Finanzen

Überblick: Steuersoftware für den Mac

06.02.2016 von Thomas Hartmann
Die Steuererklärung für 2015 steht an. Unser kleiner Überblick zeigt, auf welche Weise man das am Mac erledigt.

Mancher wird sich noch an den Steuerfuchs erinnern, früher eine der beliebtesten Programme zur Steuererklärung auf dem Mac. In dieser Form – als eigenständige Applikation – gibt es den Steuerfuchs zwar nicht mehr. Dafür aber ist er online im Browser und damit auch plattformübergreifend weiterhin und natürlich in anderer Gestalt verfügbar. Man überträgt seine Daten in Arbeitsblätter, das geschieht in sogenannten Interviews, die Berechnung und Verwaltung ist kostenlos. Möchte man die Steuerdaten aber konvertieren und übermitteln, werden 15 Euro für ein sogenanntes Ticket fällig.

Die Steuererklärung für 2015 steht an.
Foto: Kirill Kedrinski - Fotolia.com

Nun werden die Abgabefunktionen freigeschaltet, in einem Entwurf lässt sich die eigene Steuererklärung überprüfen und anschließend an das Finanzamt übertragen. Das geht mit Übermittlung der Steuererklärung per Internet an das Finanzamt vorab, muss dann aber auf Papier ergänzt eingeschickt werden. Außerdem wird Elster unterstützt. Und auch ein sogenanntes Mandat lässt sich übermitteln. Dann überträgt der Steuerfuchs im Auftrag des Nutzers die Steuererklärung direkt an das Finanzamt. Zwar nimmt das Online-Programm den Nutzer an der Hand. Dennoch muss man sich in komplexere Zusammenhänge einlesen oder benötigt im Zweifel einen Fachmann oder die Fachfrau für Steuerfragen – das gilt freilich für alle auch im Folgenden vorgestellten Steuerprogramme und Web-Applikationen.

Steuerfuchs

Im Zweifelsfall den Fachmann fragen

Auf CD-ROM erhältlich ist die Steuer-Sparerklärung für Mac von der Akademischen Arbeitsgemeinschaft. Diese verspricht, dass man mit ihr, übrigens auch im Frage-Antwort-Stil, schnell und einfach zu seiner Steuererklärung für 2015 kommt. Automatische Optimierungen sollen für eine möglichst hohe Steuerrückzahlung sorgen, indem die Software selbstständig Steuererleichterungen findet und dem Nutzer vorschlägt. Die entsprechenden Berechnungen werden sofort vorgenommen und in Euro und Cent ausgewiesen. Daten lassen sich im Rahmen der "vorausgefüllten Steuererklärung" (VaSt) importieren.

Auch die Steuer-Sparerklärung für Mac unterstützt die Anbindung an das elektronische Elster-Verfahren, alternativ lassen sich die Formulare des Finanzamts ausgefüllt ausdrucken. Auch auf Lücken beim Eintragen der Felder weist die Software hin. Vorausgesetzt hierfür wird mindestens OS X 10.7. Beim Entwickler selbst, wo das Programm wahlweise auch als Download-Version erhältlich ist, gibt es die Mac-Ausgabe übrigens um ein paar Euro günstiger als beispielsweise bei Amazon.de: 25 Euro werden dafür fällig.

Steuersparerklärung

Wieder auf Online-Eingabe und -Übermittlung baut Lexware Smartsteuer 2016. Auch hier gibt man seine Daten über ein einfaches Schritt-für-Schritt-Interview ein, mit dem alle steuerlich relevanten Sachverhalte so abgefragt werden, dass auch Laien einfach, schnell und sicher zur perfekten Steuererklärung gelangen können, wie der Anbieter verspricht. Selbstverständlich sind auch in dieser plattformunabhängigen Steuererklärung Tipps und Hinweise und andere Hilfsfunktionen integriert.

Die Datenübernahme aus dem Vorjahr soll ebenfalls reibungslos klappen. Die Übermittlung via Elster nach entsprechender Registrierung ist gleichfalls inbegriffen. Dazu kommen Tabellen zum Erfassen der Werte und Musterbriefe für die Kommunikation mit dem Finanzamt. Eine Installation ist nicht erforderlich. Interessant ist jedoch die zusätzliche Option, seine Daten per App über das iPad zu erfassen.

Smartsteuer

Diese soll als digitale Brücke zwischen dem Mobilgerät und der Online-Steuererklärung fungieren. Bescheinigungen lassen sich damit laut Entwickler sogar einfach abfotografieren und die Daten automatisch in das Online-Formular übertragen. Bis dahin ist das alles kostenlos verfügbar. Möchte man die Steuererklärung abgeben, werden dafür 15 Euro fällig, bei Amazon.de ist es sogar ein bisschen günstiger. Außerdem gibt es zum höheren Preis zusätzlichen Service wie den Online-Zugriff auf den Steuerbescheid, sobald das Finanzamt diesen bearbeitet hat, oder auch Dienste speziell für Selbstständige und Gewerbetreibende, den Überblick dazu findet man hier.

WiSo Steuer

Zu den bekanntesten und mit Bestnoten bewerteten Steuererklärungsprogrammen gehört ohne Zweifel WiSo Steuer: Mac 2016 von Buhl Data. Diese Applikation bietet umfassenden Komfort bis dahin, dass man seine Daten aus früher genutzten Windows-Programmen von WiSo importieren kann. Integriert ist eine ganze Reihe von Rechnern für Gehalt, Abfindungen, Grundsteuer, IBAN und andere mehr. Zu den Musterschreiben, Hilfestellungen und Erläuterungen kommen über 150 Multimedia-Videos und ein umfangreiches PDF-Handbuch dazu. Die Entwickler versprechen einfache Erfassung der Daten bei komplexer Auswertung für die Einkommensteuer- und Lohnsteuer zu vielen Detailfragen.

Wiso Steuer 2016

Auch dieses Programm will eine exakte Berechnung der Steuererstattung im Voraus bieten und zugleich Steuersparhilfe für die Zukunft erteilen. Eine Besonderheit ist der Planspielmodus mit "Was wäre wenn"-Analyse. Damit lässt sich die gerade bearbeitete Steuererklärung in eine Simulation übernehmen und Parameter ändern oder ergänzen, ohne die eigentliche Steuererklärung anzutasten. So soll man auf spielerische Weise Gestaltungsfreiräume für die eigenen Umstände und Bedürfnisse austesten können und die voraussichtlich optimale Erstattung für sich erkunden. Unnötig zu erwähnen, dass die Übermittlung an das Finanzamt auch per Elster oder über den entsprechenden Ausdruck auf Papier funktioniert.

Stolz verweisen die Anbieter der WiSo-Steuersoftware darauf, dass die Mac-Variante Testsieger bei Macwelt im Mai 2014 war, auf diesen Test kommen wir gleich zurück. Vorausgesetzt für die aktuelle WiSo-Steuersoftware 2016 für das Steuerjahr 2015 wird mindestens OS X 10.7 auf einem Apple-Intel-Rechner mit 64 Bit. Die Kosten für das Programm ab Entwickler liegen bei 40 Euro. Hier finden Anwender einigen Grund, sich aufzuregen. Denn beispielsweise gibt es die entsprechende Windows-Ausgabe bereits für 30 Euro per Listenpreis. Und bei Amazon.de ist die Download-Version (die ebenfalls eine Vollversion darstellt) für vergleichsweise günstige 27 Euro erhältlich. Erklärlich ist diese Preispolitik ausgerechnet für ein Steuersparprogramm eigentlich nicht, und dementsprechend finden sich auf der Website von Buhl Data empörte Klagen von Nutzern.

Interessant ist, dass die Buhl-Entwickler der WiSo Steuersoftware über die Plattform Steuernsparen.de als Buhl Tax Service firmieren und dort die deutlich günstigere Online-Plattform für die Steuererklärung Taxango zur Verwendung im Browser anbieten. Natürlich ist dieses Angebot deutlich einfacher gestrickt als der "große Bruder", und so richtet sich Taxango vornehmlich an Arbeitnehmer, Studenten und Berufseinsteiger, die ihre Steuererklärung 2015 direkt im Browser und auch auf dem Tablet erledigen wollen. Über leichte Fragen und klare Hilfestellungen, so der Anbieter, und inklusive passenden Steuertipps möchte man den Anwender quasi an der Hand nehmen und ihm über Elster für einen Betrag von 10 Euro die Steuererklärung so einfach wie möglich machen.

Zu erwähnen wäre schließlich die ebenfalls auf plattformunabhängige Online-Ausarbeitung setzende Steuererklärung mit Lohnsteuer kompakt mit unterschiedlichen Versionen, die kostenpflichtig ab 15 Euro pro Abgabe beginnen, sobald man seine Steuerformulare elektronisch einreichen möchte. Mit entsprechender Prüfung und Einspruchsvorlagen und anderem Komfort zahlt man hier bis zu 35 Euro.

Der letzte ausführliche Test von Software zur Steuererklärung auf Macwelt.de wurde im Mai 2015 veröffentlicht. Vieles, was dort steht, einschließlich der Prüfungsergebnisse, ist auch heute noch beachtenswert, im Kern haben sich die meisten Programme und Angebote kaum verändert. Klar ist, möchte man umfangreichen Komfort und geballtes Know-How, ist immer noch die Steuersoftware von WiSo respektive Buhl Data als erstes zu nennen – allerdings auch zum höchsten und, wie wir gesehen haben, durchaus umstrittenen Preis.

(Macwelt/ad)