Alltagshilfen

Wie Technik Ihnen die Hausarbeit erleichtert

18.04.2011
Tauben auf dem Fensterbrett und Kabelsalat im Arbeitszimmer – benutzen Sie doch einfach etwas nützliche Technik, um diesen Problemen Herr zu werden.

Hightech-Haushalt
Wer regelmäßig Radio hört oder Fernsehen schaut, weiß: für jedes noch so kleine Problem im Haushalt gibt es ein passendes – und meistens dreist überteuertes – Produkt, das Abhilfe verspricht. Sie können zum Beispiel Anti-Tauben- oder -Krähen-Systeme kaufen, um die ungebetenen, geflügelten Gäste von Ihrer Dachterrasse fern zu halten. Oder eine eigene Heimkinoanlage, die schon beinahe ein kleines Vermögen kostet. Nicht zu vergessen, diese herrlich bunten Kabel-Sortier-Anlagen, um endlich mit dem Wirrwarr hinter Ihrem Schreibtisch aufzuräumen. Doch bevor Sie zu viel Geld für solcherlei überteuerte Ausstattung ausgeben, überprüfen Sie lieber erstmal, ob und wie Sie das Problem nicht mit bereits vorhandener Technik lösen können. Wir zeigen Ihnen, wie.

Halten Sie Fensterbänke und Terrassen vogelfrei

Tauben und andere Vögel: oft ungebetene Zaungäste

Manche Besitzer von Dachterrassen oder einfach herrlich lauschigen Fenstersimsen kennen das Problem: Tauben und anderes Federvieh lässt sich nur allzu gern dort nieder. Und hinterlässt meist unschöne Kotrückstände, die selbst der stärkste Stahlschwamm nur mit Mühe und Not wieder abrubbeln kann. So einem Problem kann man allerdings auch ohne die chemische Keule oder eine überteuerte Anti-Tauben-Anlage Herr werden. Und das gleich auf mehrere Weise. Die einfachste Lösung: viele Vögel werden durch Bewegungen abgeschreckt. Mit einfachen Reflektoraufklebern für den Fensterrahmen, Luftschlangen, Windspielen, Fähnchen oder Windrädern lassen sich die gefiederten Plagegeister oft schon fernhalten. Allerdings hat man so etwas freilich nicht immer parat. Einfacher geht das auch mit ein paar ausgedienten CDs. Befestigen Sie die einfach mit einem Band außerhalb des Fensters. Die spiegelnde Oberfläche reflektiert Sonneneinstrahlung und hält so Tauben, Raben und andere Vögel fern.

Wer's ganz professionell machen will, vertreibt das Federvieh aber lieber mit Ultraschall. Dafür gibt es spezielle Geräte, die einen Ton im Ultraschallbereich wiedergeben, also zwischen 22 und 30 kHz. Der Mensch kann diese Frequenz nicht wahrnehmen, Tiere hingegen schon – und die meisten empfinden dieses Geräusch als extrem lästig. Unglücklicherweise kosten solche Geräte zwischen 50 und 500 Euro – und man kann nicht mal überprüfen, ob sie tatsächlich funktionieren. Deshalb sollte man im Zweifelsfall lieber auf die kostenlose Variante aus dem Internet zurückgreifen. Hier sind nämlich Handy-Klingeltöne im Ultraschallbereich zwischen 17 und 20 kHz zum Download weit verbreitet. Der Grund: nur Teenager und Tiere können diesen Ton wahrnehmen. Also: einfach runterladen und in einer Dauerschleife abspielen. Vorsicht allerdings, wenn Ihre Kinder im Teenager-Alter sind, oder Sie sich Haustiere halten – die könnten dadurch leicht verstört reagieren.

Steuern Sie Ihr Haus per Fernbedienung

Picowatt

Klar sind wir mittlerweile in puncto Technik schon sehr nah an die voll automatisierte Zukunft herangerückt. In den meisten Haushalten ist jedoch noch nicht allzu viel von dieser ferngesteuerten Bequemlichkeit angekommen. Aber wussten Sie, dass Sie zum Beispiel mit Ihrem Handy bereits einige Haushaltsgegenstände wie mit einer Fernbedienung kontrollieren können? Oder aber mit Ihrem PC. Beispiel: Picowatt. Das clevere Plugin für Ihren Webbrowser der Firma Tenrehte soll Nutzern dabei helfen, Ihren Energieverbrauch zu überwachen. Im Prinzip besteht das System aus einem kleinen, Picowatt genannten Wi-Fi-Router, der mit Linux arbeitet. Alles, was Sie tun müssen, ist Picowatt an eine Steckdose klemmen und ein beliebiges, elektronisches Gerät daran anschließen. Über Ihren Browser können Sie dann den Energieverbrauch des Gerätes überwachen und es sogar an- und ausschalten.

Kwikset Smart Code

Noch ein bisschen futuristischer wird's mit Kwikset Smart Code: Wenn Sie die Fummelei mit dem Haustürschlüssel nicht ausstehen können oder sich regelmäßig versehentlich aussperren, kann dieser elektronische Türverriegeler Ihnen helfen. Die Verriegelung besteht aus einer 128-Bit-Verschlüsselung, die Sie wahlweise mit einem speziellen Schlüssel, einem Zahlencode oder kabellos mit einem Internetfähigen Gerät öffnen. Darüber lässt sich auch stets der aktuelle Status der Tür überprüfen und Sie können sich benachrichtigen lassen, sobald das Schloss geöffnet wurde.

Hören Sie laute Musik, ohne die Nachbarn zu nerven

Musik: oft ein Ärgernis für die Nachbarn

Möchten Sie manchmal so richtig abrocken, ohne dabei die Leute von nebenan aus dem Bett zu dröhnen? Kein allzu großes Problem, denn den Klang Ihrer Songs am PC können Sie auch verstärken, indem Sie nicht am Lautstärkeregler drehen – in ein paar einfachen Schritten. Zu allererst, sollten Sie den Standort Ihrer Lautsprecher überprüfen. Wichtig für satten Klang sind externe Boxen mit 5.1-, besser noch mit 7.1-Sound. Die Preise hierfür variieren, gute PC-Sound-Systeme sind aber schon ab etwa 50 Euro zu haben. Jetzt geht es um die korrekte Aufstellung der Boxen. Platzieren Sie den Front-Lautsprecher direkt unter Ihrem Monitor. Die rechten und linken Front-Boxen stellen Sie am besten direkt neben den Bildschirm, möglichst auf Höhe Ihrer Ohren. Anschließend platzieren Sie die hinteren rechten und linken Lautsprecher in hintere rechte und linke Ecke Ihres Zimmers, wahlweise ebenfalls auf Höhe Ihrer Ohren oder darüber. Den Aufstellort für den Subwoofer können Sie sich quasi selbst aussuchen. Wichtig ist nur, dass er nicht in einer Ecke steht. Wenn Sie sich für ein 7.1-System entschieden haben, haben Sie nun zwei zusätzliche Boxen übrig. Platzieren Sie die möglichst mittig im Raum an gegenüberliegenden Positionen, richten Sie sie so aus, dass sich die Lautsprecherfronten gegenüber stehen. Auch diese Boxen sollten in etwa der Höhe Ihrer Ohren entsprechen. Solang Ihr Zimmer nicht größer als acht mal acht Meter ist, werden Sie übrigens keinen Unterschied zwischen einem 5.1- und einem 7.1-System wahrnehmen.

Haben Sie die Boxen korrekt aufgestellt, geht es nun an die Sound-Abstimmung. Zuerst sollten Sie in den Sound-Einstellungen Ihres PCs einstellen, welche Art von Soundsystem Sie benutzen, also 5.1 oder 7.1. Wechseln Sie daher entweder zu 5.1 Surround oder 7.1 Surround. Standardmäßig sollte Ihr PC auf zwei einzelne Lautsprecherboxen eingestellt sein. Selbst wenn Sie nur solche Lautsprecher besitzen, sind Sie übrigens nicht völlig chancenlos. Konfigurieren Sie sie in diesem Fall auf Dual Stereo oder Quadrophonic Sound, anstatt auf Stereo – das verschafft Ihnen ein bisschen mehr akustische Tiefe. Wenn Sie über eine halbwegs aktuelle und hochwertige Soundkarte verfügen, können Sie sich den Surround-Sound auch simulieren lassen. Der Hersteller Creative etwa bietet eine Reihe von "EAX Effekten", die zum Beispiel hervorragend die Akustik eines Amphitheaters, einer Steinhalle, eines Orchestergrabens oder einer Konzerthalle simulieren.

Bose Companion 5

Wenn Ihr PC nicht über einen optischen oder Stereo-Eingang verfügt, noch eine anständige Soundkarte verbaut hat, sind Ihre Möglichkeiten leider eher gering. Trotzdem haben Sie ein paar Möglichkeiten. Zum Beispiel könnten Sie den Kauf eines Adapters in Betracht ziehen, der Ihr 5.1-System über einen normalen Klinkenstecker mit Ihrem PC verbindet. Wenn Sie gerade etwas mehr Geld locker sitzen haben, aber Ihnen der Platz für ein Surround-Sound-System fehlt, bietet die Firma Bose Alternativen. Das Bose Companion 5 ist ein 2.1-Soundsystem, das via USB an Ihren Rechner angeschlossen wird und ausgehenden Sound so digital bearbeitet, dass die Illusion eines 5.1-Surround-Systems erzeugt wird. Mit knapp 400 Euro ist das allerdings kein wirkliches Schnäppchen.

Haben Sie bis jetzt alle Tipps beachtet und sind noch immer nciht zufrieden? Es gibt noch einige Mittel und Wege, Ihren Raum zu schallisolieren, ohne gleich Trockenmauern aufzuziehen oder Rigipsplatten zu verbauen. Isolieren Sie zuerst Ihre Fenster mit schweren, dichten Gardinen oder Vorhängen. Das gleiche können Sie auch mit Ihren Wänden tun, um Rückschall zu vermindern. Sollten Sie die finanziellen und rechtlichen Möglichkeiten dazu haben, hilft es auch enorm, etwaige einfach verglaste durch doppelt verglaste Fenster auszutauschen. Achten Sie außerdem darauf, dass der Raum möglichst mit Teppich ausgelegt und mit Möbeln ausgestattet ist. Mindestens 25 Prozent des Raumes sollten bedeckt sein.

Sparen Sie Strom mit dem Ruhezustand

Windows Ruhezustand

Ihren PC können Sie nach Belieben in einige unterschiedliche Energiesparmodi versetzen, je nachdem, ob am Ende für Sie eher die Stromrechnung ausschlaggebend ist, oder die Zeit, die Sie brauchen, bis der PC wieder einsatzfähig ist. Windows PCs unterscheiden zum Beispiel fünf verschiedene Modi: "S0" (der PC läuft auf Hochtouren), "S1" (CPU wurde angehalten, RAM wird noch regelmäßig aktualisiert, PC läuft mit geringer Energie), "S2" (CPU ist ausgeschaltet, RAM wird noch regelmäßig aktualisiert, PC verbraucht noch weniger Energie als in "S1"),"S3" (klassischer Standby, CPU ausgeschaltet, RAM wird nur unregelmäßig aktualisiert), "S4" (Ruhezustand mit ausgeschalteter Hadware, Systemspeicher wurde als temporäre Datei gesichert) und "S5" (ausgeschaltet). Viele PC-Nutzer machen allerdings keinen Unterschied zwischen Standby und Ruhezustand – obwohl gerade hier viel Strom gespart werden kann. Der Unterschied: aus dem klassischen Standby-Modus braucht der PC nur wenige Sekunden, bis er wieder einsatzbereit ist. Befindet sich der Rechner allerdings im energiesparenderen Ruhezustand, dauert die Wiederinbetriebnahme auch schon mal einige Minuten. Diese Funktion können Sie aber auch für sich nutzen. Gebrauchen Sie den Standby-Modus, wenn Sie nur einige Minuten bis zu einer halben Stunde nicht am PC arbeiten. Für alles, was darüber hinaus geht, empfiehlt sich bereits der Ruhezustand.

Wenn Sie nach einer Option suchen, die ebenfalls Energie spart, bei der der PC aber noch schneller wieder einsatzfähig ist, als im Standby, versuchen Sie es mit dem "S1"-Schlummer-Modus. Hier dauert es nur etwa zwei Sekunden, bis man wieder weiterarbeiten kann. Dafür müssen Sie allerdings erst ein paar Einstellungen im BIOS vornehmen. Wählen Sie dort Power Management, Suspend Mode. Hier sehen Sie dann die Option, den standardmäßig voreingestellten Standby-Modus (S3) durch den schnelleren Schlummer-Modus (S1) zu ersetzen. Speichern Sie die vorgenommenen Veränderungen und starten Sie Ihren Rechner neu. Nun wird Ihr PC jedes Mal wenn Sie im Start-Menü Standby auswählen, stattdessen in den Schlummer-Modus schalten. Allerdings ist der Stromverbrauch hierbei auch deutlich höher: rund 112 Watt saugt der PC im Schlummer-Modus, verglichen mit nur 5 Watt im Standby-Modus.

Machen Sie Schluss mit Kabelsalat

Auch wenn technische Geräte Ihnen oft die Arbeit im Alltag erleichtern: wer zu viele davon hat, sieht sich unweigerlich irgendwann mit Kabelchaos konfrontiert. Glücklicherweise haben Sie ein paar Möglichkeiten, in dem Wirrwarr aufzuräumen, ohne gleich kunterbunte Kabelbinder, -röhren oder Ordnungssysteme zu kaufen – oder gar komplett auf Wireless-Geräte umzurüsten. Low-Tech für Ihre High-Tech, sozusagen. Was tun Sie zum Beispiel in aller Regel mit diesen verdrahteten Plastikstreifen, die um nahezu jedes neu erworbene Gerät oder Kabel herumgebunden sind? Antatt die biegsamen Binder wegzuschmeißen, sammeln Sie sie und verwenden Sie sie erneut, um zum Beispiel bestimmte, zusammengehörende Kabel zu verbinden.

Foldback-Klammern

Sehr nützlich sind in diesem Zusammenhang auch sogenannte Foldback-Klammern. Also die metallenen Clips im Stil einer Wäscheklammer, die normalerweise benutzt werden, um lose Blätter zusammenzuhalten. Neben Sie sich davon eine Handvoll und klemmen Sie sie an die Rückseite Ihrer Schreibtischplatte. Durch die abstehenden Drahtgriffe können Sie nun Kabelköpfe fädeln, die dann sauber aufgereiht am Schreibtisch auf Ihre Benutzung warten. Wenn die Stecker Ihrer Kabel zu groß für die Clips sind, können Sie die Drahtgriffe auch von der Klammer lösen und nach dem Einfädeln wieder anbringen.

Klopapierrollen-Organizer-Box für Kabel

Die billigste und vor allem umweltfreundlichste Kabel-Sortier-Möglichkeit ist allerdings diese hier: leere Klopapierrollen. Denn oft sind nicht diejenigen Kabel das Problem, die Sie tagtäglich benötigen, sondern die, die nicht regelmäßig in Gebrauch sind. Anstatt die ungeordnet in eine Kiste zu pfeffern und sich dann einen Wolf zu suchen, wenn man doch wieder mal eines braucht, sortieren Sie sie mit dieser Klopapierrollen-Organizer-Box von Instructables.com. Alles, was Sie brauchen, sind einige leere Klopapierrollen und ein Schuhkarton. Rollen Sie die Kabel einfach sorgsam auf, stecken Sie sie einzeln in eine leere Klopapierrolle und stecken Sie diese anschließend bienenwabenförmig in den Schuhkarton.

Dieser Artikel stammt von Sarah Jacobsson von unserer Schwesterpublikation PC World. Übersetzung PC-Welt.