AirDroid, 2X Client, Android Assistant, Avast Mobile Security

Was ein Android-Phone braucht…

09.06.2012 von Thomas Bär und Frank-Michael Schlede
Auch aus Smartphone-Betriebssystemen kann man mit den richtigen Tools erheblich mehr herausholen: Wir stellen Profiwerkzeuge für Android vor.

Wer die ersten Schritte mit einem neuen Smartphone macht, das mit einem Android-Betriebssystem betrieben wird, ist häufig zunächst von der Fülle der Programme und Möglichkeiten überwältigt, die ihm hier auf einem Telefon zur Verfügung stehen: Kein Wunder, handelt es sich bei Android um eine Implementierung auf Basis eines Linux-Kernels - eines Betriebssystems, das für seine Vielfalt und Flexibilität bekannt und beliebt ist.

Doch schon nach kurzer Zeit stellen Computer-Profis und engagierte "Power-User" fest, dass ihnen in ihrer täglichen Praxis doch einige Programme und Werkzeuge fehlen, die sie für eine Arbeit mit dem Android-Gerät gerne einsetzen möchten. Ein Blick in Google play, dem Marktplatz für Android-Apps, zeigt dem Anwender eine schier unüberschaubare Menge an Anwendungen, die von einfachen Spielen über sinnfreie Hintergrundanimationen bis hin zu professionellen Systemprogrammen reichen. Wir haben eine kleine Auswahl von Programmen herausgesucht, von denen wir meinen, dass sie einen zweiten Blick lohnen und die Arbeit mit einem Android-Smartphone erleichtern und verbessern können.

Auf den folgenden Seiten finden Sie die ausführlichen Beschreibungen.

Was ein Android-Phone braucht…
Die freie Software AirDroid beim Start
Mit ihrer Hilfe kann der Anwender direkt aus dem Browser vom PC aus auf sein Android-Gerät zugreifen.
Die Verbindung wird aufgebaut
Die Software AirDroid generiert automatisch ständig wechselnde Schlüssel für den Verbindungsaufbau. Der Anwender kann aber auch eigene Schlüssel festlegen.
Der Zugriff vom PC
Mittels des Browsers kann dann die Verbindung zum Smartphone aufgebaut werden, auf dem AirDroid aktiv ist.
Auch der Dateimanager steht zur Verfügung
Alle Arbeiten einschließlich des Versendens von SMS-Nachrichten können so mit Hilfe von AirDroid auch direkt am PC durchgeführt werden.
Schnelle Installation und einfache Oberfläche
Der 2X-Client für RDP ist eindeutig für den Einsatz im professionellen Windows-Umfeld bestimmt.
Einstellungen, die denen des Windows-Clients entsprechen
Der RDP-Client auf dem Android-Gerät kann in der gleichen Art und Weise konfiguriert und eingesetzt werden.
Der Server auf dem Smartphone
Mit Hilfe des RDP-Clients von 2X wird der Zugriff auf einen Windows 2008 Server R2 möglich – allerdings bleibt die Bedienung der Windows-Oberfläche auf dem Telefon etwas schwierig.
Viele Tools unter dem „Dach“ einer Softwaresammlung
Android Assistant will alle Möglichkeiten bieten, die Systemdaten auszulesen und entsprechend zu bearbeiten.
Zu früh gefreut
Viele Features der Programmsammlung Android Assistant führen den Anwender dann doch einfach nur zu den entsprechenden Einstellungen und Unterprogrammen des Android-Systems – wie hier die Lautstärke des Telefons.
Das System beschleunigen
Was hier so großartig klingt, besteht im Prinzip darin, Programme zu beenden, die sich noch im Hauptspeicher des Android-Telefons befinden.
Praktische Eigenschaft
Android Assistant erlaubt es dem Anwender, seine Apps auf einer SD-Karte zu sichern, die sich im Telefon befindet. Leider sind alle Bildschirme der Programmsammlung mit Werbung belegt.
Eine Diebstahlsicherung steht bei der Avast-Lösung standardmäßig zur Verfügung
Allerdings verlangt sie vom Anwender, dass er die Installation von Apps aus anderen Quellen als den Android-Marktplatz zulässt.
Eine sehr praktische Einrichtung
Mit Hilfe der freien Software von Avast können auch SMS-Nachrichten und Telefonanrufe entsprechend gefiltert und geblockt werden.
Das beruhigende Bild nach der Überprüfung
Auf dem Android-System wurden durch die Avast-Software keine Viren gefunden.
Gut in das Android-System integriert
Google hat mit Drive nun auch eine eigene Variante des Cloud-Speichers in das eigene Ökosystem hineingebracht.
Google Docs geht nun nahtlos in Google Drive über
Wer die Dokumentenlösung von Google schon verwendet, greift jetzt via Google Drive auf Dokumente zu.
Ein Tabellenblatt aus Google Docs
Der Anwender kann auf dem Smartphone unter Android über Google Drive direkt darauf zugreifen und es auch bearbeiten.

Volle Kontrolle auch vom PC aus: AirDroid

Zu den grundlegenden Tätigkeiten, die jeder Nutzer mit seinem Smartphone ausführen will und muss, gehört der Datentransfer von und zum Gerät: Fotos, die mit dem Telefon gemacht wurden, wollen auf den PC geladen werden und nicht zuletzt gilt es häufig, die Telefondaten und Kontakte für die nächste Gerätegeneration zu retten. Weiterhin ist es wichtig, bei der Fülle der Daten auf dem Android-Gerät den Überblick zu behalten - ein Dateimanager sollte also ebenfalls zur Verfügung stehen. Sowohl der Einsatz des USB-Kabels, als auch die Verwendung einer Bluetooth-Verbindung oder gar der "Umweg" über Cloud-Speicher sind häufig mit Aufwand verbunden und zeigen nicht immer die gewünschten Ergebnisse. Die kostenlose App AirDroid ermöglicht hingegen nicht nur den Datei-Transfer zwischen Telefon und PC direkt über das Web, sondern bietet dem Anwender auch die Möglichkeit, sein Telefon und alle Dateien und Daten darauf bequem vom PC aus über den Browser zu verwalten.

Was bietet AirDroid dem Anwender?

Gibt es Gründe, warum dieses Tool nicht einsetzen sollte?

Fazit: Wer diese Software einmal ausprobiert hat, wird sich nur ungern wieder mit dem USB-Kabel herumärgern wollen, um seine Daten zwischen Telefon und PC zu synchronisieren und dabei auch das Smartphone entsprechend zu konfigurieren. Wie alle Softwarelösungen, die eine Verbindung ins und über das Internet aufbauen, sollte man die Sicherheit dabei aber nie aus den Augen verlieren und beispielsweise AirDroid unbedingt deaktivieren, wenn es nicht mehr benötigt wird.

Direkt auf den Server zugreifen: 2X Client for RDP

Systemprofis und erfahrene Windows-Anwender könnten wohl ihre Arbeit in größeren Windows-Netzwerken kaum richtig erledigen, wenn sie nicht auf Verbindungen mittels RDP (Remote Desktop Protokoll) zurückgreifen könnten. Dieses Netzwerkprotokoll ermöglicht das Arbeiten auf entfernten Rechner und Servern. Alle Windows-Systeme können dieses Protokoll als Client verwenden. Server und die "großen" Versionen von Windows 7 (Professional, Ultimate und Enterprise) können selbst als Terminal-Server agieren, die dann über dieses Protokoll auf dem Standard-Port 3389 Verbindungen anbieten. Doch was macht der Profi, wenn er nur ein Android-Telefon zur Hand hat? Er verwendet die Client-Software der Firma 2X, die ihm auch hier die RDP-Verbindung zur Verfügung stellt.

Welche Vorteile bietet der Einsatz des 2X Clients für RDP

Was ist nicht so gut an diesem Programm?

Fazit: Auch wenn dieses Programm noch einige kleine Einschränkungen aufzuweisen hat, ist es doch für den täglichen, schnellen Einsatz durchaus empfehlenswert. Es kann sicher nicht dieser Anwendung angelastet werden, dass es verhältnismäßig schwer ist, die Windows-Kontrollboxen und Einstellungen auf einem kleinen Smartphone-Schirm zu treffen,. Mehr hat es uns da schon gestört, dass aktuell nur ein englisches und ein japanisches Tastatur-Layout angeboten wird.

18 Hilfsprogramme auf einen Rutsch: Android Assistant

Es ist leider so, dass die Vielfalt der Anbieter von Android-Systemen auch eine entsprechende Diversifikation bei den angebotenen Betriebssystemvarianten verursacht: Systemwerkzeuge, die bei einem Hersteller standardmäßig mitgeliefert werden, sucht der Anwender auf dem Telefon eines anderen Anbieters häufig vergebens. Programmsammlungen wie der Android Assistant springen hier in die Bresche und stellen Standardanwendungen wie einen Monitor für den CPU-Status oder einen Autostart-Manager zur Verfügung.

Was kann der Android Assistant anbieten?

Was ist nicht so gut an dieser Programmsammlung?

Fazit: Unsere Meinung zu dieser Anwendungssammlung ist etwas zwiespältig: Dem Entwickler ist es gut gelungen, eine ganze Reihe nützlicher Programme und Funktionen unter einer konsistenten Oberfläche zusammenzustellen, die gerade auf älteren Android-Versionen die Arbeit deutlich erleichtern können. Aber die aufdringliche Werbung im Zusammenhang mit der direkten Verlinkung hinterlässt immer ein ungutes Gefühl, zumal viele der Funktionen bei Android-Systemen nach 2.4 bereits zur Verfügung stehen.

Sicherheit muss sein: avast! Mobile Security

Wir haben in anderen Berichten auch hier auf der Seite der Computerwoche immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig es gerade auch beim Einsatz von Smartphones ist, dass sie mit entsprechenden Schutzprogrammen ausgestattet werden. Deshalb darf auch in dieser Aufstellung ein solches Programm nicht fehlen. Wir haben uns dieses Mal mit Software avast! Mobile Security einen sehr prominenten Vertreter dieser Gattung ausgesucht, der von vielen Anwendern eingesetzt wird.

Was bietet diese Sicherheitslösung dem Android-Anwender?

Was hat uns nicht so gut gefallen?

Fazit: Die Avast-Lösung ist ohne Zweifel sehr gut und bietet kostenlos einen sehr weit gehenden Schutz für Android-Systeme an. Wir bezweifeln allerdings, dass es sinnvoll ist, bestehende Sicherheitsmechanismen eines Betriebssystems auszuhebeln (Root-Zugriff, Installation von anderen Marktplätzen), um eine Sicherheitslösung zu installieren. Zumal beispielsweise die meisten professionellen Verwaltungslösungen für mobile Geräte wie etwa von Mobile Iron oder Matrix42 besonderen Wert darauf legen, dass Geräte mit diesen Merkmalen aus Sicherheitsgründen eben nicht in einem professionellen Umfeld und Netzwerk betrieben werden sollten.

Es gibt noch mehr als Dropbox: Google Drive

Ein weiteres Thema, das bei keiner Übersicht von Android-Programmen fehlen darf, ist der Einsatz von Cloud-Anwendungen und natürlich auch von Speicherplatz in der Cloud. Wir möchten hier noch kurz auf eine erst kürzlich erschienene Alternative zum allgegenwärtigen "Platzhirsch" Dropbox hinweisen: Google Drive.

Was kann Google Drive leisten?

Nachteile beim Einsatz von Google Drive:

Fazit: Wer bereits mit Google-Docs arbeitet und sich auch sonst nicht scheut, seine Daten der "Datenkrake" Google zu überlassen, findet hier eine attraktive Variante zu Dropbox, die hervorragend in das Android-System integriert ist. Auch das Preismodell für weiteren Online-Speicher jenseits der freien 5 GByte ist sehr gut. Allerdings merkt man Google Drive noch an, dass es erst kurz auf dem Markt ist: Nicht nur der rein englischsprachige Windows-Client zeigt, dass der Suchmaschinen-Konzern hier noch einige Arbeit zu erledigen hat. (ph)