger zu finden.

Vermeiden Sie diese nervige Scherereien, indem Sie das Prinzip der Single-Datei-Tools, wie sie unter Mac OS X vorkommen, anwenden. Tipp: Installieren Sie beispielsweise statt dem Firefox den Firefox Portable oder statt dem Adobe Reader den Foxit PDF Reader. Da nur eine System-Datei auf der Festplatte liegt, schont das nicht nur die PC-Ressourcen, sondern sorgt zudem für mehr Ordnung.

Hinweis: Weitere kostenlose Mini-Tools finden Sie im Special "Kostenlose Top-Tools für den USB-Stick".

ISO Recorder: Image-Dateien unter Windows brennen.

Feuer frei
Mac OS X schafft es von alleine, und Linux hat überhaupt kein Problem damit. Doch: Möchten Sie ein ISO-Image unter Windows auf CD brennen, benötigen Sie die Hilfe von Dritthersteller-Software. Allerdings müssen Sie nicht gleich zu Brenn-Boliden wie Nero greifen. Die Freeware ISO Recorder reicht vollkommen aus. Praktisch: Die Software steuern Sie bequem per Kontextmenü, indem Sie unter Arbeitsplatz auf das CD-/DVD-Laufwerk klicken.

Download: ISO Recorder

Virtuelle Desktops
Sie können sich nicht für ein Hintergrundmotiv auf Ihrem Desktop entscheiden und möchten unterschiedliche Icon sowie Programme gleichzeitig laufen lassen - die Freeware Virtual Desktop Manager verwaltet bis zu vier Desktops.

Nach der Installation klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Taskleiste und wählen die Option Symbolleisten, Desktop Manager. Danach erscheinen neben dem Systray vier Schaltflächen, über die Sie zwischen den einzelnen Desktop wechseln können.

Download: Virtual Desktop Manager

Datei-Detektiv

Copernic Desktop Search: Dateien schneller finden.

Datei -Nadel im Windows-Haufen finden
Unter Mac OS X liefert Ihnen die Desktop-Suche Spotlight Suchergebnisse in Echtzeit - unter Windows Vista sorgt die integrierte Suchfunktion für rasante Funde. Nutzer von Windows XP haben allerdings das Nachsehen. Die Suche arbeitet vergleichsweise im Schneckentempo.

Copernic Desktop Search indiziert, sucht und zeigt Dateien in allen gängigen Formaten wie Text, Bild, Musik und Video - und das zügiger als die Windows-XP-Suche. Praktisch: Damit Sie sofort wissen, ob die gefundene Datei auch wirklich die gesuchte ist, können Sie sich die Dateien mit der integrierten Vorschaufunktion ansehen.

Download: Copernic Desktop Search

DriveImage XML: Backup und Suchfunktion in einem.

Backup samt Stöberfunktion
Eine der neuen und besten Funktion unter Mac OS X Leopard ist Time Machine. Die Backup-Funktion erstellt Abbilder ausgewählter Partitionen oder Verzeichnisse in vorgegebenen Zeitintervallen. Praktisch, um Software-Fehler nachträglich zu korrigieren.

Unter Windows XP und einigen Vista-Versionen fehlt ein derartiges Feature. Installieren Sie die Freeware DriveImage XML, können Sie Images von Festplatten unterschiedlicher Datei-Systeme wie FAT 12, 16, 32 und NTFS sichern und wiederherstellen. Praktisch: Aufgrund des Volume Shadow Services können Sie ein Backup von einem Laufwerk erstellen, das gerade verwendet wird. Fertige Images lassen sich sogar durchsuchen.

Download: DriveImage XML

Explorer View: Öffnet zahlreiche Datei-Formate.

Erst ansehen, dann öffnen
Quick Look - zu Deutsch: Übersicht - zeigt Ihnen Datei-Inhalte an, bevor Sie die eigentliche Datei öffnen. Das erhöht das Maß an Sicherheit, denn versteckte Überraschungen bleiben aus. Zudem finden Sie Dateien schneller, da Sie nicht jede einzeln öffnen müssen.

Das Programm Explorer View erweitert den Windows Explorer um einen vergleichbaren Funktionsumfang. Das Add-On bietet eine Voransicht von zahlreichen unterschiedlichen Datei-Typen wie etwa Bilder, Filme und Grafiken sowie PDFs und ZIP-Archive. Nachteil: Im Gegensatz zum kostenlosen Quick Look unter Mac OS X schlägt das Tool ab 15 US-Dollar (knapp 10 Euro) zu Buche.

Download: Explorer View