Von XP zu Windows 7

Zehn Tipps zur Windows-Migration

25.08.2011 von Karin Quack
Wie lässt sich eine Windows-XP-Landschaft am besten auf die aktuelle Betriebssystem-Ausführung Windows 7 umstellen?
Kann mehr und sieht besser aus: Windows 7
Foto: Microsoft

Mit dem Service-Pack 1 für Windows 7 hat Microsoft für viele Unternehmen eine entscheidende Hürde auf dem Weg zur neuen Betriebssystemversion aus dem Weg geräumt. Das Beratungsunternehmen Aagon Consulting hat zehn Punkt zusammengetragen, die ein Unternehmen für eine erfolgreiche Migration beherzigen muss.

Windows 7 in 32 oder 64 Bit?

Die 64-Bit-Version näher ansehen sollten sich diejenigen Anwender, die mehr als vier Gigabyte Arbeitsspeicher benötigen - oder in den kommenden Jahren aller Vorrausicht nach Bedarf dafür haben. Für alle anderen Mitarbeiter dürfte die 32-Bit-Version ausreichen.

Wollen Sie zeitgleich Office 2010 einführen? Dann sollten Sie noch die Finger von dem 64-Bit-Office lassen und eher auf die 32-Bit-Variante setzen, rät Aagon. Insbesondere beim Einsatz von Makros sowie bei Outlook gebe es noch zu viele Inkompatibilitäten.

Von XP zu Windows 7
Zehn Tipps zur Migration auf Windows 7
Wie lässt sich eine Windows-XP-Landschaft am besten auf die aktuelle Betriebssystem-Ausführung Windows 7 umstellen? Das Beratungsunternehmen Aagon Consulting hat zehn Punkt zusammengetragen, die ein Unternehmen für eine erfolgreiche Migration beherzigen muss.
Windows 7 in 32 oder 64 Bit?
Die 64-Bit-Version näher ansehen sollten sich diejenigen Anwender, die mehr als vier Gigabyte Arbeitsspeicher benötigen - oder in den kommenden Jahren aller Vorrausicht nach Bedarf dafür haben. Für alle anderen Mitarbeiter dürfte die 32-Bit-Version ausreichen. Wollen Sie zeitgleich Office 2010 einführen? Dann sollten Sie noch die Finger von dem 64-Bit-Office lassen und eher auf die 32-Bit-Variante setzen, rät Aagon. Insbesondere beim Einsatz von Makros sowie bei Outlook gebe es noch zu viele Inkompatibilitäten.
Wähen Sie ihre Migrationsstrategie
Die problemloseste Spielart der Migration ist die Einführung von Windows 7 zusammen mit neuen PCs. Aber das kann sich nicht jedes Unternehmen leisten. Viele werden vorhandene Rechner auf Windows 7 umstellen wollen. Hier empfiehlt Aagon eine abteilungsweise Migration über mehrere Monate. Windows 7 im Bedarfsfall mit neuer PC-Hardware einzuführen ist die von den Investitionskosten her günstigste Variante. Aber die Support-Kosten für eine parallele Unterstützung von zwei Betriebssystemen sind zwangsweise höher.
Inventarisierung ist die Basis
Ist die vorhandene Hardware für das neue Betriebssystem überhaupt leistungsstark genug? Um diese Frage zu beantworten, gibt es kostenlose Tools wie das "Assessment and Planning Toolkit" von Microsoft und den "Windows-7-Check"-Report für ACMP von Aagon. Da die Migration eines Rechners von Windows XP auf Windows 7 eine Neuinstallation des Betriebssystems und aller Anwendungen voraussetzt, ist es notwendig, auch die im Unternehmen installierte Software komplett zu inventarisieren.
Anwendungen ausgiebig testen
Der wohl wichtigste Teil eines Migrationsprojekts ist der Test aller Anwendungen unter Windows 7. Dabei sollten Unternehmen diese Tests keinesfalls nur von ihren Administratoren vornehmen lassen. Sie können allenfalls beurteilen, ob sich eine Anwendung unter Windows 7 problemlos starten lässt. Ob wirklich alle benötigten Funktionen einer Applikation erwartungsgemäß arbeiten, weiß nur, wer täglich damit arbeitet. Zu prüfen sind auch die Abhängigkeiten bestimmter Programme untereinander.
Die Server-Seite nicht vergessen
Eine Migration von XP auf Windows 7 hat nicht nur Auswirkungen auf lokal installierte Anwendungen. Laut Aagon ist es beispielsweise erst mit den Gruppenrichtlinien des Windows Server 2008 möglich, die Firewall von Windows 7 richtig und umfassend zu administrieren. Deshalb sollten im Vorfeld zumindest alle Domänen-Controller mit dem Active Directory auf den Windows Server 2008 migriert werden.
Lokale Daten mitnehmen
Gibt es auf den Rechnern der Anwender lokale Daten, sollten diese zumindest eine Zeitlang wiederherstellbar sein - selbst dann, wenn die lokale Datenspeicherung im Unternehmen eigentlich untersagt ist. Wird im Zuge der Migration gleichzeitig die Hardware ausgewechselt, können die ausgemusterten PCs einfach noch ein paar Monate im Lager stehen.
Benutzereinstellungen mitnehmen
Neben lokalen Daten möchten Benutzer auch ihre Einstellungen unter dem neuen Betriebssystem wiederfinden. Doch zum einen muss das Betriebssystem neu installiert werden, und zum anderen weist Windows 7 eine veränderte Verzeichnisstruktur auf. Deshalb sollten beispielsweise die Einträge im Startmenü und Verknüpfungen auf dem Desktop nicht migriert werden, denn sonst sind sie doppelt vorhanden und funktionieren teilweise nicht.
Migrationswerkzeug auswählen
Theoretisch ist die Migration mit kostenlosen Bordmitteln von Microsoft möglich. Wie Aagon ironisch anmerkt, wird aber nur eine IT-Abteilung mit zu viel Personal und zu wenig Arbeit diese Option wählen. Weniger personellen und zeitlichen Aufwand erfordere es, auf ein Client-Management-System zurückzugreifen, das auch die Migration auf Windows 7 unterstützt. Allerdings würden einige Systeme nur dann eine automatische Windows-7-Migration erlauben, wenn bereits Windows XP und alle Anwendungen damit installiert wurden.
Service, Ober, Tablett, Fotolia 4zu3
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Den Helpdesk verstärken
Für die Zeit während der Migration sowie mindestens zwei Monate nach deren Abschluss sollten Unternehmen ihren Helpdesk personell aufstocken. Oft scheint alles glatt gelaufen zu sein, und plötzlich treten - etwa zu einem Monatswechsel - an vielen Stellen massive Probleme auf. Um den Helpdesk zu entlasten, bietet es sich an, ein oder zwei Poweruser pro Abteilung im Vorfeld intensiver zu schulen. Sie können den professionellen IT-Unterstützern den Rücken für kompliziertere Fälle freihalten.

CW - Webcast

Microsoft Office 365 - Unternehmenswachstum durch mehr Produktivität

Mittlerweile nutzen in Deutschland über 2000 Unternehmen BPOS bzw. einzelne Online Dienste daraus wie etwa Exchange Online. Gewinnt Microsoft damit die Oberhand auf dem Schlachtfeld Cloud für Business-Software gegen Google?

  • Was genau kann die nächste Generation der Cloud-Kollaborationslösung von Microsoft

  • Welche Produktivitätsvorteile bieten sich?

  • Wie steht es um die Interoperabilität zu bestehenden Systemen, welches Lizenzmodell ist geeignet?

Der COMPUTERWOCHE Live-Webcast "Microsoft Office 365 - Unternehmenswachstum durch mehr Produktivität" am 18. Mai 2011, 11-12 Uhr

Wähen Sie ihre Migrationsstrategie

Die problemloseste Spielart der Migration ist die Einführung von Windows 7 zusammen mit neuen PCs. Aber das kann sich nicht jedes Unternehmen leisten. Viele werden vorhandene Rechner auf Windows 7 umstellen wollen. Hier empfiehlt Aagon eine abteilungsweise Migration über mehrere Monate. Windows 7 im Bedarfsfall mit neuer PC-Hardware einzuführen ist die von den Investitionskosten her günstigste Variante. Aber die Support-Kosten für eine parallele Unterstützung von zwei Betriebssystemen sind zwangsweise höher.

Inventarisierung ist die Basis

Ist die vorhandene Hardware für das neue Betriebssystem überhaupt leistungsstark genug? Um diese Frage zu beantworten, gibt es kostenlose Tools wie das "Assessment and Planning Toolkit" von Microsoft und den "Windows-7-Check"-Report für ACMP von Aagon.

Da die Migration eines Rechners von Windows XP auf Windows 7 eine Neuinstallation des Betriebssystems und aller Anwendungen voraussetzt, ist es notwendig, auch die im Unternehmen installierte Software komplett zu inventarisieren. Microsoft selbst bietet hier kein kostenloses Tool an. Wer sich diese Arbeit vereinfachen will, kann die Inventarisierungsfunktion diverser Client-Management-Systeme zurückgreifen.

Anwendungen ausgiebig testen

Der wohl wichtigste Teil eines Migrationsprojekts ist der Test aller Anwendungen unter Windows 7. Dabei sollten Unternehmen diese Tests keinesfalls nur von ihren Administratoren vornehmen lassen. Sie können allenfalls beurteilen, ob sich eine Anwendung unter Windows 7 problemlos starten lässt. Ob wirklich alle benötigten Funktionen einer Applikation erwartungsgemäß arbeiten, weiß nur, wer täglich damit arbeitet. Zu prüfen sind auch die Abhängigkeiten bestimmter Programme untereinander.

Die Server-Seite nicht vergessen

Eine Migration von XP auf Windows 7 hat nicht nur Auswirkungen auf lokal installierte Anwendungen. Laut Aagon ist es beispielsweise erst mit den Gruppenrichtlinien des Windows Server 2008 möglich, die Firewall von Windows 7 richtig und umfassend zu administrieren. Deshalb sollten im Vorfeld zumindest alle Domänen-Controller mit dem Active Directory auf den Windows Server 2008 migriert werden.

Lokale Daten mitnehmen

Gibt es auf den Rechnern der Anwender lokale Daten, sollten diese zumindest eine Zeitlang wiederherstellbar sein - selbst dann, wenn die lokale Datenspeicherung im Unternehmen eigentlich untersagt ist. Wird im Zuge der Migration gleichzeitig die Hardware ausgewechselt, können die ausgemusterten PCs einfach noch ein paar Monate im Lager stehen.

Bei einer Migration bestehender Rechner empfiehlt sich die Sicherung aller lokalen Daten ins Netz, so Aagon. Das wäre auch ein adäquater Fallback-Plan. Allerdings bringe das sowohl das lokale Netzwerk als auch die Speichersysteme schnell an ihre Belastungsgrenzen. Ein Kompromiss bestehe darin, die erste zu migrierende Abteilung mit neuer Hardware auszustatten und die alten Rechner als Backup stehen zu lassen, bis sie an die nächsten Abteilung übergeben werden. Das Spiel lässt sich mehrfach wiederholen.

Benutzereinstellungen mitnehmen

Neben lokalen Daten möchten Benutzer auch ihre Einstellungen unter dem neuen Betriebssystem wiederfinden. Doch zum einen muss das Betriebssystem neu installiert werden, und zum anderen weist Windows 7 eine veränderte Verzeichnisstruktur auf. Deshalb sollten beispielsweise die Einträge im Startmenü und Verknüpfungen auf dem Desktop nicht migriert werden, denn sonst sind sie doppelt vorhanden und funktionieren teilweise nicht. Selbstverständlich ist auch die Migration der Benutzereinstellungen ausgiebig zu testen.

Migrationswerkzeug auswählen

Theoretisch ist die Migration mit kostenlosen Bordmitteln von Microsoft möglich. Wie Aagon ironisch anmerkt, wird aber nur eine IT-Abteilung mit zu viel Personal und zu wenig Arbeit diese Option wählen. Weniger personellen und zeitlichen Aufwand erfordere es, auf ein Client-Management-System zurückzugreifen, das auch die Migration auf Windows 7 unterstützt. Allerdings würden einige Systeme nur dann eine automatische Windows-7-Migration erlauben, wenn bereits Windows XP und alle Anwendungen damit installiert wurden.

Den Helpdesk verstärken

Foto: Microsoft

Für die Zeit während der Migration sowie mindestens zwei Monate nach deren Abschluss sollten Unternehmen ihren Helpdesk personell aufstocken. Oft scheint alles glatt gelaufen zu sein, und plötzlich treten - etwa zu einem Monatswechsel - an vielen Stellen massive Probleme auf. Um den Helpdesk zu entlasten, bietet es sich an, ein oder zwei Poweruser pro Abteilung im Vorfeld intensiver zu schulen. Sie können den professionellen IT-Unterstützern den Rücken für kompliziertere Fälle freihalten.

Projektablauf standardisieren

Eine große Zahl von Rechnern im vorgesehenen Umfang, Zeitrahmen und Budget zu migrieren erfordert einen standardisierten und praxisbewährten Projektablaufplan. Professionelle Hilfe ist da nicht zu verachten. Zudem lassen sich auch bei externer Unterstützung Kosten sparen, sagt Aagon, nämlich dann, wenn im Projektplan "Abbruchpunkte" definiert sind, von denen ab der Kunde das Projekt selbst zu Ende führen kann, falls er es will.