Linux in KW 25

Torvalds schimpft NVIDIA! und openSUSE 12.2 Beta 2 verspätet

25.06.2012 von Jürgen Donauer
Neben Red Hat Enterprise Linux 6.3 gibt es auch eine neue Beta-Ausgabe von openSUSE 12.2. Zwischen Linus Torvalds und NVIDIA sind einige harsche Worte gefallen.

Die COMPUTERWOCHE zeigt Ihnen die wichtigsten Informationen aus den Bereichen Linux und Open-Source aus der Kalenderwoche 25. Linus Torvalds nimmt bekanntlich kein Blatt vor den Mund. Dies durfte in dieser Woche auch Chip-Hersteller NVIDIA am eigenen Leib erfahren. Die Antwort folgte prompt.

Red Hat hat eine neue Version von RHEL zur Verfügung gestellt. Dabei gibt es Unterstützung für neue Hardware, sowie Verbesserungen in Sachen Virtualisierung, Sicherheit und Skalierbarkeit.

Linux-Rückblick KW 25
RHEL
Red Hat Enterprise Linux 6.x.
Entwickler-Tools
Programmierer können nun auch auf OpenJDK7 zugreifen.
Systemwerkzeuge
Virtualisierung im Griff.
openSUSE 12.2
Der KDE-Kalender mit Feiertagen.
Mit KDE 4.8
Kontact ist das Standard-PIM unter KDE.
Nimm das NVIDIA!
Linus Torvalds ist bekannt für einen rustikalen Umgangston.

Red Hat Enterprise Linux 6.3

Linux-Distributor Red Hat hat eine aktualisierte Version von Red Hat Enterprise Linux 6.3 zur Verfügung gestellt. Es handelt sich zwar nur um einen kleinen Versionssprung, der aber dennoch Neuerungen mit sich bringt.

Wie üblich haben die Entwickler diverse Treiber auf den neuesten Stand gebracht, um aktuelle OEM-Hardware zu unterstützen. In der Ankündigung hebt der Linux-Distributor im Besonderen die Compiler-Optimierungen für die Prozessor-Familie Intel Xeon E5 hervor.

Für Entwickler steht neben OpenJDK6 auch OpenJDK7 zur Verfügung. Somit können Sie Ihre Software mit der neuesten Open-Source-Java-Version testen. Weitere Informationen dazu gibt es auch am 26. Juni 2012 auf dem Red Hat Summit & JBoss World.

Mit den neuen Virt-P2V-Werkzeugen können Sie auf einfache Weise RHEL- oder Windows-Installationen, die auf physikalischer Hardware laufen, zu KVM-Gästen konvertieren. Ebenso haben die Entwickler die Methode zum sicheren Löschen von Festplatten-Abbildern verbessert. Bei kaputten virtuellen Maschinen wurde die Datensicherheit verbessert.

Anwender können sich ab sofort mit einer Zwei-Wege-Authentifizierung an Red Hat Enterprise Linux anmelden. Diese Art der Authentifizierung ist sicherer als der normale Weg über das Passwort. Durch die Einführung von AES-CTR kann das Betriebssystem die Verschlüsselung von Datenblöcken nun parallel abarbeiten und sich dabei multipler Prozessoren bedienen.

Früher lag das Limit von virtuellen CPUs für Gäste bei 64. Diese Anzahl hat sich nun auf stattliche 160 vCPUs erhöht. Bislang konnten KVM-Gäste mit maximal 512 GByte Arbeitsspeicher ausgestattet werden. Ab sofort liegt das Limit bei zwei TByte.

FUSE kommt ab sofort mit O_DIRECT-Unterstützung. Sobald diese Funktion aktiviert ist, liest und schreibt FUSE alles direkt vom Massenspeicher und umgeht den Server-Cache. Für bestimmte Anwendungen, wie zum Beispiel Deduplizierung kann dieses Verhalten wünschenswert sein. Unter bestimmten Umständen ist das Lesen und Schreiben von GFS2 schneller als frühere Versionen. Darüber hinaus lassen sich GFS1-Dateisysteme mit den GFS2-Utilities auf Fehler prüfen.

Der Logical Volume Manager (LVM) hat Unterstützung für RAID 4, 5 und 6 erhalten. Durch das Konsolidieren von Management-Funktionen soll das Verwalten von Massenspeichern insgesamt einfacher gemacht werden.

Sie finden weitere Informationen zu Red Hat Enterprise Linux 6.3 in den Veröffentlichungs-Hinweisen und der offiziellen Ankündigung.

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Linus Torvalds gegen NVIDIA

Der Linux-Vater ist bekannt dafür, auch mal öffentlich zu sagen, was er denkt. Seine Wortwahl ist oft unverblümt. Das musste auch NVIDIA erfahren. Bei einem Frage-und-Antwort-Spiel hat er den Chip-Hersteller als "schlimmste Firma, mit der er je zu tun hatte" bezeichnet. Dann hatte Torvalds noch direkt in die Kamera geblickt, den Mittelfinger gehoben und "NVIDIA, Fuck You!" mit einem Schmunzeln gesagt. Es ging dabei um die proprietären Grafiktreiber für Linux und die Nicht-Unterstützung der Optimus-Technologie unter Linux. Zu sehen ist das in diesem YouTube-Video ab Minute 49.

NVIDIA hat das allerdings so nicht auf sich sitzen lassen und eine Pressemitteilung als Antwort auf Torvalds Schimpfattacke ausgegeben. Linux sei sehr wichtig für NVIDIA und man wolle auch dem Open-Source-Betriebssystem die bestemögliche GPU-Erfahrung widerfahren lassen. Auf das Optimus-Problem geht die Firma nicht wirklich ein, sondern sagt, dass man lediglich Windows 7 unterstütze. Allerdings gebe es mit Bumblebee ein Open-Source-Projekt, mit der sich die Optimus-Technologie nutzen lässt. Es handelt sich hier allerdings nur um einen Workaround. Allerdings habe man die R295-Treiber so angepasst, dass die Interaktion mit Bumblebee einfacher funktioniert.

Auch wenn einige sehen würden, dass NVIDIA mehr GPU-Interna an die Community ausgibt und sich aktiver an der Kernel-Entwicklung beteiligt, habe man dennoch den Weg des proprietären Treibers eingeschlagen. Aus diesem Grund sei die Unterstützung von neuen GPUs für Windows und Linux auf einer Ebene angesiedelt.

Des Weiteren unterstütze man eine breite Anzahl von GPUs unter Linux, inklusive der neusten GeForce-, Quadro- und Tesla-Chips. Das gelte sowohl für Notebooks als auch Desktops. Die Treiber würden auch regelmäßig aktualisiert und alleine in diesem Jahr hätte es schon sieben Updates gegeben.

Ebenso entwickle man aktiv am Linux-Kernel für ARM mit und liege derzeit an zweiter Stelle, wenn es um geänderte Zeilen geht. In Sachen Changesets liege man auf Rang Vier.

Nun kann man wigentlich nur abwarten, ob es Torvalds darauf beruhen lässt, oder sich dazu nochmal in seiner typischen Art äußert.

openSUSE 12.2 Beta 2

Mit einer Verspätung ist openSUSE 12.2 Beta 2 ausgegeben worden. Über 800 Änderungen hat es in Factory gegeben und der Fokus lag auf Stabilität. Mit von der Partie sind Linux-Kernel 3.4.2, GCC 4.7.1 und die neueste Ausgabe von Google Go. Auch Firefox 13.0.1, Thunderbird 13.0.1 und KDE SC 4.8.4 sind mit an Bord.

Karl Eichwalder bittet um Hilfe bei der Aktualisierung der Veröffentlichungshinweisen. Diese wartet er in einem Berlios-SVN-Repository.

Sie finden weitere Hinweise zu openSUSE 12.2 Beta 2 in der offiziellen Ankündigung. ISO-Abbilder können Sie aus dem Entwickler-Bereich der Projektseite beziehen. (ph)

10 Linux-Desktops im Vergleich
Ubuntu
Ubuntu gibt es in mehreren unterstützten Geschmacksrichtungen, hier Kubuntu.
Desktop
So sieht Kubuntu nach dem Start aus.
Netbook-Edition
In dieser Variante ist Unity bereits im Einsatz.
Büro-Software
Ubuntu hat natürlich OpenOffice.org an Bord.
Netzwerk
Heterogene Netzwerke sind kein Problem.
Linux Mint
Seit Linux Mint 10 ist das ganze System nicht mehr so extrem grün.
Mint-Menu
Das Menü in Linux Mint gestaltet sich sehr übersichtlich.
Software-Manager
Da sich in Mint Anwendungen bewerten lassen, können Nutzer Programme bereits vor der Installation einschätzen.
Backup-Tool
Mit Mint Backup können Sie auch die Liste der installierten Programme sichern.
Alles im Griff
Mit dem Mint Kontrollzentrum können Sie das System Finetunen.
Red Hat Enterprise Linux
Während der Installation gibt Ihnen RHEL diese Auswahlmöglichkeit.
GNOME
Red Hat Enterprise Linux verwendet GNOME per Standard.
Eclipse
Entwicklern muss man diese Software nicht weiter vorstellen.
Qt Designer
Plattformübergreifendes Framework.
Java
Bestimmte Java-Tools sind ebenfalls vorinstalliert.
Fedora
Fedora 14 ist erst vor kurzer Zeit erschienen.
Software
Weitere Pakete lassen sich bequem über den Software-Manager einspielen.
Anderer Desktop
So sieht die KDE-Ausgabe von Fedora 14 aus.
Mit LXDE
Fedora gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Thunar
Der Dateimanager und Geany in der Xfce-Variante.
Macpup
Nach dem Start lässt sich das System anpassen.
Midori
Auch der Browser ist klein und schnell.
Alles dabei
Macpup hat eigentlich alles an Bord, nur eben minimalistischer und unbekannter.
Weitere Software
Mittels Quickpet können Sie bequem weitere Pakete installieren.
Lucid Lynx
Da die aktuelle Macpup-Version mit Ubuntu 10.04 binärkompatibel ist, lassen sich die entsprechenden Repositories aktivieren.
Ultimate Gamers
Bei dieser Linux-Distribution dreht sich alles ums Spiel. Hier ist der Lemmings-Klon Pingus im Einsatz.
Voll
Das DVD-Abbild ist bis oben hin voll mit kostenfreien Games.
Frozen Bubble
Das Vorbild Puzzle Bobble war ein echter Renner auf den Spielautomaten.
PlayOnLinux
Dieses GUI für Wine hilft bei der richtigen Konfiguration und ermöglicht das Laufenlassen vieler Windows-Spiele und Aplikationen.
Urban Terror
Von freien Shootern bis zu Denkspielen ist alles vorhanden.
PCLinuxOS
PCLinuxOS ist eine Anfänger-freundliche Linux-Distribution.
Die Quelle
Am Installer Draklive merkt man den Ursprung von PCLinuxOS - Mandriva.
Sieht anders aus
Die beliebte Open-Source-Software lässt sich mittels nur einem Klick und der Eingabe des root-Passworts installieren.
OpenOffice.org
Die beliebte Open-Source-Software lässt sich mittels nur einem Klick und der Eingabe des root-Passworts installieren.
Konfiguration
Auch das Kontrollzentrum von PCLinuxOS ist schön und übersichtlich.
openSUSE 11.3
Die GNOME-Version der beliebten Linux-Distribution.
Menü
GNOME-unüblich startet sich das Menü in openSUSE von unten links.
Yet another Setup Tool
YaST ist openSUSEs Allzweckwaffe in Sachen Systemeinstellungen.
Übersichtlich
Alle Anwendungen im Überblick.
Software-Verwalter
Weitere Programm lassen sich auf einfache Weise nachträglich installieren.
Sabayon Linux
Sabayon Linux basiert auf Gentoo.
XBMC
Sabayon lässt sich als Multimedia-Station einsetzen.
Repository-Update mit Sulfur
Die Paketlisten auf den aktuellen Stand bringen.
Repository-Update mit Sulfur
Die Paketlisten auf den aktuellen Stand bringen.
Software mit Entropy
Sabayon bringt einen grafischen Paketverwalter mit sich.
Debian
Während der Installation können Sie schon vorgeben, wo es hinführen soll.
Desktop
So sieht die aktuelle Debian-Variante aus.
Konservativ
OpenOffice.org 2.4 ist etwas angestaubt im stabilen Debian-Zweig.
Netzwerk
Mit heterogenen Netzwerken klappt alles gut.
GParted
Der Partitions-Manager GParted ist per Standard installiert.