Cortana, Ink, HoloLens, Skype und Co.

Windows 10 - Die Neuerungen von der Entwicklerkonferenz Build 2016

30.03.2016 von Bernhard Haluschak
Microsoft hat auf seiner Entwicklerkonferenz Build 2016 weitere Informationen zu Neuerungen in Windows 10 verraten. Im Mittelpunkt des ersten Tages standen neben der nächsten Windows-10-Version die Produkte Windows Ink, HoloLens, Cortana und Skype.

Microsofts größte Entwicklerkonferenz findet derzeit in San Francisco statt und dauert vom 30. März bis zum 01. April. Auf der Eröffnungs-Keynote der Build 2016 verkündete Microsoft CEO Satya Nadella das diesjährige Motto der Entwicklerkonferenz: "Mobile-first, Cloud-first". "Wir leben in einem Zeitalter der Mobile-First- und Cloud-First-World, wobei sich Mobilität nicht auf die Endgeräte bezieht, sondern auf die "Mobilität" unserer menschlichen Erfahrungen mit allen Formen von Geräten in unserem Leben. Dabei ist Cloud eine neue Form von Computing, die unser mobiles Leben nachhaltig beeinflussen wird.", so der Microsoft Chef. Danach machte Nadella das Publikum auf das nächste Update von Windows 10 neugierig.

Satya Nadella eröffnete die Microsoft Build 2016.
Foto: Microsoft

Seit der Einführung von Windows 10 vor acht Monaten sollen bereits über 270 Millionen Anwender Windows 10 nutzen, so Windows Chef Terry Myerson. Das nächste Windows-10-Update will Microsoft im Sommer ausrollen und nennt es "Anniversary Update". Es soll alle Geräteklassen von PCs über die HoloLens bis hin zur Xbox tangieren.

Eine neue Funktion ist zum Beispiel Windows Ink. So präsentierte Brian Roper, Windows Produkt Manager bei Microsoft, die neuen und verbesserten Möglichkeiten der Stifteingabe. So lässt sich zum Beispiel Sticky Notes per Stift nutzen und mit Cortana kombinieren. Die Stiftbedienung beinhaltet auch neue Funktionen wie ein Lineal und lässt sich in Verbindung mit der Sketchpad-App intuitiv und performant bedienen. In einer Map-App kann zum Beispiel per Stift manuell eine Stecke markiert werden, die dann das System in ein maßstabsgetreue Weglänge umrechnet. Natürlich lässt sich Ink auch per Touch bedienen. Darüber hinaus hat der Ink-Workspace zahlreiche neue Pen-Apps dazugewonnen, um den Anwender das Ink-Feature schmackhaft zu machen.

Bildergalerie: Microsoft Build 2016
Impressionen von der Microsoft Build 2016
Impressionen von der Microsoft Build 2016
Impressionen von der Microsoft Build 2016
Impressionen von der Microsoft Build 2016
Impressionen von der Microsoft Build 2016
Impressionen von der Microsoft Build 2016
Impressionen von der Microsoft Build 2016
Impressionen von der Microsoft Build 2016
Impressionen von der Microsoft Build 2016
Impressionen von der Microsoft Build 2016
Impressionen von der Microsoft Build 2016
Impressionen von der Microsoft Build 2016
Impressionen von der Microsoft Build 2016
Impressionen von der Microsoft Build 2016
Impressionen von der Microsoft Build 2016
Impressionen von der Microsoft Build 2016

Für die Entwickler auf der Universal Windows Platform stellte Kevin Gallo, Coporate Vice President bei Microsoft, das Visual Studio 2015 Update 2 und die Anniversary SDL Preview vor. Mit diesen Werkzeugen sollen noch einfacher Windows Apps oder Cloud-Services nicht nur für Business-Anwender realisiert werden können. Laut Microsoft soll sich die Universal Windows Platform langfristig als "the home for developers" entwickeln. Darüber hinaus stehen ab sofort die bereits im letzten Jahr vorgestellten Hosted Web Apps im Windows Store zur Verfügung.

Als besonders Schmankerl für Web-Entwickler hat Microsoft zusammen mit Canonical die Open Source Bash-Shell als "Microsoft Subsystem" in Windows integriert. So lassen sich native Ubuntu Linux Binarys unter Windows verarbeiten. Darüber hinaus können App-Entwicklern ab sofort den Desktop App Converter verwenden, um herkömmliche Anwendungen mit geringem Aufwand in Windows 10 Apps umzuwandeln und diese dann den Anwendern im Windows Store zur Verfügung zu stellen.

Für Xbox-Entwickler hat Microsoft den Xbox Dev Mode vorgestellt. Damit lassen sich Retail-Xbox-One-Anwendungen in das aktuelle XBox-Development-Kit übertragen.

Ein besonderes Highlight der Build 2016 war die Bekanntgabe der Auslieferung der HoloLens an die Microsoft-Entwickler und -Enterprise-Partner. Zudem wurde eindrucksvoll demonstriert, welche Möglichkeiten die HoloLens etwa im Gesundheitswesen, im Maschinenbauumfeld oder in der Forschung bietet.

Auch für den Windows Digital Personal Assistant Cortana hat Microsoft Neuerungen angekündigt. In einer Demo zeigte Partner Group Program Manager Marcus Ash die verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten, die Cortana künftig haben soll. So kann Cortana zum Beispiel in Verbindung mit Outlook intelligente Termine anlegen, in dem es Hotelvorschläge oder Reisemöglichkeiten unterbreitet. Auch zusätzliche Termine mit bestimmten Personen, die in der nahen Umgebung des Terminortes wohnen, soll Cortana selbstständig unterbreiten können. Zusätzlich stehen ab sofort zahlreiche neue Apps für Cortana sowie die Cortana Intelligence Suite .parat. Diese Suite ist über den Cloud-Dienst Azure zugänglich und beinhaltet ein Bot Framework, Cognitive Services und Machine-Lerning-Funktionen, die viele neue Entwicklungen im Bereich Kommunikation ermöglichen sollen.

Neben Cortana beabsichtigt Microsoft auch Skype einer Verjüngungskur zu unterzeihen. So soll die nächste Generation von Skype auch als Bot fungieren können sowie Video-Mail- beziehungsweise Video.Message-Funktionalitäten beinhalten. Zudem soll eine Vernetzung von Cortana und Skype sowie der HoloLens eine intelligente Interaktion zwischen den Nutzern inklusive dem Kommunikationssystem ermöglichen.

Die Entwicklerkonferenz Build 2016 können Sie live auf Microsoft Channel 9 mitverfolgen.

Bildergalerie: Die Geschichte von Windows
30 Jahre Windows - Windows 1.0
Windows 1.0 wird unter dem Codenamen "Interface Manager" entwickelt und am 20. November 1985 veröffentlich. Das erste grafische Betriebssystem für den PC kostete damals 99 US-Dollar, war aber nur mäßig erfolgreich, weil es an Anwendungen fehlte.
Windows 2.11
Auch in der folgdenen Windows-Version erinnert die grafische Benutzeroberfläche noch stark an textorientierte Benutzerschnittstellen. Das 1989 erschienene Windows 2.11 enthält bereits Microsoft Word.
Windows 95
Das unter dem Arbeitstitel "Chicago" entwickelte Windows 95 erscheint im August 1995. Dem Release geht eine ausführliche Testphase voraus, Teilnehmer müssen dabei eine Geheimhaltungserklärung unterschreiben.
Windows NT 3.51 Server
Die Weiterentwicklung von Windows NT 3.5 erscheint im Mai des Jahres 1995 und unterstützt neuere 32-Bit-Anwendungen. Je nach Installationsvariante ist es auf Diskette(n) oder CD-ROM erhältlich.
Windows NT 4.0
Der Nachfolger von NT 3.51 erscheint im Juli 1996 und ist der letzte Vertreter der Windows NT-Reihe. Das Betriebssystem verfügt über die grafische Benutzeroberfläche von Windows 95 und kommt mit Assistenten für die Konfiguration daher.
Windows 98
Das unter dem Codenamen "Memphis" entwickelte Windows 98 erscheint am 25. Juni 1998. Das Betriebssystem bietet kaum sichtbare Neuerungen gegenüber Windows 95, bietet allerdings USB-Unterstützung und eine anpassbare Benutzeroberfläche.
Windows 2000
Windows 2000 wird auf Basis des eingestellten Windows NT 4.0 entwickelt und ist der Vorgänger von Windows XP. Das Betriebssystem erscheint in einer 32-Bit- und 64-Bit-Version. Die Arbeiten an der 64-Bit-Variante werden aber bald eingestellt.
Windows ME
Das letzte Betriebssystem auf MS-DOS-Basis: Windows ME (Millennium) erscheint (verspätet) am 14. September 2000. Probleme mit Internet Explorer und Windows Player verzögern den Release mehrfach.
Windows XP
Im Oktober des Jahres 2001 erscheint Windows XP (Codename "Whistler"), der technische Nachfolger von Windows 2000. Das Betriebssystem richtet sich in erster Linie an Heimanwender und kommt mit einer frischen Benutzeroberfläche daher.
Windows 7
Das in vielen Bereichen überarbeitete Windows 7 kommt am 22. Oktober 2009 auf den Markt. Eine weitgehend neue Benutzeroberfläche, bessere Systemsicherheit und der Einsatz von Bibliotheken im Windows-Explorer sind neu.
Windows 8
Als Nachfolger von Windows 7 kommt Windows 8 am 26. Oktober 2012 in den Handel. Erstmalig sind dabei zwei Benutzeroberflächen enthalten: das Windows 8 Modern UI und die klassische Desktop-Ansicht.
Windows Server 2012
Die Server-Version des zuvor veröffentlichten Windows 8 kommt im September 2012 auf den Markt. Mit der Modern-UI-Oberfläche, einem komplett überarbeiteten Taskmanager und den Active Directory Domain Services hebt sich das Programm von den Vorgängern ab.
Windows RT
Windows RT ist Microsofts Betriebssystem für Geräte mit Chips der ARM-Architektur wie Smartphones oder Tablets. Das Betriebssystem weist viele Parallelen zu Windows 8 auf. Aufgrund schwacher Absatzzahlen wird die Produktion von Windows-RT-Devices Anfang 2015 eingestellt.
Windows 8.1
Unter dem Codenamen "Windows Blue" entwickelt, soll das Update die Unzufriedenheit vieler Benutzer mit Windows 8 aus der Welt räumen. Deshalb kehrt auch der Start-Button zurück. Die Verknüpfung zu Microsofts Cloud-Dienst OneDrive wird jetzt standardmäßig angezeigt.
Windows 10
Mit Windows 10 bringt Microsoft laut CEO Satya Nadella 2015 nicht nur die nächste Version seines Betriebssystems auf den Markt, sondern eine völlig neue Windows-Generation. Der Shift auf Windows 10 markiert auch den Umstieg auf Windows as a Service: Künftig sollen keine neuen Windows-Versionen nach bisherigem Muster mehr folgen - stattdessen werden inkrementelle Verbesserungen in Form größerer und kleinerer Updates veröffentlicht. Win 10 bringt im Vergleich zu seinen Vorgängern zahlreiche Neuheiten mit, etwa den IE-Nachfolger Edge, virtuelle Desktops oder die digitale Assistentin Cortana. Parallel zu Windows 10 stellte Microsoft auch den Nachfolger zu Windows Server 2012 - Windows Server 2016 - vor.
Windows 11
Microsoft stellte mit Windows 11 offiziell eine neue Generation seines Betriebssystems vor und erklärte, damit eine neue Ära einläuten zu wollen. Die Idee, ein neues Windows zu bauen, entstand wohl in der Corona-Pandemie. Man habe Windows 11 darauf ausgelegt, auf verschiedenen Gerätetypen zu laufen und unterschiedliche Bedienmodi zu unterstützen, hieß es von Seiten Microsofts. Der Konzern hat bei Windows 11 vor allem Design und Bedienerführung vereinfacht. Darüber hinaus soll Windows 11 enger mit dem Collaboration-Tool Teams verknüpft werden. Wieder zurück in Windows 11 sind die aus der Version 7 bekannten Widgets. Der Redmonder Konzern bewirbt sein neues Betriebssystem darüber hinaus als besonders sicher. Die Architektur sei als Zero Trust angelegt, zudem sei das System Secure by Design. Wichtige Sicherheits-Features wie zum Beispiel Verschlüsselung seien von Haus aus aktiviert.