Alternate, Mindfactory, Conrad

Zehn Elektronik-Discounter im Test

24.09.2011 von Stefan von Gagern
Alternate, Notebooksbilliger, Redcoon, Conrad & Co.: Bei welchen Elektronik-Versendern fällt der High-Tech-Einkauf am bequemsten aus?

Wenn das neue Smartphone, Notebook oder der größere Flachbild-TV her muss, werfen die Online-Shopper den Preisvergleich an und landen bei Elektronik-Discountern. Die COMPUTERWOCHE lässt zehn der oft gelisteten Günstig-Anbieter in Sachen Design, Bedienung und Technik gegeneinander antreten.

Alternate.de: Klassiker mit Top-Interaktivität

Dank eleganter Sprechblasen bleibt das Layout bei Alternate aufgeräumt und spart oft den Klick zur nächsten Seite.
Foto: Stefan von Gagern

Bei PC-Selbstbauern ist der Hardwareversand aus Hessen seit fast zehn Jahren bekannt. Mit einem Angebot, das mehr umfasst als Komponenten und Peripherie, ist Alternate zum Allround-Elektronikversender gewachsen, in dem der Heimkino-Fan genauso fündig wird wie der Spezialist. Die Optik hat sich ebenfalls weiterentwickelt: Einst grau wie ein Datenblatt, setzen Diashows mit sanften Überblendungen die Top-Angebote in Szene. Die Stammkundschaft wird von den Animationen nicht vergrault, seiner funktionellen Bedienung ist der Shop treu geblieben. Die mit HTML 5 umgesetzte Interaktivität macht Spaß: Auf Mausberührung wechseln die Produktabbildungen, Kundenrezensionen lassen sich elegant durchscrollen und der Einkaufswagen zeigt zwischendurch Inhalt und Einkaufssumme, ohne dass der Kunde die Produktseite verlassen muss. Am unteren Rand des Browserfensters merkt sich eine praktische Leiste die zuletzt angesehen Artikel samt Fotos. Lobenswert ehrlich ist die Kurve "Preisentwicklung", die zeigt, ob der Produktpreis über die Zeit stark gefallen ist - so etwas findet man meist nur bei Preisvergleichsanbietern.

Der Konfigurator hilft beim Zusammenstellen von PCs und Notebooks und bewertet die Leistungsverbesserung.
Foto: Stefan von Gagern

Beim Zusammenstellen des Wunsch-PCs helfen Konfiguratoren, die weder Einsteiger überfordern, noch bei versehentlichen Schritten zum Neubeginn zwingen. Der Apple-Konfigurator zeigt zum Beispiel, wie viel schneller der Mac bei Multimedia, Gaming durch die zum Aufrüsten gewählte Hardware wird. Bravo - das hat nicht mal der offizielle Apple-Store drauf! Ebenso gelungen fällt die Suche aus, nach der Eingrenzen per Preisschieberegler, nach Hersteller oder Sterne-Bewertungen prima klappt. Die Seite kommt ohne Plug-Ins aus und funktioniert auch auf Geräten wie dem iPad mit geringen Abstrichen einwandfrei.

Fazit: Von wegen Discount: Bei Alternates Funktionen könnten einige Premium-Shops in Sachen Interaktivität und Optik dazulernen.

Conrad.de: Im Dschungel der Riesenauswahl

Kleinteiligen Infos machen die Produktseiten bei Conrad unübersichtlich.
Foto: Stefan von Gagern

Das 1923 gegründete Elektronik-Urgestein Conrad ist heute nicht mehr nur ein Fall für Lötkolben-Benutzer. Unterhaltungselektronik, Haus- und Gartenartikel, Werkzeug sowie Autozubehör ergänzen die immer noch reichhaltig im Sortiment vorhandenen Transistoren und Widerstände. Bei solch breit gefächertem Angebot wird eine intuitive Hauptnavigation zur Herausforderung. Die Umsetzung lief nicht optimal: Der Shop-Besucher stolpert über wenig aussagekräftige Menüpunkte wie "Hobby" und "Energie". Antworten auf die Frage, was der Unterschied zwischen Kategorien wie Computer&Office" und "Multimedia" sein könnte, verraten erst die Untermenüs.

Die Zoomfunktion für Produktfotos ist zwar praktisch, verdeckt aber die Produktdetails.
Foto: Stefan von Gagern

Als Ausweichmöglichkeit gibt es die Suche, die zwar bei der Eingabe Begriffe ergänzt, aber nicht in der Lage ist, die Ergebnisse vernünftig zu sortieren. Der Begriff "Notebook" lieferte in unserem Test 1800 Treffer. Wie bei Ebay kämpft sich der Kunde erst durch eine Flut von Netzteilen und Taschen, bis endlich die ersten Laptops auftauchen. Immerhin lässt sich die Liste nach Topsellern oder Preisbereich filtern. Zu viele Details und ein Kauderwelsch aus Hersteller-Logos machen die nur von dünnen grauen Linien umrandeten Produktlisten schwer überschaubar. Eyecatcher wie "Reduziert" sind kaum klar zuzuordnen, da im Design vergessen wurde, die Tabellenzeilen durch eine Hintergrundfarbe abwechselnd voneinander abzugrenzen. Ähnlich chaotisch geht’s auf Produktseiten zu. Texte verschiedener Größen und Längen, Links, Buttons mischen sich ohne erkennbares Layoutraster mit Tabellen und Klappmenüs.

Fazit: Conrad hat trotz unserer Kritik sicher Qualitäten: Die Riesenauswahl, günstige Preise und ihren Dienst verrichtende Such- und Bestellfunktion werden für viele als Grund für den Einkauf beim Urgestein ausreichen. Bei Design, Navigation und Übersichtlichkeit ist aber noch Luft nach oben.

Notebooksbilliger.de: Weit mehr als nur Kampfpreise

Kaufberatung mal anders: Die Flash-Anwendung Tablett-Finder sieht gut aus und pickt das zu den Kriterien passende Tablett.
Foto: Stefan von Gagern

Beim Onlinekauf zählt laut einer aktuellen Studie der Marktforscher Valid Research bei 80 Prozent der Deutschen vor allem der Preis. Notebooksbilliger.de schreibt sich schon seit 2001 auf die Fahnen, günstiger zu sein - inzwischen nicht nur bei tragbaren Rechnern, sondern der kompletten Unterhaltungselektronik-Palette. Zum täglichen Besuch der Seite lockt die "Dealmachine". Immer um die Mittagszeit wird ein Artikel, etwa eine vergünstigte Digitalkamera. Schnellentschlossenen angeboten - jedoch nur knapp unter dem regulären Preis und in geringer Stückzahl.

Überzeugend zeigen sich die Shop-Standardfunktionen: Die reaktionsfreudige Suche hilft bei der Eingabe und erweist sich sehr tolerant bei Tippfehlern. Die erweiterte Suche erlaubt Vorgaben wie bestimmte Display-Auflösungen oder Merkmale wie einen vorhandenen USB 3.0-Anschluss. Beide liefern brauchbare Ergebnislisten mit Produktvergleichs-Funktion. Die Produktseiten betonen optisch die wichtigen Fakten und halten Details hinter Karteireitern griffbereit.

Jeden Tag lädt die Dealmachine zur Schnäppchenjagd bei Notebooksbilliger.de ein.
Foto: Stefan von Gagern

Im Bereich "Themen und Aktionen" warten interaktive Flash-Module. "3D-Village" zeigt aktuelle 3D-Produkte in hübscher Optik - ohne dass das allerdings einen großen Vorteil beim Einkaufen brächte. Der ebenfalls Flash-basierte Tablet-Finder spuckt nach Kriterien wie Betriebssystem und Hersteller passende Geräte aus. In Sachen Social Media ist man gut aufgestellt: Jede Aktion und jedes Modul wird auf Facebook, Twitter und Co beworben, im Blog schreibt das Team lesenswerte Beiträge zu Neuheiten. Ein Geodaten-basiertes Suchspiel ist zwar keine Revolution, zeigt aber Mut zu neuen Ideen. Zuletzt zu einer bestimmt oft gestellten Frage: Notebooks waren bei unseren Stichproben im Shop meistens wirklich billiger.

Fazit: Notebooksbilliger.de hebt sich mit gutem Design, durchdachter Bedienung und frischen Ideen angenehm vom Shop-Einheitsbrei ab.

Pixmania.de: Wenig kommunikationsbereit

Der erste gute Eindruck bei Pixmania hält nicht lange an – bei allen, die genau hinsehen.
Foto: Stefan von Gagern

Auf den ersten Blick unterscheidet sich dieser Shop nicht groß von anderen. Wer genau hinschaut, stößt schnell auf Ungereimtheiten: Zum Beispiel, dass Pixmania gleich in 26 europäischen Ländern präsent ist - online. Ein Ladengeschäft oder Zentrallager vor Ort, wie bei den meisten anderen hier getesteten Kandidaten, gibt es wenn überhaupt in Paris. Eigentlich kein Problem, doch im Shop entsteht immer wieder der Eindruck der Verschleierungstaktik und undurchsichtiger Praktiken. Zum Beispiel dank der auffällig schlechten Kontaktmöglichkeiten: Mit der 01805-Telefonnummer landen wir nach der Warteschleife bei Callcenter-Mitarbeitern, die meist nur gebrochen deutsch sprechen. Nach Klick auf "Serviceangebote" gelangt der Kunde bei einer Bestellseite für die Kundenkarte, die vergünstigte Lieferung und Exklusivvorteile verspricht. Keine schlechte Sache, doch erst ein weiterer Klick verrät, dass dafür 20 Euro im Jahr fällig sind. Allgemein formulierte FAQ, vergrabene E-Mail-Kontaktformulare und Serviceinfos mit unpersönlichen Bilddatenbank-Fotos verstärken den Eindruck, man wolle hier nicht gerne mit Kunden reden - außer sie möchten bestellen.

Immer wieder bei Pixmania Texte oder Buttons mit fehlender Übersetzung auf.
Foto: Stefan von Gagern

Beim Einkauf lauern weitere unangenehme Überraschungen. Produkte von Drittanbietern oder Import-Artikel werden zwar gekennzeichnet, aber nicht deutlich genug. So ist schnell ein Notebook mit englischem Windows und Steckdosenadapterpflicht bestellt und der Ärger groß. Fast alles wird als "sofort lieferbar" gekennzeichnet. Wer Google befragt, findet zwar viele zufriedene Kunden, bei denen die Lieferung schnell klappte, aber mindestens genauso viele Berichte frustrierter Besteller, die länger als angegeben warten mussten. Dazu gesellen sich Klagen über die schwierige Kommunikation und Abwicklung bei Reklamationen und Rückgaben. Technische Mängel wie zu lange Ladezeiten, auf den Seiten, versehentlich gezeigte Quellcode-Schnipsel, nicht übersetzte Texte oder Buttons und eine öfter streikende Suche verstärken den schlampigen Gesamteindruck.

Fazit: Pixmania lockt mit vielen, sofort lieferbaren Artikeln in einem brauchbaren Shop. Die wenig offene Kommunikation und mangelhafte Geschäftstransparenz lässt aber starke Zweifel aufkommen.

Computeruniverse.net: Sichtbarer Service

Die Kaufberatungen bei Computeruniverse sind kompetent und verständlich.
Foto: Stefan von Gagern

Computeruniverse räumt bei dem Shop-Zertifizierer Trustedshops.de fast die volle Punktzahl aus über 25.000 Kundenbewertungen ab. Dem Online-Shop ist das anzusehen: Hier wird Service großgeschrieben. Bestes Beispiel sind die klar formulierten Qualitätsgrundsätze, die unter anderem eine umgehende Bearbeitung von Rücksendungen versprechen. Viele Shops verstecken solche Bekenntnisse lieber hinter verwirrenden AGB und Rückgabebedingungen. Statt eines unpersönlichen Callcenters gibt es unter einer normalen Telefonnummer erreichbare Mitarbeiter, die auch kompetent beraten können. Wer nicht anrufen möchte, findet bei Kaufberatungs-Artikeln auf der Seite eine umfangreiche Einsteigerhilfe. Sie zeigt auf, worauf es beim Kauf von Monitoren oder Flachbild-TVs ankommt und macht technische Details verständlich. Das Team wählt in jeder Warengruppe ein Produkt als Kaufempfehlung aus - ebenfalls eine Erleichterung für jeden Technik-Laien.

Bei Verfügbarkeit und Lieferzeit geht es erfreulich genau zu.
Foto: Stefan von Gagern

In Sachen Verfügbarkeit zeigt Computeruniverse neun verschiedene Produktstatus-Symbole, abgestuft von "sofort versandfertig" bis "ausgelaufen". Versandkosten, Liefer- und Zahlungsmöglichkeiten lassen keine Wünsche offen, auch teure Artikel können oft auf Rechnung gekauft werden. Treue Kunden erhalten Bonuspunkte, die sich gegen Portofrei-Gutscheine oder Prämien einlösen lassen.

Fazit: Den hoch gehaltenen Servicegedanken sieht man dem Shop an jeder Stelle an. Bei Computeruniverse fühlt sich der Kunde fast so gut aufgehoben wie beim Fachhändler um die Ecke.

Redcoon.de: Kombi-Angebote zum selbst mixen

Der Angebotsmixer funktioniert nach dem Prinzip „Mehr bestellen, weniger zahlen“.
Foto: Stefan von Gagern

Großflächig animierte Flash-Banner trommeln auf der Redcoon-Startseite für die Top-Angebote. Wer die Seite ohne Plug-in - zum Beispiel mit dem Tablet-PC - besucht, bekommt die Schnäppchen aber nicht zu sehen. Hier hat der Aschaffenburger Elektronik-Discounter die Alternativgrafiken vergessen. Sonst schlägt sich der Shop gut: Die Vielfalt aus Elektronik, Gartengeräten, Sportartikeln, Musikinstrumenten und seit diesem Jahr auch einer Million Büchern ist übersichtlich in der Hauptnavigation untergebracht. Dank der Aufteilung in Themenwelten, die auf Mausberührung ausklappen, bleibt das Menü kompakt. Innerhalb einer Themenwelt füllt sich die komplette linke Spalte der Seite mit Produktgruppen, die eine schnelle Vorauswahl - zum Beispiel nach allen Geräten mit Hochglanz-Display - einfach macht. Produkte werden in einer Galerie oder Liste dargestellt, die neben den Fotos nur den Preis und ein paar Infos zeigt; Sprechblasen blenden Details ein. Über der Galerie finden sich Klappmenüs, mit denen sich leicht Filter nach passenden Kriterien wie "Hersteller" oder "mit Vertrag" (bei Smartphones) zusammenklicken lassen. Die Funktion ersetzt würdig die fehlende erweiterte Suche.

Die Galerie stellt intelligente Filter-Kriterien bereit.
Foto: Stefan von Gagern

Nach der Anmeldung ist es möglich, Produkte auf einem Merkzettel zu parken, bevor sie in den Warenkorb wandern. Neben dem Merkzettel bleiben Kontaktdaten zum Service immer im Blick. Die Mitarbeiter sind per Chat und rund um die Uhr telefonisch erreichbar. Ein Alleinstellungsmerkmal ist der Angebots-Mixer, der oft lohnende Rabatte bei mehreren ausgewählten Produkten sofort errechnet.

Fazit: Trotz Sortiment, das weit über Elektronik hinausgeht, ist dem Händler mit der Chilischote ein moderner, gut bedienbarer Shop gelungen, gewürzt durch gute Ideen wie dem Angebotsmixer.

Jacob-computer.de: Guter Händler im angestaubten Gewand

Zeichenkolonnen wie in den Produktüberschriften von Jakob Elektronik gibt es selten zu sehen.
Foto: Stefan von Gagern

Hinter der anders lautenden Webadresse steckt der Fachhändler Jakob Elektronik, der 1990 mit elektronischen Bauteilen startete und schon seit 2000 mit IT- und Netzwerk-Zubehör online mitmischt. Bei Prozessoren, Mainboards und Office-Produkten ist der Händler stark aufgestellt, hat sein Angebot über die Jahre dazu auf Unterhaltungselektronik erweitert. Leider ist dem Webdesign anzusehen, dass sein Grundgerüst vermutlich noch aus der Pionierzeit des E-Commerce stammt. Grau-in-Graublau und überholter Tabellen-Look dominieren die Seite. Der Facebook-Button in der Hauptnavigation wirkt wie ein Fremdkörper aus einer anderen Epoche. Links steht ein Klappmenü für die Warengruppen. Aber wehe, man klickt auf einen der winzigen Menüpunkte: Es folgen einige Sekunden Wartezeit, bis es seine Unterbegriffe präsentiert. Das oben links platzierte Sucheingabefeld ist schon eine Rarität, wo doch mittig stehende Shop-Suchen a la Amazon längst Standard sind. Nur etwas besser sieht es bei den Ergebnislisten aus: Ellenlange Produktnamen samt kryptischer Abkürzungen für Schnittstellen, Zollgrößen und sonstigen Zahlenkolonnen werden einfach in die Überschrift-Zeile zu jedem Produkt gequetscht. Darunter folgen Beschreibungen, die so schlecht lesbar sind wie das Kleingedruckte in Verträgen.

Der Video-Channel „Jakob Elektronik TV“ enthält zwar Werbeclips statt Produkttests, ist aber dennoch eine gute Ergänzung des Shops.
Foto: Stefan von Gagern

An einigen Stellen gibt es Überraschungen: Ein eigener Videokanal mit Produktvorstellungen, eine Box mit dem zuletzt verkauften Produkt, die Live-Kontaktmöglichkeit auf jeder Produktseite und ein Artikelagent, der eine E-Mail verschickt, sobald der Produktpreis unter eine frei wählbaren Betrag fällt, sind gute Ideen, die nicht jeder Shop bietet.

Fazit: Eigentlich schade, denn Jakob Elektronik macht einen vertrauenserweckenden, kompetenten und kundenfreundlichen Eindruck - und bietet einige innovative Ansätze. Eine optische Frischzellenkur würde sicher helfen.

Mindfactory.de: Turbo-Suche, starke Community

Die „Echtzeit“-Suche bei Mindfactory wird ihrem Namen fast gerecht.
Foto: Stefan von Gagern

Die Mindfactory-Website hat einen Boliden an Bord: Zwar mit "Echtzeit"-Suche etwas vollmundig betitelt, zaubert die Suchfunktion der Seite aber tatsächlich mit Verzögerung im Zehntel-Sekundenbereich passende Fundstellen aus der über 60.000 Artikeln fassenden Datenbank auf die Seite. Das klappt schon nach dem Eintippen der ersten Buchstaben wie zum Beispiel "USB", um alle Artikel mit entsprechender Schnittstelle oder Kabel hervorzuholen. Die Produkte erscheinen in einer Galerie- oder Listen-Ansicht. Praktisch, dass die Sucheingabeleiste immer am unteren Fensterrand griffbereit bleibt. Insgesamt begeistert die Performance der Seite mit kurzen Ladezeiten - ein wichtiges Plus fürs schnelle Stöbern zwischendurch. Einige Design-Schwächen, wie mit kleinteiligen Buttons und Textblöcken überladene Seiten, fallen da weniger ins Gewicht.

Im Forum antworten Mitarbeiter schnell auf Fragen und zeigen sich im Reklamationsfall oft kulant.
Foto: Stefan von Gagern

Mit prominenten, animierten Buttons für Facebook, Twitter, Kundenmeinungen und einem Forum, in dem sich die Kunden und das Mindfactory-Team rege austauschen, zeigt sich der Händler sehr offen und dialogbereit. Reklamationen und Probleme werden hier sichtbar für alle diskutiert. Dabei bleibt das Team freundlich und kulant. Vorbildlich ist der Callback-Service, mit dem sich Kunden zum Wunschtermin kostenlos anrufen lassen können. 15 Jahre Erfahrung im IT-Handel und die mehrfache Auszeichnung von den Usern vom Preisvergleich Schottenland.de unterstreicht den guten Eindruck. Nur die hohen Versandkosten und die fehlende Möglichkeit, die Rechnung per Kreditkarte bezahlen zu können, trüben etwas den sonst guten Eindruck.

Fazit: Mindfactory gewinnt keinen Preis für die Shop-Optik, dafür begeistern schnelle Shop-Performance und vorbildliche Kundenkommunikation.

Pixass.de: Foto-Spezialist mit Zusatzangebot

Schon die Startseite verrät: Bei Pixass steht Digitalfotografie im Vordergrund.
Foto: Stefan von Gagern

Pixass sieht zunächst aus wie ein reiner Kamerashop. Der Händler aus Chemnitz ist seit 2001 ein Fotofachgeschäft, hat als Internet-Handel rund 3500 Produkte vom PC bis zum iPod im Versandprogramm. Kameras und Zubehör stehen sichtbar im Vordergrund, beispielsweise durch die prominent platzierten Markenshops für Canon und Leica. Wer keine Kameras sucht, muss etwas umständlich unter Begriffen wie "Multimedia" oder "Computer & Co" stöbern. Hier entsteht der Verdacht, dass die Produktgruppen nachträglich addiert wurden und dabei vergessen wurde, den Aufbau der Seite zu renovieren. Also muss die Suchfunktion ran, die immerhin gut strukturierte Ergebnislisten samt der Produktgruppe angepasster Einschränkungsoptionen abliefert. Lobenswert: Zu jedem Produkt wird angeboten, eine Frage per E-Mail zu stellen.

Das restliche Sortiment hat Pixass unter Multimedia zusammengefasst.
Foto: Stefan von Gagern

Holprig zeigt sich der Einstieg in die Markenshops. Nach einem Begrüßungstext landet der Besucher entweder versehentlich auf der offiziellen Canon- oder Leica-Website oder wundert sich, wie er den versprochenen Shop finden soll. Des Rätsels Lösung: Klickt man auf eines der Detailfotos, die eigentlich aussehen wie eine Bildergalerie, ist man drin. Hinweise dazu oder eine Navigationselement-Optik hat Pixass komplett versäumt.

Fazit: Pixass macht auch im Web den Eindruck eines kompetenten und kundenfreundlichen Fotofachgeschäfts. Um im Versandhandel bei den Elektronik-Allroundern mitmischen zu können, muss aber eine moderne und weniger zusammengestückelte Website her.

Comtech.de: Schwaben-Sparen im einwandfreien Shop

Im Web 2.0-Stil zeigt die Suche beim Comtech intelligent vorsortierte Artikel und Kategorien.
Foto: Stefan von Gagern

Schwaben wird oft nachgesagt, die Schotten von Deutschland zu sein. Sparen dank günstiger Markentechnik wird bei Comtech aus Aspach bei Stuttgart nicht nur im Slogan groß geschrieben. Zu vielen Produkten gibt es einen exakten Prozentwert, der die Ersparnis anzeigt. Tatsächlich fanden wir oft Markenprodukte wie aktuelle MacBook Air-Modelle über 20 Prozent günstiger als im Apple-Store. Auffallend groß ist die Suche gestaltet. Im Web-2.0-Stil sortiert sie die Trefferlisten intelligent vor und stellt Artikel und Kategorien aus dem rund 12000 Elektronikartikel fassenden Sortiment gut lesbar dar. Nur wer auf "Alle Ergebnisse" klickt, bekommt dann die lange Liste zu sehen. Alle wichtigen Infos für die Kaufentscheidung wie Verfügbarkeit, Produktausstattung und Liefermöglichkeiten sind hier und aufden Produktseiten schnell erfassbar. Große Produktfotos und ausführliche Vergleiche blendet Comtech per HTML5 der Seite überlagert ein.

Der „Angeschaut“-Kasten ist praktisch, aber unglücklich platziert. Unter der Seitennavigation rutscht er oft aus dem Blickfeld.
Foto: Stefan von Gagern

Ein Merkzettel und der - unter der ellenlangen rechten Navigationsleiste etwas versteckte - "Angeschaut"-Kasten helfen beim Stöbern. 30 Tage Rückgaberecht, und versandkostenfreie Lieferung ab 99 Euro Bestellwert runden unseren positiven Eindruck ab. Nur die etwas zu umständliche Kontoanmeldung mit hohen Passwortbedingungen, Telefonnummer- und Geburtsdatumspflicht vor jeder Bestellung könnte gelockert werden. Warum Kreditkartenzahlung nur per Amazon Payments möglich ist, wundert uns ebenfalls.

Fazit: Reinschauen kann sich lohnen, denn Comtech hält in vielen Fällen sein Versprechen, Markentechnik günstiger anzubieten. Dank des gut bedienbaren, technisch und optisch fast einwandfreien Shops macht das Stöbern hier Spaß. (sh)