Zend will PHP-Framework im Oktober zeigen

21.07.2006
Zend, die Firma, die die quelloffene Website-Software PHP kommerzialisiert, hofft, Ende Oktober ihre neue High-Level-Lösung "Zend Framework" fertig zu haben.

Zur 2006 PHP Conference in San Jose, Kalifornien, soll die Software fertig werden. "Die Konferenz ist das Ziel für die Vorstellung der 1.0 - oder zumindest eines Release Candidate", erklärte Zend-Mitgründer und Vice President of Technology Andi Gutmans. Angekündigt hatte die israelische Company das Produkt ein Jahr zuvor auf der 2005 PHP Conference.

Das Zend Framework soll eine standardisierte Methode für das Schreiben von Anwendungen auf Web-Servern bieten. Es enthält dazu unter anderem PHP-Module für Aufgaben wie Datenbankzugriff oder Web-Services-Kommunikation. Es integriert sich dabei in die Open-Source-IDE Eclipse.

Es ist aber nicht die einzige PHP-Tool-Option. Die IBM hatte im Juni ihr "PHP Integration Kit" vorgestellt, das mit dem Websphere Application Server Community Edition zusammenarbeitet, den IBM mit der Übernahme von Gluecode erworben hatte.

PHP stand ursprünglich einmal für "Personal Home Page". Als so genannter HTML-Präprozessor ermöglicht die Skriptsprache die Erzeugung dynamischer Web-Seiten. Yahoo!, Flickr, die chinesische Suchmaschine Baidu und viele andere Sites programmieren ihre Angebote mit PHP. Zend treibt dessen Entwicklung hauptsächlich voran, an den Open-Source-Projekten arbeiten aber auch externe Developer mit.

Einer davon ist laut Gutmans der Portalriese Yahoo!, der bei der Entwicklung von PHP 6 hilft. Diese soll sich von der Vorversion 5 vornehmlich durch bessere Internationalisierung, etwa Unicode, unterscheiden und damit deutlich mehr Sprachen unterstützen.

IBM hatte im Juni eine Partnerschaft mit Zend verkündet und wird Kunden seiner "System-i"-Server (vormals AS/400 und iSeries) mit PHP beliefern. Die zunächst auf drei Jahre angelegte und mehrere Millionen Dollar schwere Kooperation ist laut Gutmans "das bei weitem größte Geschäft", das Zend bislang unter Dach und Fach gebracht hat.

Zend beschäftigt gegenwärtig knapp 120 Mitarbeiter und konzentriert sich zwischenzeitig auf Expansion und Umsatzwachstum. In München hatte die Firma im vergangenen Jahr eine Niederlassung eröffnet, eine weitere in Frankreich gesellte sich laut Zeev Suraski, zweiter Mitgründer und Chief Technology Officer, in diesem Jahr dazu.

Die Gewinnzone wolle Zend Ende 2007 oder Anfang 2008 erreichen, so Suraski. Auf eine Übernahme ihrer Firma sind die beiden Chefs nicht aus. Gutmans wollte sie aber auch nicht ausschließen: "Ziel der Firma ist ein Börsengang, aber man weiß nie, was passiert." (tc)