Update: EMC wird sich Aperi nicht anschließen

27.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Für Wirbel sorgte IBM auf der Storage Networking World in Orlando mit der Ankündigung, die Open-Source-Community "Aperi" ins Leben zu rufen. Aperi soll Software zur Erkennung und Verwaltung von Speichergeräten entwickeln. IBMs Speicherchefin Laura Sanders erklärte auf der Messe, dass auch EMC eingeladen war, der Gruppe beizutreten, sich aber noch nicht dazu habe durchringen können.

EMCs Entwicklungschef Mark Lewis widersprach dem: "Wir wurden erst 30 Minuten vor der Verteilung der Presseerklärung über das Vorhaben informiert." Lewis war über IBMs Alleingang aus zwei Gründen verärgert: "Warum formiert IBM die Aperi-Gruppe im Geheimen, und warum treten sie an die Öffentlichkeit auf einer Messe, die von der Storage Networking Industry (Snia) gesponsort wird?" EMC habe keine Pläne, der Gruppe beizutreten, erklärte Lewis.

Steve Duplessie, Gründer und Senior Analyst der Enterprise Strategy Group, bezeichnet die Gründung von Aperi als ein Mittel, um Hewlett-Packard (HP) vor den Kopf zu stoßen. HP hatte im September die Firma App IQ Inc. übernommen, die Software für das Speicherressourcen-Management entwickelt. Mit Aperi brüskiere IBM auch EMC, "nur weil man EMC vor den Kopf stoßen will". Duplessie räumt der Open-Source-Gruppe allerdings wenig Chancen und kaum Aussicht auf Erfolg ein. (kk)