Windows Mobile 6: neue Editions-Namen und Vista-Interoperabilität

30.01.2007
Schluss mit dem Verwirrspiel um "Phone-" und "PocketPC"-Editionen: Windows Mobile 6 wird es in den Varianten klassisch, standard oder professionell geben. Alle haben eines gemein: sie verbinden sich automatisch mit dem neuen Desktop-OS Vista, das ab Werk über ActiveSync-Funktionen in Form seines Mobile Device Centers verfügt.

Es ist kein allzu großes Geheimnis, dass Microsoft auf dem anstehenden 3GSM World-Congress in Barcelona parallel zu seinem Desktop-OS Vista sein neues mobiles Betriebssystem Windows Mobile 6 offiziell vorstellen wird. Wie beim letzten Launch, der aus dem Codenamen "Magneto" Windows Mobile 5.0 hervorgehen ließ, sind im Vorfeld Informationen über die Namen der drei wichtigen Editionen des Betriebssystems durchgesickert. Die klingen weniger malerisch als bei allen Vorgängern. So wird sich die einfachste Variante, die auf Smartphones ohne Unterstützung für Touchscreens zum Einsatz kommt, schlicht "Standard" nennen. Bislang war sie unter dem Namen "Smartphone-Edition" bekannt. Der Nachfolger der "Pocket PC"-Edition, die auf vielen PDAs läuft, wird sich "Classic" nennen, die um Telefonfunktionen erweiterte Smartphone-Variante (Pocket-PC Phone Edition) dann "Professional" heißen.

Die Antwort auf die Frage nach revolutionären Neuerungen des Smartphone-Betriebsssystems bleiben die Redmonder bislang schuldig. Erste Tester der Finalversion des neuen Desktop-Systems Windows Vista berichten, dass es über spezielle Funktionen zur Verwaltung angeschlossener Telefone verfügen wird. ActiveSync wird zum elementaren Bestandteil des Betriebssystems und bietet damit alle wichtigen Funktionen zur Synchronisation und Datenübertragung zwischen PC und mobilem Endgerät. Dazu zählt unter anderem die Möglichkeit, PIM-Daten aus Outlook aufs Smartphone zu kopieren oder Fotogalerien vom Handy auf den PC zu übertragen, ohne sich Gedanken über Kompatibilität oder Verbindungseinstellungen machen zu müssen.

Allerdings scheint sich Microsoft nach wie vor fest auf seine eigenen Groupware-, Email- und PIM-Anwendungen festzulegen: Einträge für Lotus Notes, Thunderbird / Lightning oder Google Calendar / ICS findet man (noch) nicht in Vista. Schließt man ein Windows Mobile-Endgerät an einen Vista-PC an, öffnet sich das "Mobile Device Center" automatisch. Hersteller können Bildmaterial und Geräteidentifikationen bereitstellen, sodass im Device Center auch das Telefon angezeigt wird, das man gerade nutzt. Anschließend legt man fest, welche Inhalte mit diesem Gerät synchronisiert werden sollen, der Abgleich erfolgt dann vollautomatisch.

So schön die neue Oberfläche aussehen mag, so ärgerlich sind nach wie vor die Einschränkungen, die Microsoft den Smartphone-Nutzern in Bezug auf Verbindungsmöglichkeiten zum PC auferlegt. Die drahtlose Synchronisation eines Endgeräts über eine mit SyncML vergleichbare Technologie ist nämlich in Vista genauso wenig vorgesehen wie die Verbindung eines Smartphones via WLAN über eine lokale Netzwerkschnittstelle; man bleibt auf USB und Bluetooth beschränkt. Ältere ActiveSync-Plugins, die über angeschlossene Endgeräte informiert wurden und ihre Daten gesondert abgleichen konnten, versagen ihren Dienst auf Vista, sodass man auf den Einsatz des neuen Betriebssystems verzichten sollte, wenn man auf entsprechende Geschäftsdaten angewiesen ist.

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