Windows schützen

Wie gut sind populäre Freeware-Tools?

28.09.2012 von Diego Wyllie
Das Angebot an kostenlosen Security-Tools für Windows ist kaum zu durchschauen. Selbst die großen Sicherheitsanbieter bieten Freeware-Lösungen an, die sehr beliebt sind. Doch taugen sie in der Praxis auch etwas?
Kostenlose Security-Tools gibt es viele. Aber nützen Sie auch etwas?
Foto: K. Schnirch - Fotolia.com

Im Zuge der Smartphone-Revolution und der brisanten Entwicklung von SaaS und Cloud Computing verbringen Anwender immer mehr Zeit im Netz - und das sowohl beruflich als auch privat. Bei all den Vorteilen, die diese Web-basierenden Techniken mit sich bringen, steigt leider auch das Sicherheitsrisiko erheblich, denn die meisten Gefahren lauern bekanntlich im Internet. In den letzten Jahren hat sich Microsoft zwar besonders bemüht, die Sicherheit von Windows zu verbessern, doch Hacker schlaffen auch nicht. Sie bringen täglich tausende neue Schädlinge in Umlauf und entwickeln immer raffiniertere Angriffsmethoden. Vor diesem Hintergrund wird der Schutz des eigenen Rechners zu einer immer schwierigeren und kostspieligen Herausforderung. Kein Wunder also, dass Gratis-Tools in dem Bereich immer stärker nachgefragt werden.

In diesem Artikel haben wir acht populäre Sicherheitsprogramme, denen hunderttausende, in einigen Fällen sogar mehrere Millionen Anwender weltweit vertrauen, genauer unter die Lupe genommen. Auf welche Tools man sich wirklich verlassen kann, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.

Wie gut sind populäre Freeware-Tools?
1. Avira Free Antivirus
Avira Free Antivirus gehört zu den meist verbreiteten Antiviren-Lösungen weltweit. Die freie Personal-Version der Software bietet Features an, welche die meisten kostenpflichtigen Produkte haben, aber bei Freeware-Lösungen in der Regel fehlen. Allerdings müssen Anwender hier lästige Werbung in Kauf nehmen.
2. Avast Free Antivirus
Glaubt man Wikipedia, stellt Avast! Free Antivirus mit rund 10 Prozent Marktanteil und über 150 Millionen Usern einen der weltweit meistgenutzten Gratis-Antiviren dar. Die stets guten Ergebnisse der Software bei unterschiedlichen, unabhängigen Tests, untermauert ihre Nützlichkeit.
3. AVG AntiVirus Free Edition
Die freie Version von AVG Anti-Virus ist auch sehr populär, schneidet bei Tests allerdings meist schlechter ab als die Gratis-Lösungen von Avira und Avast!. Punkten kann das Tool mit einigen interessanten Features wie etwa dem “Link Scanner”, der beim Surfen im Internet Webseiten auf ihre Sicherheit automatisch prüft.
4. Microsoft Security Essentials
Das kostenlose Tool “Microsoft Security Essentials” bietet Laien einen unkomplizierten Grundschutz, der ihren Rechner gegen Viren, Rootkits und andere Schadprogramme schützt. Wer jedoch ein umfassendes Rundum-Sorglos-Paket sucht, muss sich nach anderen Alternativen umschauen.
5. Panda Cloud Antivirus
“Panda Cloud Antivirus” schützt den Rechner effizient vor üblichen Eindringlingen und Bedrohungen. Unter den Gratis-Lösungen der großen Sicherheitsanbieter stellt das Tool sicherlich eine der leistungsstarken Alternativen dar - mit einem breiten Funktionsspektrum.
6. ThreatFire
Bei ThreatFire handelt es sich um einen erprobten Virenscanner, der keine Signaturen benötigt. Stattdessen schützt er das System, in dem er gefährliche Verhaltensweisen bei laufenden Prozessen automatisch erkennt. In der Praxis ist es sinnvoll, ThreatFire in Kombination mit einem klassischen Antivirus einzusetzen.
7. McAfee Security Scan Plus
Dabei handelt es sich um eines der wenigen Gratis-Tools, das der Sicherheitsriese McAfee im Angebot hat. Anwender können damit überprüfen, ob auf ihrem Rechner Schutzmechanismen wie Antiviren- oder Firewall-Software installiert und aktualisiert ist. Falls nicht, werden sie aber nur auf weitere (kostenpflichtige) McAfee-Produkte hingewiesen. Einen echten Schutz bietet das Tool insofern nicht.
8. Secunia Personal Software Inspector
Mit dem Personal Software Inspector (PSI) bietet die dänische Firma Secunia ein hilfreiches Tool an, das als optimale Ergänzung zu Antiviren-Lösungen eingesetzt werden kann. Es inventarisiert sämtliche Programme, die auf dem PC installiert sind, und informiert den User, wenn sicherheitsrelevante Updates verfügbar sind.
9. BitDefender QuickScan
Dabei handelt es sich um einen freien Virenscanner, der On-Demand angeboten und im Browser verwendet wird. Schädlinge, die beim Scannen auftauchen, lassen sich direkt mit der Anwendung entfernen. Einen proaktiven, kontinuierlichen Schutz kann QuickScan aber nicht bieten.
10. Sophos Free Encryption
Mit diesem Tool von dem britischen Sicherheitsanbieter Sophos lassen sich einzelne Dateien und ganze Verzeichnisse, die für Unbefugte unzugänglich bleiben sollen, auf einfache Weise und mit Hilfe professioneller Technik sicher verschlüsseln. Praktisch: Das Programm lässt sich in den Windows-Explorer, sowie in gängigen E-Mail-Clients wie Outlook und Lotus Notes integrieren.

COMPUTERWOCHE Marktstudie:

"Bring your own device" (149,90 €)

hier bestellen:

Sicherheitspakete für den Basisschutz

1. Avira Free Antivirus

1. Avira Free Antivirus
Foto: Diego Wyllie

Eine der populärsten Security-Tools im Heimanwenderbereich ist sicherlich "Avira Free Antivirus" des deutschen Software-Anbieters Avira - und dies nicht nur hierzulande, sondern auch weltweit. Die freie Version der Software bietet Features, die sonst nur kostenpflichtige Produkte haben, aber bei Freeware-Lösungen in der Regel fehlen. Dazu zählen unter anderem Virenscanner, Antidialer, Antispyware, Antirootkit, sowie die Möglichkeit, Viren-Signaturen täglich aktualisieren zu können. Damit versteht sich das Programm als umfassendes Security-Paket, das einen guten Schutz gegen herkömmliche Bedrohungen liefern kann.

Standardmässig durchsucht der Virenscanner nur bestimmte Dateitypen. Der User kann jedoch selbst bestimmen, was durchsucht werden soll, um die Systemressourcen nicht unnötig auszulasten. Die Behandlung von infizierten Dateien lässt sich für unterschiedliche Viren getrennt einstellen. Praktisch ist auch die nahtlose Integration des Antivirus im Betriebssystem. So lassen sich einzelne Dateien beziehungsweise Verzeichnisse einfach aus dem Kontextmenü im Windows-Explorer heraus auf Viren, Trojaner und Co. untersuchen. Wie bei den meisten professionellen Tools üblich ist, können mit dem integrierten Scheduler Scans zeitlich gesteuert werden. Doch die Freeware hat natürlich auch einige Einschränkungen. Wer beispielsweise den Mailverkehr direkt beim Versand oder Empfang überprüfen möchte, muss auf eine der kostenpflichtigen Avira-Versionen zurückgreifen, Kostenpunkt: knapp 21 Euro. Anwender der abgespeckten Gratis-Edition müssen auch Werbung in Kauf nehmen.

2. Avast! Free Antivirus

Ein weiterer Antivirus, der Features parat hat, die man sonst nur von kommerziellen Produkten kennt, ist "Avast! Free Antivirus" der tschechischen Firma Avast Software mit Hauptsitz in Prag. So bietet die Version für die private, nichtgewerbliche Nutzung in etwa die gleiche Funktionalität an, die auch in der kommerziellen Version der Avast!-Lösung erhältlich sind.

2. Avast Free Antivirus
Foto: Diego Wyllie

Das Programm arbeitet wie üblich als Hintergrundprozess, der aktuell bearbeitete Daten nach Malware durchsucht. Durch die Aufteilung in acht Teilprozesse (Schutz für Mail, Web, P2P, Dateisystem, IM, Netzwerk, Skript, sowie Verhaltensschutz) können sie je nach Bedarf einzeln aktiviert und deaktiviert werden.

Damit bietet die Freeware einen umfassenden Schutz an, der jeder PC heute haben soll. Laut Hersteller übertrifft sie selbst die kostenpflichtigen Lösungen seiner Mitbewerber. Auf den ersten Blick scheint dies eine klassische Marketing-Floskel zu sein. Doch in zahlreichen Tests wurde die Komplettlösung tatsächlich als beste Freeware bewertet, so zum Beispiel im Jahr 2009 von der Stiftung Warentest. Mit einer Gesamtnote von 2,2 (Gut) schnitt das Avast-Produkt nicht nur besser ab als Avira AntiVir (2,5), sondern ließ auch kommerzielle Produkte großer Anbieter wie McAfee, Trend Micro oder Symantec hinter sich. Fakt ist, dass Avast! Free Antivirus nach aktuellen Markterhebungen mit rund 10 Prozent Marktanteil und über 150 Millionen Usern eins der meistgenutzten Antivirenprogramme weltweit darstellt.

3. AVG Anti-Virus Free Edition

3. AVG AntiVirus Free Edition 2012
Foto: Diego Wyllie

Zu den beliebtesten Virenscannern für Windows zählt neben Avira und Avast! auch "AVG Anti-Virus Free Edition". Bei den bereits angesprochenen Untersuchungen der Stiftung Warentest wurde die Software der ebenfalls aus der Tschechei stammenden Firma als "Befriedigend" (3,1) bewertet. Die Gratis-Version ist dennoch sehr weit verbreitet und unter vielen Anwendern beliebt. Bei der Abwehr der gefährlichsten Online-Bedrohungen (Viren, Spyware und Rootkits) leistet sie gute Dienste. Mit der Gratis-Version erhalten Anwender auch einige interessante Features wie etwa den integrierten "AVG Link Scanner". Beim Surfen prüft er verlinkte Webseiten in Echtzeit auf ihre Sicherheit, bevor der Anwender die Links anklickt. Zudem zeigt es Sicherheitsbewertungen in der Ergebnisliste der Suchmaschinen.

Wer jedoch einen umfassenden Schutz sucht, der sämtliche Gefahren abdeckt, für ihn reicht diese Lösung allein wahrscheinlich nicht aus. So sind in der Gratis-Version wichtige Schutzfunktionen - etwa für WiFi-Netzwerke, Chats oder Dateidownloads - nicht enthalten. Der Schutz persönlicher Daten vor Spammern und Scammern, sowie die kontinuierliche Überwachung des Systems in Echtzeit sind nur in den kostenpflichtigen Versionen "AVG Internet Security" beziehungsweise "AVG Anti-Virus" verfügbar. Wird die Freeware durch weitere spezielle Tools ergänzt, so zum Beispiel um Firewall- oder Antispam-Software, dann kann sie mit ruhigem Gewissen eingesetzt werden.

Neu: Noch mehr Basisschutz

4. Microsoft Security Essentials

4. Microsoft Security Essentials
Foto: Diego Wyllie

Seit Ende 2009 bietet Microsoft selbst eine gute und besonders einfache Sicherheits-Software an, die dem Otto-Normal-Anwender einen guten Grundschutz gegen herkömmliche Bedrohungen bieten soll: "Microsoft Security Essentials", kurz MSE. Das Programm ist in erster Linie für Privatanwender und kleine Unternehmen ohne IT-Abteilung konzipiert. Wie es aus Redmond heißt, basiert es aber auf derselben Technologie, mit der auch Großunternehmen geschützt werden, nämlich Microsoft Forefront.

Ein ständig im Hintergrund aktiver Wächter überwacht laufende Prozesse, gepackte Dateien, Downloads sowie Anhänge auf Viren und schützt so das System vor gefährlichen Eindringlingen, unauffällig ohne die Arbeit am PC zu stören. Andererseits sucht MSE auf Anfrage und zu vorgegebenen Zeitpunkten bestimmte Datenträger, Ordner, oder das ganze System nach Viren und Würmern ab. Darüber hinaus schützt das Programm seit der aktuellen Version 2.0 auch PCs im Netzwerk. Das kleine Tool verzichtet weitgehend auf Einstellungen, mit denen Security-Laien nicht klar kommen würden. Zur Einfachheit der Lösung tragen auch automatische Viren-Aktualisierungen bei.

Die Software adressiert sowohl Privatanwender als auch kleine Unternehmen mit bis zu 10 PCs und ist kompatibel mit Windows 7, XP und Vista. Interessierte können sie auf der Microsoft-Website kostenlos herunterladen.

5. Panda Cloud Antivirus

5. Panda Cloud Antivirus
Foto: Diego Wyllie

Ein weiterer Anbieter von Sicherheitslösungen, der populäre Gratis-Tools zur Verfügung stellt, ist Panda Security. Mit "Panda Cloud Antivirus" steht Anwendern ein leistungsstarkes Werkzeug bereit, das komplett in der Wolke betrieben wird. Es beruht auf der sogenannten "Collective Intelligence"-Technik, einem System, das ununterbrochen Viren und andere Bedrohungen erfasst und analysiert, die von Millionen von Panda-Nutzern weltweit gesammelt wurden. Durch dieses System nutzen alle Computer in der Panda-Community die kontinuierlich ausgetauschten und in der Cloud gespeicherten Daten.

Die Software bietet laut Hersteller umfassenden Echtzeit-Schutz vor den meisten Viren. Bei neuen Engine- und Programmversionen erfolgt die Aktualisierung automatisch und auf transparente Weise. Darüber hinaus stehen URL- und Web-Filter zum Schutz vor schädlichen Drive-by-Exploits und Phishing bereit. Erweiterte Funktionen, wie etwa die Verhaltensanalyse laufender Prozesse, sucht man in der Gratis-Version vergeblich. Erfahrene Anwender, die mehr aus seiner Security-Lösung herausholen wollen, sollten auf die Pro-Edition zurückgreifen, die knapp 30 Euro kostet.

Klassische Antiviren-Suiten ergänzen

6. ThreatFire

6. ThreatFire
Foto: Diego Wyllie

Klassische Antivirus-Lösungen wie die bereits aufgeführten Produkte können den Rechner erst dann schützen, wenn die Malware identifiziert und eine Signatur entwickelt wurde, mit der sie bekämpft werden kann. Um einen effektiven Schutz garantieren zu können, müssen die Viren-Signaturen von den Sicherheitsspezialisten rasch geschrieben werden, während Anwender sie kontinuierlich auf ihren Rechnern aktualisieren müssen. Wenn man bedenkt, dass jeden Tag Tausende neue Schädlinge auf den Markt gebracht werden, wird es einem klar, dass bei Signatur-basierten Schutzmethoden immer ein Restrisiko bleibt. Um dieses möglichst zu minimieren wurden heuristische, verhaltensbasierten Techniken entwickelt.

Zu den bekanntesten Vertretern dieser Kategorie zählt im Freeware-Bereich das Programm "ThreatFire". Anstatt mit Signaturen zu arbeiten, schützt es das System, in dem es gefährliche Verhaltensweisen, wie etwa die Aufzeichnung von Tasteneingaben oder den Abgriff von Daten, automatisch erkennt. Je nach Fund und Einstellung erfolgt entweder eine pausierende Warnung mit Optionen, wie weiter verfahren werden soll, oder der verdächtige Prozess wird geblockt. Die Software ist damit nicht als Ersatz für einen traditionellen Virenscanner konzipiert, sondern als eine zusätzliche Abwehrmethode, die in der Praxis gute Dienste leisten kann.

7. McAfee Security Scan Plus

7. McAfee Security Scan Plus
Foto: Diego Wyllie

Zu den wichtigsten Playern im weltweiten IT-Sicherheitsmarkt gehört neben den bereits genannten Unternehmen Avast!, Avira und AVG unter anderem auch der US-Sicherheitsanbieter McAfee. Anders als seine europäischen Konkurrenten bietet McAfee kein kostenloses Sicherheitspaket, sondern einzelne Free-Services, die sich auf eine bestimmte Aufgabe in dem weiten Feld der IT-Sicherheit fokussieren und als Ergänzung zur zentralen Sicherheits-Software dienen. Dazu zählen neben dem bewährten Browser-Plugin "SiteAdvisor", der Sicherheitshinweise zu Websites gibt, bevor man eine gefährliche Seite besucht, auch das Diagnose-Tool "McAfee Security Scan Plus".

Damit können Anwender überprüfen, ob auf ihrem Rechner zentrale Schutzmechanismen wie Antiviren-Software, Firewall- oder Online-Schutz installiert, aktiviert und auf dem neuesten Stand sind. Im Hintergrund scannt das Programm den PC in wenigen Minuten und informiert den Anwender, ob das System möglicherweise gefährdet ist. Laut Hersteller ist es ebenfalls in der Lage, Malware, Trojaner, potentiell unerwünschte Programme und andere Bedrohungen in laufenden Prozessen und Dateien zu erkennen. Falls das System tatsächlich kompromittiert sein sollte, werden aber keine Behebungsmaßnahmen eingeleitet, sondern lediglich auf kostenpflichtige Produkte von McAfee hingewiesen, die das Problem lösen könnten. Diese Angebote werden aber auch dann angezeigt, wenn das System ausreichend geschützt ist. Damit bietet die Software keinen echten Schutz an, auf dem man sich verlassen könnte. Sie macht vielmehr den Eindruck, vor allem Marketing-Zwecken zu dienen.

Analyse, Schnellscan und Verschlüsselung

8. Secunia Personal Software Inspector

8. Secunia Personal Software Inspector

Ein wirklich leistungsfähiges Sicherheitsdiagnose-Tool bietet sich dagegen mit dem "Personal Software Inspector", kurz PSI, der dänischen Sicherheitsfirma Secunia an. Im Gegensatz zur McAfee-Lösung prüft dieses Werkzeug nicht, ob eine Antiviren- oder Firewall-Lösung auf dem PC aktiviert ist und korrekt funktioniert, sondern inventarisiert sämtliche Programme, die auf dem PC zu finden sind, und prüft, ob dafür Exploits existieren. Der Anwender wird dabei über veraltete und unsichere Installationsversionen informiert.

Dazu wird über eine sichere SSL-Verbindung eine Liste der vorgefundenen Programme an die Secunia-Server übermittelt. Finden sich für die jeweilige Software sicherheitsrelevante Updates, so lassen sich diese direkt herunterladen und installieren. Wie der Hersteller erklärt, unterstützt das Programm rund 5500 Anwendungen. Dies kann Nutzern die Übersicht über ihren PC erleichtern und verhindert, dass Angriffe Sicherheitslücken ausnutzen, die eigentlich durch den Hersteller bereits geschlossen wurden. Damit eignet sich das Programm optimal dazu, neben Antiviren- und Firewall-Lösungen installiert zu werden.

9. BitDefender QuickScan

9. BitDefender QuickScan
Foto: Diego Wyllie

Zu den namhaften Sicherheitsanbietern, die auch Gratis-Tools zur Verfügung stellen, gehört die Firma BitDefender aus Rumänien. So bietet sie mit "QuickScan" eine Web-basierende Antiviren-Lösung, die verspricht, in knapp einer Minute den eigenen Rechner (Systemspeicher, Dateisystem und Boot-Sektoren) auf Viren, Rootkits, Spyware und weitere Schadprogramme untersuchen zu können. Falls Schädlinge gefunden werden, soll das Programm in der Lage sein, diese automatisch zu entfernen. Vorteilhaft bei dieser Web-Lösung ist aber vor allem die Tatsache, dass sie die Ressourcen des Computers schont und stets auf dem neuesten Stand ist, ohne dass sich der Anwender um Updates und Wartung selber kümmern muss. Zudem kann das Tool verwendet werden, ohne die installierte Antiviren-Software entfernen zu müssen.

QuickScan hilft somit festzustellen, ob der eigene PC wirklich sicher ist. Einen proaktiven, ständigen Schutz bietet die On Demand-Software allerdings nicht. Sie ist mit den neueren Versionen von Firefox, Chrome und dem Internet Explorer kompatibel.

10. Sophos Free Encryption

10. Sophos Free Encryption
Foto: Diego Wyllie

Die Lösung "Sophos Free Encryption" des britischen Sicherheitsanbieters Sophos verschlüsselt Dateien, die für Unbefugte unzugänglich bleiben sollen. Anwender können einzelne Dateien oder Archive auf einfache Weise verschlüsseln, archivieren und sicher per E-Mail versenden. Praktisch ist, dass sich dieses schlanke Tool schon bei der Installation in das Kontextmenü von Windows, sowie in Standard-E-Mail-Umgebungen wie Microsoft Outlook oder Lotus Notes automatisch integriert. Damit ist es stets zur Hand, wenn man es braucht - ohne, dass ein ressourcenintensiver Prozess im Hintergrund laufen muss.

Im Gegensatz zu den meisten Standard-ZIP-Tools mit simplem Passwortschutz verwendet Sophos eine professionelle, für den Business-Bereich konzipierte Verschlüsselungstechnik, die auf "SafeGuard PrivateCrypto" basiert - einem Produkt des Datensicherheitsspezialisten Utimaco, den Sophos vor gut zwei Jahren übernommen hat. Das Verschlüsselungs-Tool gilt insofern als eine schlanke und leistungsfähige Lösung, die sensible Daten effizient schützen kann und sich vor kostenpflichtige und teuren Systemen nicht verstecken muss.

Fazit

Keine der in diesem Beitrag vorgestellten Gratis-Lösungen ist in der Lage, den PC alleine zu schützen. Werden sie jedoch richtig kombiniert, so kann durchaus ein professioneller Schutz erreicht werden, der mit dem von kommerziellen Produkten vergleichbar wäre. Einzige Voraussetzungen: Zum einen muss man in den meisten Fällen lästige Werbung auf dem Desktop in Kauf nehmen. Zum anderen muss ein gewisses Maß an Know-How vorhanden sein, um die verschiedenen Programme richtig zu konfigurieren und in Einklang zu bringen. Wer sich dagegen weniger Gedanken um Sicherheitsprogramme machen, aber gut geschützt bleiben möchte, der wäre besser beraten, auf eine der kostenpflichtigen Rundum-Sorglos-Sicherheitspakete zurückzugreifen.

Leistungsfähige Tools wie Secunia PSI, ThreatFire oder Sophos Free Encryption können allerdings beweisen, dass effektive Sicherheitslösungen nicht immer teuer sein müssen. Diese Werkzeuge bieten sich als optimale Ergänzungen zu klassischen Antiviren-Lösungen wie die von Avira, AVG und Avast! an. Weniger zu empfehlen ist dagegen das freie Tool von McAffe. Denn es erweckt den Eindruck, eher Marketing-Zwecken zu dienen. Vor Viren und Attacken kann es eigentlich keinen Schutz bieten. (ph)

Das könnte Sie auch interessieren: