VMware vRealize Suite

Verwaltungs-Plattform für die Hybrid Cloud

09.04.2015 von Johann Baumeister
Mit der vRealize Suite bietet VMware eine umfangreiche Verwaltungsplattform für Hybrid-Clouds an. Doch was verbirgt sich hinter den Fachbegriffen und den VMware-Komponenten wie etwa vRealize Automation, vRealize Log Insight oder vRealize Business?
  • Virtuelle Systeme und Cloud-Szenarien bringen neue Anforderungen für die Verwaltung mit sich.
  • Eine moderne Cloud-Management-Lösung ist vRealize Operations von VMWare. Diese Suite hilft bei der Planung und Überwachung von virtuellen Strukturen.
  • Die Lösung adressiert unter anderem die Aspekte Performance (Leistung), Kapazitätsplanung und Konfiguration der Systeme.

VMware vRealize Suite ist eine Verwaltungsplattform für Hybrid Clouds. Diese umfasst eine Reihe an Managementwerkzeugen für vSphere und anderen Hypervisoren in physischen Infrastrukturen und Public Clouds. Besonderes Gewicht hat VMware dabei auf die Aspekte Automatisierung, Management und den Bezug zu den Geschäftsprozessen gelegt. Ferner ist die Plattform offen gestaltet, um Erweiterungen zu ermöglichen.

Mit der vRealize Suite bietet VMware eine Verwaltungsplattform für Hybrid Clouds an. Wir stellen Ihnen die Plattform en detail vor.
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Die Suite umfasst im Kern vier unterschiedliche Komponenten: vRealize Automation, vRealize Operations, vRealize Log Insight und vRealize Business. Diese vier Module decken die Aspekte der Automation, der Verwaltung, der Provisionierung und den Geschäftsbezug ab. Um unterschiedliche Szenarien und Unternehmensanforderungen aber bestmöglich zu unterstützen offeriert VMware mehrere Ausprägungen der Suite. In den Unterlagen von VMware findet sich daher die folgende Eingruppierung:

Die Anforderungen an an die VMWare vRealize Suite

Virtuelle Systeme und Cloud-Szenarien bringen neue Anforderungen für die Verwaltung mit sich. Bestehende Konzepte und Tools der Systemverwaltung sind hier nur bedingt tauglich. Traditionelle Management-Tools waren auf physische Systeme ausgerichtet. Auch die Virtualisierung der IT brachte neue Anforderungen mit sich. Dem begegneten die Anbieter durch passendende Verwaltungstools für virtuelle Strukturen. Diese waren aber oftmals an die eigenen Hypervisoren und Verwaltungstools angelehnt. Mit der Hinwendung zur Cloud kommen erneut neue Aspekte ins Spiel.

vRealize ist eine Verwaltungsplattform für virtuelle Strukturen und Clouds.
Foto: VMware

Die bestehenden Verwaltungstools bieten oftmals nicht den benötigten Grad an Automatisierung und weisen kaum den geschäftlichen Einblick auf der von der IT benötigt wird, um mit den sich ändernden Geschäftsanforderungen Schritt zu halten. Im Gegensatz zu vielen traditionellen Management-Tools wurde die vRealize Suite laut VMWare für das heterogene Rechenzentrum und die Hybrid Cloud entwickelt. Zwar wurde die Suite für vSphere-Umgebungen optimiert, dennoch lassen sich auch Hypervisor-Plattformen der Wettbewerber wie etwa Microsoft Hyper-V und Redhat KVM damit verwalten.

Automatisierung: Durch die Automatisierung erfolgt die Bereitstellung der Dienste. Dies umfasst auch das Management der Infrastruktur-und Anwendungsservices über deren Lebenszyklus hinweg. Grundlage ist dabei eine richtlinienbasierten Kontrolle.

Intelligenter Betrieb: Das Management der IT soll dabei möglichst proaktiv erfolgen. VMware spricht von einem intelligenten Betrieb. Dazu gehört die Verwaltung von Performance, Kapazität, Compliance und Protokolle über Anwendungen und Infrastruktur hinweg.

Die Funktionen von vRealize im Überblick.
Foto: VMware

Berücksichtigung der Geschäftsprozesse: Die Abstimmung von IT-Ausgaben auf Geschäfts-Prioritäten sollen durch den Bezug zu den Geschäftsabläufen erfolgen. Dabei soll eine vollständige Transparenz der Qualität und Servicekosten von Infrastruktur und Anwendungsservices gegeben sein.

Einheitliches Management: Die Provisionierung und Verwaltung der IT-Services ist über Private und Public Clouds hinweg konsistent.

Offene Plattform: Die Plattform ist offen gestaltet. Sie kann um Tools von Drittanbietern erweitert werden. Sie schützt vorhandene Investitionen durch offene APIs, Management-Pakete, Orchestrierungs-Tools und Software Development Kits.

vRealize Automation

vRealize Automation umfasst mehrere Module zur Automatisierung und Provisionierung von IT-Services.
Foto: VMware

vRealize Automation ist aus dem vCloud Automation Center hervorgegangen. Durch vRealize Automation sollen IT-Dienste automatisiert bereitgestellt werden. Anstelle einer manuellen Provisionierung von Diensten und Systemen werden diese durch die Automatismen der Verwaltungssoftware selbstständig vorgenommen. Die Grundlage für die Automatisierung wird in Regeln, Policies und den Governance-Richtlinien festgelegt. Diese bestimmen die Vorgehensweise von vRealize Automation.

Die Funktionen von vRealize Automation im Überblick.

Automatismen verlangen nach klaren Vorgaben und Standards. Diese werden durch wiederverwendbare Komponenten und Entwürfe gebildet. Die Verwaltungssoftware kümmert sich aber nicht nur um die Inbetriebnahme der IT-Dienste, sondern überwacht deren gesamten Lebenszyklus. Um auch weitere Systeme anbinden zu können lässt sich die Verwaltungssoftware an die jeweiligen Anforderungen der Unternehmen anpassen. Hierzu bietet vRealize Automation eine Reihe an Erweiterungsoptionen, die es IT-Mitarbeitern ermöglichen die Verwaltung der Cloud Dienste weitgehend anzupassen.

vRealize Operations

vRealize Operations ist die Weiterentwicklung der vCenter Operations Management Suite. Die Suite hilft bei der Planung und Überwachung von virtuellen Strukturen. Mit der vCenter Operations Management Suite adressiert VMware die Aspekte Performance (Leistung), Kapazitätsplanung und Konfiguration der Systeme. Durch die Integration dieser Funktion in eine umfassende Verwaltungs-Suite sollen Cloud-Strukturen effizienter und einfacher verwaltet werden können. Ein Dashboard präsentiert einen Echtzeit-Überblick zur aktuellen Situation der virtuellen Strukturen. Das hilft bei der Performance-Überwachung und der Kapazitätsplanung. Zum Umfang der Suite gehören außerdem die Visualisierung der Abhängigkeiten zwischen den Applikationen und den sie unterstützenden Infrastruktur-Komponenten.

Mit vRealize Operations soll ein automatisiertes Betriebsmanagement für Cloud-Strukturen erreicht werden.
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Ein weiterer Baustein von vRealize Operations ist die Kapazitätsplanung. Das Tool hilft bei der Planung der Ressourcen und deren Kapazitäten im Data Center. Das Ziel des Werkzeugs ist es, die richtige Kapazität für die Anwendungen und Dienste bereitzustellen. Bei der Ermittlung der Lastprofile helfen Analyse-Tools zur Kapazitätsplanung. Sie geben Aufschluss darüber, welche Ressourcen die Server benötigen oder wo sich noch Kapazitäten nutzen lassen. Die Ergebnisse der Analysen helfen bei der optimalen Konfiguration der virtuellen Server. Hierzu ermöglicht die Verwaltungssoftware die Simulation verschiedener Szenarien, um den tatsächlichen Bedarf an Ressourcen zu ermitteln und zu verstehen. Die Ergebnisse dieser Simulationen sollen als Grundlage für die Planung und Kaufentscheidungen der Hosts dienen. Durch die richtige Dimensionierung der Systeme sollen außerdem ungenutzte Kapazitäten erkannt und besser genutzt werden können.

vRealize Log Insight

Das Tool vRealize Log Insight analysiert Protokoll-Dateien und deren Inhalte.
Foto: VMware

VMware vRealize Log Insight hilft bei der Überwachung der IT-Strukturen. Es umfasst ein Echtzeit-Protokollmanagement für VMware-Umgebungen. Eingeschlossen sind ferner Hilfen für die Auswertung der Loginhalte, sowie sinnfällige Gruppierungen der Logeinträge. Hinzu kommen Suchfunktionen und bessere Fehlerbehebung über physische, virtuelle und Cloud-Umgebungen hinweg. Diese wird deswegen notwendig, da die gewaltigen Mengen an Log-Inhalten kaum manuell durchforstet werden können. Hier müssen Automatismen herhalten.

vRealize Operations greift zur Steuerung der Services auf die Loginhalte zu und wertet diese aus.
Foto: VMware

vRealize Log Insight bietet hierzu eine Reihe von Analyse-Funktionen für unstrukturierte Daten und Protokollmanagement. Dadurch erhalten die Unternehmen einen besseren Einblick in die betrieblichen Abläufe, während unternehmensweite Transparenz über alle Ebenen der IT-Infrastruktur und -Anwendungen hinweg gewährleistet wird. Im Gegensatz zu Befehlszeilen-Tools oder speziellen Tools die der Markt bietet, liefert vRealize Log Insight eine intuitive Oberfläche für das Protokollmanagement, die in kurzer Zeit bereitgestellt werden kann.

vRealize Business

vRealize Business ist aus der IT Business Management Suite hervorgegangen. Mit vRealize Business adressiert VMware die Kostenaspekte der virtuellen Plattformen und Clouds. Es ist damit das richtige Tool für CIOs und Controller. vRealize Business soll dabei helfen, die IT an den Geschäftsanforderungen auszurichten und die Umstrukturierung zu beschleunigen.

Zum Umfang des Verwaltungstools gehören mehre Hilfen bei der Analyse und Überwachung von Kosten. Es liefert Transparenz und Kontrolle über die Kosten und die Qualität der IT-Services. Eingeschlossen sind ferner TCO-Berechnung und Kostenanalysen. Ferner können Kostenmodelle geplant und überwacht werden. (hal)

Storage Trends 2015 - Hybrid-Cloud-Anforderungen für die Storage-Infrastruktur
Dr. Georgios Rimikis, Senior Manager Solutions Strategy, HDS
„Über RESTful Protokolle könnten Daten in einer Public Cloud gespeichert werden, während aktive Metadaten hinter der Firewall in der Private Cloud residieren."
Vincenzo Matteo, Disk Product Management Director, Oracle
"Eine hochwertige Hybrid-Cloud-Infrastruktur setzt eine leistungsstarke Application Engineered Storage Lösung (AES) inklusive OpenStack Cloud API Support vor Ort voraus. AES senken per Automatisierung Verwaltungskosten und bieten zusätzlich anwendungsspezifisch speziell abgestimmte Funktionen."
Ralf Colbus, Leading Storage Professional, IBM Deutschland
"Zentral muss die Möglichkeit bestehen, Daten nahtlos von einem Cloud-Provider zu einem anderen zu verschieben. Dies rückt etwa dann in den Fokus, wenn ein Cloud Provider die definierten Service Level Agreements (SLA) nicht mehr halten kann."
Johannes Wagmüller, Director Systems Engineering, NetApp
"Unternehmen benötigen eine Datenmanagementplattform, die über die Clouds der verschiedenen Anbieter hinweg funktioniert. Erst mit einer solchen Lösung gelingt eine Verbindung zwischen On-Premise-Systemen sowie Ressourcen aus der Private und Public Cloud."
Dr. Stefan Radtke, CTO Isilon Storage Division, EMC Deutschland
„Ein weiteres sehr wichtiges Element ist die Bereitstellung eines Service-Kataloges für die Endbenutzer. Dieser muss sehr einfach handhabbar sein, damit die Akzeptanz genauso hoch ist wie bei bedienerfreundlichen Cloud-Anbietern. Das setzt ein Portal für die Administration voraus, in dem Services zentral definiert und gewartet werden können.“
Hans Schramm, Field Product Manager Enterprise, Dell
"Die Storage-Infrastruktur sollte für neue Technologien offen sein und beispielsweise die Kombination von unterschiedlichen Storage-Technologien in einem System oder auch Hyperconverged-Lösungen, die zunehmend auf den Markt kommen, unterstützen."