Backup von vSphere in der Praxis

Workshop - So sichern Sie mit Veeam Backup & Replication virtuelle Umgebungen

04.07.2011 von Johann Baumeister
Veeam bietet mit der Software Veeam Backup ein spezielles Werkzeug zur Sicherung von vSphere-Installationen an. Das Programm sichert neben den virtuellen Maschinen auch die Daten. Wir zeigen mit Veeam Backup & Replication praxisnah, wie Sie eine vSphere-Umgebung problemlos sichern.

Nach der erfolgreichen Installation und Konfiguration von Veeam Backup & Replicant in unserem ersten Teil des Workshops, wenden wir uns in diesem Beitrag nun dem praktischen Einsatz zu. Wenn nicht bereits nach dem Setup automatisch erfolgt, so starten Sie nun Veeam Backup & Replicant in der Programmliste von Windows.

Veeam Backup orientiert sich in seiner Struktur und der Verwaltung der Managementkonsole an den heute meist anzutreffendem Aufbau. Im linken Fenster ist eine Übersicht der Verwaltungsobjekte zu finden. Rechts daneben sind die Detailangaben zu den links gewählten Objekten eingeblendet. Die gesamte Verwaltung untergliedert sich in die Rubriken von Backup und Replication, Restore und Sure Backup.

Start: Das Begrüßungsfenster von Veeam Backup & Replicant führt den Anwender durch die Backup-Prozedur.

Im Zweig Backup und Replication verwalten Sie, ganz dem Namen nach, die Erstellung der Sicherungen der virtuellen Maschine und deren Replikation auf weitere zusätzliche Sicherungssysteme. Unter Restore verwalten Sie die Wiederherstellung der gesicherten Systeme. Und der dritte Zweig "Sure Backup" widmet sich der neuen und erweiterten Backup-Technik von Veeam - der Überprüfung der Backups auf die korrekte Wiederherstellungsmöglichkeit. SureBackup soll für sichere Backups sorgen. Zum Hintergrund: Das Problem bei den Backups von virtuellen Maschinen liegt darin, dass diese mitunter inkonsistent sind und der Restore daher nicht den gewünschten Erfolg verspricht. In diesem Fall wurden zwar Backups gemacht, ob diese sich später auch als Hilfe erweisen, ist mitunter fraglich. Daher testet und verifiziert SureBackup die Recovery-Fähigkeit der Sicherung einer virtuellen Maschine bereits bei der Erstellung der Backups.

Im rechten Hauptfenster sehen Sie die notwendigen Schritte, die Sie nach dem Einrichten von Veeam Backup durchführen müssen, um ein Backup einzurichten. Dies sind die drei Schritte Add vCenter Server, Create Backup Job und Run Backup Job. Aktivieren Sie nun zuerst den Link Add vCenter Server.

Backup-Vorbereitung: Integration der ESX-Hosts

Sie müssen nun das Zielsystem, das durch Veeam Backup & Replicant gesichert werden soll in die Verwaltung von Veeam Backup hinzufügen. Der Eintrag Add vCenter Server ist eigentlich etwas irreführend. Wie Sie im Bild sehen, ist es sowohl möglich den vCenter Server oder auch einen EXS/ESXi-Host direkt auszuwählen, also das vCenter nicht zu verwenden. In größeren Szenarien allerdings werden Sie ohne den vCenter Server ohnehin nicht auskommen. Hier wird der vCenter Server zur Verwaltung der ESX-Farm benötigt.

Vorarbeiten: DNS-Namen oder ID-Adresse des Servers eingeben.

Für unseren Workshop haben wir uns direkt auf einen ESX-Host Version 4.x bezogen. Dieser wird über seine IP-Adresse angewählt. Wenn Sie einen DNS-Server im Einsatz haben (und das wird in den Unternehmen meist die Regel sein) so sollten Sie den DNS-Namen des ESX-Host angeben.

Freigaben: Login und Passwort für die Zugangsberechtigung festlegen.

Für den Zugriff auf den ESX-Host müssen Sie noch die Berechtigungen angeben. Falls Sie eine Firewall im Einsatz haben, müssen Sie darauf achten, dass die Kommunikation über Port 443 möglich ist.

Details: In einer Zusammenfassung werden alle Parameter nochmals angezeigt.

Fahren Sie mit dem Assistenten fort. Wenn alles korrekt ist, beenden Sie diesen. Vorher erhalten Sie nochmal alle relevanten Konfigurationsparameter angezeigt.

Neuer Eintrag: Der Ausgewählte Server wird in das Programm integriert.

Nach der Hinzunahme des ESX-Servers wird dieser unter der Rubrik Servers im linken Fenster eingeblendet. Ferner zeigt Ihnen Veeam Backup auch die, auf dem ESX-Server installierten, virtuellen Maschinen an. Damit ist der ESX-Host, den Veeam Backup & Replicant verwalten soll, bekannt. Wir wenden uns nun dem eigentlichen Backup-Jobs zu. Der Hersteller verwendet zur Verwaltung von Backup Jobs sogenannte Container. Diese beschreiben den Backup-Lauf mit allen benötigten Parametern.

Backup Job konfigurieren

Sind alle Vorarbeiten getätigt, muss jetzt der eigentliche Backup-Vorgang konfiguriert werden.

Weitere Vorgehensweise: Im nächsten Schritt wird ein Backup-Job konfiguriert.

Zurück im Hauptfenster der Verwaltung von Veeam Backup rufen Sie nun "Create Backup Job" auf. Im Anschluss wird erneut ein Assistent gestartet, der alle wichtigen Parameter für den neu zu erstellenden Backup-Job in einer Dialogfolge abfragt.

Weitere Arbeitsschritte: Neuer Eintrag: Name und Details des Backup-Jobs festlegen.

Zu den ersten abgefragten Parametern eines Backup-Jobs gehören der Name des Jobs, eine Beschreibung und die Zugriffsmethode. Erfolgt der Zugriff direkt über das SAN, so sollten Sie die erste Option wählen. Wenn die Sicherung der virtuellen Maschinen aber über das Datennetzwerk erfolgt, so muss im nachfolgenden Dialog die Option Network gewählt werden.

Details: Auswahl der VM, die durch das Backup-Programm gesichert werden soll.

Anschließend müssen Sie die virtuellen Maschinen auswählen, die durch Veeam Backup gesichert werden sollen. Um diese anzuzeigen, drücken Sie den Add-Knopf rechts in der Maske Virtual Machines.

VM im Überblick: Die Konfiguration unseres ESX-Hosts im Detail.

Das Bild zeigt die virtuellen Maschinen, die sich auf unserem ESX-Host befinden. Diese liegen alle im Datastore "Storage 1". Hier sehen Sie auch den Namen des ESX-Host. Wir haben ihn über seine IP-Adresse angesprochen. Selektieren sie nun die virtuelle Maschine die durch diesen Backup-Job gesichert werden soll. Für den Workshop haben wir die virtuelle Maschine WS087 ausgewählt.

Feintuning: In den erweiterten Einstellungen werden weitere Backup-Optionen festgelegt.

Unter Advanced Settings lassen sich weitere Optimierungen für die Sicherung der virtuellen Maschine durch Veeam Backup einstellen. In dem gezeigten Dialog wurde beispielsweise bestimmt, dass die VMware-Templates nicht gesichert werden sollen.

Weiter Einstellungen: Backup-Ziel festlegen.

Ein wichtiger Parameter ist das Ziel der Sicherung. In unserem Beispiel sichern wir die virtuellen Maschinen des ESX-Host auf dem lokalen Rechner, auf dem auch Veeam Backup läuft. Sie können aber auch jedes Ziel wählen, das Ihr Veeam Backup-Server erreichen kann. Um das Backup aber nicht zu langwierig zu gestalten, sollte dieses Ziel über eine schnelle Verbindung erreichbar sein. Nicht optimal geeignet sind WAN-Strecken oder überlastete Netzwerkziele. Ferner muss Ihr Ziel natürlich genügend freien Platz aufweisen, um die virtuellen Maschinen auch aufnehmen zu können.

Einzelheiten: In den erweiterten Einstellungen wird die Backup-Art definiert.

Unter den Advanced Settings des Backup-Laufs legen Sie die weiteren Parameter der Sicherung fest. Bei der Sicherung unterscheidet das Tool nach mehreren Techniken wie etwa einer inkrementellen Sicherung oder dem als Reversed incremental bezeichneten Verfahren.

Speicherdetails: Storage-Optionen für das Backup definieren.

Ferner lassen sich aus mehreren inkrementellen Sicherungen automatisch wieder Full Backups erzeugen. Hier können Sie beispielsweise festlegen, dass die Sicherung Incremental erfolgen soll oder wie oft die Sicherung durchgeführt werden soll.

Setup weiterer Backup-Optionen

Interessant ist auch die Option Enable inline data deduplication unter den Advanced Settings und dann der Reiter Storage. Durch Deduplication erfolgt eine Reduzierung des benötigten Plattenplatzes. Dies geht allerdings auf Kosten der CPU-Ressourcen. Auch aus diesem Grund müssen sie in größeren Umgebungen genügend Rechenleistung für Veeam Backup bereitstellen. Deduplizierung spart aber Plattenplatz.

Weitere Konfiguration: vSphere-Eigenschaften festlegen.

Die Option Enable change block tracking for all processed VMs bezieht sich auch die vSphere-Eigenschaft, Speicherblöcke die geändert wurden, schneller zu identifizieren. Dies beschleunigt den Backup-Lauf.

Detailfragen: Erweiterte Backup-Optionen definieren.

Durch die Option unter "Advanced" können Sie außerdem angeben, ob Veeam Backup bei der Erstellung der Backups diese auch auf Integrität prüfen soll. Damit vermeiden Sie spätere Überraschungen uns stellen sicher, dass das Backup auf später funktionieren wird.

Feinabstimmung: Processing-Einstellungen festlegen.

Und schließlich bestimmen Sie das Verhalten des Sicherungstools in Bezug auf die "Transaction Logs" und weitere Einstellungen.

Zeitmanagement: Den Zeitplan für die Backup-Läufe eintragen.

Zu den letzten Parametern gehört die Definition des Schedules (Zeitplan) für die Backup-Läufe. Wie in den meisten anderen Tools dieser Art erlaubt Veeam Backup ihnen, einen zeitgesteuerten und periodischen Backup der virtuellen Maschinen durchzuführen. Unter der Option Advanced Retry können Sie außerdem bestimmen, was bei einem fehlerhaften Backupversuch passieren soll. Sie können beispielweise festlegen, dass Veeam Backup automatische Wiederholungen von fehgeschlagenen Backup-Läufen vornimmt.

Status: Der Backup-Job wir noch einmal zusammenfassen angezeigt.

Wenn alles richtig ist und Sie den Backup-Job richtig definiert haben, so sollten Sie auch die letzte Prüfmaske bestätigen. In unserem Workshop haben wir das Backup sofort angestoßen. In der Übersichtsmaske von Veeam Backup wird Ihnen das mitgeteilt. Unser "Backup Job 1" läuft gerade. Hier sehen Sie alle relevanten Parameter für die Backup-Operationen.

Aktuell: Die Backup-Software liefert jederzeit Details zu den laufenden Backupoperationen.

Die Backup-Software liefert jederzeit Details zu den laufenden Backupoperationen. Beachten sollten Sie, dass das erste Backup immer ein vollständiges Backup sein wird. Diese beansprucht entsprechen viel Zeit. Die Dauer hängt von der Leistung Ihres Netzwerkes, der Leistung der Festplatten und der Auslastung der ESX-Hosts ab. Alle weiteren Backups werden als inkrementelle Backups ausgeführt. Dies geht natürlich weitaus schneller.

Veeam Backup richtet für die Backups "Restore points" ein. Diese werden bei der Widerherstellung der virtuellen Maschinen herangezogen. Für unseren ersten initialen Vollbackup haben wir derzeit nur einen Restore-Point. Eine Restore-Operation kann sich daher nur darauf beziehen. Der Backup der virtuellen Maschine ist damit abgeschlossen. Wie erwähnt können Sie die Backups auch zur Zeitsteuerung automatisieren.

Fazit

Veeam Backup & Replicant erfordert bei der Installation einige Vorbereitungen und auch die Konfiguration ist auch nicht so schnell erledigt. Da die investierte Zeit lohn sich, denn das Programm sorgt durch die integrierten vSphere kompatiblen Funktionen für gesicherte Backups in diesen Umgebungen.

Veeam ist besonders auf virtuelle Szenarien abgestimmt. So testet und verifiziert beispielsweise das in Veeam Backup & Replicant integrierte Programm SureBackup die Recovery-Fähigkeit der Sicherung einer virtuellen Maschine bereits bei der Erstellung der Backups. Unbrauchbare Back-Images in virtuellen Umgebungen werden damit verhindert, was Zeit und letztendlich auch Kosten spart, (hal)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.