Sicher durch die Wirtschaftskrise

Zehn innovative Tipps für IT-Manager

08.06.2009 von Peter  Sturz
Gezielte Investitionen in die IT können sich für Unternehmen insbesondere in der Wirtschaftskrise bezahlt machen. Dabei sind sowohl kurzfristige als auch mittelfristige Erfolge in Sachen Effizienz und Produktivität erzielbar und können laut S&T sowie Zukunftsforscher Matthias Horx die Weichen rechtzeitig auf Innovation gestellt werden.

Im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld stehen IT-Manager unter Druck, einen deutlichen Beitrag zur Kostensenkung zu leisten. Doch wer einseitig auf kurzfristige Einsparungen setzt, riskiert nach der Krise schlecht aufgestellt zu sein. Bei der Event-Reihe "Größen treffen Größen - Innovation of the Future" zeigt S&T zusammen mit Hewlett-Packard (HP) und dem renommierten Zukunfts- und Trendforscher Matthias Horx, wie Unternehmen IT-Kosten senken und gleichzeitig die Basis für zukünftiges Wachstum schaffen können. Zehn Tipps für IT-Manager und Budgetverantwortliche geben einen Überblick, worauf es dabei ankommt.

Schneller Return-on-Investment (ROI)

Praktisch alle IT-Manager haben ihre Krisenszenarien bereits ausgearbeitet oder setzen diese schon um, um ihre Unternehmen bestmöglich durch die Krise zu navigieren. Dabei sind sie gut beraten, wenn sie nicht nur auf reine Sparmaßnahmen, sondern auch auf gezielte Investitionen setzen - zum einen in Maßnahmen, die einen schnellen ROI versprechen, und zum anderen in Projekte, die das Unternehmen bei verbesserten Rahmenbedingungen voranbringen werden. Was sollten IT-Manager und CFOs bei der Planung für die nächsten beiden Jahre beachten? Hierzu zehn Tipps:

Weitblick für Innovationen

Behalten Sie die Zeit nach der Krise im Blick. Drastische Sparmaßnahmen können einen negativen Einfluss auf das Kerngeschäft haben und sich langfristig als Hemmnis auswirken. Wer dagegen in geschäftsrelevante Innovationen investiert, erlangt eine gute Ausgangsposition für die Zeit nach der Krise. Innovationen sind der Motor für neue Geschäftschancen. Veränderungen machen technologische Entwicklungen bei Unternehmen notwendig, die agil sein müssen, um den Wandel als Vorteil nutzen zu können.

IT vor Rotstift schützen

Peter Sturz: Investitionen in die IT bringen unter dem Strich mehr als Einsparungen.
Foto: Sturz, s&t

Entwickeln Sie eine unternehmensweite Strategie für den Rotstift. Maßvolle Sparpläne sind in der derzeitigen Situation berechtigt und oft schlicht unvermeidbar. Doch bei der Frage, an welcher Stelle gespart wird, ist eine unternehmensweite Strategie gefragt: In der Regel betragen IT-Kosten zwischen zwei und vier Prozent der Gesamtkosten eines Unternehmens. Daher fallen Einsparungen bei der IT unternehmensweit kaum ins Gewicht. Umgekehrt führen gezielte Investitionen in IT-Innovationen durch die erreichte Leistungs- und Effizienzsteigerung meist zu deutlich höheren Kostensenkungen für das gesamte Unternehmen.

Schnelle Kostensenkung durch IT-Projekte

Nutzen Sie das Potenzial von Maßnahmen mit schnellem Return-on-Investment (ROI). Investitionen in Kernthemen der IT wie Standardisierung, Virtualisierung und Storage-Konsolidierung sparen Kosten ab der ersten Stunde und erreichen den Break Even Point bereits in wenigen Monaten. Auch Investitionen in Business-Intelligence- und Data-Warehouse-Projekte bieten Unternehmen mehr Transparenz, eine optimierte Steuerung des Gesamtunternehmens und ein Aufdecken von "EBIT-Fressern".

Standards und Ressourcen optimieren

Sorgen Sie für einheitliche Standards und nutzen Sie Ressourcen optimal. Einer der einfachsten Wege zur kurzfristigen Kostensenkung führt über die Standardisierung und Harmonisierung von IT-Plattformen, -Infrastrukturen und -Architekturen. Zudem hilft die Nutzung moderner Technologien wie Virtualisierung dabei, mit weniger Ressourcen die gleichen Ergebnisse zu erzielen.

IT kann Umsatz steigern

Verstehen Sie IT als Geschäftspotenzial. Über ihre klassischen Einsatzbereiche hinaus hat IT unmittelbaren Einfluss auf zentrale Geschäftsprozesse und sollte daher nicht als operative Notwendigkeit, sondern als Umsatztreiber behandelt werden. IT als Business-Enabler hilft dabei, unternehmensinterne Abläufe zu optimieren, schlanke Prozesse zu schaffen, den Vertriebskanal zu beschleunigen und somit kurzfristig Kosten einzusparen.

Mit Outtasking kontrolliert auslagern

Lagern Sie aus - aber behalten Sie dabei jederzeit die Kontrolle. Ein Outtasking von IT-Teilbereichen führt rasch zu Kostensenkungen. Als Alternative zum klassischen Outsourcing werden dabei statt kompletter Bereiche einzelne, eng umrissene Aufgaben an externe Dienstleister übergeben. So verbleibt mehr Kontrolle und Flexibilität beim Auftraggeber. Bei der Abrechnung empfiehlt es sich in vielen Fällen, auf Leasingmodelle zurückzugreifen: Dabei können die Kosten für den extern eingekauften Service auf die Vertragslaufzeit aufgeteilt werden, so dass sie die aktuellen Budgets nicht unmittelbar voll belasten.

Die Psyche der Anwender bedenken

Zukunftsforscher Matthias Horx: IT-Manager brauchen künftig mehr psychologisches Wissen.
Foto: Horx

Berücksichtigen Sie den Blickwinkel der Anwender. IT-Systeme können nur dann zu mehr Effizienz und Produktivität führen, wenn sie von den Anwendern akzeptiert und daher umfassend genutzt werden. "Wenn die Mitarbeiter eine bestimmte Technik nicht mögen, kommt es zum so genannten TRA-Syndrom - Technology Related Anger", sagt Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx. "Ich glaube, als IT-Manager braucht man in Zukunft weniger reines Fachwissen und mehr Psychologiekenntnisse."

Energiekosten sparen

Reduzieren Sie den Energieverbrauch. Wenn Horx Green IT als wichtiges Zukunftsthema einstuft, ist er sich mit den meisten Experten einig: Schließlich verbrauchen Computer und Rechenzentren mittlerweile fast so viel Energie wie der Flugverkehr. Durch Virtualisierung und den Einsatz moderner Hardware wie Blade-Server lässt sich der Stromverbrauch effektiv reduzieren - und die Gesamtkosten der Unternehmens-IT um bis zu zehn Prozent senken.

Wartungskosten reduzieren

Verlagern Sie Ressourcen von der Wartung hin zur Innovation. Die Erneuerung veralteter Rechenzentrums-Infrastrukturen lohnt sich oft schon durch die Reduzierung der hohen Wartungskosten, die diese verursachen. HP etwa bietet ein Portfolio von Lösungen für die Transformation von Rechenzentren, die unter anderem Energie- und Kapazitätsprobleme, betriebliche Schwachstellen und IT-Probleme auf praktische Weise lösen können.

Kommunikationskultur verbessern

Verbessern Sie die Kommunikationskultur. Durch IT-Umstrukturierungen lassen sich enorme wirtschaftliche Vorteile erzielen, aber es lohnt sich auch der Blick über den Tellerrand der Technologie: Oft bestimmen soziale Faktoren die kommunikativen Netzwerke in einem Unternehmen maßgeblich und beeinflussen damit dessen Produktivität erheblich. "Salopp gesagt: Manchmal kann eine Kaffeemaschine eine bessere Wirkung für die firmeneigene Kommunikation haben als ein aufgebohrtes Intranet, das niemand benutzt", bringt es Zukunftsforscher Horx auf den Punkt.