Trotz Investitionsplänen

IT- und TK-Geschäft erleiden Konjunkturdämpfer

03.06.2009
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Zum ersten Mal seit Anfang des Jahres ließ die wirtschaftliche Entwicklung der mittelständischen Unternehmen in Deutschland im April wieder nach. Im Gegenzug hellten sich aber die Perspektiven auf, so dass Hoffnung auf Erholung besteht. Das ergab der IT-Mittelstandsindex, der von Techconsult im Auftrag von Fujitsu betrieben wird.

Im April ließ seit Januar die wirtschaftliche Entwicklung der mittelständischen Unternehmen in Deutschland erstmals wieder nach. Gegenüber dem Vormonat sank der Index der realisierten Umsätze dem von Techconsult und Fujitsu ermittelten IT-Mittelstandsindex zufolge um zwölf auf 93 Punkte. Damit überwogen wieder die Unternehmen mit gesunkenen Umsätzen. Offenbar wird dieses Nachlassen der Dynamik im deutschen Mittelstand aber nur als vorübergehende Schwäche gewertet, denn der Optimismus hält sich weiter und verfestigt sich sogar: Der Index der wirtschaftlichen Perspektiven hinsichtlich der kommenden drei Monate stieg um zwei auf 107 Zähler, womit sich die Optimisten weiter durchsetzen können.

Noch stärker zeigt sich der Rückgang der gegenwärtigen wirtschaftlichen Dynamik im Vergleich zum Vorjahresmonat. Gegenüber dem April 2008, als der Frühjahrsaufschwung anzog, rangiert der Lageindex heute ganze 32 Punkte weniger. Nicht ganz so schwach ist die Entwicklung hinsichtlich der wirtschaftlichen Aussichten. Sie weisen 22 Zähler weniger auf als noch vor zwölf Monaten.

IT- und TK-Umsätze sind leicht rückläufig

Trotz Krise will der deutsche Mittelstand in IT- und TK-Produkte investieren.
Trotz Krise will der deutsche Mittelstand in IT- und TK-Produkte investieren.
Foto: Fujitsu

Im Zuge der rückläufigen wirtschaftlichen Entwicklung ging auch die Neigung zu IT- und TK-Ausgaben zurück - wenn auch bei weitem nicht so stark. Der Index der realisierten Ausgaben sank gegenüber dem Vormonat um drei auf 102 Zähler, womit gerade noch die Unternehmen mit gewachsenen Hightech-Ausgaben überwogen. In ihren Planungen gehen die Mittelständler von einer weiterhin expansiven Investitionsneigung aus, wenn auch nicht mehr so stark wie im Vormonat: Der Index der Ausgabenplanungen fiel um vier auf 109 Punkte.

Der Vergleich zum Vorjahr zeigt das derzeit geringe Marktniveau. Die aktuelle Marktlage liegt um zwölf, die Ausgabenplanungen um vierzehn Punkte niedriger als im April 2008, weil damals die Nachfrage im Rahmen der Frühjahrsbelebung kräftig anzog

Hardwarenachfrage lässt etwas nach

Wie im Gesamtmarkt ließ auch die Dynamik im Hardwarekauf nach. Gegenüber dem Vormonat sank der Index der realisierten Ausgaben um vier auf 101 Punkte. Immerhin überwogen damit noch leicht die Unternehmen mit gewachsenen Ausgaben. Auch die geplante Investitionsneigung ist leicht geschwunden, liegt aber mit 106 Zählern (minus vier Punkte) noch im positiven Bereich.

Wie im IT-Gesamtmarkt so gilt auch für das Hardware-Segment, dass der Frühjahrsaufschwung, anders als im April 2008, ausblieb. So liegt das Nachfrageniveau erkennbar unter dem des Vorjahreszeitraumes. Die Investitionsneigung kommt auf 14, der Planungsindikator auf elf Zähler weniger als vor einem Jahr.

Softwaregeschäft erleidet einen Dämpfer

Auch der Softwaremarkt konnte sich dem Gesamttrend nicht entziehen. Mit 99 Punkten (minus drei Zählern) lag die Nachfrage im Softwareeinkauf leicht im negativen Bereich, während sie im Vormonat noch aufwärts ging. Parallel trübten sich auch die Ausgabenplanungen geringfügig ein: Mit 102 (minus zwei) Punkten signalisiert aber noch eine leichte Mehrheit expansive Investitionsabsichten.

Stärker ist die rückläufige Entwicklung im Vorjahresvergleich, insbesondere was die Investitionsplanungen betrifft. Der Index der getätigten Ausgaben lag um zehn Punkte unter dem Niveau vor Jahresfrist. Die Ausgaben-Absichten liegen sogar 14 Zähler unter dem Vorjahreswert.