Capterra-Studie

Unternehmen halten nicht viel von Transparenz

26.07.2022 von Hans Königes
Arbeitgeber tun sich schwer, ihren Mitarbeitern mitzuteilen, warum sie sie überwachen, so ein aktuelles Studienergebnis. Ein paar Hinweise erleichtern ihnen die Arbeit.
Unternehmen tun gut daran, offen über ihre Überwachungspolitik zu informieren.
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In 23 Prozent der Unternehmen kommt Software zur Mitarbeiterüberwachung zum Einsatz, dabei wurde die Software in sechs Prozent der Unternehmen während der Pandemie eingeführt, besagt eine Untersuchung der Bewertungsplattform Capterra. 14 Prozent davon wusste nicht, ob ihre Firma sie überwachte, 16 Prozent der überwachten Mitarbeiter wurden nicht über die Überwachung informiert. Capterra-Senior-Analystin Ines Bahr schlussfolgert, dass Arbeitgeber keinen Wert darauf legen, das Thema Mitarbeiterüberwachung transparent zu behandeln.

"Die Belegschaft kann profitieren"

Firmen setzen eigenen Angaben Überwachungssoftware ein, um Überstunden zu vermeiden, Aufgaben fair aufzuteilen, Fehler frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden sowie besonders fleißige Mitarbeiter zu identifizieren und zu belohnen. "Die Belegschaft kann von der Überwachung des Zeitmanagements und Arbeitslastmanagements profitieren, während die Überwachung von Computeraktivitäten (immerhin von 27 Prozent der Unternehmen genutzt) oder die Überwachung des Arbeitsbereichs (13 Prozent) sehr in die Privatsphäre der Mitarbeiter eingreift," gibt Bahr zu bedenken.

Sie hat fünf Empfehlungen zusammengestellt, wie Arbeitgeber bezüglich der Überwachung ihrer Mitarbeiter kommunizieren können:

"Mangelnde Kommunikation kann dazu führen, dass Mitarbeiter das Schlimmste über die Verwendung der durch Überwachung gesammelten Daten durch ihr Unternehmen annehmen", so Bahrs Erfahrung. Die Umfrage wurde an 1422 Teilnehmer versandt, von denen 716 für die Teilnahme ausgewählt wurden. Von diesen Teilnehmern gaben 158 Mitarbeiter an, mit Software am Arbeitsplatz überwacht zu werden.