Follower-Management, Automatisierung, Analyse

Unverzichtbare Tools für Twitter-Profis

05.12.2011 von Diego Wyllie
Wer das volle Potenzial von Twitter ausschöpfen möchte, ist auf Tools von Drittanbietern angewiesen. Das Problem ist, dass das Angebot dabei kaum zu durchschauen ist. Welche Lösungen wirklich etwas taugen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Neben unzähligen Twitter-Clients für Web, Desktop und Mobile, die die Basis-Funktionalität des Microblogging-Dienstes abdecken, sind in letzter Zeit zahlreiche Lösungen entstanden, die Probleme adressieren, die weder Twitter selbst noch die klassischen Clients von Drittanbietern lösen können. Solche Twitter-Ergänzungs-Tools richten sich an Power-User, die das volle Potenzial von Twitter ausschöpfen möchten, und fokussieren sich meist auf ein bestimmtes Aufgabengebiet, so zum Beispiel auf ein effizientes Follower-Management, die Identifizierung von Trend-Topics und einflussreichen Twitterern, Account-Statistiken, Blog-Integration, oder automatisierte Veröffentlichungen. Auf den folgenden Seiten wird eine Reihe nützlicher Twitter-Tools präsentiert, die solche Features bieten und sich in der Praxis bewährt haben.

Hootsuite: Zentrales Social-Media-Dashboard

Anfangs als gewöhnlicher Twitter-Client mit Multi-Account-Unterstützung konzipiert hat sich "Hootsuite” in den letzten Jahren zu einem leistungsfähigen Social-Media-Dashboard weiterentwickelt, mit dem man neben Twitter auch LinkedIn, My Space, Foursquare, Ping.fm und nicht zuletzt auch Facebook zentral verwalten kann.

HootSuite
Foto: Diego Wyllie

Punkten kann das Web-basierende Tool mit einer Reihe professioneller Funktionen, zu denen unter anderem die Möglichkeit zählt, Nachrichten über verschiedene Social-Media-Accounts zeitversetzt veröffentlichen zu können. Das ist besonders praktisch, wenn man Artikeln oder Werbeinfos zu einem Zeitpunkt erscheinen sollen, an dem man nicht am Rechner sitzt. Auch die vielen Analyse-Funktionen sind ein zentrales Merkmal von Hootsuite. So lassen sich relevante Statistiken wie Klickraten oder Follower-Wachstum abrufen und in aussagekräftigen Reports visualisieren.

Die Anwendung ist einer freien Version erhältlich, bei der Anwender bis zu fünf Social-Media-Accounts managen können. Allerdings muss man dabei lästige Werbeeinblendungen in Kauf nehmen. Davon werden Anwender befreit, wenn sie eine der Pro-Versionen abonnieren. Kostenpunkt: Ab sechs US-Dollar pro Monat für einen Administrator. Weitere Team-Mitglieder können hinzugebucht werden. Die monatlichen Preise beginnen dabei bei 15 US-Dollar.

Fazit

Mit Hootsuite bietet sich ein leistungsstarkes Tool mit einer sehr komfortablen Bedienungsoberfläche an, von dem in erster Linie Firmen profitieren können, die verschiedene Social-Media-Profile zentral und professionell verwalten möchten.

Buffer: Tweets nach Zeitplan automatisch publizieren

Wer mehr Follower haben möchte, muss vor allem eins: So viele Tweets, so oft wie möglich posten. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Die gute Nachricht: Mithilfe spezieller Lösungen kann man die Veröffentlichungen von Twitter-Nachrichten vorplanen und zeitlich steuern. Ein solches Tool, das unter Anwendern immer beliebter wird, bietet sich mit "Buffer” an.

Buffer
Foto: Diego Wyllie

Die Online-Anwendung ermöglicht es Anwendern, einen generellen Zeitplan zu erstellen, wann die Kurznachrichten veröffentlicht werden sollen. Sobald dieser festgelegt ist, muss man nur noch den Buffer mit Tweets füllen. Die Kurznachrichten werden dann nach und nach automatisch zu den vordefinierten Zeiten veröffentlicht bis der Puffer leer ist. Anders als es bei vielen Twitter-Clients, etwa TweetDeck, der Fall ist, muss man hier also nicht für jeden einzelnen Tweet einen Tag und ein Datum festlegen, was sehr umständlich und unübersichtlich ist. Damit Anwender ihren Buffer bequem füllen können, hat der Anbieter einige praktische Tools parat. Dazu zählen unter anderem Smartphone-Apps, Widgets für die eigene Website, sowie Browser-Plugins für Firefox, Chrome und Safari.

Buffer bietet eine Gratis-Version an, bei der der Buffer auf 10 Nachrichten begrenzt ist. Wer mehr braucht, muss auf eine der Pro-Versionen zurückgreifen. Die Preise beginnen dabei bei 10 US-Dollar pro Anwender und Monat.

Fazit

Durch die Automatisierung von Twitter-Veröffentlichungen nach Zeitplan eignet sich Buffer vor allem für Power-User, die nicht nur aus dem Bauch heraus, sondern auch mit einer zielgerichteten Strategie twittern möchten - eine clevere Idee, die sehr gut umgesetzt ist.

Per Twitter zum neuen Job?
Immer mehr Firmen twittern, um neue Mitarbeiter zu finden. Bewerbern bietet sich eine zusätzliche Möglichkeit, positiv auf sich aufmerksam zu machen.
Über die Suchfunktion von Twitter...
lassen sich Stellenangebote herausfiltern. Am besten, man sucht nach so genannten Hashtags (#job, #php, etc.)
Jobtweet
Über spezielle Suchmaschinen wie Jobtweet kann man sich auch einen Überblick über die Jobangebote per Twitter verschaffen.
Die Deutsche Telekom twittert...
seit letztem Jahr regelmäßig über ihre Jobangebote, Karrieretipps und Vernastaltungshinweise.
Andrea Schönwetter...
leitet das Personal-Marketing der Deutschen Telekom. Durch Jobtweets will der Konzern, der 3500 offene Stellen hat, in "Dialog mit den Bewerbern treten".
Sage Software....
schreibt schon seit fast einem Jahr alle Stellenangebote auch über Twitter aus und freut sich über eine große Resonanz.
Der Münchner Blogexperte Klaus Eck...
hat seine neuesten Mitarbeiter tatsächlich über Twitter gefunden. Er informierte nicht nur per Twitter über die offene Stelle, sondern führte auch die Gespräche.
Die Deutsche Bahn...
ist der erste Konzern, der einen Kandidaten über Twitter eingestellt hat. Allerdings handelt es sich um eine Praktikantenstelle.
Den Lebenslauf....
sollten Bewerber am besten online ( etwa bei Google Docs) hinterlegen und in Ihrem Twitter-Profil darauf verweisen. Wer intensiv auf Jobsuche ist, kann auch in den Tweets direkt auf den Lebenslauf verweisen.
Thorsten zur Jacobsmühlen...
...ist Social-Media-Berater. Er sieht Twitter als Vermarktungsplattform für Bewerber: Es geht darum, auf diesem Weg als Fachmann wahrgenommen zu werden.

Twitterfeed: RSS-Beiträge automatisch auf Twitter publizieren

Ein weiterer Online-Service, mit dem man seinen Twitter-Account automatisch befüllen beziehungsweise um automatisiert eingestellte Inhalte ergänzen kann, finden Anwender in "Twitterfeed”. Damit kann man beispielsweise seine Blog-Beiträge automatisiert in Twitter veröffentlichen. Aber auch etwa Youtube-Favoriten oder Flickr-Feeds lassen sich mit Hilfe dieses Tools in die Twitter-Timeline bringen.

TwitterFeed
Foto: Diego Wyllie

Der Clou: In regelmäßigen Abständen prüft das Programm, ob es in den vom Anwender voreingestellten RSS-Feeds einen neuen Inhalt gibt. Wenn dem so ist, wird der neue Eintrag automatisch auf dem eigenen, mit Twitterfeed verlinkten Twitter-Account veröffentlicht. Durch einige Einstellungsmöglichkeiten - beispielsweise die Häufigkeit der Twitter-Postings - lässt sich dieser Prozess nach eigenen Vorstellungen genauer definieren. Zudem bietet das Tool die Möglichkeit an, einen individuellen Text zu verfassen, der vor beziehungsweise nach den eigentlichen Twitterfeed-Updates erscheinen soll. Abgerundet wird das Funktionsspektrum durch ein Analyse-Modul, das relevante Statistiken liefert. Neben Twitter arbeitet Twitterfeed übrigens auch mit LinkedIn und Facebook. Ein weiterer Vorteil: Twitterfeed ist kostenlos.

Fazit

Als Gratis-Tool hat Twitterfeed wirklich viel zu bieten. Anwender, die keine Zeit oder einfach keine Lust haben, neue Blog-Artikel jedes Mal manuell zu twittern, sollten diesen Dienst unbedingt ausprobieren.

Favstar: Populäre Tweets und einflussreiche Twitterer finden

Favstar
Foto: Diego Wyllie

Bei "Favstar” handelt es sich um einen immer beliebteren Web-Service, bei dem man populäre Tweets und einflussreiche Twitter-User auf einfache Weise finden kann. Immer wenn Twitter-Anwender einen Tweet so gut finden, dass sie ihn als Favorit speichern, wird das bei dem Dienst registriert. All die favorisierten Twitter-Nachrichten werden nach Popularität sortiert und in einem Leaderboard aufgelistet. Abgerundet wird das Angebot durch weitere Explore-Funktionen wie "Tweets of the Day” und "Popular People”.

Um Favstar zu nutzen muss man sich zunächst nicht unbedingt registrieren. Wer dies aber kostenlos tut, wird in die Lage versetzt, Tweets direkt auf der Seite favorisieren und retweeten, sowie Twitter-Accounts folgen zu können. Darüber hinaus werden eigene Updates, die von anderen Nutzern retweetet beziehungsweise favorisiert wurden, sofort in die Favstar-Datenbank gespeichert.

Fazit

Mit Favstar kann man nicht nur populäre Tweets und einflussreiche Twitter-Accounts finden, sondern auch die Zeit bestens vertreiben, wenn es einem langweilig ist - ein einfacher Service mit großem Spaßfaktor.

Tweetmeme: Populäre Themen auf Twitter finden

Tweetmeme
Foto: Diego Wyllie

Ein weiteres nützliches Twitter-Tool, das man in gewisser Hinsicht mit Favstar vergleichen kann, ist "Tweetmeme”. Im Mittelpunkt stehen dabei aber keine Tweet-Favoriten, sondern Links. Welche Webseiten, Videos, Bilder oder Geschichten werden auf Twitter gerade am häufigsten verlinkt? Das ist bei Tweetmeme die Frage. Der Anbieter stellt einen Tweetmeme-Button zur Verfügung, den man in eigene Blogs und Websites einbinden kann und mittlerweile zu den populärsten Retweet-Buttons zählt.

Die Popularität der Links wird anhand der Anzahl an Retweets gemessen, in denen der Link vorkommt. Die Geschichten, die am häufigsten retweetet werden, sind in verschiedenen Kategorien gruppiert, von Entertainment und Spiele, über Lifestyle, Sport und Politik bis hin zu Technologie, Wissenschaft und Business. Ein großer Nachteil von dem Tweetmeme-Angebot stellt allerdings die Tatsache dar, dass es - anders als Favstar - leider nicht für Deutschland oder andere Länder lokalisiert ist. Das heißt, in die Top-Plätze schaffen es meist nur englischsprachige Artikel.

Fazit

Wer wissen möchte, worüber die Welt gerade auf Twitter spricht, dem sei dieser kostenlose Mashup-Service empfohlen. Man vermisst allerdings die Möglichkeit, Trend-Topics in verschiedenen Ländern finden zu können.

TweetStats: Wertvolle und interessante Einblicke in Twitter-Accounts gewinnen

Der kostenlose Online-Dienst "TweetStats” liefert wertvolle Einblicke in die Aktivitäten eines beliebigen Twitter-Accounts. Nachdem man einen Benutzername eingegeben hat, muss man sich ein wenig gedulden, denn die Auswertung kann je nach Anzahl an Tweets, die der User gepostet hat, mehrere Minuten in Anspruch nehmen.

TweetStats
Foto: Diego Wyllie

Doch wer geduldig ist, wird letztendlich auch belohnt. Anhand einiger interaktiven Charts werden viele interessante Statistiken präsentiert. Wie viele Tweets wurden jeden Monat veröffentlicht? In welcher Tageszeit wurden die meisten Tweets gepostet? An welchem Wochentag beziehungsweise um welche Uhrzeit ist der User am aktivsten? An welche Nutzer gehen die meisten Replies? Welche Twitter-Accounts retweetet der User am häufigsten? Welche Twitter-Clients verwendet er am häufigsten? Auf solche und viele weiteren Fragen liefert TweetStats eine Antwort.

Fazit

Mit TweetStats erhalten Anwender wertvolle und interessante Einblicke in die Aktivitäten beliebiger Twitter-Accounts. Ein sehr nützlicher Service, der zudem noch völlig kostenlos ist.

ManageFlitter: Inaktive Accounts im Nu finden und entfolgen

ManageFlitter
Foto: Diego Wyllie

Mit "ManageFlitter” lässt sich der eigene Twitter-Account auf bequeme und schnelle Weise aufräumen. Um den Service nutzen zu können, muss man zunächst seinen Account validieren. Das geht mittels OAuth recht schnell und unkompliziert. Sobald man angemeldet ist, zeigt das Tool in verschiedenen Ansichten an, welche Accounts man vielleicht entfolgen möchte - beispielsweise die, die kein Profilbild haben oder die, die in den letzten Monaten inaktiv waren, das heißt keine neuen Tweets gepostet haben. Zudem listet das Programm alle Twitterer auf, die man folgt, aber nicht zurückfolgen. Sind einmal die Twitter-Nutzer identifiziert, die man aus seiner Timeline weg haben möchte, reichen wenige Klicks aus, um diese endgültig zu entfolgen. Abgerundet wird das Angebot durch eine hilfreiche Suchfunktion. Diese kann man beispielsweise verwenden, um Spammer zu finden, in dem man Suchbegriffe eingibt wie etwa "make money” oder "schnelles Geld”.

Wie es bei den meisten in diesem Beitrag vorgestellten Tools der Fall ist, wird ManageFlitter in einem klassischen Freemium-Modell angeboten. In der Gratis-Version können Anwender bis zu 1000 Accounts entfolgen. Die Pro-Version bietet mehr Features an und hat keinerlei Begrenzungen. Die monatlichen Preise fangen hier bei 12 US-Dollar pro Anwender an.

Fazit

Frühjahrsputz auf Twitter: ManageFlitter hilft Anwendern dabei, Ordnung in seinen Account zu bringen - und das auf recht schnelle und unkomplizierte Art und Weise.

Twitter - das Leben in 140 Zeichen
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Tweepi: Follower-Management leicht gemacht

Tweepi
Foto: Diego Wyllie

Ein weiteres Tool, mit dem man seine Follower effizient verwalten kann, bietet sich mit "Tweepi” an. In gewisser Hinsicht ist die Lösung mit ManageFlitter vergleichbar. Die Möglichkeit, inaktive Accounts zu entfolgen, ist in der Gratis-Version von Tweepi allerdings nicht verfügbar. Dafür können Anwender mit nur wenigen Klicks diejenigen Accounts entfolgen, die nicht zurückfolgen. Umgekehrt bietet die Anwendung einen einfachen Weg, jene Nutzer zu identifizieren, die einem folgen, aber man selber nicht folgt. In beiden Fällen werden die identifizierten Twitterer in einer aussagekräftigen Übersichtstabelle aufgelistet. Neben Benutzername und Anzahl der Account-Follower werden weitere wichtige Eckdaten wie etwa Anzahl an geposteten Tweets, Veröffentlichungsdatum der letzten Nachricht oder das Following-Status angezeigt. Anhand dieser Parameter kann die Liste sortiert und gefiltert werden, so dass man dann leichter entscheiden kann, welche User man folgen beziehungsweise entfolgen möchte.

Ein weiterer Pluspunkt, mit dem Tweepi sich von der Konkurrenz abheben kann, besteht in der Möglichkeit, neue Nutzer mit ähnlichen Interessen auf einfache Weise entdecken zu können. So gibt die Anwendung bei Eingabe eines Benutzernamen, alle Accounts zurück, die diesem User folgen beziehungsweise diejenigen, die von ihm gefolgt werden. Auch in dem Fall werden die gefundenen Accounts in einer Übersichtstabelle aufgelistet. Um interessante Accounts zu folgen, genügt dann ein Klick.

Tweepi bietet Einsteigern eine Gratis-Version an, die die beschriebenen Funktionen enthält. Um das volle Potenzial von dem Tool auszuschöpfen, müssen Anwender jedoch auf eins der kostenpflichtigen Abo-Pakete zurückgreifen. Kostenpunkt: Ab knapp 7,50 US-Dollar pro Anwender und Monat.

Fazit

Tweepi bietet eine Reihe praktischer Features an, die das Follower-Management - im Vergleich zu traditionellen Twitter-Clients - wesentlich erleichtern können. Für Twitter-Profis, die ihre Accounts effizient verwalten möchte, stellt es eine empfehlenswerte Lösung dar.