FAQ Ultrabooks

Was Sie über Ultrabooks wissen müssen

06.02.2013 von Wolfgang Herrmann
Schlank, schön, stark und leicht. So präsentieren Hersteller die neuen Ultrabook-Modelle. In unserer FAQ erfahren Sie alles über die neue Geräteklasse.

Sind Ultrabooks nur eine besonders schicke Variante altbekannter Notebook-Technik? Welche Vorteile bringen die flachen Rechner und für wen eignen sie sich? Antworten finden Sie auf den folgenden Seiten.

Was genau versteht man unter einem Ultrabook?

Den Begriff Ultrabook hat Intel geprägt. Gemeinsam mit mehreren PC- und Notebook-Herstellern will der Chipkonzern eine neue Geräteklasse etablieren, die dem PC-Markt einen Wachstumsschub gibt. Insbesondere Apples populären MacBooks, aber auch Tablets wie dem iPad sollen Ultrabooks Paroli bieten. Das Konzept der Ultrabooks stellte Intel erstmals auf der IT-Messe Computex 2011 in Taipei vor und machte dabei konkrete Vorgaben (siehe nächste Frage). Nur Geräte, die diesen Spezifikationen entsprechen, dürfen sich offiziell Ultrabooks nennen. Die Bezeichnung Ultrabook ist ein eingetragenes Warenzeichen der Intel Corporation.

Streng genommen handelt es sich bei Ultrabooks aber weniger um eine neue Geräteklasse, sondern um besonders flache und leichte Notebooks. Gemeinsam sind den meisten verfügbaren Ultrabooks neben der kompakten Bauweise und dem geringen Gewicht eine vergleichsweise hohe Akkulaufzeit (oft mehr als acht Stunden), ein schnelles Wiederanfahren aus dem Schlaf- oder Standby-Modus und das Fehlen eines optischen Laufwerks.

Welche Anforderungen definiert Intel für Ultrabooks?

Intel gliedert die Spezifikationen für Ultrabooks in drei Phasen, die sich vor allem an den jeweils verfügbaren Prozessor-Generationen orientieren:


- Endkundenpreis: unter 1.000 Dollar für Einstiegsmodelle

- Bauhöhe: maximal 18 mm bei Display bis 14 Zoll, maximal 21 mm bei Display ab 14 Zoll

- Kulanz von 2 mm bei Convertibles

- Gewicht: unter 1,4 kg

- Prozessoren: 2.Generation von Intel Core i5 und Core i7 mobile (Sandy Bridge, 32 nm) mit
mit einem TDP-Wert für die thermische Verlustleistung von maximal 17 Watt

- Akku: am besten Li-Polymer mit 36-41 Wh

- Akku-Laufzeit: mindestens 5 Stunden, besser 8 Stunden

- Optisches Laufwerk: nicht integriert

- Massenspeicher: SSD oder Hybrid-HDD mit kleinem SSD-Speicher

- Standby/Tiefschlaf: 30 bis 50 Stunden

- Weckzeit: maximal 7 Sekunden

- Prozessoren: Intels neue „Ivy Bridge“-CPUs auf Basis der 22-nm-Fertigung und 3D Trigate-Transistoren mit einem TDP-Wert von maximal 15 Watt.

- Features: Touch- und Tablet-Funktionen mit Windows 8


- Prozessoren: Völlig neue Architektur unter dem Intel-Codenamen „Haswell Ultra“ mit nur noch etwa halbem TDP-Wert für noch längere Akku- und Standby-Zeiten

Welche Vorteile bringen Ultrabooks gegenüber herkömmlichen Notebooks?

Orientiert man sich an den Vorgaben von Intel, sind Ultrabooks in der Regel leichter als die meisten Standard-Notebooks auf dem Markt. Eine Ausnahme bilden die relativ kleinen und leichten Subnotebooks. Generell sollen Ultrabooks besonders schnell aus dem Standby-Modus hochfahren und im Vergleich zu den Notebook-Pendants höhere Akkulaufzeiten erreichen. Von Vorteil beim mobilen Einsatz sind zudem die ebenfalls vorgegebenen niedrigen Bauhöhen, zum Beispiel maximal 18 mm bei Display-Größen bis 14 Zoll.

Welche Nachteile haben Ultrabooks gegenüber herkömmlichen Notebooks?

Das geringe Gewicht und die niedrigen Bauhöhen der Ultrabooks fordern ihren Tribut. Die Rechner sind in Sachen Schnittstellen meist spärlich ausgestattet, bei zwei USB-Anschlüssen ist oft Schluss. Auch ein optisches Laufwerk (CD / DVD) suchen Nutzer vergeblich. Um einen besonders schnellen Boot-Vorgang zu ermöglichen, verbauen die Ultrabook-Hersteller zudem statt klassischer magnetischer Festplatten meist Massenspeicher auf Basis von SSDs (Solid State Drive beziehungsweise Solid State Disk). Mit den teuren Speichermodulen aber ist die Kapazität eng begrenzt. Bei 256 GB ist in der Regel das Ende der Fahnenstange erreicht. Immerhin gibt es einige wenige Ultrabook-Modelle, die zusätzlich eine magnetische Hard Disk mitbringen.

Wie unterscheiden sich Ultrabooks von Tablet PCs?

In puncto Rechenleistung sind Ultrabooks mit aktuellen Intel-CPUs den meisten verfügbaren Tablets überlegen. Zudem besitzen Sie wie herkömmliche Notebooks in der Regel eine Standard-Tastatur. Tablet-PC-Nutzer müssen sich entweder mit der virtuellen Tastatur begnügen oder eine oft relativ teure physische Tastatur als Zubehör erwerben. Eine Alternative könnte hier jedoch Microsofts kürzlich vorgestelltes Tablet Surface bieten.

Die besten Notebooks und Tablets mit Windows 8
HP Envy Touchsmart Ultrabook
Ab 1000 Euro gibt es das 14-Zoll-Ultrabook mit Touch-Bildschirm von HP. Im Alu-Gehäuse sitzt ein Core i5, 8 GB RAM und eine 500-GB-Festplatte.
HP Spectre XT Touchsmart Ultrabook
Das 1600 Euro teure 15,6-Zoll-Ultrabook bietet ein Touch-Display mit Full-HD-Auflösung sowie einen Core i5 und eine 256 GB große SSD. Auch ein Thunderbolt-Anschluss ist mit an Bord.
Acer Aspire V5
Das günstige 14-Zoll-Notebook mit Core i5 wird Acer zum Start von Windows 8 um Modelle mit Touch-Screen erweitern. Die Preise beginne bei 700 Euro.
Acer Aspire Timeline Ultra M3
Neu beim 13,3-Zoll-Ultrabook wird zum Start von Windows 8 der Touch-Bildschirm sein. Auf allen Touch-Notebooks wird Acer seine Bedienerobverfläche Acer Ring installieren, die Sie durch das Auflegen von fünf Fingern starten.
Acer Aspire S7
Das Ultrabook wird es mit einem 11,6 oder 13,3-Zoll-Display geben - und Acer plant auch Modelle mit Touch-Bildschirm. Den Deckel zieht eine weiße Glasoberfläche, das Gehäuse ist aus Alu. Der Bildschirm lässt sich bis 180 Grad öffnen, sein IPS-Panel zeigt eine Full-HD-Auflösung. Die Preise für Modelle mit Core i5 starten ab 1000 Euro.
Dell XPS Duo 12
Bei diesem 12,5-Zoll-Notebook lässt das Display über Scharnieren im Rahmen drehen. Es bietet Full-HD-Auflösung und ein Alu-Gehäuse mit karbonverstärktem Deckel.
Lenovo Yoga
Beim Yoga lässt sich der Bildschirm um 360 Grad drehen und auf die Rückseite der Tastatur legen, damit Sie das Notebook als Tablet nutzen können. Der 13,3 Zoll große Bildschirm zeigt 1600 x 900 Bildpunkte. Das Yoga wird mit Core i5 und SSD ab Anfang November verfügbar sein.
Sony Vaio Duo 11
Statt den Bildschirm auf das Tastatur zu klappen, lässt er sich beim Sony-Notebook aufschieben: Darunter liegt die Tastatur mit Mini-Touchpad. Um den 11,6 Zoll großen Bildschirm mit Full-HD-Auflösung im Desktop-Modus besser bedienen zu können, legt Sony einen Stift bei.
Toshiba Satellite U920t
Auch Toshiba wählt beim Satellite U920t einen Slider-Meachanismus, um das Tablet in ein Notebook zu verwandeln. Das Display lässt sich dabei in unterschiedlichen Neigungswinkeln positionieren. Das 12,5 Zoll große IPS-Panel zeigt 1366 x 768 Bildpunkte kommt ab 1200 Euro mit Core i5 und 128 GB SSD.
Samsung ATIV Smart PC
Das 11,6-Zoll-Tablet lässt sich in eine Docking-Tastatur stecken und wiegt dann 1,45 Kilogramm. Es arbeitet mit einem Intel Atom und einer 128 GB großen SSD. Es wird auch ein Modell mit LTE geben. Dem Ativ Smart PC liegt ein Stift mit 1024-Druckstufen bei.
Asus Vivo Tab
Auch im Vivo Tab arbeitet ein Intel Atom. Deshalb kann Asus das 11,6-Zoll-Tablet mit IPS-Panel 8,7 Millimeter dünn bauen. Das Display soll mit bis zu 600 cd/qm leuchten. Einen Stift liefert Asus ebenso mit wie eine Docking-Tastatur mit Zusatz-Akku.
HP Envy X2
Für 900 Euro will HP das 11,6-Zoll-Tablet mit 1366 x 768 Bildpunkten auf den Markt bringen. Im Inneren sitzt ein Intel Atom sowie 64 GB Flash-Speicher. Die Docking-Tastatur bringt einen zusätzlichen Akku mit.
Acer W510
Ebenfalls mit Intel Atom läuft das 10-Zoll-Tablet von Acer. 64 GB Speicher sitzen im Tablet, die Docking-Tastatur hat zwei USB-Anschlüsse und einen zusätzlichen Akku. Das W510 soll 599 Euro kosten, die 3G-Variante W511 gibt es für 699 Euro.
Acer W700
Mehr Rechenpower verspricht das W700 mit Core i3 und i5. Es besitzt ein 11,6 Zoll großes IPS-Panel mit Full-HD-Auflösung. Acer liefert einen Docking-Standfuß mit drei USB-Ports mit sowie eine Bluetooth-Tastatur. Das Modell mit Core i3 und 64 GB SSD wird 699 Euro, das Core-i5-Modell mit 128 GB SSD wird 899 Euro kosten.
Samsung ATIV Smart PC Pro
Das 11,6-Zoll-Display des Windows-8-Tablets zeigt Full-HD-Auflösung. Es arbeitet mit Core i5 und einer bis zu 256 GB großen SSD. Ohne die mitgelieferte Docking-Tastatur wiegt das Tablet 884 Gramm
Asus Transformer Book
Mit 11,6, 13 oder 14 Zoll Displaygröße gibt es das Asus-Notebook. Der Bildschirm nutzt IPS-Technik, die Docking-Tastatur ist mit einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet.
Asus Vivo Tab RT
Dsa Vivo Tab RT läuft mit der ARM-Variante von Windows 8 und deshalb mit dem Tegra 3 von Nvidia. Sein Display mißt 10,1 Zoll, es ist nur 8,3 Millimeter hoch und 520 Gramm schwer - wenn es nicht in der Docking-Tastatur sitzt. Wie bei allen RT-Tablets ist Office 2013 vorinstalliert.
Samsung ATIV Tab
Auch Samsung setzt beim ATIV Tab mit 10,1-Zoll-Display (1366 x 768 Bildpunkte) auf Windows RT. Das Tablet wiegt 570 Gramm und ist 8,9 Millimeter flach
Dell XPS 10
Auch Dell wagt sich mit dem XPS 10 an ein RT-Tablet. Steckt es in der mitgelieferten Docking-Tastatur verspricht Dell bis zu 20 Stunden Akkulaufzeit. Am Tablet sitzen unter anderem ein Micro-SD-Kartenleser und ein Micro-USB-Anschluss.

Geht es um die Qualität der Displays haben andererseits etliche Tablets, allen voran Apples neue iPads, die Nase vorn. Das gilt allerdings nicht für die Größe der Displays. Viele Nutzer schätzen an den Tablets auch die handliche Größe und das niedrige Gewicht. Zudem lässt sich der Touchscreen im Gegensatz zu Ultrabooks sowohl im Hoch- als auch im Querformat nutzen.

Welche Betriebssysteme laufen auf Ultrabooks?

Weil die Gerätehersteller Standard-Prozessoren von Intel einsetzen, arbeiten Ultrabooks grundsätzlich neben Windows auch mit diversen Linux-Distributionen, beispielsweise Ubuntu oder openSUSE. Allerdings kann es dabei noch zu Problemen mit fehlenden Treibern kommen. Mit Linux vorinstallierte Ultrabooks sind auf dem Markt selten anzutreffen.

Welches sind die wichtigsten Anbieter von Ultrabooks?

Fast alle ernstzunehmenden Notebook-Anbieter sind auf den Ultrabook-Zug aufgesprungen. Dazu gehören Acer, Asus, Dell, Fujitsu, HP, Lenovo, LG, Samsung, Sony und Toshiba.

Eine Ausnahme bildet Apple, das mit seinem MacBook Air zumindest rein äußerlich aber schon lange einen Ultrabook-ähnlichen Mobilrechner im Portfolio hat. Böse Zungen behaupten, die Entwickler des Ultrabook-Konzepts hätten sich ohnehin im Wesentlichen vom schicken Apple-Notebook „inspirieren“ lassen.

Können Ultrabooks klassische Business-Notebooks im Unternehmen ersetzen?

Wie so oft lautet die Antwort: Es kommt darauf an. Vor allem viele in der Anfangsphase vorgestellte Ultrabooks wie das HP Folio 13 besitzen ein spiegelndes Display und sind schon deshalb für den professionellen mobilen Einsatz kaum geeignet. Andererseits achteten einige Hersteller schon zu Beginn auf diesen Aspekt. Toshiba etwa rüstete sein Ultrabook-Modell Portégé Z830 mit einem matten Display aus. Von Nachteil ist auch, dass Ultrabooks unterwegs in der Regel keinen Akkuwechsel zulassen. Auch wenn die Akkulaufzeiten der Ultrabooks gemäß den Intel-Vorgaben relativ hoch ist, kann das für manchen Business-Anwender ein Ausschlusskriterium sein.

Wer sein Ultrabook zudem auch als stationären Rechner am Arbeitsplatz nutzen will, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die meisten Modelle keinen Docking-Port mitbringen. Eine Ausnahme bildet hier beispielsweise das neue Fujitsu-Ultrabook. In puncto Schnellstellen sind die Ultrabooks generell spärlich ausgestattet. In vielen Fällen fehlt sogar ein Ethernet-Anschluss. Auch auf ein eingebautes optisches Laufwerk (CD / DVD) müssen Ultrabook-Nutzer verzichten.