Die Präsidentschaft des ehemaligen IBM-Managers Erwin Staudt zeigt Wirkung: Der VfB Stuttgart 1893 e.V. befindet sich zumindest in Sachen Informationstechnik mittlerweile auf Champions-League-Kurs. Vor zweieinhalb Jahren machte er Furore, als er gemeinsam mit der Management-Beratung Horváth & Partners seine Unternehmenssteuerung professionalisierte und die Balanced-Scorecard-Lösung "Balplan" einführte. Jetzt meldet er Vollzug hinsichtlich der Entwicklung eines speziell auf die Bedürfnisse und Anforderungen von Bundesligavereinen zugeschnittenen CRM-Systems (Customer-Relationship-Management).
Die Lösung basiert auf dem Microsoft-Produkt "Dynamics CRM 3.0". Bei dessen Anpassung ließ sich der Bundesligist von den Microsoft-Partnern Cabus Business Solutions GmbH, Bremen, und Infoman AG, Stuttgart, helfen. Eigenen Angaben zufolge will der Verein mit der neuen Applikation Informationen über Fans und Kunden in einer vernetzten Datenbank erfassen und bündeln, um ihnen eine "individuelle und bedarfsgerechte Ansprache" zukommen zu lassen. Gleichzeitig hoffen die Club-Manager darauf, dass die integrierte Sicht auf alle kundenrelevanten Informationen zu einer Automatisierung der Standardabläufe und damit zu einer Produktivitätssteigerung führt.
Die Kopplung der CRM-Anwendung mit dem seit längerem eingesetzten, ebenfalls von Microsoft stammenden ERP-System "Navision 4.0" soll die Voraussetzung für ein effektives Kampagnen-Management schaffen. Laut Verein ermöglicht sie abteilungsübergreifende mehrdimensionale Selektionen des Datenmaterials.
Von der CRM-Lösung werden neben der Profiabteilung auch die Tochtergesellschaften des Clubs, die VfB Stuttgart Sport-Shop GmbH und die VfB Stuttgart Marketing GmbH, profitieren. In Dienst gestellt wird das System mit Beginn der Saison 2006/2007, also im Sommer dieses Jahres. (qua)