Angstfrei im Job, Teil 1

Zehn goldene Regeln für Selbständige

14.08.2008 von Karen Funk
Das Thema Angst im Beruf ist ein gesellschaftliches Tabu. Kaum einer gibt es offen zu, aber immer mehr leiden darunter. Wie Selbständige die Angst in den Griff bekommen können, lesen Sie hier.

Immer mehr Menschen sind in Bezug auf ihren Arbeitsplatz mit Ängsten konfrontiert. Sie sorgen sich um die Sicherheit ihres Jobs oder fragen sich, ob sie den Anforderungen noch gewachsen sind: Wie kann ich den Erwartungen meines Chefs gerecht werden? Wie wird meine Präsentation vom Kunden aufgenommen? Werden die neuen Kollegen mich akzeptieren?

Aber neben der menschlichen Tragödie gibt es auch eine volkswirtschaftliche Konsequenz: Auf 75 Milliarden Euro schätzen Wissenschaftler die jährlichen Kosten für Deutschland, die aufgrund der Ängste der arbeitenden Bevölkerung entstehen. Denn Angst hemmt und bremst die Produktivität, das Engagement und die Kreativität der Mitarbeiter und macht krank.

Angst ist tabu

"Angstfrei im Job" ist für 14,95 Euro im Handel erhältlich.
Foto: Cornelsen Verlag

Die wenigsten Menschen allerdings sprechen offen über ihre Ängste, denn das Thema ist noch immer ein Tabu. Und nur wenige trauen sich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Buch versucht das Schweigen zu brechen: "Angstfrei im Job" von Hans-Michael Klein und Christian Kolb (Cornelsen Verlag, 2008, 15,40 Euro). In ihrem Ratgeber geben die Autoren den Lesern Hilfen an die Hand, konstruktiv mit ihrer Angst umzugehen und dem Teufelskreis aus Panik und Sorgen zu entkommen. Die wichtigste Nachricht vermittelt das Buch gleich zu Beginn: Verdrängen ist die falsche Strategie.

Das Buch, das in der Cornelsen-Reihe "Das professionelle 1x1" erschienen ist, unterstützt Betroffene dabei, sich ihren Ängsten bewusst zu stellen und die eigenen Stärken neu zu entdecken. Zum Tragen kommen in dem Buch Erkenntnisse von Psychologen, Entwicklungsbiologen, Verhaltens- und Gehirnforschern. Die Autoren erklären den Ursprung beruflicher Ängste, deren Folgen und geben Tipps, wie man seine Ängste in den Griff bekommt. Eine sofort umsetzbare Selbsthilfe bietet das Trainingsprogramm "In 30 Tagen frei von Angst". Der Ratgeber richtet sich an Arbeitnehmer, Chefs und Selbständige.

Tipps für Freiberufler

Wie sich beispielsweise Selbständige beziehungsweise Freiberufler gegen Existenzängste und andere Sorgen aus ihrem beruflichen Alltag wappnen können, dazu haben die Autoren zehn goldene Regeln erstellt, die wir Ihnen hier in Form einer Fotogalerie präsentieren:

Angstfei im Job: Selbständige
1. Nutzen Sie sinnvolle Unterstützungsangebote
Auch als Unternehmer sollten Sie Ratschläge bedenken und nach Möglichkeit von der Erfahrung anderer profitieren.
2. Auch Unternehmer müssen mal abschalten.
Reservieren Sie Zeit für sich selbst, die Familie und das Hobby. Das erhält Ihre Kreativität und sorgt für Ausgeglichenheit.
3. Begrenzen Sie das Risiko.
Setzen Sie klare (rechtliche) Grenzen, welcher Teil Ihres Privatvermögens als Sicherheit für die unternehmerische Tätigkeit dient und welchen Sie keinesfalls aufgeben wollen.
4. Kalkulieren Sie das Risiko
Vermeiden Sie fixe Kosten zu Gunsten von variablen Kosten, wo immer Sie die Möglichkeit dazu haben...
5. Bleiben Sie flexibel.
Vermeiden Sie fixe Kosten zu Gunsten von variablen Kosten, wo immer Sie die Möglichkeit dazu haben..
6. Intensivieren Sie den Kontakt zu Zulieferern, Vermietern und Banken.
Der persönliche Draht kann helfen, in schwierigen Situationen Zeit zu gewinnen.
7. Setzen Sie nie alles auf eine Karte.
Wer alles auf eine Karte setzt, kann hoch gewinnen oder alles verlieren. Eine Risikostreuung empfehlen nicht nur Börsenprofis.
8. Pokern Sie nie zu hoch.
Wer sich von einer einzelnen Kundenentscheidung abhängig macht, wird schnell zum Verlierer. Hüten Sie sich vor Abhängigkeiten.
9. Bieten Sie Ihren Kunden immer ein klein wenig mehr, als erwartet wird.
Das erhält die Loyalität der Kunden und macht Ihr Unternehmen fit für kritische Situationen.
10. Machen Sie sich fit für den Umgang mit Stress, Ängsten und schwierigen Situationen.
Überlegen Sie frühzeitig, wie Sie Prävention betreiben können.

Tipps für Chefs und Arbeitnehmer folgen in Kürze.