Technologien - Methoden und Menschen

Unternehmerische Herausforderungen für die Zukunft

02.09.2014 von Bertram Geck und Axel Bürck
Dieser Artikel zeigt das Zusammenspiel zwischen Technologie, Methode und Menschen auf, und wie man mit der Betrachtung der drei Themen ein Unternehmen fit für die digitale Zukunft machen kann.

Technologien, Methoden und Menschen sind die großen Herausforderungen für Unternehmen.

Technologietrends treiben dynamische Veränderungen im Hinblick auf die digitale Zukunft. Zusätzlich zwingen die dominanten, von den IT Technologien getriebenen Trends, die derzeit die Welt verändern, die Unternehmen sich agil auf neue innovative Geschäftsmodelle und veränderte Geschäftsprozesse auszurichten. Dazu zählen unter anderem Mobility, Cloud Computing, Kollaboration, Big Data oder die Vernetzung aller Dinge.

Leistungsfähige Methoden werden benötigt, um die Veränderungen zu systematisieren und effektiver und effizienter zu werden. Prozesslandkarten, Prozesse und Schnittstellen, Organigramme und IT-Architekturen bilden die modellierte Sicht auf das Unternehmen. Jetzt möchte man das Wissen und die Werte, die in den bestehenden Prozessen stecken, mit Leben füllen und gleichzeitig um aktuelles Wissen erweitern. Dazu sollen die statischen Prozesse mit agilen und kollaborativen Ansätzen, wie Case-Management oder agilen Projekttools kombiniert werden.

Am Ende sind es Menschen,, die die Technologien und Methoden beherrschen müssen. Der bereits spürbare Mangel an IT-Nachwuchskräften auf dem Arbeitsmarkt veranlasst die Unternehmen verstärkt dazu, herauszufinden, welches Potenzial in der Organisation aktuell bereits vorhanden ist. Wer sind die Leistungsträger und Talente und wie lässt sich deren Potenzial zukünftig voll ausschöpfen?

Kienbaum Studie zeigt die Herausforderungen auf

Um schnell auf die Entstehung neuer Geschäftsmodelle reagieren oder neue Geschäftsmodelle entwickeln zu können, muss eine kollaborative und agile Ablaufstruktur bereitstehen, in der alle Beteiligten sich zurechtfinden und ihre Kompetenzen einbringen können. Das hat den Vorteil, dass nur das Rahmenwerk vorab modelliert werden muss und der Rest im laufenden Betrieb erstellt wird.

Wie passen also die dynamischen Anforderungen mit den statischen Strukturen eines Modells zusammen und was müssen Unternehmen tun, um hoch flexibel zu sein, und trotzdem ihre Prozesse agil unter Kontrolle zu haben?

Die Kienbaum Studie "IT Organisation 2016: Faktor Mensch!" aus dem Jahr 2012 unter mehr als 220 Teilnehmerunternehmen unterschiedlicher Größen und aus den verschiedensten Branchen zeigt auf, dass BPM neben Veränderungs- und Transformationsmanagement ganz oben auf der Agenda der Unternehmens-ITs steht. So wurde ein integriertes IT/Business Process Management von den Teilnehmern als das zweitwichtigste Kompetenzthema eingestuft. Gleichzeitig räumten die Befragten aber auch ein, dass an dieser Stelle der größte Veränderungsbedarf für die Zukunft besteht.

Auszug Kienbaum Studie "IT Organisation 2016: Faktor Mensch!"
Foto: Kienbaum Management Consultants

Lösung & Herangehensweise

Integration, Offenheit und Kollaboration sind für alle Bereiche die richtigen Zutaten - unabhängig davon, ob es sich um die Methodik oder die Menschen handelt.

Methoden

Enterprise Architektur Management (EAM), und insbesondere das Architektur- und Portfolio-Management, verschaffen einen wichtigen Überblick, welche Geschäftsprozesse und Funktionen in den Unternehmensbereichen durch welche IT-Services unterstützt werden und welche Anwendungen, Plattformen und Technologien dafür verwendet werden. Außerdem lässt sich für all diese erwähnten Aspekte der jeweilige Geschäftswertbeitrag und die verursachten Kosten ermitteln.

Dem Geschäftsprozessmanagement (BPM) kommt zukünftig eine neue Bedeutung zu. Es wird nicht mehr länger nur als Instrument zur Kostensenkung in Verbindung mit Effizienzsteigerung eingesetzt, sondern entwickelt sich zum Mittel um Agilität und Produktivität des gesamten Unternehmens zu steigern.

Kollaboration verbindet Prozesse, Strukturen, Menschen und Technologien. Ein Schwerpunkt in der Zukunft ist die Kollaboration aller Beteiligten.

Werkzeuge

Häufig wird in Unternehmen ein über Jahre und Jahrzehnte entstandener und kaum noch beherrschbarer Flickenteppich aus heterogenen Prozessen, Technologien, Tools, Methoden und Standards gepflegt. Als Folge daraus ist der Bedarf an Integration von Werkzeugen in allen Bereichen sichtbar. Vom Fachbereich bis zur IT-Abteilung ist die Heterogenität der Tools spürbar und behindert die Zusammenarbeit.

Menschen

Der am Ende wohl entscheidende Faktor für den Erfolg in der digitalen Zukunft ist aber der Faktor Mensch.

Axel Bürck, Senior Expert bei Kienbaum Management Consultants, meint dazu "Die Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie für ein effektives und integriertes Geschäftsprozessmanagement in Zukunft auch die dafür notwendigen Skills und Kompetenzen in den dafür notwendigen Rollen an Bord haben".

Dies kann man nach Erfahrung von Kienbaum am besten durch die Etablierung eines integrierten Skill- und Kompetenzmanagements mit einem Rollenmodell erreichen, in dem zukünftig wichtige Rollen an der Schnittstelle von IT und Business , wie zum Beispiel die des Business Analyst, verankert sind.

Kollaboration berührt Technologie, Prozesse und Organisation.
Foto: gebeConsult

Fazit

Die Verbindung zwischen Technologie, Methoden und Menschen ist ein wichtiger Grundstein für die Innovationsfähigkeit in den Unternehmen.

Wie kann ein Unternehmen diese drei Ebenen optimieren?
Eine Evaluierung der Ist-Situation steht zu Beginn der Optimierung. Daraus entwickelt das Unternehmen einen priorisierten Plan und begleitet die Bereiche bei der Umsetzung. Häufig wird dies mit einem externen Dienstleister durchgeführt. Durch einen normierten Ansatz und ein Prozess-Assessment, sowie das systematische Skill-und-Kompetenz-Management können Methoden und Menschen optimal eingesetzt und gleichzeitig individuelle Anforderungen gewahrt werden. Die IT Organisationen wachsen in eine neue Rolle der Prozessverantwortung. Für sie ergeben sich als wesentliche Handlungsimperative der Aufbau von Business Kompetenz und Tool-unterstützer Kollaboration, die Übernahme und Förderung von mehr Eigen- und Ergebnisverantwortung, ein aktiver und an der Strategie ausgerichteter Personaleinsatz und die Etablierung einer Prozesskultur und Prozessverantwortung. (bw)