Die Anforderungen, die normalerweise an einen Drucker gestellt werden sind schnell aufgezählt: Er soll schnell sein, bei Farbdrucken günstig produzieren und natürlich darf er nicht zu groß sein. Außerdem soll er billig in der Anschaffung und moderat bei den Folgekosten sein.
Vor ein paar Jahren hätten Sie noch mit gut tausend Euro rechnen müssen, um einen Farblaser zu finden, der diese Wünsche erfüllt. Inzwischen bietet bereits die Einstiegsklasse viel Leistung und vor allem einen Vorteil: Gerade bei diesen Druckern finden sich Farblaser mit kompakten Maßen.
Aktuelles Beispiel: Der Farblaserdrucker Canon I-Sensys LBP5050n: Das Gerät kann aufgrund der kompakten Bauweise locker auf dem Schreibtisch stehen. In der aktuellen Top 10 der Farblaserdrucker bis 300 Euro hat sich der Neuzugang unter anderem deshalb auch gleich auf Platz 10 geschoben.
Immer beliebter: Farblaser mit Single-Pass-Druckwerk
Den Erfolg verdankt das Canon-Modell nicht zuletzt seiner Konstruktion. Im Inneren sitzt ein Single-Pass-Druckwerk. Es sorgt dafür, dass alle vier Farben beim Druckvorgang in einem Durchlauf aufs Papier übertragen werden. Im Gegensatz dazu rotiert bei Multi-Pass-Varianten jede Druckfarbe einzeln an der Bildtrommel. Erst wenn alle Farben abgearbeitet sind, findet die Übertragung statt. Das kostet Zeit und ist in der Regel auch ein lauter Vorgang. Kein Wunder, dass acht Farblaser der Top 10 bereits auf das Single-Pass-Verfahren setzen.
Wichtiger als Druckqualität sind bei Farblasern die Folgekosten
Farblaser sind in erster Linie für den Büroeinsatz gedacht. Sie sollen viel drucken. Inzwischen liefern sie in der Regel auch gute Ergebnisse bei Text und Grafik. Verständlich, dass auf der Druckqualität nicht mehr das alleinige Augenmerk liegt.
Oft ist wichtiger, wie hoch die Folgekosten sind. Sie beginnen beim Toner: Manche Hersteller befüllen die Kartuschen im Lieferumfang eines Neugeräts nicht voll. Sie finden dann nur Starter-Toner im Paket. Das gilt auch beispielsweise für das Canon-Modell. Die Toner in der Ausgangsausstattung reichen gerade einmal für 800 Seiten pro Farbe. Außerdem bilden Tonerkartusche und Trommel bei diesem Farblaser-Modell eine Einheit. Diese Konstruktion bewirkt, dass Sie bei jedem Kartuschenwechsel auch die Trommel ersetzen - ein kostspieliges Unterfangen.
Verbessert: Stromverbrauch bei Farblasern
Ein weiteres Kriterium beim Verbrauch ist der Strom. Im Betrieb ziehen gerade Farblaser schon einmal mehrere hundert Watt. Wichtiger ist aber, welche Werte sie im Stromspar- und Ruhemodus erreichen. Sie drucken ja nicht andauernd, sondern eher unregelmäßig bei Bedarf.
Im Test hängt jeder Farblaser permanent am Strommessgerät. Die Erkenntnis: Im Energieverbrauch haben die Hersteller in letzter Zeit stark nachgebessert: Im Ruhemodus sind Werte wie etwa die 10,6 Watt des Farblasers Konica Minolta 1600W niedrig, aber nicht ungewöhnlich.
Im Stromsparmodus sinkt der Verbrauch noch weiter: Mit 4,8 Watt hält hier der Dell 1320C den Bestwert.
Testsieger und Empfehlungen zu Farblasern
Der Testsieger Brother HL-4040CN gehört trotz des Single-Pass-Druckwerks nicht zu den kompaktesten Farblasern, lässt sich dank Ethernet-Schnittstelle jedoch von mehreren Anwendern ansteuern und schafft den dafür nötigen Durchsatz. Auf Seite 2 dieses Tests finden Sie den Farblaserdrucker detailliert vorgestellt.
Suchen Sie ein Gerät für den Arbeitsplatz zu Hause, sollen sich die Gerätemaße in Grenzen halten. Der Neuzugang in die Top 10 - der Farblaser Canon I-Sensys LBP5050n - fällt in diese Kategorie. Bedenken Sie jedoch auch stets die Folgekosten. Drucken Sie viel, ist das Modell zu teuer. Kommt es Ihnen eher auf einen niedrigen Stromverbrauch an, ist der Dell 1320C eine Alternative. Er ist in dieser Hinsicht ein sehr genügsamer Farblaser und erhält dafür die Auszeichnung der Redaktion mit dem Eco-Logo.
Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen die besten zehn Farblaser bis 300 Euro vor. Sie finden bei jedem Drucker einen Link zum Einzeltest. Bitte beachten Sie, dass der dort angegebene Preis zum jeweiligen Testzeitpunkt ermittelt wurde. Er kann sich inzwischen geändert haben.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (pah)
Testsieger: Brother HL-4040CN
Besonderheit: Das Display des Brother-Farblasers ist klappbar. Das ist selten bei Farblaserdruckern. Außerdem befindet sich an der Vorderseite des Geräts ein zusätzlicher USB-Anschluss. Darüber lassen sich Digitalkameras sowie USB-Sticks anschließen und Inhalte ohne Rechner ausgeben. Diese Funktion ist bei Tintenstrahldruckern verbreitet, bei Lasergeräten nur sehr vereinzelt anzutreffen.
Weitere Ausstattung: Eher verbreitet ist die Schnittstellenausstattung mit USB und Ethernet. Neben den gängigen Windows-Betriebssystemen unterstützt der HL-4040CN auch verschiedene Varianten von Mac-OS und sogar Linux. Sind sie nicht auf der mitgelieferten CD, lassen sich die Treiber unter http://solutions.brother.com abrufen. Die Single-Pass-Maschine lässt sich von vorne bestücken, indem nicht der Deckel, sondern die vordere Klappe geöffnet und die Tonerkartuschen wie eine Schublade herausgezogen werden. Nach vorne bnötigt das Gerät deswegen recht viel Platz. Dafür ist es in der Höhe recht moderat konstruiert. Manko: Bei der Medienauswahl suchten wir Folien vergebens. Sie werden offiziell nicht unterstützt, obwohl der Drucker sie in unserem Versuch anstandslos bedruckt hat.
Tempo: Sowohl bei monochromen als auch bei farbigen Dokumenten fackelte der Drucker nicht lange, sondern legte stets flott los. Allerdings schaltete sich hierbei auch ein gut hörbarer Lüfter zu, der sich jedoch nahezu nach erfolgtem Druck auch wieder abschaltete.
Qualität: Grundsätzlich hatten unsere Testdokumente einen feinen Tonerauftrag. Bei Drucken mit feinen Linien, aber auch bei Texten erhöht das Details und Lesbarkeit - siehe Abbildung. Bei Farbdrucken mit größeren Flächen kamen uns die Farben dafür ein wenig fade vor, da sie zudem auch recht hell ausfielen. Dafür traten im Test weder störende Streifen noch auffallene Farbstiche auf.
Verbrauch: Wir errechneten 2,7 Cent für die Monochromseite und 10,7 Cent für das Farblatt - in beiden Fällen mittlere Ergebnisse in punkto Seitenkosten.
Fazit: Das Farblasermodell schafft das Druckpensum von kleineren Arbeitsgruppen. Trotz der vorhandenen Pictbridge-Funktionalität eignet es sich allerdings weniger als Prospekt- und Bilderdrucker, denn als Arbeitsmaschine für Alltagsaufgaben im Büro.
Farblaserdrucker | |
Brother HL-4040CN | |
Gesamtwertung (Note) |
3,00 |
Anbieter |
Brother |
Weblink |
|
Preis |
rund 255 Euro |
Hotline |
01805/002490 (0,14 Euro/Min. aus dem dt. Festnetz) |
Garantie |
36 Monate |
BEWERTUNG (jeweils max. 100 Punkte) | |
Tempo (25%) |
79 |
Druckqualität (20%) |
70 |
Ausstattung (15%) |
43 |
Handhabung (10%) |
67 |
Verbrauch (20%) |
39 |
Service (10%) |
48 |
Preis-Leistung |
angemessen |
Gesamtergebnis |
60 |
PC-WELT-TESTERGEBNISSE |
||
Druckzeit |
||
Textseite |
3,5 Sekunden |
(Best 2,3 Sekunden) |
Foto |
0:49 Minuten |
(Best 0:32 Minuten) |
Acrobat 3 Seiten |
0:30 Minuten |
(Best 0:27 Minuten) |
Druckqualität |
||
Textseite |
16 Punkte |
(Best 16 Punkte) |
Foto |
9 Punkte |
(Best 13 Punkte) |
Grafik |
14 Punkte |
(Best 15 Punkte) |
Stromverbrauch |
||
Ruhezustand |
19,2 Watt |
(Best 8,0 Watt) |
Stromspar-Modus |
18,4 Watt |
(Best 4,8 Watt) |
Seitenkosten |
||
Schwarzweiß |
2,7 Cent |
(Best 1,4 Cent) |
Farbe |
10,7 Cent |
(Best 6,9 Cent) |
DIE TECHNISCHEN DATEN | |
phys. Auflösung |
600 x 600 dpi |
Druckverfahren |
Single-Pass |
Durchsatz |
35.000 Seiten/Monat |
Drucktempo |
|
Schwarzweiß |
20 Seiten/Minute |
Farbe |
20 Seiten/Minute |
Arbeitsspeicher |
64 MB |
Druckersprache |
PCL 6 |
Schnittstellen |
USB, Ethernet, weiterer USB-Anschluss vorne für Digitalkameras und USB-Sticks |
Papierkapazität |
|
(Aufnahme/Ablage) |
250/150 Blatt |
Treiber |
Windows 2000, XP, Vista, Server 2003, Mac-OS, Linux |
Platz zwei bis fünf
Platz 2: Oki C3450n
Der Farblaser arbeitet mit dem Single-Pass-Verfahren und nutzt den angeschlossenen Rechner zum Berechnen des Druckjobs (GDI). Ab Werk kommt der Oki C3450n mit weniger befüllten Starter-Kartuschen. Seine Stärken liegen im Textdruck und in der Tatsache, dass er Banner bedrucken kann, die maximal 1,2 Meter lang sein dürfen.
Ausführlicher Testbericht:
Oki C3450n
Aktuelle Preise:
Oki C3450n
Platz 3: Dell 1320C
Das Dell-Modell bringt die Ethernet-Schnittstelle nicht gleich mit, sondern lässt sich nachträglich bei Bedarf für den Netzbetrieb aufrüsten – das kostet allerdings auch extra. Außerdem unterstützt der Farblaserdrucker ausschließlich Windows-Betriebssysteme und benötigt seitlichen Platz für den Wechsel der Tonerkartuschen.
Ausführlicher Testbericht: Dell 1320C
Platz 4: Konica Minolta Magicolor 1600W
Der Hersteller hat den Farblaser auf den Gebrauch zu Hause zugeschnitten. Der Multi-Pass-Farblaser ist so kompakt, dass es auf dem Schreibtisch untergebracht werden kann. Die Bauweise bestimmt jedoch auch das Tempo, das bei Farbe sichtlich nachlässt. Dafür überzeugt das Energiemanagement des GDI-Druckers. Manko: Die Seitenpreise sind relativ hoch.
Ausführlicher Testbericht:
Konica Minolta Magicolor 1600W
Aktuelle Preise:
Konica Minolta Magicolor 1600W
Platz 5: Konica Minolta Magicolor 2530DL
Dieser Konica-Farblaser ist ein Vertreter der älteren Druckergeneration des Herstellers. Wiederum mit Multi-Pass-Druckwerk ausgestattet, bietet der Farblaser im Gegensatz zum 1600W (siehe Platz 4) neben der USB-Schnittstelle auch einen Ethernet-Anschluss. Ein interessantes Modell für Anwender, die einen Drucker suchen, der nicht nur die aktuellen Betriebssysteme unterstützt.
Ausführlicher Testbericht:
Konica Minolta Magicolor 2530DL
Aktuelle Preise:
Konica Minolta MC 2530DL
Platz sechs bis zehn
Platz 6: Lexmark C530dn
Selten in diesem Preissegment sind Ausstattungspunkte wie Duplex-Einheit sowie PCL- und PS-Unterstützung. Doch genau hier punktet der Lexmark-Farblaser. Der Grund: Das Gerät ist schon seit einiger Zeit erhältlich und dementsprechend im Preis gesunken. Eine Option für jemanden, der einen Farblaserdrucker sucht, der die Treiber für ältere Windows-Varianten mitbringt.
Ausführlicher Testbericht:
Lexmark C530dn
Aktuelle Preise:
Lexmark C530dn
Platz 7: Oki C3300n
Dieses Farblaser-Modell hat Oki eigentlich schon durch den C3450n ersetzt. Es gibt zwei Gründe, es trotzdem in Betracht zu ziehen: Entweder Sie benötigen Treiber für ein älteres Betriebssystem. Oder Sie wollen preislich ein Schnäppchen machen. Allerdings bezieht sich das auf den Kaufpreis, nicht auf die Folgekosten. Denn hier ist der Drucker nicht günstig.
Ausführlicher Testbericht:
Oki C3300n
Aktuelle Preise:
Oki C3300n
Platz 8: HP Color Laserjet CP1515n
Der Drucker beherrscht PCL 6 und PS 3. Beide Emulationen sind in einem Treiber integriert – das ist ungewöhnlich. Allerdings können sie nicht manuell ausgewählt werden. Vielmehr wendet sie der HP-Farblaser automatisch an. Lobenswert ist das Energiemanagement des Modells: Es verbraucht im Ruhemodus gerade einmal 4,9 Watt – ein Gerät für Stromsparer.
Ausführlicher Testbericht:
HP Color Laserjet CP1515n
Aktuelle Preise:
HP Color Laserjet CP1515n
Platz 9: Canon I-Sensys LBP5100
Einer der wenigen Drucker dieser Klasse, der eine Duplex-Einheit mitbringt. Dafür bietet er nur USB als Anschluss. Wer Ethernet benötigt, kann das Gerät mit einer Netzkarte erweitern, die jedoch teuer ist. Plus: Außer den gängigen Windows-Versionen lassen sich für das Canon-Modell auch Treiber für Mac-OS und Linux auf der Hersteller-Webseite finden.
Ausführlicher Testbericht: Canon I-Sensys LBP5100
Aktuelle Preise:
Canon i-Sensys LBP5100
Platz 10: Canon I-Sensys LBP5050n
Das Druckermodell überzeugt in der Ausgabequalität. Aufgrund der kompakten Bauweise bietet es sich für den Einzelplatz an. Dafür spricht auch das moderate Betriebsgeräusch. Trotz Ethernet-Anschluss ist der Farblaser allerdings für mehrere Anwender zu langsam. Außerdem sind die Seitenpreise hoch, was sich gerade bei hohem Durchsatz negativ auswirkt.
Ausführlicher Testbericht:
Canon I-Sensys LBP5050n
Aktuelle Preise:
Canon I-Sensys LBP5050n
(PC-Welt)