PC-Markt 2009

Warten auf Windows 7

06.08.2009 von Martin Bayer
PC-Hersteller haben derzeit nichts zu lachen. Absatzschwund und einbrechende Margen setzen ihnen schwer zu. Das laufende Jahr ist abgehakt, alle Hoffnungen ruhen auf Windows 7 und 2010.

Die Aussichten für den weltweiten PC-Markt sind alles andere als freundlich. Die Marktforscher von Gartner rechnen für das laufende Jahr mit einem globalen Absatz von rund 274 Millionen Rechnern. Gegenüber den 292 Millionen verkauften PCs und Notebooks aus dem Jahr 2008 würde dies einen Rückgang von sechs Prozent bedeuten. Frühestens im vierten Quartal 2009 könnten die Zeichen im Markt wieder auf Wachstum stehen, so die Vorhersage der Auguren. Mit einer wirklichen Erholung sei allerdings erst im kommenden Jahr zu rechnen. Dann soll der Absatz gegenüber 2009 um 10,3 Prozent zulegen.

Im zweiten Quartal 2009 sackten die weltweiten PC-Verkäufe um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal ab.
Foto: Gartner

Immerhin werden die Vorhersagen der Analysten im Trend etwas freundlicher. Im März hatte Gartner für das Gesamtjahr 2009 noch einen Einbruch des globalen PC-Absatzes in Höhe von über neun Prozent prognostiziert. Auch die aktuellsten Zahlen der Marktforscher zum zweiten Quartal 2009 lassen einen Silberstreif am Horizont erkennen. Zwar verkauften die Anbieter weltweit zwischen April und Juni dieses Jahres mit 68,1 Millionen PCs und Notebooks rund fünf Prozent weniger Rechner als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Experten hatten allerdings Schlimmeres befürchtet. Noch im Juni waren die Gartner-Analysten von einem Einbruch in Höhe von 9,8 Prozent ausgegangen.

Schwache Zeichen einer Markterholung

In der Region Emea verzeichneten die Gartner-Analysten auch im zweiten Quartal des Jahres einen Absatzrückgang im zweistelligen Prozentbereich.
Foto: Gartner

"Die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen lassen sich zumindest als schwaches Zeichen einer Markterholung interpretieren", zieht Gartner-Analyst Mikako Kitagawa eine Zwischenbilanz. "Allerdings nur in bestimmten Regionen", schränkt er im gleichen Atemzug ein. Während die PC-Verkäufe in den USA und Asien die Erwartungen übertrafen, zeigte sich die Region Europa, Naher Osten und Afrika weiterhin schwach. Hier verzeichnete Gartner mit einem Minus von 10,9 Prozent auf 20,6 Millionen verkaufte Rechner zum zweiten Mal in Folge einen zweistelligen Rückgang der Absatzzahlen. Vor allem die wichtigen und großen Märkte in Deutschland, Frankreich und Großbritannien hätten sich weiterhin als äußerst schwach erwiesen. Zudem seien Gartner zufolge die Absatzzahlen in manchen Ländern Zentral- und Osteuropas um über 30 Prozent abgesackt.

Meilensteine der Notebook-Geschichte
17 Meilensteine der Notebook-Geschichte
Seit ein Designer bei Xerox PARC 1968 den ersten Prototypen eines <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/n/Notebook.html" target="_blank">Notebooks</a> - Das Dynabook - erdacht hatte, wurde die Computerindustrie Zeuge einer nicht enden wollenden Reihe von Innovationen im Bereich mobiler PCs. <br><br> Lesen Sie auf den folgenden Seiten, welche Notebooks zu den technischen Meilensteinen in der Geschichte der Laptop-Entwicklung zählen.
Das Dynabook
Der Geräte-Entwurf Alan Kays wird allgemein als die entscheidende Inspiration für die Entwicklung späterer Generationen von <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/n/Notebook.html" target="_blank">Notebooks</a> betrachtet. Das Dynabook wurde 1968 von Kay bei Xerocx PARC als Modell eines PCs für Kinder aller Altersklassen entworfen. <br><br> Kay wollte ein dünnes, tragbares Gerät entwickeln, dass nicht mehr als zwei Pfund wiegen und dessen Bildschirm den Durchmesser eines normalen Blattes Papier haben sollte. Kay ging davon aus, dass er hierfür einen Bildschirm mit einer Auflösung von einer Million Pixeln benötigen würde. Dummerweise stand zur damaligen Zeit nicht einmal ansatzweise die erforderliche Technik zur Verfügung. Selbst mit heutiger Technik wäre es schwer Kays Vision umzusetzen.
Der Portable Teletype
Vor 40 Jahren füllte der durchschnittliche Computer mehrere Räume und brachte dabei weniger Leistung, als ein heutiges Smartphone. 1968 konnte man zwar noch keinen Computer mit sich herumtragen, aber man konnte, dank des KSR-33, sein (32,5 kg schweres) Fernschreiber-Interface einpacken, sich mit einem Fernschreiber verbinden und so Nachrichten von einem Ort zu einem anderen schicken.
Der Osborne 1
1981 konnten Computerfreaks jubilieren, denn mit dem Osborne 1 erschien der erste wirklich tragbare Computer. Er wog knapp zwölf Kilogramm, hatte beachtliche Ausmaße und einen eigenen Koffer für den Transport. Einschließlich Software war er schon für 1795 Dollar zu haben.
Der Grid Compass 1100
Der 1982 auf den Markt gebrachte, sechs Kilo schwere, Grid Compass 1100 war der erste Laptop, der mit seinem aufklappbaren Gehäuse heutigen <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/n/Notebook.html" target="_blank">Notebooks</a> ähnlich sah. Er verfügte über 340 KB Speicher und kostete einschließlich Software und obligatorischer Wartung 8000 Dollar. Trotz seines Platzes in der Notebook-Geschichte verkaufte er sich nicht besonders gut, da er nicht IBM-kompatibel war.
Der IBM PC Convertible
1986 fragten sich viele Beobachter, ob das <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/n/Notebook.html" target="_blank">Notebook</a>-Konzept eine Zukunft haben würde. Erik Sandberg-Diment sinnierte in einem Artikel der New York Times schon, ob diese neue Mode (gemeint waren die Notebooks) nicht schon fast vorüber wäre. <br><br> Solche Gedanken verschwanden 1986 schlagartig, als IBM den PC Convertible auf den Markt brachte. Mit einem Verkaufspreis von 1995 Dollar wurde er der erste kommerziell erfolgreiche Laptop. <br><br> Zu seiner Ausstattung zählten zwei 3,5-Zoll Floppy Laufwerke, 256 KB Speicher ein LCD-Bildschirm, Druckeranschlüsse und ein Softwarepaket.
Der Compaq SLT/286
Im Oktober 1988 erschien der Compaq SLT/286 auf dem Markt. Er war der erste Computer, der über VGA-Grafik verfügte und damit die tragbaren Bildschirme revolutionierte. Er wog sieben Kilogramm, hatte eine 20MB Festplatte, einen 12 MHz Prozessor und eine Tastatur, die vom Rest des <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/n/Notebook.html" target="_blank">Notebooks</a> getrennt werden konnte. Darüber hinaus war er auch der erste Laptop, der kompakt genug war, um auf die Ablage in Flugzeugen zu passen.
Das PowerBook 100
Der nächste große Wurf folgte 1991 mit dem Apple PowerBook 100. Es wurde von Sony für <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/a/Apple.html" target="_blank">Apple</a> produziert und verfügte neben einem Trackball über eine Auflagefläche für die Hand. Ein Feature, das sich bald bei allen <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/n/Notebook.html" target="_blank">Notebooks</a> wiederfinden sollte.
Der ThinkPad
Ende 1992 übernahm <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/i/IBM.html" target="_blank">IBM</a> das wegweisende Design des PowerBook und entwickelte es in seiner ThinkPad Serie weiter. Insbesondere das ThinkPad 700C muss hier erwähnt werden. Es verfügte über eine 120 MB Festplatte, einen 25 MHz 486SLC CPU und einen 10,4 Zoll Aktiv-Matrix-Display. Als Betriebssystem kam Windows 3.1 zum Einsatz. <br><br> Als sich die Betriebssysteme immer weiter entwickelten und die Benutzeroberflächen zunehmend graphischer wurden, stieg auch die Notwendigkeit für eine Maus. Während man früher umständlich eine externe Maus anschließen musste, entwickelte IBM die PowerBook100-Lösung durch die Einbettung eines kleine roten Sticks in die Tastatur und die Dopplung des TrackPoint weiter.
Das Touch Pad
George Gerpheide entwickelte 1988 die Touchpad-Maus. Dennoch erschien die Technik erst 1994 mit Apples PowerBook 500-Serie auf dem Laptop. Apple nannte seine Version der Technik den Trackpad. Andere Hersteller zogen bald darauf nach. Dank des Touchpads konnten <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/n/Notebook.html" target="_blank">Notebooks</a> jetzt leichter bedient und kompakter gebaut werden. <br><br> Die PowerBook 500 Serie bestand aus vier Modellen: Dem 520, dem 520c, dem 540 und dem 540c. Zu den Standart-Features der Serie zählten 4MB Arbeitspeicher, der auf 36 MB erweitert werden konnte, ein 25 Mhz CPU und ein 9,5 Zoll Graustufen-Monitor. Die Mitglieder der PowerBook 500 Familie verfügten darüber hinaus über bis zu 320 MB Festplattenspeicher – ein für damalige Verhältnisse beeindruckender Wert.
Der Lithium Ionen Akku
Anfang 1994, ein halbes Jahr vor Erscheinen von Windows 95, brachte <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/t/Toshiba.html" target="_blank">Toshiba</a> die ersten beiden Modelle seiner Protege T3400CT-Serie auf den Markt. Das T3400 verfügte, bei einem Preis von 2599$, über einen Monochrome-Bildschirm, während das T3400CT, bei einem Preis von 2599 Dollar, mit einem Aktiv Matrix Farbbildschirm aufwarten konnte. Auf beiden lief Windows 3.1 als Betriebssystem. Beworben wurden beide als Sub-Notebooks. Sie verfügten über ein äußerst schlankes Design, waren in modischem Grau gehalten und mit Lithium-Ionen-Akkus ausgestattet, die zur damaligen Zeit das Nonplusultra der Akku-Technik repräsentierten. <br><br> Dank dieser Akkus verfügte Toshibas T3400-Serie über sechs Stunden Akkulaufzeit. Die Akkus konnten in drei Stunden voll aufgeladen werden, sofern der <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/n/Notebook.html" target="_blank">Laptop</a> ausgeschaltet war, beziehungsweise in acht bis zehn Stunden, wenn der Laptop währenddessen in Betrieb war. <br><br> Die Protege T3400-Serie wog zwei Kilogramm, besaß einen 486SX Prozessor, 4 MB RAM (der auf 20MB erweitert werden konnte) und eine 120 MB Festplatte. Darüber hinaus konnte es mit einem PCMCIA Slot für zusätzlichen Speicher aufwarten. Eine zeitgenössische Toshiba-Broschüre beschrieb die zentralen Features, wie folgt: „Kompaktheit, Usability, Mobile Power, Status“.
Der robuste Laptop
1996, zu einer Zeit, als die meisten Hersteller all ihre Bemühungen darauf verwendeten, immer dünnere und schnellere <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/n/Notebook.html" target="_blank">Notebooks</a> zu bauen, schlug Panasonic mit dem Toughbook CF-25 einen gänzlich anderen Weg ein. Es konnte einen Sturz aus 60cm Höhe überleben sowie Staub und Feuchtigkeit widerstehen. Es wurde mit einem Aluminium Gehäuse ausgeliefert und verfügte über einen 166 MHz Intel Pentium Prozessor, bis zu 96 MB RAM und einer Festplattenkapazität von weniger als 1GB. <br><br> Obwohl seine Leitungsmerkmale nicht mit seinem bulligen Äußeren mithalten konnten, erlaubte es doch Leuten, Computer in Katastrophengebieten, auf Schlachtfeldern und unter anderen extremen Bedingungen einzusetzen.
Das iBook G3
Das iBook G3 gehörte zu den innovativen Ideen, die Steve Jobs 1996 mitbrachte, als er an die Spitze von <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/a/Apple.html" target="_blank">Apple</a> zurückkehrte. 1999 brachte Jobs die Massen auf der Macworld zum kochen, als er das iBook auf der Bühne herum trug und dabei im <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/i/Internet.html" target="_blank">Internet</a> surfte und so die drahtlose Internetanbindung des iBook demonstrierte – eine Funktion die man bisher bei <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/n/Notebook.html" target="_blank">Notebooks</a> nicht kannte. <br><br> Jobs beschrieb das iBook G3 als den zweitschnellsten tragbaren Computer der Welt (er behauptete, das PowerBook wäre noch schneller). <br><br> Darüber hinaus bewies Jobs mit dem innovativen Design des iBook, dass Notebooks nicht zwingend ästhetisch grenzwertige, knallbunte, eckige Kästen sein mussten.
Die eingebaute Kamera
Obwohl <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/a/Apple.html" target="_blank">Apple</a> die Welt der <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/n/Notebook.html" target="_blank">Notebooks</a> immer wieder mit genialen Designideen aufrüttelte, hatte die iSight Kamera, die sich in heutigen Apple-Notebooks findet, einen Vorgänger aus dem Hause Sony. <br><br> Sony brachte 1999 das 2299 Dollar teure VAIO C1 PictureBook auf den Markt. Das Notebook wog weniger als 1,5 Kilogramm, war ziemlich kompakt gehalten und verfügte direkt über dem Bildschirm über eine Kamera, die entweder normale Bilder oder Videos mit bis zu 60 Sekunden Länge aufnehmen konnte. <br><br> Darüber hinaus gehört das PictureBook zweifellos zu den frühen Vorläufern heutiger Netbooks: Es war knapp 3,7 cm dick und verfügte weder über ein Floppy-, noch über ein CD-Laufwerk.
Die Ultraportables
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/n/Notebook.html" target="_blank">Notebooks</a> zunehmend schneller, verfügten über immer größere Festplatten und bessere Grafik. Ende 2008 übertrafen die Verkaufszahlen von Notebooks erstmals die der normalen Desktop-PCs. Der Trend zu immer schnelleren und immer leichteren Notebooks hielt unvermindert an. Das 2008 auf den Markt gebrachte MacBook Air war das Ergebnis und die Krönung dieser Entwicklung. <br><br> Es stimmt zwar, dass das 2004 erschienene Sony VAIO X505 in Bezug auf Gewicht und Dicke neue Maßstäbe setze, doch das MacBook Air formte die Vorstellung der breiten Öffentlichkeit darüber, wie schlank ein Computer sein konnte, völlig neu. <br><br> Das MacBook Air, angetrieben von einem neuen Prozessor aus dem Hause Intel und einem fest integrierten Akku, kam 2008 ohne optisches Laufwerk auf den Markt. <br><br> Der Newsweek Technik-Kolumnist Steven Levy erfuhr am eigenen Leib wie dünn Apples Flaggschiff war, als seine Frau sein Exemplar versehentlich in mitten eines Stapels alter Zeitungen wegwarf.
Die Netbooks
Mit dem 2007 erschienenen Asus <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/e/Eee PC.html" target="_blank">Eee PC</a> begannen die Netbooks auf breiter Front den Markt zu erobern. Schon 2005 – lange vor Erscheinen des ersten <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/n/Netbook.html" target="_blank">Netbook</a> – stellte Nicholas Negroponte sein Konzept eines 100 Dollar-Laptops auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos vor. Aus Negropontes Plan entwickelte sich schließlich der 200 Dollar teure One Laptop Per Child (OLPC) XO. Ziel der Aktion war es Kindern in Entwicklungsländern den Zugang zu PC und dem Internet zu ermöglichen. <br><br> Die Öffentlichkeit nahm die Idee eines so günstigen, mit einer Handkurbel zur Stromerzeugung ausgestatteten, <a href="http://www.computerwoche.de/schwerpunkt/n/Notebook.html" target="_blank">Notebooks</a> äußerst positiv auf. Dieser Publicity verdankten dann auch alle folgenden Netbooks, einschließlich des Eee PC, Ihren Durchbruch auf dem Markt.
Die Ultrabooks
Ende 2011 erblickte auf Initiative Intels eine neue Klasse ultramobiler, leichter, flacher und zudem leistungsstarker Notebooks das Licht der Welt. Betrachtet man das enorme Interesse am neuen Formfaktor hat 2012 das Potential zum Jahr der Ultrabooks zu werden.
Microsoft Surface Pro
Anfang 2013 auf den Markt gekommen schickt sich Microsofts Surface Pro Tablet/Ultrabook-Hybride an, den Markt neu aufzumischen.

Alles in allem sei es daher noch zu früh, zu behaupten, das Schlimmste sei vorbei, warnen die Analysten vor übertriebenem Optimismus. Vor allem die nach wie vor fehlenden Impulse aus dem Unternehmensgeschäft könnten sich als Wachstumsbremse für den PC-Markt erweisen, warnt die IDC-Analystin Loren Loverde. Firmenkunden hielten sich angesichts der Finanzkrise weiter mit Investitionen zurück und achteten darauf, ihre Geldreserven zusammenzuhalten. In der Folge lasse sich diese Klientel anders als im Consumer-Bereich auch nicht durch sinkende Preise und neue Designs zum PC- oder Notebook-Kauf motivieren. Mit einer Erholung im Firmengeschäft sei frühestens 2011 zu rechnen. Der Markt werde sich also weiter auf die Endverbraucher stützen müssen, lautet das Fazit der IDC-Analysten.

Netbooks - zwischen Hoffnungsträger und Fluch

Die Hoffnungen der Branche ruhen auf der Nachfrage aus dem Consumer-Bereich, die stärker ausgefallen war als ursprünglich angenommen, bestätigt auch George Sniffler, Research Director von Gartner. Vor allem der anhaltende Boom der Netbooks habe die Absatzzahlen gerettet. Garnter zufolge könnten die Hersteller im laufenden Jahr weltweit etwa 21 Millionen der Bonsai-Rechner verkaufen, 2010 soll der Absatz auf 30 Millionen Geräte steigen. Andere Marktbeobachter rechnen mit noch höheren Zahlen. Demnach gehen die Analysten von Display Research davon aus, dass sich der Absatz im laufenden Jahr gegenüber 2008 von 16,4 auf rund 32,7 Millionen Geräte in etwa verdoppeln wird. Damit würden Netbooks einen Anteil von etwa 20 Prozent am weltweiten Notebook-Markt erreichen. Auch die Hersteller setzen auf die Netbook-Karte. Cheng Tang Wang, CEO und Chairman von Acer, taxiert den weltweiten Absatz der Mini-Notebooks im laufenden Jahr auf etwa 25 bis 30 Millionen Geräte. Im kommenden Jahr, wenn nach der Prognose des Acer-Chefs die Konjunktur wieder anspringt und die IT-Investitionen anziehen, soll sich der Markt sogar auf 50 Millionen Rechner verdoppeln.

Diese explodierenden Verkaufszahlen imponieren - doch nur auf den ersten Blick. Denn die Netbook-Medaille hat zwei Seiten. Zwar können die Hersteller mit den Minis ihre Absatzzahlen aufpolieren. Unter dem Strich ist jedoch längst nicht alles Gold, was glänzt. Mit Verkaufspreisen zwischen 250 und 450 Euro sind die Margen verschwindend gering, die die Hersteller mit den Netbooks erzielen können. Die Anbieter brauchen also eine gewisse kritische Masse, damit ihre Rechnung überhaupt aufgeht.

Asus Eee PC 701 4G
Den ersten Eee PC brachte Asus im Oktober 2007 in Taiwan auf den Markt. Ausgestattet war er mit Xandros-Linux, 4 GB Solid State Drive (SSD), einem sieben-Zoll-Bildschirm, 512 MB Arbeitsspeicher und Intels Celeron-M-CPU. Mit einem Verkaufspreis von weniger als 370 Dollar war er das günstigste Notebook weltweit.
Asus Eee PC 900
Später folgte der Eee PC 900 mit 8.9-Zoll-Bildschirm. Das Nachfolgemodell bot auch mehr Festplatten- und Arbeitsspeicher. Zudem gab es eine Linux- und Windows-Ausführung.
HP 2133 Mini Note
Hewlett-Packard (HP) war der erste Anbieter, der den Asus-Erfolg kopierte. Der 2133 Mini-Note PC richtete sich an Geschäftskunden. Ausgestattet mit 8.9-Zoll-Bildschirm, einer mit 1,6 Gigahertz getakteten VIA-CPU sowie zwei GB RAM und einer Festplatte mit 160 GB kam Microsofts Business-Edition von Windows Vista zum Einsatz. Allerdings wurde das Gerät im Betrieb sehr heiß und die Laufzeit der Batterie war dürftig.
Asus Eee PC 901
Bevor die Konkurrenz sich sortierte brachte Asus bereits den Eee PC 901 auf den Markt. Das Design wurde überarbeitet, zudem war das neue Netbook etwas schwerer als die älteren Modelle. Im Inneren kam Intels Atom N270 mit 1.6 Gigahertz zum Einsatz. Der 6-Zellen-Akku garantierte eine Laufzeit von fünf Stunden. Die Bildschirmdiagonale belief sich auf 8.9 Zoll. Die Linux-Version kam mit 20 GB SSD-Speicher heraus, die Windows-Ausführung musste sich mit 12 GB SSD bescheiden. Erstmals integrierte das Netbook eine Gigabit-Ethernet- und WLAN-Schnittstelle (802.11n).
MSI Wind U100
MSI war mit dem Wind U100 der nächste Anbieter im Netbook-Markt. Das weiße Gerät mit zehn-Zoll-Bildschirm lief unter Windows XP. Dazu spendierte MSI dem Netbook 1 GB RAM, 80 GB Festplattenspeicher und Intels Atom N270 CPU mit 1.6 Gigahertz. Ausgezeichnete Werte zeigte das Gerät bei der Batterielaufzeit.
Pioneer DreamBook Light IL1
Auch Pioneer Computers reihte sich in die Liste der Netbook-Hersteller ein. Mit sieben-Zoll-Screen VIA C7-M- CPU, 1GB RAM sowie 40 GB Festplatte konnte sich das Gerät nicht nachhaltig empfehlen. Windows XP lief langsam, die Bildschirmauflösung war schlecht und für die Verbindung in Internet war ein Modem mit 56 Kbit/s vorgesehen.
Acer Aspire One
Acer folgte mit dem Linpus-basierenden Aspire One. Der SSD-Speicher umfasste 8 GB, zudem gab es zwei Slots für SD-Memory-Card. Mit einem ließ sich das Speichervolumen auf bis zu 12 GB aufrüsten. Das Gewicht belief sich auf sparsame 900 Gramm, die Diagonale des Bildschirms betrug 8.9 Zoll. Die Linux-Version wurde mit 512 MB RAM ausgeliefert. Für die Windows-XP-Version installierte Acer 1.5 RAM und 120 GB Festplattenspeicher.
Asus Eee PC 1000H
Das dann folgende Asus-Netbook gab es mit herkömmlicher Festplatte (statt SSD), im Vergleich zu den anderen Ausu-Geräten machte es allerdings auch mehr Lärm. Der Zehn-Zoll-Bildschirm sorgte für mehr Komfort und mehr Gewicht. Als Betriebssystem kam Windows XP zum Einsatz, wenngleich es auch eine Linux-Ausführung gab. Die CPU stellte Intel (Atom N270 mit 1.6Gigahertz), der Arbeitsspeicher belief sich auf 1 GB.
Dell Inspiron Mini 9
Auch Dell konnte sich dem Erfolg der Netbooks nicht widersetzen. Der PC-Hersteller startete mit dem Inspiron Mini 9 spät in den Markt. Zu den technischen Merkmalen zählten ein 8.9-Zoll-Bildschirm, 16 GB SSD-Speicher, Intels Atom N270 CPU und 1GB RAM.
Lenovo IdeaPad S10
Im November 2008 brachte Lenovo den IdeaPad S10 heraus. Das Gerät lief unter Windows XP mit 160 GB Festplatte, zehn-Zoll-Screen und 1GB Arbeitsspeicher. Zudem gab es einen Erweiterungs-Slot für eine ExpressCard/34.
Toshiba NB100
Toshibas NB100 kam mit einer Neuerung im Netbook-Markt heraus, denn es integrierte Sleep&Charge-USB- Schnittstellen. Damit lassen sich Peripheriegeräte auch dann nutzen und laden, wenn das Netbook ausgeschaltet ist. Als Betriebssystem standen wahlweise Windows XP Home oder Ubuntu zur Verfügung. Die Bildschirm-Diagonale belief sich auf 8.9 Zoll.
Fujitsu M1010
Während sich Asus, Lenovo und MSI nach und nach größeren Bildschirmen zuwandten, blieb Fujitsu (genau wie Toshiba und Dell) zunächst bei der 8.9-Zoll-Variante. Der kleine M1010 zeichnete sich durch umfangreiche Funktionen aus, beispielsweise einem ExpressCard/34 -Slot. Intels Atom N270, 1GB RAM und eine 60-GB-Festplatte komplettierten das Gerät.
HP Mini 1001TU
HP brachte mit dem Mini 1001TU ein Netbook mit 10.2 Zoll Bildschirm heraus. Ausgestattet wurde es mit Intels Atom-N270-Prozessor, 1GB RAM und 60 GB Festplattenspeicher sowie 802.11g WLAN.
Dell Inspiron Mini 12
Die Tastatur von Dells Inspiron Mini 12 erlaubt eine komfortable Nutzung. Mit 12-Zoll-Bildschirm und Intels Atom Z530 CPU ausgestattet läuft es unter Windows XP. Die Festplattenkapazität beläuft sich auf 80 GB. Allerdings spendierte Dell dem Netbook nur einen drei-Zellen-Akku.
HP Vivienne Tam Special Edition Notebook PC
Die Hersteller konkurrieren nicht allein um bessere technische Werte, auch hinsichtlich des Designs legen Sie sich ins Zeig. Dells Inspiron-Serie ist ein Beispiel, ein weitere die dargestellte Vivienne-Edition von HP. Technisch basiert das Gerät auf einem HP Mini 1001TU.
Acer Aspire One AOD 150
Acers 10.2-Zoll-Version weist keine bemerkenswerten Neuerungen gegenüber der Konkurrenz auf. (1.6 Gigahertz Intel Atom CPU, 1GB RAM, 160 GB Festplatte, Windows XP). Bemerkenswert fanden die Tester jedoch die Qualität des Bildschirms.
Asus Eee PC S101H
HPs Vivienne-Edition konterte Asus mit dem Eee PC S101H. Das Netbooks wurde im Rahmen einer Modeshow in den Markt eingeführt.
HP Mini 2140
HP führt mit dem Mini 2140 zwar ein teures und leistungsstarkes Netbook im Portfolio. Es nutzt Intels Atom CPU anstelle eines VIA-Prozessors (wie die älteren Modelle). Der Arbeitsspeicher umfasst 2 GB, die Festplatte 160 GB. An Schnittstellen stehen ExpressCard/54 und 802.11n bereit. Als Betriebssystem stehen Windows Vista und XP zur Verfügung.
Kogan Agora Netbook Pro
Kogans Agora Netbook Pro nutzt das Ubuntu-basierenden Linux-Betriebssystem gOS. Ausgestattet ist das Netbook mit 10.2-Zoll-Bildschrim, Sechs-Zellen-Akku, 2 GB RAM und 160 GB Festplatte.
Asus Eee PC 1000HE
Der Eee PC 1000 HE integriert ein neues Tastatur-Design und bietet mehr Akkuleistung. Das Netbook lässt sich wahlweise mit Intels Atom N270 oder dem schnelleren N280 ausstatten.
MSI Wind U120
Die jüngste Generation von MSI-Netbooks kommt mit 10.2-Zoll-Bildschirm heraus. Der Clou ist das integrierte UMTS-Modem. Zudem gibt es Ausführungen mit Touchscreen.

Auch Gartner-Analystin Meike Escherich ist skeptisch. Noch stützten die hohen Verkaufszahlen der Netbooks die Statistik für den PC-Markt, da in den ersten beiden Quartalen des vergangenen Jahres noch keine nennenswerten Stückzahlen über die Ladentische gingen. Dieser Effekt verliere sich in den kommenden Quartalen. Dann werde sich die Kaufzurückhaltung in deutlich rückläufigen Stückzahlen in der Gesamtstatistik für den PC-Markt niederschlagen. Auch aus dem wirtschaftlichen Blickwinkel können die Minis Escherich zufolge nicht als Rettungsanker für die Hersteller herhalten. Minimale Margen von wenigen Dollars retteten keine in Schieflage geratene PC-Bilanz.

Herstellern droht verhängnisvolle Preisspirale

Darüber hinaus droht den Herstellern eine selbst angestoßene abwärts gerichtete Preisspirale, die noch andere Segmente mit in ihren Sog ziehen könnte. Denn mit den günstigen Netbooks lernen die Verbraucher, dass Mobilrechner nicht teuer sein müssen, wie noch vor wenigen Jahren, als die Käufer mindestens einen vierstelligen Euro-Betrag hinblättern mussten, um ein Notebook ihr eigen nennen zu dürfen. Mittlerweile geraten auch die Preise von Standard-Notebooks mehr und mehr ins Rutschen. Herkömmliche Mobilrechner im 15-Zoll-Format sind teilweise schon für deutlich unter 500 Euro zu haben.

Dells Finanzchef Brian Gladden rechnet mit sinkenden Bruttomargen.
Foto: Ronald Wiltscheck

Den Herstellern ist diese verhängnisvolle Preisdynamik durchaus bewusst und spiegelt sich auch in den jüngsten Bilanzen wider. "Die Verbraucher sind so wählerisch", sagte Acer-Chef Wang im Frühjahr 2009. "Sie wollen keinen Dollar mehr ausgeben als sie unbedingt müssen." Eine Lösung hat der Konzernlenker indes nicht parat. "Das ist ein globales Geschäftsproblem", stellte er fest. Direktanbieter Dell beklagte währenddessen schwindende Margen. Finanzchef Brian Gladden musste zur Jahresmitte einräumen, dass die Texaner von rückläufigen Bruttomargen ausgingen. Neben dem harten Preiswettbewerb und höheren Preisen für Bauteile sei vor allem das veränderte Kaufverhalten dafür verantwortlich. Immer mehr Kunden würden sich für billigere Produkte wie eben Netbooks entscheiden.

Die Situation dürfte sich für die Hersteller kaum entspannen. Es ist zu erwarten, dass die Preise weiter in Bewegung bleiben. Ausgangspunkt könnten wieder die Netbooks sein. Bis dato ähneln sich die Mini-Rechner in Sachen Ausstattung und Format weitestgehend: Intels Atom-Chip, 1 GB Arbeitsspeicher und Windows XP als Betriebssystem. Doch damit könnte bald Schluss sein. Angelockt vom Boom der Rechen-Minis haben inzwischen andere Hersteller wie AMD, Nvidia und Qualcomm eigene Plattformen für kleinformatige Mobilrechner vorgestellt. Und auch die Linux-Protagonisten hoffen auf Comeback des Open-Source-Systems. Mit den erweiterten technischen Möglichkeiten könnte eine neue Preisrunde eingeläutet werden, verlautete in den vergangenen Monaten immer wieder aus der Branche. Unter den Herstellern wurden Netbook-Preise von unter 100 Dollar kolportiert. So verlockend das für die Kunden klingt, es bleibt die Frage, wie die Hersteller damit noch Geld verdienen wollen.

Samsung NC10
Platz 1: Das Samsung-Netbook kann am längsten – dank des 6-Zellen-Akkus sind fast acht Stunden Laufzeit drin. Auch die recht große Tastatur überzeugt. Weiterer Pluspunkt ist das helle und entspiegelte Display. 11n-WLAN und Bluetooth bietet das NC10 allerdings nicht. Und mit über 1,3 Kilogramm ist es schwerer als die meisten Netbooks. Hier geht es zum Preisvergleich. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/SAMSUNG-NC10-160GB_p__23736599_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>
MSI Wind U100-116XP Luxury Edition
Platz 2: Im Gegensatz zur Standard-Edition bringt die Luxusvariante des Wind U100 einen 6-Zellen-Akku mit. Damit behebt MSI die einzige Schwäche des Wind. Die Gewichtszunahme bleibt verschmerzbar – mit 1,28 Kilogramm ist das Wind U100 immer noch absolut mitnahmetauglich. Und Tastatur und Display spielen ohnehin in der Netbook-Spitzenklasse. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/MSI-WIND-U100-1616XP-schwarz_p__23822469_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>
Asus Eee PC 1000H
Platz 3: Der Eee PC mit 10,2-Zoll-Display macht viele Mängel der Vorgänger wett - er hat ein helles Display, das man auch draußen nutzen kann, eine große, tipptaugliche Tastatur und viel Speicherplatz. Außerdem bringt er einen 6-Zellen-Akku mit. Das macht ihn allerdings unverhältnismäßig schwer für ein Netbook - er wiegt 1,42 Kilogramm. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/ASUS-EEE-PC-1000H-schwarz_p__23745704_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>
Medion Akoya Mini Netbook E1210
Platz 4: Das Aldi-Netbook hat eine schnellschreibtaugliche Tastatur, ein helles, outdoor-taugliches Display und üppig Festplattenplatz. Allerdings ist auch der Medion-Mini nicht perfekt: Die Akkulaufzeit ist schlichtweg enttäuschend für ein Gerät, das man hauptsächlich fern der Steckdose nutzen will. Das Medion Akoya Mini Netbook E1210 ist übrigens baugeich zum MSI Wind U100, das zusätzlich Bluetooth an Bord hat. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/search.do?userQuery=1&searchText=Medion+Akoya+Mini+Netbook+E1210+&categoryId=8302&x=18&y=11" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>
Asus Eee PC 901
Platz 5: Im dritten Modell des Eee PC sitzt erstmals der sparsame Intel Atom-Prozessor und ein großer 6-Zellen-Akku: ein ideales Gespann für lange Laufzeit. Perfekt ist er aber nicht: Das Display ist für draußen nicht hell genug und auch in Innenräumen wünscht man sich mehr Leuchtkraft. Die Tastatur ist gewöhnungsbedürftig – schnelles Tippen fällt damit schwer. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/ASUS-Eeepc-901_p__23736775_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>
Dell Inspiron Mini 9
Platz 6: Das durchdachte Design des Dell-Netbooks überzeugt – bei ihm nerven weder ein drehender Lüfter noch eine rotierende Festplatte. Auch die Tastatur bietet ein angenehmes Schreibgefühl - trotz der vielen verkleinerten Tasten anfreunden kann. Mit rund einem Kilogramm hat es ein ideales Netbook-Gewicht – die Akkulaufzeit ist aber nur Mittelmaß. Apropos Größe: Die Flash-Platte ist mit 16 GB recht klein. Auch das spiegelnde Display gehört nicht zu den Stärken des Dell-Netbooks. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/DELL-Inspiron-Mini9_p__23822467_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>
Toshiba NB100-11J
Platz 7: Das Toshiba NB100-11J bietet solide Netbook-Standardkost – dafür kostet es aber zu viel. Denn es gibt günstigere Netbooks mit umfangreicherer Ausstattung, längerer Akkulaufzeit, besserem Display und größerer Tastatur. Ein großer Vorteil des NB100-11J ist sein geringes Gewicht – allerdings nur, wenn man das recht schwere Netzteil unterwegs nicht mitnimmt.
Fujitsu-Siemens Amilo Mini Ui 3520
Platz 8: Das Netbook von Fujitsu-Siemens machte im Test einen guten Eindruck, konnte aber nicht rundum überzeugen. Akkulaufzeit und Ausstattung sind okay, das Display ist sehr gut. Für ein 8,9-Zoll-Netbook ist das Amilo aber vergleichsweise schwer und die Tastatur mit den vielen verkleinerten Tasten ist nicht für schnelles Schreiben gemacht. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/Fujitsu-Siemens-Amilo-Mini-Ui-3520_p__23711173_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>
HP Mini Note 2133
Platz 9: Den hohen Preis kann das nur durch seine sehr stabile Verarbeitung und die exzellente Tastatur rechtfertigen – in beiden Kriterien schneidet es deutlich besser ab als die anderen Netbooks. Außerdem bietet derzeit sonst kein Netbook Vista Business und ein Display mit einer so hohen Auflösung. Bei Tempo, Gewicht und Akkulaufzeit schneiden aber andere, günstigere Mini-Notebooks sehr viel besser ab. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/HP-MINI-NOTE-2133-FU351EA_p__23728739_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>
Asus Eee PC 701 4Gjpg
Platz 10: Der Ur-Vater (oder die -Mutter?) der Netbooks bietet sich heute noch als Schnäppchen an - man bekommt ihn schon für rund 200 Euro. Neben dem Preis ist auch sein geringes Gewicht ziemlich konkurrenzlos. In allen anderen Disziplinen - Ausstattung, Rechenleistung, Display- und Tastaturqualität - kann er mit aktuellen Netbooks nicht mehr mithalten. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/ASUS-Eeepc-4G_p__23736772_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>

Beflügelt vom Erfolg der Netbooks experimentieren die Hersteller mit verschiedensten Formaten, um ihren Geschäften neue Impulse zu geben. Damit verschwimmen auch zunehmend die Grenzen zwischen den verschiedenen Geräteformaten. Erst vor kurzem haben Hersteller mit dem Smartbook eine Mischung aus Notebook und Smartphone vorgestellt. Diese Rechner sind noch kleiner als Netbooks und vereinen Handy-, Internet sowie grundlegende Computing-Funktionen in einem mobilen Endgerät. Auch die Lücke zwischen Net- und Notebook schließt sich. Ultrakompakte Mobilrechner mit Display-Größen zwischen 11 und 13 Zoll sollen jene Kunden ködern, denen die Leistung und Format der Netbooks nicht ausreicht. Kostete die exklusive Notebook-Lightklasse in der Vergangenheit in aller Regel weit über 1000 Euro, haben neue Plattformen von AMD und Intel die dünnen und kompakten Rechenbegleiter erschwinglich gemacht. Mittlerweile bekommt man einen Rechner dieses Formats für Preise zwischen 500 und 600 Euro. Gartner-Analystin Escherich sieht die neue Ultrakompakt-Klasse durchaus als viel versprechenden Hoffnungsträger für die Branche. Allerdings dürften sich die Hersteller dieses Segment nicht in einem Preiskampf kaputt machen: "Sie müssen der Versuchung widerstehen, die Preise zu senken."

Auch der Desktop wird geschrumpft

Der Trend, mit unterschiedlichen Formaten zu spielen, hat mittlerweile auch das Desktop-Segment erfasst. Offenbar erhoffen sich die Hersteller auch hier einen lang ersehnten Netbook-Effekt. Schicke Nettops und All-in-One-PCs sollen dem Markt, der in den vergangenen Jahren kontinuierlich sinkende Absatzzahlen verzeichnete, neue Impulse geben. Ob dies noch im laufenden Jahr gelingt, erscheint allerdings unwahrscheinlich. Nach Einschätzung der Marktforscher von Gartner werden die Rechnerproduzenten in diesem Jahr etwa 125 Millionen Desktops an den Mann bringen, 15,7 Prozent weniger als noch 2008. Zum Vergleich: Mit 149 Millionen verkauften Rechnern können die Notebook-Hersteller 2009 auf ein leichtes Stückzahlenwachstum von immerhin 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr hoffen.

Kleinformatige Nettops, die sich platzsparend im Wohnzimmerschrank verstauen oder sogar hinter dem Bildschirm montieren lassen und dort flüsterleise ihre Rechendienste erledigen, sollen neue Anwendungsgebiete erschließen und damit zusätzliches Geschäft generieren. Als Multimedia-Zentrale oder Surfstation im Wohnzimmer soll der Computer nach dem Willen der Hersteller nun endlich die Grenzen des Arbeitszimmers hinter sich lassen. Auch für das Büro haben die PC-Hersteller passende Neuheiten im Programm. Schicke All-in-One-Rechner, bei denen der Computer im Display-Gehäuse integriert ist, sollen endgültig das Ende der grauen Desktop-Kisten unter dem Schreibtisch einläuten. Ob die Rechnung mit den neuen Desktop-Formaten aufgeht, wird sich allerdings wohl erst im kommenden Jahr zeigen. Die Analysten sind jedenfalls zuversichtlich: "Wir gehen davon aus, dass 2013 der Marktanteil von Small-Form-Factor-, All-in-One- und Ultra-Small-Form-Factor-Desktops am gesamten Desktop-PC-Geschäft bei fast 40 Prozent liegen wird", sagt Richard Shim, Research Manager im IDC Personal Computing Program.

Platz 10: Atelco 4media! Nvidia ION + Atom Mini-ITX
Mit seiner großzügigen Ausstattung dringt der Nettop Atelco 4media! Nvidia ION + Atom Mini-ITX in den Bereich der Multimedia-PCs vor, allerdings ohne die Rechenleistung der größeren Konkurrenten zu erreichen. Dualcore-CPU und Nvidias ION-Chipsatz sind aber ein wichtiger Fortschritt gegenüber früheren Nettop-Modellen. Vier Gigabyte RAM, ein Terabyte Festplattenspeicherplatz, Blu-ray und Bluetooth sind echte Neuerungen im Bereich der Nettops. Allerdings hat Atelco mit einem Preis von 600 Euro den bisherigen Nettop-Preis von 300 Euro exakt verdoppelt. <br /><br />Ausführlicher Testbericht:<br /> <a href="http://www.computerwoche.de/hardware/notebook-pc/1913048/"> Atelco 4media! Nvidia ION + Atom Mini-ITX </a>
Platz 9: Kiebel KCS Nanobox 2031 Nvidia ION Nettop
Zum Preis von etwa 390 Euro bekommen Sie mit dem Kiebel KCS Nanobox 2031 Nvidia ION Nettop einen günstigen Mini-PC für Büroarbeiten, E-Mail und das Surfen im Internet. Der Nettop beansprucht kaum Platz und verbraucht nur wenig Energie. Die Schnittstellenausstattung im Audio- und Video-Bereich ist für ein Medienwiedergabegerät optimal, für den Anschluss von Peripheriegeräten vermissten wir lediglich eine eSATA- und Firewire-Buchse. Bei der Rechenleistung kann der Kiebel KCS Nanobox 2031 Nvidia ION Nettop nicht mit anderen ION-Nettops konkurrieren und das Betriebsgeräusch unter Last ist aufgrund der Wärmeentwicklung zu laut. Ein weiterer Kompromiss, den Sie mit der flachen Bauweise eingehen müssen, ist der Verzicht auf ein optisches Laufwerk.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/computer/pc/tests/2108672/kiebel-kcs-nanobox-2031-nvidia-ion-nettop-im-test/"> Ausführlicher Testbericht: Kiebel KCS Nanobox 2031 Nvidia ION Nettop</a>
Platz 8: Zotac MAG HD-ND01
Der Zotac MAG HD-ND01 eignet sich sehr gut als Wohnzimmer-PC respektive HTPC. Der Mini-Rechner besticht durch seine kompakte Bauform, das sehr leise Betriebsgeräusch und die für einen Nettop hohe Rechenleistung. Nur die Verbrauchswerte waren für einen Rechner mit Ion-Chipsatz etwas höher als bei vergleichbaren Geräten. Die Rechenleistung reicht für den typischen Büro- und Multimedia-Alltag aus. Sie können mit ihm im Internet surfen, Texte und Bilder bearbeiten, Musik und Videos abspielen - letzteres gelingt dem MAG HD-ND01 übrigens fast durchgängig auch mit Full-HD-Formaten. Der Lieferumfang des Zotac MAG HD-ND01 ist mager, angesichts des sehr günstigen Preises von 250 Euro aber angemessen. <br /><br />Ausführlicher Testbericht:<br /> <a href="http://www.computerwoche.de/hardware/notebook-pc/1927210/"> Zotac MAG HD-ND01 </a>
Platz 7: Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330
Mit einer ungeheuer umfangreichen Ausstattung verweist die Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 im Test alle bisherigen ION-Nettops auf die Plätze. Die gelungene Kombination von TV-Karte, Blu-Ray, Terabyte-Festplatte, WLAN und Bluetooth in einen Nettop honorieren wir mit unserem Innovations-Award. Auch die Beigabe einer Blu-Ray-Abspielsoftware ist bei Nettops für andere Konkurrenten beispielhaft. Ein Schnäppchen ist die Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 zum Preis von 680 Euro zwar nicht, erfüllt aber ihre Aufgabe als Medienabspielgerät und Videorekorder im Wohnzimmer mit Bravour. Ein Kompromiss an die satte Ausstattung ist der für einen Nettop hohe Stromverbrauch und auch das Festplattengeräusch unter Last ist ein kleiner Wermutstropfen. <br /><br />Ausführlicher Testbericht:<br /> <a href="http://www.computerwoche.de/hardware/notebook-pc/1933313"> Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 </a>
Platz 6: Firstway HTPC BluRay
Der Firstway HTPC Bluray präsentierte sich als sehr leiser Nettop mit sparsamen Verbrauchswerten im Betrieb. Der Mini-Rechner bietet auch genug Rechenleistung für die typischen Aufgaben eines Wohnzimmer-PCs. Dank der Chipsatz-Grafik gibt der Nettop gängige HD-Formate bis zur 1080p-Auflösung ruckelfrei wieder und spielt auch Blu-Ray-Filme flüssig ab. <br /><br />Ausführlicher Testbericht:<br /> <a href="http://www.pcwelt.de/start/computer/pc/tests/2107120/firstway-htpc-bluray-im-test/"> Firstway HTPC BluRay </a>
Platz 5: Acer Aspire R3610
Der Acer Aspire R3610 Revo ist schön klein und arbeitet leise und sparsam. Trotzdem reicht die Rechenleistung für den Büro- und Multimedia-Einsatz. Im Internet surfen, Texte und Bilder bearbeiten, Musik und Videos abspielen - hier ist der Acer Aspire R3610 Revo in seinem Element. Gegenüber seinem Vorgänger R3600 präsentiert sich der Acer Aspire Revo R3610 stark verbessert. Dank der Dual-Core-CPU lassen sich jetzt auch mehrere Applikationen ohne Verzögerungen gleichzeitig nutzen. <br /><br />Ausführlicher Testbericht:<br /> <a href="http://www.pcwelt.de/start/computer/pc/tests/2105757/acer-aspire-r3610-revo-im-test/"> Acer Aspire R3610 </a>
Acer Aspire Revo R3600
Der Acer Aspire R3600 Revo ist kompakt, flüsterleise, sparsam und für einen Nettop vergleichsweise rechenstark. Für Schüler und Studenten bietet sich der Acer-Nettop aufgrund des sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnisses als handliche und transportable Alternative zu großen Desktop-PC an. Aber auch für den Einsatz als (Zweit-)Arbeitsplatzrechner ist der Acer Aspire R3600 Revo geeignet. Für PC-Spiele taugt das Revo-Modell von Acer nur, wenn Sie sich als Gelegenheitsspieler in der 1024er-Auflösung mit durchschnittlicher Bildqualität zufrieden geben. Und HD-Videos kann der Acer Aspire R3600 Revo auch nur in der 720i-Auflösung flüssig wiedergeben, zumal bei einigen Videoformaten hin und wieder Ruckler auftreten. <br /><br />Ausführlicher Testbericht:<br /> <a href="http://www.computerwoche.de/hardware/notebook-pc/1898125/"> Acer Aspire Revo R3600 </a> <br /> <a href="http://www.pcwelt.de/preisvergleich/computer-zubehoer/komplett-pcs/komplettsystem-pc/angebote/24955963-aspire-revo-r3600.html"> Aktuelle Preise: Acer Aspire Revo R3600 </a>
Platz 3: Acer Veriton N260G Business-Nettop
Die Rechenleistung des Acer Veriton N260G reicht für typische Büroaufgaben wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationen erstellen und im Internet surfen. Bilder lassen sich mit dem Business-Nettop ebenfalls bearbeiten - sofern keine Hardware-Fresser wie Adobe Photoshop zum Einsatz kommen. Aber auch die Wiedergabe von Audio- und Videodateien gelingt dem Acer Veriton N260G mühelos - sofern die Auflösung von Filmdateien nicht die 720p-Auflösung überschreitet. Damit ist der Acer Veriton N260G auch eine gute Wahl, wenn Sie für Ihren privaten Arbeitsplatz einen preisgünstigen Nettop suchen - zumal Sie ja auch beim Betriebssystem wählen können. <br /><br />Ausführlicher Testbericht:<br /> <a href="http://www.computerwoche.de/hardware/notebook-pc/1904208/index.html"> Acer Veriton N260G Business-Nettop </a> <br /> <a href="http://www.pcwelt.de/preisvergleich/computer-zubehoer/komplett-pcs/komplettsystem-pc/angebote/25113340-veriton-n260g.html"> Aktuelle Preise: Acer Veriton N260G Business-Nettop </a>
Platz 2: Asus Eee Box B202
Klein, einfach zu bedienen, ausgesprochen sparsam und flüsterleise – so kommt der erste Desktop-Rechner aus der Asus Eee-Familie in die Läden. Besonders für Schüler und Studenten bietet er sich aufgrund seines Preis-Leistungs-Verhältnisses als handliche und transportable Alternative zu großen Desktop-Rechner an. <br /><br />Ausführlicher Testbericht:<br /> <a href="http://www.computerwoche.de/hardware/notebook-pc/1899586/index4.html"> Asus Eee Box B202 </a> <br /> <a href="http://www.pcwelt.de/preisvergleich/computer-zubehoer/komplett-pcs/komplettsystem-pc/angebote/23817073-eee-box-b202-schwarz.html"> Aktuelle Preise: Asus Eee Box B202 </a>
Platz 1: Apple Mac mini
Für ein Medienabspielgerät im Wohnzimmer präsentiert der Apple Mac mini im Test überzeugende Vorteile: Der Stromverbrauch ist extrem niedrig und das Betriebsgeräusch nicht wahrnehmbar, was wir mit unserem eco2-Award honorieren. Das kompakte und schicke Design des ersten Mac mini war seinerzeit stilbildend für eine ganze Generation von Mini-PCs und Nettops. Bei der Netzwerk-Konnektivität und der Arbeitsspeicher-Kapazität bewegt sich der aktuelle Apple Mac mini auf der Höhe der Zeit, was man von anderen Ausstattungsmerkmalen allerdings nicht behaupten kann: Für Videobearbeitung und Spiele ist der integrierte Grafikchip zu schwach, die Festplattenkapazität ist mit 320 GB recht knauserig und bei den Anschlüssen ist Apple wie immer geizig. Nichts anderes als Beutelschneiderei ist es, dass Apple dem Mac mini bei einem fürstlichen Preis von 750 Euro keine Eingabegeräte mehr beilegt und den Kartenleser weglässt. <br /><br />Ausführlicher Testbericht:<br /> <a href="http://www.pcwelt.de/start/computer/pc/tests/2105415/apple-mac-mini-im-test/"> Apple Mac mini </a>

Auch Gartner-Analystin Escherich glaubt, dass die schicken Desktop-Formate dem Markt neuen Schwung geben könnten. Techniken wie beispielsweise Touchscreens seien durchaus in der Lage, das Interesse der Anwender zu wecken. Außerdem könnte diese Geräteklasse neue Anwendungsgebiete erschließen, zum Beispiel die Küche. Ansonsten gebe es für die Vertreter der Desktop-Fraktion wenig zu Lachen. "Bis auf Nischen wie Spiele-PCs ist der Desktop-Markt tot", lautet ihr Fazit.

Neues Leben mit Windows 7?

Allerdings könnte das neue Microsoft-Betriebssystem "Windows 7" dem PC- und Notebook-Markt neues Leben einhauchen. Zwar versuchen die Hersteller die Auswirkungen des Produktzeitplans aus Redmond herunterzuspielen. Zudem würden Kunden, die sich jetzt noch einen Rechner mit Windows Vista kauften, einen Gutschein für das kostenlose Upgrade auf Windows 7 erhalten. Experten zufolge spielt jedoch der Launch der nächsten Windows-Generation im Oktober dieses Jahres in vielen Anschaffungsplänen durchaus eine wichtige Rolle. Anwender, die derzeit den Kauf eines neuen Rechners überlegten, ließen sich oft Zeit und warteten bis Rechner mit dem neuen OS auf dem Markt zu haben seien.

Auf den Unternehmensrechnern wird Windows 7 erst in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres ankommen, prognostiziert Escherich. Die Gartner-Expertin geht davon aus, dass die deutschen Firmen frühestens 2010 wieder neue Rechner anschaffen werden. Grundsätzlich sei zu beobachten, dass die Verantwortlichen in diesen Krisenzeiten die Erneuerungszyklen deutlich ausdehnten. Bis dahin gehe es darum, das neue Microsoft-System zu testen und abzuwarten, bis die ersten Kinderkrankheiten überwunden seien.

Kleine Anbieter werden es schwer haben

Welche Auswirkungen der wachsende Druck auf die Landschaft der PC-Hersteller haben wird, lässt sich derzeit kaum absehen. In den vergangenen Jahren präsentierte sich die Riege der großen Anbieter erstaunlich stabil. Seit der Übernahme des PC-Geschäfts von IBM durch den chinesischen Hersteller Lenovo gab es keine größeren Umwälzungen mehr. Die Top Five Hewlett-Packard, Dell, Acer, Lenovo und Toshiba sind gesetzt. Das könnte sich allerdings ändern. Speziell Dell steht unter Druck. In den jüngsten globalen Rankings für das zweite Quartal 2009 von Gartner und IDC büßte der Hersteller bei den Stückzahlen rund 17 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal ein. Damit sind die Texaner unter den fünf führenden Anbietern die einzigen mit rückläufigen Verkäufen.

In der Branche wird offen darüber spekuliert, Dell könnte versuchen, mittels einer Übernahme einen Befreiungsschlag zu landen. Angeheizt hat die Diskussion der US-Anbieter selbst. Dell verfüge über solide Finanzmittel und sehe sich nach passenden Gelegenheiten um, diese auch einzusetzen, sagte vor kurzem Steve Felice, President für das Mittelstandsgeschäfts von Dell. Eigenen Angaben zufolge verfügt der Konzern über Barmittel in Höhe von 9,7 Milliarden Dollar. Kommt die Sprache auf mögliche Übernahmeziele, fällt immer wieder der Name des PC-Konkurrenten Acer. Die Taiwaner sind der Aufsteiger der vergangenen Jahre im weltweiten PC-Geschäft. Mit Wachstumsraten, die regelmäßig zwischen 20 und 40 Prozent liegen, hat sich der Hersteller als Dritter fest in der Spitzengruppe platziert und ist dem zweitplatzierten Dell inzwischen dicht auf den Fersen.

Abseits der großen Namen, wird die Luft allerdings dünner, sagt Gartner-Expertin Escherich. Speziell die kleineren lokalen Anbieter, die keine großen Stückzahlen auf den Markt werfen können, täten sich in Krisenzeiten schwerer. Daher könnte die Anbieterlandschaft durchaus in Bewegung geraten. Außerdem hätten Firmen wie Medion kein Problem damit, das PC-Geschäft einfach fallen zu lassen, sollte es sich nicht mehr lohnen.

Acer etabliert sich als Nummer eins

In Deutschland hat sich Acer, nachdem der einstmals unangefochten führende Anbieter Fujitsu-Siemens Computers (FSC) Mitte vergangenen Jahres vom Thron gestoßen war, an der Spitze des Marktes festgesetzt. Im zweiten Quartal dieses Jahres verkauften die Taiwaner Gartner zufolge hierzulande fast 413.000 Rechner, 38,6 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahresquartal, und sicherten sich mit einem Marktanteil von 17,8 Prozent die Führung. Mit deutlichem Abstand folgt Hewlett Packard. Der Hersteller steigerte zwischen April und Juni 2009 seinen Absatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um gut zehn Prozent auf 306.000 Rechner und belegt mit einem Marktanteil von 13,2 Prozent Platz zwei.

Insgesamt schrumpfte der deutsche Markt im zweiten Quartal 2009 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent von knapp 2,39 auf 2,32 Millionen verkaufte PCs und Notebooks. Vor allem Dell und Fujitsu Technology Solutions (FTS), ehemals Fujitsu Siemens Computer (FSC), haben zu kämpfen. Dells Verkaufszahlen reduzierten sich im zweiten Quartal 2009 hierzulande um 23,7 Prozent, der Absatz von FTS brach sogar um 31,1 Prozent ein.

Allerdings verzerren die Netbooks das Bild. Neben Acer können unter den Top Ten im deutschen PC-Geschäft vor allem auch Asus (plus 20,1 Prozent) und Samsung (plus 97,8 Prozent) deutliche Zuwächse ihrer Absatzzahlen vorweisen - alle drei Hersteller forcieren nach Angaben von Gartner-Analystin Escherich ihr Netbook-Geschäft. Ob es sich lohnt, steht indes auf einem anderen Blatt. Diese Frage dürfte sich einem anderen Erfolgskandidaten nicht stellen: Apple konnte der Krise zum Trotz seinen Absatz ebenfalls deutlich um 29,4 Prozent erhöhen. Escherich bezeichnet diese Zahl als durchaus bemerkenswert angesichts der aktuell schwierigen Marktumstände. Außerdem mache der Mac-Produzent mit seinen Systemen Profit - im Gegensatz zu manch anderem Marktteilnehmer.

Hype um Netbooks geht zu Ende

Gartner-Analystin Meike Escherich: "Das einzig interessante an den Netbooks ist der Preis."

Die Anwender kaufen derzeit entweder exklusive Rechner oder Billig-Maschinen, zieht die Gartner-Analystin Bilanz. Den Netbooks prophezeit sie allerdings keine große Zukunft. Zwar würden mittlerweile auch manche Unternehmen die günstigen Mini-Rechner anschaffen, dies sei jedoch meist eine Übergangslösung, bis wieder mehr Geld in den Kassen klingle. Auch das Geschäft mit den Telekommunikationsunternehmen, die Netbooks subventioniert wie Handys offerieren, generiert zwar Volumen. "Profit steckt aber kaum hinter diesem Geschäft."

"Das einzig interessante an den Netbooks ist der Preis", lautet Escherichs Urteil. Als Arbeitstier oder Gebrauchsrechner seien die Minis dagegen kaum zu gebrauchen. Es würden andere Maschinen auf dem Markt auftauchen, die die Netbooks ablösen werden. "Der große Hype ist erst einmal vorbei."