Videoschnitt: Movie Plus 5

20.12.2006 von Thomas Hackenberg
Die Videoschnitt-Software Movie Plus bietet umfangreiche Funktionen, die auch Profis zufrieden stellen. Kleinere Funktionsschwächen nerven, ein gutes Handbuch hilft jedoch über die meisten Hürden.

Die Installation der Videobearbeitungssoftware Movie Plus 5 verlief auf allen Test-PCs problemlos. Auf Wunsch wird Quicktime mit installiert. Starten liess sich die Software nicht auf allen Rechnern: Auf einem „vollen“ Rechner mit mehreren installierten Brenn- und Videoschnitt-Programmen verweigerte Movie Plus 5 den Dienst. Auch der Programmstart im Safe-Modus brachte keine Besserung.

Die Bedienoberfläche ist ungewöhnlich. Im Unterschied zu Konkurrenzprodukten liegt der Bereich mit der Timeline hier im oberen Bildschirmteil. Schlecht für Einsteiger: Ein Story-Board-Modus fehlt, die Übersicht im Timeline-Modus geht schnell verloren. Etwas an Kontrolle bringt der Medien-Bereich rechts unten zurück. Hier sind alle im aktuellen Projekt benutzten Elemente zu finden. Sehr positiv ist dagegen, dass sich beliebig viele Audio- und Videospuren zur Timeline hinzufügen lassen – das setzt auch Profi-Cuttern keine Grenzen. Der Import von Videos klappte im Test von allen angeschlossenen analogen und digitalen Quellen reibungslos. Die automatische Szenenerkennung leistete sich keine Schnitzer. Medien-Dateien (Video, Audio, Bilder) importiert Movie Plus 5 in gängigen Formaten.

Erkennt die Software eine Video-Datei nicht, weil etwa ein Codec im System fehlt, soll der integrierte Codec-Manager bei der Suche helfen. Dies klappte im Test allerdings nicht. Wir mussten den Divx-Codec manuell herunterladen und auch einrichten. HD-Filme verarbeitete Movie Plus 5 auf schnellen Rechnern ohne Komplikationen bis zum Format 1080i. Die Möglichkeiten zur Bearbeitung und Verbesserung des Filmmaterials sind umfassend, die mitgelieferten Effekte und Überblendungen mehr als ausreichend. Auch Titel und Abspann lassen sich schnell und kreativ erstellen. Schlecht: Zum Exportieren des fertigen Films auf CD oder DVD muss zunächst die mitgelieferte Ressourcen-CD eingelegt werden. Diese Funktion wird nicht automatisch installiert. Man kann jedoch eine Video-Datei (Video für Windows, MPEG-Video oder Quick Time) auf Festplatte speichern oder den Film auf die Kamera (DV) zurücksichern. Das umfangreiche und gut gemachte Handbuch hilft über viele Hürden hinweg.

Fazit: Ein durchaus gelungenes Video-Bearbeitungsprogramm, das sich vor allem an Fortgeschrittene richtet. Einsteiger dürften anfangs überfordert sein.

Alternative: Video Deluxe 2006/2007 Plus (www.magix.de) bietet größeren Funktionsumfang und liegt auch in punkto Bedienung klar vorn.

BEWERTUNG

Leistung (50%): Note 2,5
Bedienung (35%): Note 2,5
Dokumentation (5%): Note 1,5
Installation/De-Installation (5%): Note 1,5
Systemanforderungen (5%): Note 2,0

GESAMTNOTE: 2,4

Anbieter:

Serif / Avanquest

Weblink:

www.avanquest.de

Preis:

60 Euro

Betriebssysteme:

Windows 2000, XP

Plattenplatz:

ca. 335 MB