Aus "Blue" wird 8.1

Update für Windows 8 gibt es kostenlos

15.05.2013
In einigen Monaten erscheint eine Aktualisierung von Windows 8. Eine der drängendsten Fragen von Nutzern ist nun geklärt: Das Update kostet nichts. Bleibt die Frage: Kommt der Start-Button zurück?

Gute Nachrichten für alle Nutzer von Windows 8: Das Update mit dem bisherigen Codenamen "Blue" wird es kostenlos geben. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des erst im Oktober erschienenen Microsoft-Betriebssystems. Das wird auch am endgültigen Namen Windows 8.1 deutlich, den Windows-Finanzchefin Tami Reller am Dienstag auf einer Investorenkonferenz in Boston verkündete.

Zum genauen Erscheinungsdatum äußerte sich Reller nicht. Zuletzt hatte Windows-Spartenchefin Julie Larson-Green davon gesprochen, dass das Update später im Jahr erscheine. Eine Vorabversion wird es ihren Worten allerdings schon im Juni geben. Spekuliert wird darüber, ob der Start-Button zurückkehrt, den viele Nutzer vermissen.

Microsoft hat seine bisherige Benutzerführung mit Windows 8 radikal geändert. Im Zentrum stehen nun bunte Kacheln zum Starten von Programmen. Damit trägt der Software-Konzern der Beliebtheit von Tablet-Computern mit ihren berührungsempfindlichen Bildschirmen Rechnung. Allerdings beklagen sich langjährige Windows-Nutzer, dass dieses Konzept auf Desktops und Notebooks ohne Touch nicht stimmig sei. Der Marktforscher IDC hatte Microsoft sogar mitverantwortlich gemacht für den Verkaufseinbruch bei klassischen PC.

Startbildschirm
Beim Vergleich der beider Startbildschirm von Windows 7 (links oben) und Windows 8 (rechts unten) fällt auf: das Start-Icon fehlt. Die Anwender suchten im Laufe des Tests immer wieder nach der bekannten Funktion. Aber auch andere Funktionen suchten die Testpersonen vergeblich, wie...
Vollbildansicht des Internet Explorers
"Fenster verkleinern/vergrößern" und "Fenster schließen". Die kleinen Icon kennen Anwender aus den älteren Betriebssystemen. Bei Windows 8 fehlen diese, denn...
Vollbildansicht und Metro-Task-Manager
Fenster werden standardmäßig in Vollbildansicht geöffnet. Um ein Programm zu schließen, muss der Anwender den Umweg über den Metro-Task-Manager (rechts unten) gehen.
Mehrere Fenster und Apps
Unter Windows Vista (links oben) können mehrere Programme oder Fenster verkleinert und nebeneinander gelegt werden. Unter Windows 8 (rechts unten) bietet der Snap-Modus die Möglichkeit, zwei Apps nebeneinander zu legen. Allerdings ist das Größenverhältnis von 1:3 sowie 3:1 fest vorgegeben.
Aktive Ecken
Fährt man mit der Maus in die linke obere Ecke, wird die zuletzt aufgerufene App angezeigt (aktive Ecken). Die linke untere Ecke führt aus der App- beziehungsweise der Desktop-Ansicht zurück zur Metro-Ansicht. Der Test zeigte, dass die Navigation für die Nutzer schwierig war.
Internet Explorer in der Vollbildansicht
Die Vollbildansicht ist Standard unter Windows 8. Beim Rechtsklick im Internet Explorer (rechts unten) öffnen sich neue Funktionen wie zum Beispiel „Aktualisieren“, „Website anheften“ oder „Seitentools“. Solche versteckten Funktionen führte bei den Teilnehmern in vielen Fällen zu Irritationen...
Versteckte Funktionen
So öffnet der Rechtsklick auf eine Kachel ein Menü, das der Bearbeitung der Startansicht dient. Die Funktion „Ein/Aus“ kann über die Charm-Bar unter dem Menüeintrag „Einstellungen“ aufgerufen werden.

Mit Windows 8 scheint Microsoft zudem von der Praxis abzurücken, ein Betriebssystem mit sogenannten Service-Packs technisch auf der Höhe der Zeit zu halten. Beispielsweise gibt es für das 2001 erschienene Windows XP schon das dritte Service-Pack. Die Neuerungen stecken dabei großteils unter der Haube. Stattdessen, so wurde spekuliert, könne Microsoft nun im Jahresabstand eine auch optisch weiterentwickelte Variante seines Betriebssystems auflegen.

Microsoft erklärte, dass in den kommenden Wochen weitere Details zu Windows 8.1 bekanntgegeben würden. Vor einigen Wochen waren bereits Bilder mit angeblichen Screenshots auf einer polnischen Website aufgetaucht. Unter anderem soll es demnach mehr Möglichkeiten geben, Programme nebeneinander anzuzeigen. Das Betriebssystem ist zusammen mit dem Büropaket Office der Geldbringer für den weltgrößten Software-Konzern. (dpa/tc)