Weltrekord in der Schreibdichte auf Magnetband

22.05.2006 von Dorothea Friedrich
IBM Forscher haben einen neuen Weltrekord in der Schreibdichte beim Speichern auf Magnetband erreicht.

Im IBM Almaden Research Center in San Jose, Kalifornien, packten sie Daten bei einer Dichte von 6,67 Milliarden Bits pro Quadratinch (etwa 6,4516 Quadratzentimeter) auf ein Test-Magnetband. Das entspricht nach IBM-Angaben dem mehr als Fünfzehnfachen der Schreibdichte bei den heutigen gängigen Industriestandard-Magnetbandprodukten. Für IBM ist das Indiz dafür, dass eine der ältesten und immer noch preisgünstigsten Datenspeicherungstechnologien das Potential hat, Kapazitätssteigerungen für viele Jahre zu bieten.

Um dieses Ergebnis zu erreichen, haben die Forscher mehrere neue Datenaufzeichnungstechnologien entwickelt. Sie kooperierten mit der japanischen Fuji Photo Film, um ein zweifach beschichtetes Magnetband der nächsten Generation zu entwickeln, das in der Lage ist, Daten in hoher Schreibdichte zu speichern. Der Test zeigte, dass magnetische Bandspeicher voraussichtlich in der Lage sind, ihren Kostenvorteil gegenüber anderen Speichertechnologien für die nähere Zukunft auch weiter aufrechtzuerhalten.

Werden diese neuen Technologien und Bändern in Form von Produkten verfügbar, was laut IBM in ungefähr fünf Jahren denkbar ist, könnte ein Band in der Größe einer Industriestandard-Kassette (Linear Tape Open LTO) bis zu acht Terabytes an unkomprimierten Daten aufnehmen. Dies entspricht ungefähr dem Zwanzigfachen der Kapazität heutiger LTO-Kassetten der dritten Generation Sie haben etwa die halbe Größe einer VHS-Videokassette. Zur Veranschaulichung: Acht Terabyte Daten entsprechen der Textmenge in zirka acht Millionen Büchern. Um diese aufzubewahren, würde man ein Bücherregal in einer Länge von mehr als hundert Kilometern benötigen.