Application Compatibility Toolkit (ACT)

Windows 7 für Administratoren Teil 3

23.04.2013 von Ulrich B. Boddenberg
Ein stabiles Betriebssystem macht erst dann Sinn, wenn die benötigten Applikationen ausgeführt werden. Hier kann das Application Compatibility Toolkit (ACT) nützliche Dienste leisten.
Das ACT soll den reibungslosen Umgang mit Applikationen sicherstellen.
Foto: Microsoft

In diesem Abschnitt werde ich Ihnen zunächst zeigen, wie Sie mithilfe des Application Compatibility Toolkits die in Ihrer Umgebung vorhandenen Anwendungen analysieren können. Für die »schwierigen Fälle« gibt es den Windows-XP-Mode – ein Windows XP in einer virtuellen Maschine mit »ein wenig Integration« in Windows 7 drumherum.

Windows 7 für Administratoren

Foto: Galileo Computing, Boddenberg

Ulrich B. Boddenberg

Galileo Computing
804 S., 2010, 49,90 Euro
ISBN 978-3-8362-1501-5

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Application Compatibility Toolkit (ACT)

Bei Windows-7-Einführungen ist das Problem weniger die Installation des Betriebssystems, sondern die Applikationen, die funktionieren müssen. Dass ein Programm unter Windows 2000 oder XP läuft, heißt noch lange nicht, dass es unter Windows 7 läuft. Es gibt einige Dinge, die unter Windows 7 für eine Anwendung tabu sind, beispielsweise dürfen Sie nicht in bestimmte Registry-Bereiche schreiben. Nun können Sie bei vielen Applikationen davon ausgehen, dass sie funktionieren werden: Office 2007 wird beispielsweise kein Problem sein, aber für manch andere Anwendungen, die sich auf den PCs Ihres Unternehmens finden werden, dürfte es nicht so simpel sein.

Es gibt also mehrere Aufgaben:

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Lesen Sie hierzu auch die anderen Ratgeber aus der Reihe Windows 7 für Administratoren:

Das Application Compatibility Toolkit hilft Ihnen bei diesen Aufgaben. Es ist allerdings kein Zauberkasten, der Ihnen bei jedem gefundenen Programm sagt, ob es auf Windows 7 läuft und was Sie gegebenenfalls tun müssen, um es eben doch noch zum Laufen zu bringen. Das Application Compatibility Toolkist ist ein Werkzeug, das Ihnen hilft, substanzielle Arbeit strukturiert zu erledigen. Ich werde Ihnen nachfolgend die Grundlagen des Produkts vorführen.

Windows 7 für Admins, Teil 3
Applikationen und Windows 7
Das »Application Compatibility Toolkit« steht im Download Center bereit.
Applikationen und Windows 7
Nach der ACT-Installation stehen etliche Optionen zu Verfügung. Starten Sie zunächst den »Application Compatibility Manager«.
Applikationen und Windows 7
Entscheiden Sie sich für die »Enterprise configuration«.
Applikationen und Windows 7
Legen Sie eine neue Datenbank an, und bestimmen Sie einen Freigabepfad für die Datensammlung.
Applikationen und Windows 7
Bestimmen Sie das Konto, mit dem die von den Clients übermittelten Informationen verarbeitet werden.
Applikationen und Windows 7
Nach Abschluss des Assistenten können Sie direkt mit der Arbeit beginnen: Sammeln – Analysieren – Testen.
Applikationen und Windows 7
Definition eines Packages, das für die Sammlung der Anwendungsinformationen verwendet wird.
Applikationen und Windows 7
Die Feineinstellungen für die Überprüfung der Anwendungen.
Applikationen und Windows 7
Ein MSI-Paket wird erzeugt. Dieses kann manuell installiert oder automatisch verteilt werden.
Applikationen und Windows 7
Sie können überwachen, ob der Agent installiert worden ist und sich meldet.
Applikationen und Windows 7
Kurz nach dem Start können Sie die Inventarinformationen einsehen.
Applikationen und Windows 7
Wenn Sie den Datenaustausch aktivieren, werden Sie darüber informiert, welche Daten an Microsoft gesendet werden.
Applikationen und Windows 7
Sie können kontrollieren, zu welchen Anwendungen Informationen gesendet werden.
Applikationen und Windows 7
Die Datenübertragung läuft.
Applikationen und Windows 7
Es liegen zwar nicht zu allen Programmen Community-Informationen vor – hier wird eine positive Überprüfung angezeigt.
Applikationen und Windows 7
Zum Teil finden sich Informationen vom Hersteller der Software – in diesem Fall von Corel.
Applikationen und Windows 7
Diese Probleme wurden automatisch ermittelt. Der Adobe Reader 7 ist für Windows 7 nicht geeignet.
Applikationen und Windows 7
Im Kontextmenü der Anwendung können Sie einige Einstellungen vornehmen.
Applikationen und Windows 7
Sie können festlegen, dass über diese Anwendung keine Informationen an Microsoft gesendet werden sollen.
Applikationen und Windows 7
Bewerten Sie die Bedeutung bzw. Wichtigkeit des Programms für Ihr Unternehmen bzw. Ihre Organisation.
Applikationen und Windows 7
Die Anwendung kann keiner, einer oder mehreren Kategorien zugeordnet werden.
Applikationen und Windows 7
Hier dokumentieren Sie den derzeitigen Status.
Applikationen und Windows 7
In diesem Dialog können Sie das Ergebnis Ihrer Überprüfung dokumentieren.
Applikationen und Windows 7
Gefundene Probleme (Issues) können hier dokumentiert und kategorisiert werden.
Applikationen und Windows 7
Sie können beim Filtern nach Applikationen suchen lassen, zu denen Issues vorhanden sind.

Installation

Das »Application Compatibility Toolkit« steht im Download Center bereit.
Foto: Galileo Computing, Boddenberg

Das Application Compatibility Toolkit (ACT) steht im Microsoft DownloadCenter bereit – zur Unterstützung der Suche zeigt diese Abbildung die Seite, die Sie finden müssen.

Nach der ACT-Installation stehen etliche Optionen zu Verfügung. Starten Sie zunächst den »Application Compatibility Manager«.
Foto: Galileo Computing, Boddenberg

Bevor Sie sich in die Installation stürzen, müssen Sie eventuell ein wenig an den Voraussetzungen arbeiten: Das ACT benötigt für die Daten einen SQL Server 2005 oder 2008. Die kostenlose Version genügt. Falls sich in Ihrer Umgebung ein SQL Server findet, können Sie diesen natürlich verwenden.

Die eigentliche Installation ist unproblematisch. Nach Abschluss der Installation sind diverse neue Menüpunkte im Startmenü vorhanden.

Starten Sie zunächst den Application Compatibility Manager. Sofern das der erste Start ist, wird ein Assistent Sie durch die Ersteinrichtung führen, zu der auch das Erzeugen der Datenbank gehört.

Hier ein kurzer Überblick über die im Verlauf des Assistenten notwendigen Eingaben:

Das Buch "Windows 7 für Administratoren" von Ulrich B. Boddenberg können Sie bei Galileo Computing bestellen.

Daten sammeln

Nach Abschluss des Assistenten können Sie direkt mit der Arbeit beginnen: Sammeln – Analysieren – Testen.
Foto: Galileo Computing, Boddenberg

Nach Abschluss des Assistenten sind Sie schon mittendrin in der Arbeit – die zu erledigenden Phasen sind:

Definition eines Packages, das für die Sammlung der Anwendungsinformationen verwendet wird.
Foto: Galileo Computing, Boddenberg

Den Konfigurationsdialog für das Installationspaket für den »Datensammler« sehen Sie hier:

Ein MSI-Paket wird erzeugt. Dieses kann manuell installiert oder automatisch verteilt werden.
Foto: Galileo Computing, Boddenberg

Wenn Sie alle Eingaben vorgenommen haben, können Sie zum Speichern auf das Speichern-Symbol (Diskette links oben) klicken. Es öffnet sich ein Dialog, in dem Sie das zu erzeugende MSI-Paket speichern können: Geben Sie dazu einen prägnanten Namen ein, wählen Sie ein Verzeichnis aus – und los! Das MSI-Paket wird zusammengestellt und steht dann zur Installation bereit (Abbildung). Das MSI-Paket können Sie einerseits natürlich von Hand installieren, andererseits können Sie es per Gruppenrichtlinie oder mit einer Softwareverteilungslösung verteilen.

Wenn Sie als Current View die Einstellung By Status wählen und auf das angezeigte Package klicken, erhalten Sie eine detaillierte Statusanzeige. Sie können erkennen, auf welchen PCs der Agent installiert worden ist und wann er sich mit neuen Daten gemeldet hat.

Wenn Sie den Aktualisierungszeitraum auf zwei Stunden gestellt haben, werden Sie erkennen, dass jeder PC alle zwei Stunden einen Eintrag erzeugt.

Die ersten Screenshots von Windows 8?
Windows 8 im Anmarsch
Windows 8 im Anmarsch

Das Buch "Windows 7 für Administratoren" von Ulrich B. Boddenberg können Sie bei Galileo Computing bestellen.

Analysieren – Community-Informationen

Kurz nach dem Start können Sie die Inventarinformationen einsehen.
Foto: Galileo Computing, Boddenberg

Kurz nachdem die Agenten installiert worden sind und den Betrieb aufgenommen haben, werden Sie im Programmbereich Analyze eine Liste der gefundenen Anwendungen sehen. Vermutlich werden Sie erstaunt sein, wie viele Programme auf den PCs vorhanden sind. Sie können die Liste natürlich beliebig sortieren und filtern.

Nun haben Sie zwar eine Liste der vorhandenen Programme, sind aber auch noch keinen deutlichen Schritt weitergekommen. Sie sind natürlich nicht der Erste, der vor diesem Berg von Anwendungen steht. Microsoft hat ein Community-Konzept implementiert:

Wenn Sie den Datenaustausch aktivieren, werden Sie darüber informiert, welche Daten an Microsoft gesendet werden.
Foto: Galileo Computing, Boddenberg

Auch wenn Sie bisher noch keine Ergebnisse haben, können Sie den Datenaustausch durchführen lassen. Klicken Sie dazu auf Send and Receive (siehe Abbildung in der Menüleiste). Es werden dann Ihre Ergebnisse der Kompatibilitätsuntersuchung an Microsoft gesendet, und Sie bekommen die bereits von Microsoft zusammengetragenen Ergebnisse zurück.

Sie können kontrollieren, zu welchen Anwendungen Informationen gesendet werden.
Foto: Galileo Computing, Boddenberg

Bevor die Daten gesendet werden, erscheint eine Information, welche Daten an Microsoft gesendet werden. Sie können sich auch eine detaillierte Liste der Programme anzeigen lassen, über die Informationen übermittelt werden. Selbstverständlich können Sie bestimmte Programme von der Übermittlung ausschließen. Sie bekommen dann aber auch keine Informationen, die andere Administratoren zu diesen Programmen ermittelt haben.

Es liegen zwar nicht zu allen Programmen Community-Informationen vor – hier wird eine positive Überprüfung angezeigt.
Foto: Galileo Computing, Boddenberg

Die Datenübertragung wird einige Sekunden in Anspruch nehmen. Wenn Sie nach dem Abschluss nochmals die Anwendungsliste anschauen, werden Sie feststellen, dass etliche Programme eine Community-Wertung haben. Sie bekommen also frei Haus die Ergebnisse geliefert, die sich andere Administratoren erarbeitet haben. Hier können Sie sehen, dass der Apple Mobile Device USB Driver erfolgreich auf Kompatibilität mit Windows 7 getestet wurde. Das sind natürlich keine »offiziellen« Ergebnisse – es hat sich aber generell gezeigt, dass die Qualität der Community-Ergebnisse durchweg sehr gut ist. Teilweise finden sich auch Informationen, dass es mit dem Programm Probleme gibt. Nähere Informationen dazu finden Sie auf der Registerkarte Issues.

Zum Teil finden sich Informationen vom Hersteller der Software – in diesem Fall von Corel.
Foto: Galileo Computing, Boddenberg

Bei einigen Applikationen findet sich übrigens auch die Information, dass die Applikation von ihrem Hersteller überprüft worden ist – das sind wertvolle Informationen, die momentan aber leider selten sind. Das sieht dann so aus wie auf der Abbildung.

Die Hinweise der anderen Benutzer sind durchaus wertvoll, vermutlich können Sie einen Teil Ihrer Kompatibilitätsprobleme (oder vielleicht auch eben Nicht- Probleme) recht schnell abhaken.

Eine Community kann nur funktionieren, wenn jeder, der etwas weiß oder herausgefunden hat, seine Informationen mit dem Rest der Welt teilt. Im Klartext: Vergessen Sie nicht, auch noch einmal auf Send and Receive zu klicken, wenn Sie die Ergebnisse Ihrer eigenen Kompatibilitätstests im ACT eingetragen haben.

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Analysieren – automatisch ermittelte Probleme

Diese Probleme wurden automatisch ermittelt. Der Adobe Reader 7 ist für Windows 7 nicht geeignet.
Foto: Galileo Computing, Boddenberg

Es gibt etliche Kompatibilitätsprobleme, die automatisch ermittelt werden können, beispielsweise wenn eine Applikation in Bereiche schreibt, die in Windows 7 für eine im User-Mode laufende Applikation tabu sind.

Wenn auf einem PC, der von einem ACT-Agenten überwacht wird, eine Anwendung gestartet wird, werden einige Informationen aufgezeichnet. Auf der Abbildung sehen Sie einige Erkenntnisse zum Adobe Reader 7.07, der auf einem PC mit Windows XP gestartet wurde. Es gibt gleich drei Probleme mit der Registry, die nicht Windows 7-konform genutzt wird:

Diese Aktionen sind in Windows XP kein Problem, wohl aber in Windows 7 und übrigens auch in Vista. Sie können also davon ausgehen, dass der Adobe Reader 7.0.7 unter Windows 7 nicht wirklich gut laufen wird.

Wie Sie auf der Abbildung sehen, gibt es einige Hinweise und Erläuterungen zu dem gefundenen Kompatibilitätsproblem.

Übrigens: UACCE bedeutet übrigens User Account Control Compatibility Evaluator.

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Analysieren – strukturiert selbst machen

Sie haben nun zwei Möglichkeiten gesehen, Kompatibilitätsinformationen zu erhalten: Informationen aus der Community und bei der technischen Prüfung ermittelte Probleme. Nun wird es hinreichend viele Applikationen geben, die nicht in der Community getestet und bewertet worden sind und bei der technischen Ermittlung keine Auffälligkeiten zeigen.

Das »Prinzip Hoffnung« (also dass die Applikation schon stabil unter Windows 7 laufen wird) ist sicherlich keine ideale Vorgehensweise für die Vorbereitung einer Windows 7-Einführung.

Im Kontextmenü der Anwendung können Sie einige Einstellungen vornehmen.
Foto: Galileo Computing, Boddenberg

Wenn Sie also die eine oder andere Applikation einsetzen, die für das Funktionieren Ihres Unternehmens kritisch ist, sollten Sie diese sorgfältig testen. Das Application Compatibility Toolkit, genauer gesagt der Application Compatibility Manager, unterstützt Sie dabei, Ihre Anwendungen strukturiert zu bewerten und die Ergebnisse zu dokumentieren.

Testen ist Handarbeit: An dieser Stelle sei der Hinweis gegeben, dass das eigentliche Testen notwendigerweise solide Handarbeit ist: Sie müssen die Anwendung auf Windows 7 installieren und überprüfen, ob die Installation durchgeführt werden konnte, ob alle Komponenten installiert sind und ob alle Bereiche der Anwendung funktionieren. Das Application Compatibility Toolkit enthält ein Untermenü namens Developer and Tester Tools. Dort sind einige Werkzeuge vorhanden, beispielsweise zum Überprüfen, ob eine Anwendung Zugriffe versucht, die administrative Berechtigungen benötigen.

Vereinfacht betrachtet gibt es ja drei Fälle:

Zunächst eine Anmerkung zum Datenaustausch mit Microsoft: Wenn Sie beispielsweise eine selbst erstellte oder für Sie indiviuell entwickelte Anwendung testen und bewerten, möchten Sie die Daten darüber vielleicht nicht unbedingt an Microsoft senden – mit diesen Daten kann ja ohnehin niemand etwas anfangen.

Sie können festlegen, dass über diese Anwendung keine Informationen an Microsoft gesendet werden sollen.
Foto: Galileo Computing, Boddenberg

In diesem Fall wählen Sie im Menüpunkt Set Send and Receive Status im Kontextmenü der Anwendung und entscheiden sich für Do not send to Microsoft (Abbildung 9.19). Es wird dann nicht in der Community-Datenbank verzeichnet werden, dass diese Anwendung bei Ihnen in Betrieb ist. Falls Sie auf diese Weise beispielsweise Microsoft Word 2007 kennzeichnen, erhalten Sie aber auch keine Informationen, die andere Admins über diese Anwendung zusammengetragen haben. Das System »weiß« ja in diesem Fall nicht, dass die Anwendung in Ihrem Unternehmen eingesetzt wird.

Bewerten Sie die Bedeutung bzw. Wichtigkeit des Programms für Ihr Unternehmen bzw. Ihre Organisation.
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Die nächste Einstellung betrifft die Wichtigkeit dieser Anwendung (Menüpunkt: Set Priority). Sie können hiermit die Bedeutung für Ihr Unternehmen festlegen. Diese Einstellung hat zwar keine unmittelbaren Auswirkungen auf Funktionen des Application Compatibility Managers, ist aber beim Auswerten außerordentlich wertvoll: Sie können beispielsweise alle Anwendungen zeigen lassen, die als Business Critical eingestuft sind, aber noch nicht getestet sind oder als nicht-Windows 7-fähig eingestuft werden mussten. Oder Sie filtern die Anzeige so, dass die als Unimportant eingestuften Anwendungen gar nicht mehr in Ihren Arbeitslisten auftauchen.

Die Anwendung kann keiner, einer oder mehreren Kategorien zugeordnet werden.
Foto: Galileo Computing, Boddenberg

Ebenfalls wichtig für Berichte und Listen aller Art ist die Kategorisierung einer Anwendung. Den auf der Abbildung gezeigten Dialog erreichen Sie über den Menüpunkt Assign Categories. Wie Sie auf der Abbildung sehen können, lassen sich beliebig eigene Kategorien anlegen, die dann den Anwendungen zugeordnet werden können. Mögliche Kategorien wären beispielsweise die Abteilung beziehungsweise der Funktionsbereich, in der beziehungsweise dem eine Anwendung eingesetzt wird, oder der IT-Mitarbeiter, der mit der Evaluation betraut ist.

Hier dokumentieren Sie den derzeitigen Status.
Foto: Galileo Computing, Boddenberg

Den momentanen Status der Untersuchung können Sie in dem Dialog aus der Abbildung erfassen. In Berichten und Listen lässt sich dann sofort erkennen, welche Anwendung sich gerade im Test befindet.

Das endgültige Ergebnis der Untersuchungen können Sie in dem über den Menüpunkt Set Assessment erreichbaren Dialog dokumentieren.

Wenn alle beteiligten Mitarbeiter die Status sorgfältig pflegen, kann der Projektleiter ganz problemlos den Stand der vorbereitenden Untersuchungen einsehen. Zwei mögliche Berichte sind:

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Application Compatibility Manager

Wer schon einmal an einem größeren Migrationsprojekt mitgearbeitet hat, weiß, dass diese Fragen einerseits für den Projektleiter absolut elementar sind und dass er andererseits an diese Informationen häufig nur schwer kommt: Da werden Excel-Tabellen hin und her geschickt, und Informationen müssen mühsam aus E-Mails herausgesucht werden.

Der Application Compatibility Manager ist hier eine enorme Hilfe, da er sozusagen alles aus einer Hand bietet: Erfassung der eingesetzten Programme, einige grundlegende technische Tests, Community-Informationen und eine Oberfläche zur Dokumentation.

Er ist von daher ein Pflichtwerkzeug für jeden Projektleiter!

Gefundene Probleme (Issues) können hier dokumentiert und kategorisiert werden.
Foto: Galileo Computing, Boddenberg

Häufig genügt es beim Testen nicht, einfach einen Status (»klappt«, »klappt nicht«) einzutragen. Vielmehr müssen Probleme und mögliche Lösungen im Detail dokumentiert werden. Wenn Sie die Eigenschaften einer Anwendung öffnen, existiert eine Registerkarte Issues, auf der im Detail alle Probleme erfasst, beschrieben und klassifiziert werden können. Die Abbildung zeigt die Erfassung eines solchen beim Testen gefundenen Problems. Wie Sie sehen können, existiert auch eine Registerkarte Solutions, in der Lösungen für das Problem eingetragen werden können. Auf diese Weise entsteht eine eigene gut dokumentierte Wissensbasis, die beschreibt, wie Ihre Anwendungen unter Windows 7 erfolgreich installiert und eingerichtet werden können.

Sie können beim Filtern nach Applikationen suchen lassen, zu denen Issues vorhanden sind.
Foto: Galileo Computing, Boddenberg

Selbstverständlich können Sie nach ungelösten Problemen (Issues) filtern. Auf der Abbildung sehen Sie, dass es eine Filterbedingung Issues(+) gibt, die mit dem Operator Exists versehen werden kann. Sie können also ganz einfach alle Programme anzeigen lassen, deren Bewertung noch nicht abgeschlossen ist und mit denen es ungelöste Probleme gibt.

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Fazit

Die Tatsache, dass es das Application Compatibility Toolkit (ACT) gibt, sollte nun nicht den Eindruck vermitteln, dass kaum eine Applikation auf Windows 7 laufen würde. Vermutlich werden die meisten Anwendungen sogar ganz problemlos ausführbar sein. Aber bekanntlich gibt es hinreichend viele technisch »sub-optimale « Anwendungen, die unter Windows 7 Probleme bereiten könnten. Bevor Sie mitten im Rollout-Prozess feststellen, dass eine geschäftskritische Anwendung überhaupt nicht läuft und zwei andere nur teilweise funktionieren, sollten Sie lieber eine sorgfältige Testphase vorschalten. Nur so haben Sie die Möglichkeit, Probleme strukturiert anzugehen, und sind nicht darauf angewiesen, hektisch mehr oder weniger schmutzige Workarounds zu »stricken«.

Falls sich die eine oder andere wichtige Anwendung wirklich unter Windows 7 nicht ausführen lässt, gibt es als »Rettung« noch den XP-Modus. (ph)

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Lesen Sie hierzu auch die anderen Ratgeber aus der Reihe Windows 7 für Administratoren:

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