So migrieren Sie erfolgreich

Wege zu Windows 7

25.11.2010 von Klaus Manhart
Anzeige  Über kurz oder lang kommt kaum ein Unternehmen an Windows 7 vorbei. Ist es soweit, und steht die Umstellung vor der Tür, sollten vor allem drei grundsätzliche Fragen geklärt werden. Was ist die richtige Hardwareplattform, welche Kosten entstehen, und wie sollte man die Migration angehen?
Zeit für den Umstieg auf Win 7: Ab 2013 beginnt für die Nutzer älterer Windows-Versionen laut Gartner die Gefahrenzone.
Foto: Gartner

Windows 7 bietet für Unternehmen zahlreiche Verbesserungen, die sich in IT-Umgebungen als nützlich erweisen. So ist Win 7 beispielsweise deutlich sicherer als die Vorgängerversionen und lässt sich intuitiver und flotter bedienen. Softwareseitige Energiesparfunktionen sorgen zudem für niedrigere Betriebskosten. Außerdem bietet Windows 7 mehrere Verbesserungen, die die IT und die Arbeitsabläufe von Mitarbeitern effizienter machen - und auf diese Weise ebenfalls Kosten sparen.

Doch auch wer sich von den Vorzügen des neuen Microsoft-Betriebssystems nicht überzeugen lässt, kommt mittelfristig kaum um eine Migration umhin. Die Einstellung des Supports für Windows XP zwingt die IT-Abteilungen quasi zum Umstieg auf Win 7. Unternehmen, die noch mit XP arbeiten, müssen sich darüber im Klaren sein, dass der Support durch Microsoft und unabhängige Softwareanbieter allmählich reduziert wird. Spätestens jetzt, so raten Analysten, sollten sie daher beginnen, die Bereitstellung von Win 7 zu planen.

Prinzipiell stehen Unternehmen drei Möglichkeiten offen, wie sie auf Windows 7 migrieren können. Die erste Möglichkeit ist der komplette Erwerb neuer PCs inklusive vorinstalliertem Windows 7. Der Vorteil: Es wird sichergestellt, dass die Rechner vollständig mit allen Treibern und einem Ein-Ausgabesystem (BIOS) ausgestattet sind. Kompatibilitätsprobleme zu Win 7 treten nicht auf. Die PCs können lange eingesetzt werden - bei geringem Wartungs- und Supportaufwand.

Der Nachteil eines Komplettaustauschs alter PCs durch neue sind hohe Kosten. Zwar sind die eigentlichen Migrationskosten gering und liegen laut Gartner bei 1.200 bis 2.000 Dollar pro PC in einem Beispiel-Unternehmen, das seine 10.000 PCs komplett auswechselt. Doch die Hardware-Investitionskosten belaufen sich laut Gartner auf 60 Prozent der Gesamtkosten. Dadurch muss das Budget größer ausfallen als bei einem Upgrade von bereits installierten PCs.

Upgrade vorhandener PCs

Die zweite Möglichkeit ist die Installation von Windows 7 auf bereits vorhandenen PCs und deren weitere Nutzung. Der Vorteil: Die Investitionskosten sind gering, weil lediglich Windows-7-Lizenzen gekauft werden müssen. Die Gesamtkosten der Migration werden jedoch durch hohe Arbeits- und andere Kosten in die Höhe getrieben.

So erfordern Umstellung und Installation geschultes Personal und Zeit. Zwar lässt sich der Aufwand durch PC-Bereitstellungsprozesse und Tools für die Automatisierung ohne Anwendereingriffe deutlich senken. Gartner schätzt, dass unter Zuhilfenahme solcher Werkzeuge im günstigsten Fall ein Upgrade für 100 Dollar oder weniger pro PC durchgeführt werden könnte. IT-Administratoren sollten sich hierzu mit den Tools und Prozessen von Microsoft vertraut machen, die eine Migration erleichtern.

Doch es entstehen noch weitere Kosten. So müssen Mehraufwand und Mehrkosten eingeplant werden, um die Kompatibilität weiter sicher zu stellen. Zudem sind die bereits vorhandenen PCs im Vergleich zu neuen Rechnern nicht mehr so lange einsatzfähig. Muss ein neu installierter PC im Regelfall nach vier bis fünf Jahren ausgetauscht werden, steht bei einem aktualisierten, aber alten PC in der Regel bereits nach zwei bis drei Jahren ein Wechsel an.

Dies hat den Nachteil, dass Nutzer dann zweimal innerhalb von vier Jahren migriert werden. Gartner empfiehlt deshalb, nur Desktops zu aktualisieren, die weniger als drei Jahre alt sind - aber nur dann, wenn die Rechner ab dem Upgrade-Zeitpunkt noch zwei Jahre eingesetzt werden können.

Einführung virtueller Desktops

Die dritte Möglichkeit der Windows-7-Einführung ist die radikalste: Die Umstellung der Clients auf virtuelle Desktops. Die PCs werden hierbei in virtuelle Maschinen auf dem Server verlagert. Die Infrastruktur zur Bereitstellung der virtuellen Maschinen ist identisch mit jener der Server-Virtualisierung.

Der Vorteil der Desktop-Virtualisierung liegt auf der Hand: Benutzerumgebungen aus Betriebssystem, Applikationen und Daten werden zentral gehalten und verwaltet, was den Aufwand in Grenzen hält und kostengünstig ist. Am Frontend reicht ein billiges Thin-Client-Terminal. Zudem verbessert sich die Sicherheit und Verfügbarkeit der gesamten IT, und die Desktop-Infrastruktur wird deutlich flexibler. Neue Desktops lassen sich beispielsweise in Sekundenschnelle für neue Mitarbeiter oder für kurzfristige, spezielle Aufgaben bereitstellen.

Bislang ist die praktische Umsetzung von virtuellen Desktops jedoch aufwändig und kommt allenfalls für sehr große Unternehmen in Frage. Die wesentlichen Hindernisse sind hohe Anfangskosten, eingeschränkte Anwendungsmöglichkeiten und große Komplexität.

Auch Gartner warnt vor übertriebenen Erwartungen: Desktop-Virtualisierung werde zwar einige IT-Management-Probleme lösen, ein Allheilmittel für eine wartungsfreie Desktop-Landschaft sei sie aber nicht, sagen die Analysten. In vielen Fällen werde sich die erhoffte Senkung der Total Cost of Ownership (TCO) nicht einstellen. So empfehlen die Analysten, sich auf Unternehmensbereiche mit überwiegend strukturierten Aufgaben zu konzentrieren, damit sich Desktop-Virtualisierung möglichst schnell amortisiert.

Fit für Win?

Egal, ob Sie sich für einen Austausch oder Upgrade Ihrer PCs entscheiden - eine Win-7-Migration sollte in jedem Fall strategisch geplant werden. Der erste Schritt ist dabei grundsätzlich die Analyse Ihrer Ausgangssituation und die Klärung der Frage: Ist Ihr Unternehmen wirklich fit für Win 7? Eine umfangreiche Eignungsanalyse kann helfen festzustellen, ob dies der Fall ist.

Geklärt werden müssen vor allem folgende Fragen: Sind Unternehmen und Endanwender für Windows 7 bereit? Ist - bei Nutzung vorhandener PCs - die Hardware kompatibel mit Win 7? Laufen die Business-Anwendungen, insbesondere die kritischen Applikationen, auf dem neuen System? Sind die technischen Grundlagen für die neuen Windows-7-Funktionen vorhanden? Sind alle Vorfragen positiv geklärt, sollte schließlich am Ende die Ausarbeitung einer Bereitstellungsstrategie stehen. Ausführlicher erläutert werden diese Maßnahmen in diesem Whitepaper.

Geht es an die konkrete Umsetzung der Migration, gilt es vor allem für größere Unternehmen, streng methodisch vorzugehen. Schließlich ist die Umstellung sehr aufwändig, komplex und teuer - insbesondere, wenn die Bereitstellung von Windows 7 Hunderte oder gar Tausende von Client-Systemen umfasst, die sich möglicherweise an verteilten oder entfernten Standorten befinden.

Viele IT-Abteilungen wissen allerdings nicht genau, welche Schritte zur Durchführung einer Migration erforderlich sind, und wie sie diese optimal und möglichst kostengünstig durchführen. Optimieren lässt sich der Migrationsprozess beispielsweise durch Best Practices und das Automatisieren von Migrationsschritten. Aus diesem Grund bieten IT-Dienstleister Technologien und Services an, die den Bereitstellungsprozess beschleunigen und automatisieren. Durch die Nutzung dieser Services können die Gesamtkosten, die mit der Bereitstellung von Windows 7 verbunden sind, deutlich reduziert werden - und die Migration lässt sich relativ problemlos und zügig über die Bühne bringen.