PR in eigener Sache

Wie Sie Projekte erfolgreich kommunizieren

19.05.2012 von Elisabeth Wagner
Wer sein Projekt erfolgreich zu Ende führen will, sollte nicht vergessen, es allen Beteiligten - vom Teammitglied bis zum Management - gut zu verkaufen. Stichwort Projekt-Marketing.

"Never change my running system" lautet häufig die unsichtbare, aber durchaus spürbare Botschaft auf den Türen der Anwender, wenn es um die Einführung einer neuen Software geht. Wie lässt sich aber diese Ablehnung in Interesse und Akzeptanz verwandeln? Projekt-Marketing lautet das Zauberwort, und - keine Angst - benötigt werden weder Zauberer noch begnadete Selbstdarsteller, um diese Strategie erfolgreich umzusetzen. Im Gegenteil: Gerade die zurückhaltende Art vieler technisch orientierter Menschen ist in der internen Kommunikation eher ein Vorteil. Was ankommt, ist knappe, sachliche, gut verständliche Information und Kommunikation über das, was die Betroffenen betrifft und interessiert.

Gute Kommunikation hat immer mit Fragen stellen zu tun.
Foto: Jan Engel - Fotolia.com

Der Bedarf an Projekt-Marketing in Richtung Nutzer hängt vor allem von der Intensität der angestrebten Veränderung, der Anzahl der Betroffenen und deren Einstellung beziehungsweise des zu erwartenden Widerstandes ab. Für das Management sind zusätzlich wirtschaftliche und strategische Zusammenhänge wichtig. Sehr hilfreich ist es, mit einer Stakeholder-Analyse zu starten: So ist zu überlegen, welche Personen, Gruppen und Bereiche in welchem Maße Einfluss auf ein Projekt haben und ob deren aktuelle Einstellung eher positiv oder negativ ist.

Der erste Eindruck zählt

"Es gibt keine Chance für einen zweiten Eindruck" - das gilt auch für Projekte. Deshalb stellt ein Projektleiter mit seinen ersten öffentlichen Auftritten - egal ob es sich um eine Präsentation, einen Projekt-Intranet-Auftritt oder einen redaktionellen Beitrag im Unternehmensmagazin handelt - wichtige Weichen. Wenn von Anfang an alle Projektbeteiligten verstehen, was warum und wozu erreicht werden soll und dem positiv gegenüberstehen, hat man als Projektverantwortlicher schon viel gewonnen. Zu einem gelungenen Start gehört aber auch, dass negative Seiten bewusst thematisiert werden. Vielleicht fällt durch das neue System eine bisher beliebte Funktion weg oder der geplante Prozess führt an manchen Stellen zu mehr Aufwand. Diese Punkte sind aktiv aufzugreifen, um zu erklären, warum das Projekt als Ganzes dennoch sinnvoll ist.

Small
Das Geheimnis des Small Talk
Wir verraten Ihnen die wichtigsten Regeln für einen erfolgreichen Small Talk, damit sie mühelos kommunizieren.
Nur Mut!
Small Talk findet in der Regel nur unter Fremden statt. Aber auch wenn Sie Angst davor haben: ein bißchen Plaudern ist viel leichter als Sie denken!
Der erste Eindruck
Stellen Sie sich sympathisch dar, der erste Eindruck zählt. Aber sehen Sie Small Talk auch als Aufwärmphase. Gerade bei Geschäftspartnern aus anderen Kulturen kommt es nicht gut an, wenn Sie gleich mit der Tür ins Haus fallen.
Nehmen Sie sich selbst zurück
Damit geben Sie Ihrem Gegenüber Raum zum Reden und Sie erhalten oft wertvolle erste Informationen.
Finden Sie Gemeinsamkeiten
Das geht am besten, indem Sie offene Fragen stellen, mit denen Sie Interesse am Gegenüber bekunden.
Potenzielle Themen
Falls Sie sich schwertun, passende Fragen zu finden, beziehen Sie sich einfach auf das Umfeld oder den Anlass der Begegnung. "Wie haben Sie von dieser Veranstaltung gehört?" oder "Über welchen Kontakt sind Sie heute hier?" können der Auftakt zu einem netten Small Talk sein.
Achtung, Tabu-Zone!
Gefährlich wird es bei Gesprächsthemen, die polarisierend wirken wie z.B. Politik oder Religion. Falls Ihr Gegenüber da eine andere Meinung haben sollte als Sie, sind Sie schnell in die Falle getappt. Und hüten Sie sich vor negativen Themen wie verspätete Flüge! Gemeinsam jammern verbindet in den seltensten Fällen.
Halten Sie keine Monologe!
Die Wirkung auf Ihre Zuhörer dürfte absehbar sein.
Hören Sie aktiv und aufmerksam zu.
Ein gelegentliches Nicken oder "ja, ja" zeigt wenig Interesse und Wertschätzung. Hören Sie statt dessen wirklich zu und greifen Sie Informationen erinnernd wieder auf, die Ihr Gesprächspartner erwähnt hat: "Sie sagten vorhin, dass Sie..."
Halten Sie Blickkontakt.
Gerade auf einer größeren Veranstaltung ist die Versuchung groß, die Blicke schweifen zu lassen, um möglichst wenig zu verpassen. Das ist unhöflich gegenüber Ihrem aktuellen Gesprächspartner! Halten Sie deshalb Blickkontakt.
Viele Gesprächspartner
Das Wort 'SMALL Talk' beschreibt es perfekt: Auf größeren Veranstaltungen geht es um kurze Gespräche, um ein erstes Kennenlernen. Nutzen Sie die Möglichkeiten, indem Sie mit vielen verschiedenen Menschen in's Gespräch kommen.
Beenden Sie das Gespräch positiv.
Wie schon gesagt, verbinden negative Themen nur selten und hinterlassen oft einen faden Beigeschmack. Setzen Sie stattdessen einen positiven Schlußpunkt. "Unser Gespräch hat mir viel Spaß gemacht, ich hoffe, wir können es später fortsetzen." kann ein schöner Abschluss sein, wenn Sie es ehrlich meinen.
Small Talk ist zum Netzwerken da.
Beobachten macht Spaß, aber nutzen Sie auch die Chance, Beziehungen zu knüpfen, indem Sie sich aktiv auf die Suche nach neuen Gesprächspartnern machen. Halten Sie deshalb Ausschau nach Gruppen, die offen beieinander stehen oder Menschen, die Ihnen einen längeren Blickkontakt gewähren.
Vorbereitung ist nützlich
Gespräche kommen oft leichter zustande, wenn Sie sich im Vorfeld ein bißchen über Ihren Gastgeber/Ihre Kunden informiert haben.

Die Menschen mitnehmen

Noch eine Herausforderung ist in der Anfangsphase zu meistern: Wenn Veränderungen anstehen, will jeder wissen, was das für ihn bedeutet. Jegliche Ergebnisse, die für die Beteiligten interessant sind, sind mitzuteilen. Bei der Kommunikation von Entscheidungen und Ergebnissen gilt das gleiche Prinzip wie bei den Projektzielen: Die Menschen sind mitzunehmen, die man erreichen möchte.

Neben der Information, wer welche Rolle hat und wofür zuständig, also auch ansprechbar, ist, sollten auch den menschlichen Aspekten ein adäquater Raum eingeräumt werden - zum Beispiel indem Key User erzählen, was sie sich von dem neuen System erwarten, und später, wie sie damit zurechtkommen. Reges Feedback ist eines der besten Frühwarnsysteme, wenn mal etwas falsch läuft, und eine Chance, Vorbehalte aktiv aufzugreifen. Stimmen aus der Praxis - wie kommt die Lösung am Arbeitsplatz an? - eignen sich auch gut, um die Projektkommunikation abzuschließen.

Welche Kommunikationskanäle bieten sich an? In den meisten Fällen steht heute ein Intranet zur Verfügung, in dem sich eine Projektseite einrichten lässt, dazu noch ein Newsletter beziehungsweise eine E-Mail an die jeweiligen Zielgruppen, eine freundliche Hotline und ansprechende Schulungskurse - und schon steht der grobe Rahmen fürs Projekt-Marketing. Wichtig ist, dass der mediale Rahmen folgende Kriterien erfüllt:

Gute Kommunikation und Humor hängen eng zusammen: Hier der Slogan von ProSiebenSat1 zur Einführung von Windows 7.
Foto: ProSiebenSat1

Manchmal nicht ganz einfach ist es, die interne Kommunikationsabteilung mit einzuspannen, da diese nur selten Ressourcen zur Projektunterstützung vorhält. Doch wenn es gelingt, passt es oft besonders gut. Ein gelungenes Beispiel: Als bei ProSiebenSat.1 der Schritt von Windows XP auf Windows 7 anstand, entwarf die Inhouse-Kreativabteilung Creative Solutions gemeinsam mit der Unternehmenskommunikation eine witzige Kampagne mit dem Titel "Keine Panik - Windows 7 kommt". Der Slogan prangte auf den Informationsmaterialien und auf der Projekt-Website. Der "Tag der Umstellung" wurde in den Abteilungen kurz vorher mit Plakaten angekündigt, auf denen sich verzweifelte Menschen mit gewissem Retro-Look die Haare rauften. Die Mitarbeiter, die am Arbeitsplatz bei der Umstellung halfen, hatten diese Motive auf Ihren T-Shirts prangen und verteilten "Keine-Panik-Mousepads". "Dieses augenzwinkernde Herangehen kam prima an", erzählt Eva Rössler, die seitens der Konzernkommunikation von ProSiebenSat.1 die Kampagne umsetzte. "Die Bilder machten Spaß und halfen, die ja durchaus vorhandenen Mühen der Umstellung mit Humor zu meistern."

*Elisabeth Wagner ist freie Journalistin in München.