Bewerbertipps

Wie der Aufstieg gelingt

12.03.2010 von Hans Königes
Auch in schwierigen Zeiten lohnt es sich, an der Karriere zu arbeiten. Probieren Sie es mal systematisch!
Quelle: Fotolia, E. Milos
Foto: E. Milos - Fotolia.com

Haben Sie sich auch schon mit folgenden Fragen herumgeschlagen: Woran liegt es, dass es mit der Karriere nicht vorwärts geht? Ist der Vorgesetzte schuld, der meine Qualitäten nicht richtig einschätzt? Liegt es am Arbeitgeber, weil er zu wenig Aufstiegsmöglichkeiten anbietet? Sollte man in der wirtschaftlichen Situation nicht einfach froh sein, überhaupt eine Arbeit zu haben? Schläft die HR-Abteilung, die keine passenden Personalentwicklungspläne hat?

Eigeninitiative ist der Schlüssel zum Erfolg

Seien Sie ehrlich! Es liegt an Ihnen. Sie können Ihren Chef nicht ändern. Sie können zwar das Unternehmen wechseln, werden aber anderswo auf ähnliche Verhältnisse stoßen. Die wirtschaftliche Situation ist nicht überall schlecht und wird oft nur als Vorwand genutzt, um Mitarbeiter nicht zu fördern oder gar zu entlassen. Haben Sie sich schon mal mit eigenen Ideen und Vorschlägen an Ihre Personalabteilung gewandt?

Also, was können Sie tun? Packen Sie`s an! Überlegen Sie sich, was Ihre Stärken sind, was Ihnen bei der Arbeit den größten Spaß bereitet. Denken Sie nach, wie Sie sich weiterbilden können oder ob Sie vielleicht mehr Zeit investieren müssen, also einfach Ihrem Chef zeigen, dass Sie später nach Hause gehen können und wollen, als Ihr Arbeitsvertrag vorschreibt. Überlegen Sie auch, ob Sie die richtigen Leute im Unternehmen kennen und wie Sie diese von Ihren Fähigkeiten überzeugen können. Blicken Sie über den Tellerrand Ihrer Abteilung, vielleicht tun sich anderswo Chancen für Sie auf. Informieren Sie sich, was in Ihrer Abteilung, was im Unternehmen los ist.

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Bewerbungsgespräch
"Warum sollen wir gerade Sie einstellen?" Als Bewerber zahlt es sich aus, auf diese Frage im Vorstellungsgespräch vorbeireitet zu sein. Was Sie sonst noch über eine erfolgreiche Bewerbung wissen sollten, das sagt Ihnen Cornelia Riechers, Autorin des paradoxen Bewerbungsratgebers "So bleiben Sie erfolgreich arbeitslos.", in den folgenden zehn Tipps.
Traumberuf
Der erfolgreiche Bewerber weiß, was er will. Er hat das, was er am allerliebsten tut, zu seinem Beruf gemacht. Die Freude an seiner Arbeit gibt ihm immer genug Kraft, um sich und seine Familie damit zu ernähren, auch in schlechten Zeiten. Wenn er in einer Firma seinen Job verliert, findet er im Handumdrehen etwas Neues oder macht sich selbständig.
Eigeninitiative
Der erfolgreiche Bewerber wartet nicht, wie der Mann auf dem Bild, bis jemand an seiner Haustür klingelt und ihm seinen neuen Job auf dem Silbertablett serviert. Er wird selbst aktiv und setzt alle Hebel in Bewegung. In seine Bewerbungskampagne investiert er genauso viel Arbeit wie in eine Vollzeitanstellung. Rückschläge verkraftet er gut, weil er immer mehrere Eisen im Feuer hat.
Zielgerichtete Bewerbung
Der erfolgreiche Bewerber sieht ein Unternehmen nicht als Anlaufstelle für seine Versorgungsansprüche. Vielmehr agiert er wie ein Verkäufer, der dem Arbeitgeber einen Nutzen bietet und dafür eine Vergütung erhält. Er zeigt dem Unternehmen, was er leisten kann, um dessen Umsätze und Gewinne zu steigern.
Selbstpräsentation
Der erfolgreiche Bewerber knausert nicht und übertreibt nicht. Sein Foto misst etwa sechs mal neun Zentimeter, seine schlichte, praktische Bewerbungsmappe umfasst maximal sieben bis zehn Dokumente. Sein Anschreiben passt auf ein Blatt; sein Lebenslauf darf sich über zwei bis drei Seiten erstrecken. Beim Vorstellungsgespräch tritt er bescheiden, jedoch nicht unterwürfig auf und strahlt Selbstvertrauen aus, ohne arrogant oder anmaßend zu wirken. Achten Sie auf Ihre Körperhaltung: verkrampfte Hände und unruhige Füße wirken unsicher.
Stärken und Schwächen
Der erfolgreiche Bewerber besinnt sich auf seine besonderen Stärken. Dann findet er heraus, welche Unternehmen Bedarf an seinem Können haben. An diese wendet er sich, lange bevor sie ein Stellenangebot veröffentlichen. So erschließt er den verdeckten Stellenmarkt und verschafft sich dadurch Vorteile.
Wege zum Markt
Der erfolgreiche Bewerber kennt mehr als einen Weg zum neuen Job. Er reagiert auf Angebote in Printmedien und Internet-Jobbörsen, er schaltet auch ein eigenes Stellengesuch. Die Möglichkeiten der Agentur für Arbeit schöpft er aus, einschließlich der angeschlossenen Institutionen wie ZAV (Zentrale Auslands- und Fachvermittlung). Er geht von selbst auf Firmen zu, nicht nur per Telefon, Brief und E-Mail, sondern auch persönlich. Sein berufliches und privates Kontaktnetzwerk nutzt er, um seinen Aktionsradius zu erweitern. Und er optimiert seinen Auftritt mit der Unterstützung eines Outplacement- oder Karriereberaters.
Bewerbungsmappe
Der erfolgreiche Bewerber gestaltet seine Bewerbungsunterlagen so, dass der Arbeitgeber seine Eignung für den angestrebten Job erkennt. Er legt den Schwerpunkt auf diejenigen Erfahrungen und Kompetenzen, die ihn dafür qualifizieren.
Anschreiben
Der erfolgreiche Bewerber befasst sich gründlich mit einem Stellenangebot, bevor er es beantwortet. Seine Analyse beginnt ganz oben, bei der Selbstdarstellung des Unternehmens und der Beschreibung der Aufgaben. Er versteht, worauf es bei der ausgeschriebenen Position ankommt, und arbeitet in seinem Anschreiben Punkt für Punkt alles ab, was er in Bezug auf die Anforderungen zu bieten hat. Dabei vergisst er auch seine Englisch- und IT-Kenntnisse nicht.
Vorstellungsgespräch
Im Vorstellungsgespräch zeigt der erfolgreiche Bewerber, dass er sich mit seinem zukünftigen Unternehmen und seiner Tätigkeit dort intensiv beschäftigt hat und dass er die anstehenden Aufgaben lösen kann. Außerdem spürt man seine Freude an genau dieser Arbeit, deshalb hat er die Nase vorn und kann die Konkurrenz ausstechen.
Einarbeitungszeit
In der Probezeit achtet der erfolgreiche Bewerber vor allem darauf, sich in das bestehende Team einzufügen. Er weiß, dass sein Erfolg nur zu zwanzig Prozent von seinen fachlichen Leistungen abhängt. Weil er dafür sorgt, dass sein Chef und seine neuen Kollegen ihn mögen, umgibt ihn automatisch auch der Nimbus des Tüchtigen.

Keine Scheu vor externer Hilfe

Sicher ist es schwierig, ohne externe Unterstützung und neben dem beruflichen und privaten Alltag zielgerichtet an seiner Karriere zu arbeiten. Trotzdem lohnt es sich. Nehmen Sie sich die Zeit, sprechen Sie mit Ihrer Partnerin/Ihrem Partner über Ihre Ziele, denn wenn sich Ihre Aufgaben und Ihre Rolle im Unternehmen verändern, wirkt sich das auch auf Ihr Privatleben aus.

Der Karriereplan in fünf Schritten

  1. Stärken und Schwächen herausfinden. Es gilt, die Stärken einzusetzen und um die Schwächen zu wissen.

  2. Karrieretyp identifizieren. Was tun Sie bei Ihrer Arbeit gerne, wann fühlen Sie sich in Ihrem Element? Arbeiten Sie gerne an Details, glänzen Sie gerne mit Ihrem Wissen? Dann sollten Sie an eine Spezialistenkarriere denken. Finden Sie heraus, was Ihnen liegt.

  3. In Weiterbildung investieren. Sind Sie für Ihre aktuellen und die gewünschten zukünftigen Aufgaben gut gerüstet, oder sollten Sie sich in gewissen Bereichen weiterqualifizieren? Tun Sie das auch unabhängig von einer Förderung durch Ihr Unternehmen. Für sich. Für Ihre Karriere.

  4. Vernetzung prüfen und kontinuierlich ausbauen. Machen Sie Leute mit Ihrem Anliegen auf sich aufmerksam, ohne dabei penetrant zu werden.

  5. Selbstvermarktung verstärken. Informieren Sie sich, reden Sie mit, zeigen Sie, dass Sie mehr können, als nur die Ihnen zugewiesene Aufgaben zu erledigen.

Weitere Tipps und Karrieretests sind zu finden unter www.careercorner.de.