Deutschland sucht den Malware-Star

Wie Justin Bieber auch Ihre Sicherheit gefährdet

20.09.2017 von Florian Maier
Schnell den neuesten Hit von Schmuse-Justin googlen? Das kann böse enden. Wir zeigen Ihnen die gefährlichsten Stars und Sternchen für deutsche Internetnutzer. Und denken Sie bloß nicht, das würde Sie nicht betreffen.

Der Sicherheitsanbieter McAfee hat bereits zum elften Mal untersucht, von welchen Celebrities (ehemaliger Begriff: Prominente) die größte Malware-Gefahr ausgeht. Beziehungsweise von der Internetsuche nach deren Inhalten. Das Ergebnis ist die Top 8 der gefährlichsten Stars für deutsche Internetnutzer.

Sie sind kein Fan von Justin Bieber? Macht nichts, der Pop-Superstar kann für Sie trotzdem zur Gefahr werden.
Foto: Kathy Hutchins - shutterstock.com

Das sind die gefährlichsten Stars 2017

Schließlich wissen auch kriminelle Hacker, welche Promis gerade angesagt sind - und nutzen das aus, um unbedarfte Nutzer beispielsweise auf präparierte - beziehungsweise verseuchte - Webseiten zu locken. Wenn Sie jetzt denken: "Betrifft mich nicht": Haben Sie Kinder? Oder Bekannte mit Kindern, die ab und an mal zu Besuch sind? Neffen? Nichten? Patenkinder? Eine bessere Hälfte mit Hang zu skandalträchtigen, musizierenden Jünglingen? Sie sehen schon, worauf das hinausläuft.

Das sind die - laut McAfee - acht gefährlichsten Stars und Sternchen des Jahres 2017 für deutsche Web User. Die Prozentzahl gibt dabei Aufschluss über die Wahrscheinlichkeit, dass Sie bei einer entsprechenden Internetsuche auf maliziösen Netzpräsenzen landen:

1.

Justin Bieber

12,46%

2.

Katy Perry

11,30%

3.

Diane Kruger

9,57%

4.

Adele

8,75%

5.

Jennifer Lawrence

8,47%

6.

Caro Daur

8,46%

7.

Adel Tawil

8,19%

8.

Bushido

8,06%

So nutzen Hacker den Celebrity-Hype

Demnach ist der gefährlichste deutsche Star die Schauspielerin Diane Kruger ("Troja", "Inglorious Basterds") auf Rang drei. Wer im Internet nach Inhalten mit der niedersächsischen Hollywood-Schönheit sucht, landet mit neunprozentiger Wahrscheinlichkeit auf einer schadhaften Webseite. Wer gerne Pop-Ikone Katy Perry lauscht, muss mit etwas über 11 Prozent Gefahrenpotenzial klarkommen. Der gefährlichste Star überhaupt ist laut Ranking für deutsche Internetnutzer YouTube-Pionier Justin Bieber. Wer im Netz nach Inhalten des Teenie-Schwarms sucht, surft mit knapp 12-prozentiger Wahrscheinlichkeit auf ein Malware-Refugium.

"Die Welt wird immer digitaler - da überrascht es nicht, dass viele immer sofort die neuesten Alben und Filme auf den eigenen Geräten haben wollen", kommentiert Alexander Salvador, IT-Sicherheitsexperte bei McAfee. "Viele vergessen dabei aber schnell die Sicherheit und klicken ohne Vorsicht auf verdächtige Links."

Deswegen hat McAfee auch gleich noch einige Tipps auf Lager, wie sich Fans - und nicht nur die - vor betrügerischen Websites und unverhofften Malware-Beigaben schützen:

Das Einmaleins der IT-Security
Adminrechte
Keine Vergabe von Administratorenrechten an Mitarbeiter
Dokumentation
Vollständige und regelmäßige Dokumentation der IT
Sichere Passwörter
IT-Sicherheit beginnt mit Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter sowie mit einer klaren Kommunikation der internen Verhaltensregeln zur Informationssicherheit:<br /><br /> Komplexe Passwörter aus Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen, mindestens achtstellig.
Passwortdiebstahl
Niemals vertrauliche Daten weitergeben oder/und notieren.
E-Mail-Sicherheit
E-Mails signieren, sensible Daten verschlüsseln, Vorsicht beim Öffnen von E-Mail-Anlagen und Links.
Soziale Manipulation
Bewusst mit vertraulichen Informationen umgehen, nur an berechtigte Personen weitergeben, sich nicht manipulieren oder aushorchen lassen.
Vorsicht beim Surfen im Internet
Nicht jeder Link führt zum gewünschten Ergebnis.
Nur aktuelle Software einsetzen
Eine nicht aktualisierte Software lässt mehr Sicherheitslücken offen.
Verwendung eigener Software
Unternehmensvorgaben beachten und niemals Software fragwürdiger Herkunft installieren.
Unternehmensvorgaben
Nur erlaubte Daten, Software (Apps) und Anwendungen einsetzen.
Backups
Betriebliche Daten regelmäßig auf einem Netzlaufwerk speichern und Daten auf externen Datenträgern sichern.
Diebstahlschutz
Mobile Geräte und Datenträger vor Verlust schützen.
Gerätezugriff
Keine Weitergabe von Geräten an Dritte, mobile Geräte nicht unbeaufsichtigt lassen und Arbeitsplatz-PCs beim Verlassen sperren.
Sicherheitsrichtlinien
Die organisatorischen Strukturen im Hintergrund bilden den erforderlichen Rahmen der IT-Sicherheit. Hier gilt es, klare Regelungen zu formulieren und einzuhalten:<br /><br />Definition und Kommunikation von Sicherheitsrichtlinien
Zugriffsrechte
Regelung der Zugriffsrechte auf sensible Daten
Softwareupdates
Automatische und regelmäßige Verteilung von Softwareupdates
Logfiles
Kontrolle der Logfiles
Datensicherung
Auslagerung der Datensicherung
Sicherheitsanalyse
Regelmäßige Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen durch interne und externe Sicherheitsanalysen
Notfallplan
Erstellung eines Notfallplans für die Reaktion auf Systemausfälle und Angriffe
WLAN-Nutzung
Auf technischer Ebene muss ein Mindeststandard gewährleistet sein. Dieser lässt sich größtenteils ohne großen Kostenaufwand realisieren:<br /><br />Dokumentation der WLAN-Nutzung, auch durch Gäste
Firewalls
Absicherung der Internetverbindung durch Firewalls
Biometrische Faktoren
Einsatz von Zugangsschutz/Kennwörter/Biometrie
Zugangskontrolle
Physische Sicherung/Zugangskontrolle und -dokumentation
Schutz vor Malware
Schutz vor Schadsoftware sowohl am Endgerät als auch am Internetgateway, idealerweise durch zwei verschiedene Antivirenprogramme
Webzugriffe
Definition einer strukturierten Regelung der Webzugriffe
Verschlüsselung
Verschlüsselung zum Schutz von Dateien und Nachrichten mit sensiblen Inhalten
Löschen
Sicheres Löschen der Daten bei Außerbetriebnahme
Update der Sicherheitssysteme
Sicherstellung regelmäßiger Updates der Sicherheitssysteme
Monitoring
Permanente Überwachung des Netzwerkverkehrs auf Auffälligkeiten