Google baut eigene

YouTube-App verschwindet vom iPhone und iPad

12.08.2012
Die bisherige iOS-App für die Videoplattform YouTube wird zum Opfer der wachsenden Rivalität von Apple und Google.

In der nächsten Version des Betriebssystems iOS werde sie nicht mehr vorinstalliert sein, teilte Apple am Montag mit. Die Nutzer könnten aber mit dem Safari-Browser auf die Videoplattform zugreifen; außerdem arbeite Google an einer neuen, separaten App zum Herunterladen im iTunes App Store, sagte eine Apple-Sprecherin der Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

"Unsere Lizenz, die YouTube-App in iOS einzuschließen, ist abgelaufen", erklärte sie ohne weitere Angaben. Die App für den direkten Zugang zu Googles Videoplattform war seit dem Start des iPhone im Jahr 2007 auf jedem Gerät fest installiert. Ihr Verschwinden ist das nächste Zeichen dafür, wie tief der Graben zwischen den einstigen Partnern Apple und Google inzwischen geworden ist. Schon vor einigen Wochen war angekündigt worden, dass Apple mit iOS 6 im Herbst einen eigenen Kartendienst statt Google Maps auf die iPhones und iPads bringen wird.

Einem Bericht des Fachblogs "All Things Digital" zufolge hat YouTube seine Strategie geändert und will nun weniger Third-Party-Apps und stattdessen mehr Kontrolle über die Benutzererfahrung und vor allem über die Werbung in Apps. Die in allen bisherigen iOS-Versionen fest installierte App liefert keinerlei Werbung aus.

Auslöser für die Rivalität war das Google-Betriebssystem Android. Der Internet-Konzern entwickelte es als treibende Kraft gemeinsam mit Partnern und stellt es kostenlos Handy-Herstellern zur Verfügung. Inzwischen hält Android gut die Hälfte des Smartphone-Marktes.

Apple-Gründer Steve Jobs fand allerdings, dass bei Android Elemente von iOS kopiert wurden. Apple verklagte mehrere Hersteller von Android-Smartphones, darunter auch seinen wichtigen Zulieferer Samsung. In den USA läuft gerade ein großer Patentprozess zwischen den beiden Unternehmen. Gegen Google klagte Apple bislang hingegen nicht - nachdem der Internet-Konzern den Handy-Hersteller Motorola gekauft hat, stehen sich die beiden Unternehmen trotzdem vor Gericht gegenüber.

Das Fehlen der YouTube-App war am Montag zunächst Software-Entwicklern aufgefallen, die eine neue Vorab-Version von iOS 6 bekamen. In den drei vorherigen Varianten war sie noch drin. Weitere Neuerungen in iOS Beta 4 sind laut amerikanischen Fachblogs unter anderem ein verbesserter Apple-Kartendienst und Hinweise auf neue Funktionen für den sprechenden persönlichen Assistenten Siri. (dpa/tc)

Wie iOs sicher wird
Um den scharfen Krallen von "Talking Tom" zu entkommen, lesen Sie unsere Tipps...
Eingeschränkt
Moderne Oberfläche, beliebtes Gerät – das iPhone von Apple: Der Benutzer kann vorinstallierte Apps wie "Wetter" und "Aktien" aber leider nicht selbst entfernen. Hersteller Apple kann hingegen im Bedarfsfall Apps automatisch deinstallieren.
Doppelsperre
Die wichtigsten Sicherheitseinstellungen unter iOS: die "Automatische Sperre" des Geräts und die "Code-Sperre". Mit ihrer Hilfe können unberechtigte Personen davon abgehalten werden, Zugriff auf die Daten zu bekommen.
WLAN aus!
Wer kein WLAN benötigt, sollte tunlichst die "Wi-Fi-Verbindung" ausschalten: Das verlängert nicht nur die Akkuleistung sondern senkt auch das Sicherheitsrisiko.
Sparsam mit den Apps
Ein weiterer wichtiger Tipp: Ungenutzte Applikationen sollten stets deinstalliert werden, das spart Speicherplatz und verringert das Risiko. Sobald Apple ein Update bereitstellt, sollte dieses zudem zügig installiert werden.
Update-Service
Der Update-Service für Apps macht es dem Benutzer wahrlich leicht – dieser sollte genutzt werden: Die Wahrscheinlichkeit unter iOS Opfer einer "Re-Packing"-App zu werden ist sehr gering.
Passwort please
Ein Vorteil in Bezug auf die Sicherheit: Einschränkungen auf dem iPhone stellen sicher, dass Funktionen nur durch Eingabe des Codes ausgeführt werden können.
Spielend sicher?
Ein typisches "Apple-Problem": Antivirus-Programme für iOS gibt es nicht – wer im Store danach sucht, findet lediglich Spiele.
Teurer Kater
Ein echter Angriff auf die iOS-Welt: Die Werbeeinblendungen von "Talking Tom" bestanden mitunter kostenpflichtige Abos oder 0900-Rufnummern und zeigten, dass auch dieses System kompromittiert werden kann
Risikoverwaltung
Wichtig in professionellen Umgebungen, in denen mobile Geräte zum Einsatz kommen: Der zentrale Blick auf die installierten Programme der Geräte zeigt mögliche Gefahren.
MDM
Das sogenannte Mobile Device Management (MDM): Mit Hilfe dieser Technik können IT-Administratoren die Sicherheitseinstellungen von Smartphones zentral steuern.