Design-Entscheidungen

Warum das Design des iPhone SE immer noch das Beste ist

20.04.2018 von Halyna Kubiv
Seit Apple sein erstes "eckiges" iPhone vorgestellt hat, sind mittlerweile knapp acht Jahre vergangen.

In all den Jahren noch bis 2016 hat das 4-Zoll-iPhone einige Abänderungen erlebt, Apple ist etwa von der Glasrückseite zu einem Aluminiumrücken gewechselt. Es ist kein Wunder, dass der Hersteller nach wie vor das kleine Eckige im Portfolio hat. Zuletzt sind die Gerüchte aufgetaucht, dass Apple womöglich einen Nachfolger des iPhone SE vorbereitet.

Doch nicht nur Normal-Nutzer sind dem Charme des Klein-iPhones verfallen. Offenbar müssen auch hartgesottene macOS-Entwickler nicht immer das neueste Gerät haben. So hat auf Twitter Steven Frank, der Mitbegründer von Panic, eine nicht ganz ernst gemeinte, dennoch gut durchdachte Aufzählung der Punkte gebracht, die nach seiner Meinung das iPhone SE zum Höhepunkt des iPhone-Designs macht.

"Designerstück" iPhone SE

Zum einen ist da der Power-Button, der sich auf der oberen Seite befindet und den man mit dem Zeigefinger anstatt nur mit dem Daumen wie beim iPhone ab 6 erreichen kann. Dies hat noch einen Vorteil: Die rechte Seite des iPhone SE ist bar jedes Knopfes und so werden keine Handlungen zufällig ausgeführt, wenn der Nutzer das Gerät mal fester packt. Das "Problem" tritt besonders oft auf dem iPhone X auf: Die Tastenkombi für die Screenshots mussten die Designer von Apple auf die Knöpfe für Lauter und Ausschalten umprogrammieren. Diese liegen fast genau gegenüber, so werden die Bildschirmfotos ausgelöst, wenn der Nutzer das iPhone nur fester drückt.

Zum anderen wäre da noch die herkömmliche Kamera ohne Buckel auf dem Rücken. iPhone SE bzw. iPhone 5S sind wohl die letzten iPhone, die komplett flach auf dem Tisch liegen können und nicht gleich ein mittleres Erdbeben auslösen, wenn eine Benachrichtigung eintrifft. Dafür müssen die Modelle auf solche Foto-Funktionen wie die Portrait-Fotografie, den optischen Zoom und optische Bildstabilierung bei Fotos oder Videos verzichten. Aber einen Tod muss man ja sterben...

Weiteres Urteil von Steven Frank, das wir total unterschreiben, ist die 4-Zoll-Bildschirmdiagonale. Diese erlaubt es, das iPhone sicher in der Hand zu halten, dazu ist der entfernteste Bildschirmwinkel mit dem Daumen zu erreichen. Diese Vorteile spürt man erst in einem überfüllten Bus, wenn man mit einem Fuß und einem Hand das Gleichgewicht finden muss.

Die iPhone-Historie
iPhone
Nach Monaten der Gerüchte und Spekulationen enthüllt Steve Jobs Anfang 2007 das erste iPhone. Das Smartphone bietet wahlweise 4 oder 8 GB Speicher, ein 3,5-Zoll-Multitouch-Display und eine 2-Megapixel-Kamera.
iPhone 3G
2008 kommt das iPhone 3G auf den Markt. Es erlaubt erstmals die Nutzung des 3G-Netzes, verfügt über GPS und mehr Speicher (8 oder 16 GB).
iPhone 3GS
Im Jahr 2009 bringt Apple das iPhone 3GS und sattelt nochmals in Sachen Speicherkapazität auf (bis zu 32 GB). Das entscheidende Kaufkriterium: Das 3GS ist doppelt so leistungsfähig wie sein Vorgänger.
iPhone 4
Im Jahr 2010 krempelt Apple das Design seines Erfolgs-Smartphones erstmals gründlich um. Sowohl das Retina-Display, als auch die Möglichkeit zum Videochat über Facetime feiern ihre Premiere im iPhone 4. Das zuvor iPhone OS genannte Betriebssystem wird mit der vierten Generation in iOS umbenannt.
iPhone 4S
Einige Wochen nachdem sich Steve Jobs aus gesundheitlichen Gründen von seinem CEO-Posten zurückzieht, präsentiert der neue Chef Tim Cook im Jahr 2011 das iPhone 4S. Es zeichnet sich in erster Linie durch seinen neuen Dual-Core-Prozessor aus. Erstmals haben die Kunden beim iPhone 4S die Option auf 64 GB Speicherkapazität.
iPhone 5
Das 2012 vorgestellte iPhone 5 bietet einen größeren 4-Zoll-Touchscreen und mehr Prozessor-Power. Der Body des iPhone wird hingegen immer dünner. Tim Cook preist die fünfte Generation des iPhone als "größte Sache seit dem Original-iPhone" an.
iPhone 5S
Die siebte iPhone-Generation erscheint 2013 und bringt im Vergleich zum Vorgänger einige Verbesserungen: Im Inneren werkelt ein 64-bit SoC, zudem gibt der Fingerabdrucksensor Touch ID sein Debüt.
iPhone 5C
Das iPhone 5C erscheint zeitgleich mit dem iPhone 5S, verfügt im Vergleich aber über schwächere Hardware (in etwa auf Niveau des iPhone 5). Dafür will das 5C mit farbenfrohem Polycarbonat-Body glänzen.
iPhone 6 & 6 Plus
2014 stellt Apple erneut zwei neue iPhone-Modelle vor: das iPhone 6S (4,7 Zoll) und das 6S Plus (5,5 Zoll). Beide Smartphones haben einen neuen, schnelleren Prozessor an Bord und sind energieefffizienter als ihre Vorgänger. Neu ist - zumindest für Apple-User - die NFC-Technologie (Android-Geräte verfügen bereits länger über NFC), die für den ebenfalls neuen Dienst Apple Pay genutzt wird.
iPhone 6S & 6S Plus
Mit iPhone 6S und 6S Plus legt Apple 2014 in Sachen Hardware ordentlich nach: der neue A9-SoC sorgt für Speed, Force Touch wird zu 3D Touch und die rückseitige Kamera nimmt erstmals in 4K-Auflösung auf. Außerdem ist das iPhone nun auch in roségold zu haben.
iPhone SE
Mit dem iPhone SE bietet Apple ab 2016 ein 4-Zoll-Mittelklasse-Smartphone an. Die technischen Innereien gleichen im Wesentlichen dem einige Monate zuvor präsentierten iPhone 6S - mit Ausnahme der 3D-Touch-Technologie, in punkto Design orientiert sich das SE am iPhone 5S.
iPhone 7 & 7 Plus
Die zehnte Generation des Apfel-Smartphones erscheint 2016 und hat erneut einige technische Neuerungen zu bieten - beispielsweise den neuen A10-Quadcore-Chipsatz und den neu designten Home Button. Neue Farboptionen gibt es ebenfalls. Sauer stößt vielen Apple-Enthusiasten allerdings auf, dass die 3,5mm-Klinkenbuchse ersatzlos gestrichen wird.

Im iPhone SE ist noch die Touch ID der ersten Generation eingebaut. Diese empfindet Frank nicht als Nach- sondern als ein Vorteil: Gute Touch ID verlangt eine Nutzer-Interaktion zum Entsperren und nicht nur eine flüchtige Geste, die das iPhone noch unterwegs aus der Hosentasche hunderte von Aktionen ausführen lässt.

Was Frank nicht erwähnt, aber was wir im Alltag besonders schätzen, ist das eckige Design. Besonders wenn man parallel dazu noch ein iPhone 6S oder ein Phone X aus Testgründen nutzen muss, merkt man sofort, wie sicher und griffig das iPhone SE in der Hand liegt. (Macwelt)