Microsoft SQL Server und Hyper-V richtig aufsetzen

Tutorial: SQL Server in Virtualisierungs-Cluster einbinden

05.12.2012 von Malte Jeschke
So virtualisieren Sie Microsoft SQL Server mit Hyper-V in einem Cluster-Umfeld richtig. Wir geben Tipps zu Installation, Konfiguration und Lizenzen.

Microsoft SQL Server 2008 R2 stellt IT-Administratoren vor ein paar Schwierigkeiten, soll er in virtualisierten Umgebungen betrieben werden. Die Kollegen von TecChannel haben daher einige wichtige Fakten und Tipps für Sie zusammengetragen. Microsoft stellt eine voll funktionsfähige Testversion für 180 Tage bereit.

Zuerst einige Bemerkungen zur Neuinstallation in der Konsolidierungsumgebung - diese betreffen keineswegs die Migration in eine vorhandene IT-Infrastruktur:

Dynamic Memory

Unter Microsoft SQL Server 2008 R2 läuft Dynamic Memory von Hyper-V 2008 R2 SP1. Weitere Infos finden Sie im Workshop - Dynamic Memory beim Hyper-V einrichten von den TecChannel-Kollegen.

Wenn Sie Dynamic Memory einsetzen, sollten Sie die nachstehenden Hinweise berücksichtigen:

Bildergalerie:
Dynamic Memory unter Hyper-V
Start: Um Dynamic Memory nutzen zu können, muss zuerst das Windows Server Service Pack 1 installiert werden.
Dynamic Memory unter Hyper-V
Fertig: Die Installation ist abgeschlossen.
Dynamic Memory unter Hyper-V
Details: Unter Serverrollen muss die Funktion Hyper-V explizit aktiviert werden.
Dynamic Memory unter Hyper-V
Fortsetzung: Mit Hilfe des Hyper-V-Managers muss ein neuer Virtueller Computer angelegt werden.
Dynamic Memory unter Hyper-V
Standard: Wie gewohnt wird die Größe des Arbeitsspeicher beim Eiinrichten einer virtuellen Maschine vergeben.
Dynamic Memory unter Hyper-V
Zuweisung: In diesem Fenster werden die einzelnen Parameter des dynamischen Speichers einer virtuellen Maschine vergeben.

Storage

Alle Best Practices für SQL Server Storage betreffen auch Virtualisierungsszenarien. Die nachfolgenden Punkte sollten Sie beachten:

CPU

Hyper-V assistiert maximal vier virtuelle Prozessoren pro Virtual Machine. Bei einer Virtualisierung des SQL Servers steigt der CPU-Bedarf leicht an. Daher virtualisieren Sie am besten nur Lasten, weniger als vier CPU-Kerne bedürfen.

Die Prozessoren werden weiter überlastet, wenn dem Server mehr virtuelle CPUs zugeteilt werden als in physischer Hinsicht tatsächlich vorhanden sind. Und der CPU-Verbrauch erhöht sich weiter. Aus diesem Grund ist overcommitment der Lastsysteme zu vermeiden. Dies betrifft vor allem CPUs, die ohne Second Level Address Translation (SLAT) auskommen. Der Prozessoren-Bedarf steigt auch durch eine hohe Netzwerk-Auslastung.

Hochverfügbarkeit

Sowohl Host-Clustering (mit Live Migration) als auch Guest Clustering (Windows/SQL Cluster in VMs) ist mit Hyper-V unterstützt (zu VMWare siehe unten). Beides kann für höchste Flexibilität und Ausfallsicherheit kombiniert werden.

Ebenso wird Database Mirroring und Log Shipping auch im virtualisieren Betrieb unterstützt.

Lizenzen

SQL Server Enterprise bzw. Datacenter können in Virtualisierungsszenarien durch die erweiterten Virtualisierungsrechte deutlich Kosten sparen. Details dazu finden Sie auf der SQL Server Lizenzierungs-Seite.

VMware und andere Hypervisor

Grundsätzlich werden VMware-Lösungen (und andere Hypervisor) als Virtualisierungsumgebung unterstützt, solange die konkrete VMWare- Version mit dem SVVP validiert ist. Details hierzu finden Sie hier.

Soll statt Hyper-V VMware eingesetzt werden so muss man sich insbesondere im Zusammenhang mit Clustern Gedanken machen. Man muss sich zwischen Host Clustering (vMotion) und Guest Clustering (SQL Server/Windows Server Cluster) entscheiden. Dies gilt es zu berücksichtigen, denn die beiden Technologien schützen gegen unterschiedliche Arten von Ausfällen. (mje)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation TecChannel. (sjf)

Weiterführende Whitepaper

Zum Thema betrieb von SQL Server in Virtualisierungsumgebungen und Private Cloud Szenarien gibt es auf der SQL CAT Seite vier hilfreiche Whitepaper:

Running SQL Server 2008 in a Hyper-V Environment - Best Practices and Performance Recommendations oder die deutsche Übersetzung.

High Performance SQL Server Workloads on Hyper-V

Onboarding SQL Server Private Cloud Environment

Running SQL Server with Hyper-V Dynamic Memory - Best Practices and Considerations

Dieser Artikel basiert unter anderem auf einem Blogbeitrag von Steffen Krause aus dem SQL Server Team Deutschland Blog auf Microsofts TechNet.