FinePrint, PrinterShare, PrintDir, PrintMulti, SPLViewer

Tools fürs Drucken

25.03.2013 von Frank-Michael Schlede und Thomas Bär
Tablet-PCs und Smartphones haben die Art und Weise, in der Dateien angeschaut werden, verändert. Trotzdem brauchen die meisten Nutzer nach wie Ausdrucke auf Papier: Unsere Tools helfen dabei.

Verglichen mit Hype-Themen wie Cloud-Computing, "Bring Your Own Device" oder auch Windows 8, scheint das Thema "Drucken" zunächst einmal extrem langweilig zu sein. Wer aber einmal genauer in dieser Themen und vor allen Dingen auch in die "Alltags-IT" hineinschaut, der wird sehr schnell feststellen: Ohne das Drucken auf Papier geht es (immer noch) nicht. So kämpfen dann Anwender und Administratoren nach wie vor mit den Widrigkeiten beim Ausdruck direkt am PC, im Netz oder von mobilen Endgeräten aus.

Wir stellen hier eine kleine Auswahl aus dem riesigen Angebot an Software-Werkzeugen vor, die das Ausdrucken vereinfachen, beschleunigen oder manchmal sogar erst möglich machen. Wie so häufig können wir nur einige Tools vorstellen und erheben mit dieser Übersicht keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Für eine schnelle Übersicht sorgt unsere Bilderstrecke:

Tools fürs Drucken

Erfahren Sie in unserer Bilderstrecke, welche Tools für Drucker ihr Geld wirklich wert sind.
Bindet sich wie ein gewöhnlicher Drucker unter Windows ein:
Die Software „FinePrint“ steht nach der Installation in den entsprechenden Systemdialogen direkt bereit.
Ein zusätzliches Menü bietet Auswahl:
Wird der „FinePrint-Drucker“ ausgewählt, so stehen dem Anwender in dem zusätzlichen Menü viele unterschiedliche Optionen zur Verfügung.
Auswahlmöglichkeiten, ganz gleich aus welchem Programm gedruckt wird:
Auch direkt aus dem Browser heraus bietet der „FinePrint-Drucker“ dann beispielsweise die Möglichkeit, mehrere Seiten auf einem Blatt zu drucken.
Die Installation der Lösung „PrinterShare“:
Hier werden für den normalen Anwender etwas unübersichtlich gleichzeitig verschiedene Entscheidungen, wie die Freigabe des Durchgangs durch die Windows-Firewall verlangt.
Das eigenen Konto ist Pflicht:
Wer mit Hilfe von „PrinterShare“ über das Internet Zugriff auf seinen Drucker bekommen möchte, muss dazu ein entsprechendes (kostenloses) Konto beim Anbieter einrichten.
Fragwürdig:
Wie so viele andere Apps aus dem Android-Umfeld möchte auch die „PrinterShare“-Software Zugriff auf diverse Systemdaten, die sie eigentlich nicht brauchen würde.
Schnell eingerichtet und funktioniert:
Grundsätzlich arbeitet auch die freie Version der „PrinterShare“-App problemlos auf dem Android-Gerät (Android 4.2 auf einem Google Nexus 7). Allerdings sind die Möglichkeiten dieser Version stark eingeschränkt
Das Android-Tablet druckt über das Internet:
Der Druckauftrag wird nach einer kleinen Wartezeit dann direkt auf dem heimischen Drucker ausgegeben.
Gut strukturierte Oberfläche und viele Einstellmöglichkeiten:
Mit der Freeware „PrintDir“ steht auch unter Windows eine gute Möglichkeit bereit, Verzeichnisse entsprechend strukturiert auf einem Drucker auszugeben.
Schnelles Durchsuchen:
„PrintDir“ kommt auch mit Netzwerklaufwerken und mit Verzeichnissen zurecht, deren Inhalt sich im Bereich vieler GByte oder TByte befindet.
Kleine Probleme beim Zugriff auf den Drucker:
Auch die aktuelle Version 3.0 von „PrintDir“ musste auf einem Windows 7 x64-System mit Administratorrechten gestartet werden, damit diese Fehlermeldung nicht auftauchte.
Festlegen der richtigen Rechte:
Die Software „PrintMulti“ stellt bereits während der Installation die Möglichkeit bereit, den Zugriff mit Administratorrechte festzulegen und so Probleme zu vermeiden.
Umfangreiche Möglichkeiten, die Fachwissen voraussetzen:
Wer die Fähigkeiten der Software „PrintMulti“ wirklich ausnutzen will, der sollte sich grundsätzlich mit Einrichtung und Betrieb von Druckern und bei der Arbeit mit INI-Dateien auskennen.
So kommt der Zugriff auf die Warteschlange zustande:
Die freie Software „SPL-Viewer“ wird mit der Dateiendung .SPL verknüpft. Dies ist nicht zwingend notwendig, erleichtert aber den Einsatz der Lösung.
Der Zugriff auf die Spool-Dateien muss erhalten bleiben:
Damit der Anwender mit Hilfe von „SPL-Viewer in dieser Warteschlangen hineingucken kann, dürfen sie nicht vom System gelöscht werden.
Dedizierte Bearbeitung der Seiten in der Warteschlange:
Mit Hilfe der Software „SPL-Viewer“ kann der Anwender beliebig in den Druckaufträgen navigieren und diese auch bearbeiten beziehungsweise an Anwendungen weiterreichen.
Viele Möglichkeiten für den Systemprofi:
Auch die Software „W-ELP“ erlaubt die nachträgliche (und sehr umfangreiche) Manipulation von Druckaufträgen direkt in der Warteschlange.
Hier kann der Profi seine Ausdrucke entsprechend vorkonfigurieren:
Dank eines Regel-Assistenten ist der Administrator mit Hilfe der Software „W-ELP“ in der Lage, typische Anwendungsfälle recht zügig per Mausklick umzusetzen und nach seinen Vorstellungen zu konfigurieren.

Vielfältige Möglichkeiten: FinePrint

Die Treiber moderner Drucker ergänzen die Möglichkeiten, die das Betriebssystem zum Ausdrucken bereitstellt, in der Regel schon um eine ganze Reihe von Funktionen. Doch wer auch so ungewöhnliche Optionen wie den Ausdruck seiner Vorlage in Form eines kleinen Buches einsetzen will, der sollte dazu eine spezielle Software wie FinePrint verwenden.

Vorteile des Einsatzes von Fineprint:

Nachteile beim Einsatz von Fineprint:

Fazit: Die Lösung FinePrint zeigt eindrucksvoll, wie das Ausdrucken mit Hilfe einer Softwarelösung optimiert werden kann. Durch die vielfältigen Möglichkeiten des Ausdrucks kann sicher auch ein gewisser Einspareffekt erzielt werden. Allerdings lohnt sich die Software durch den hohen Preis wirklich nur für Anwender, die ein hohes Aufkommen an Ausdrucken zu bewältigen haben.

Drucker teilen via Internet: PrinterShare

Fast jeder Anwender besitzt heute nicht nur einen PC daheim, sondern verwendet in der Regel auch noch andere Geräte wie beispielsweise Notebooks oder Smartphones. Von all diesen Geräten möchte der Nutzer genauso leicht ausdrucken können, wie von seinem Heim-PC - und am liebsten wäre es ihn, wenn das auch noch von jedem Standort aus klappen könnte: Die Software PrinterShare verspricht all das zu bieten.

Was leistet die Software PrinterShare?

Was hat uns nicht so gefallen an PrinterShare?

Fazit: Grundsätzlich hat uns die Lösung gut gefallen, da sie eine elegante und einfache Möglichkeit bietet von fast überall und auch von mobilen Geräten auszudrucken. Allerdings ist die freie Version wirklich nur ein kleiner "Appetithappen", der den Nutzer zum Kauf anregen soll und kann nicht produktiv verwendet werden. Zudem bleibt das generelle Problem, dass die eigenen Drucke hier über einen Server in den USA abgewickelt werden - das ist für vertrauliche Dokumente nicht praktikabel.

PrintDir: Freeware für die Verzeichnisse

Wer mit einem modernen Betriebssystem wie Windows arbeitet, geht in der Regel davon aus, dass die meisten "Standardaufgaben" auch standardmäßig auch zusätzliche Programme erledigt werden können. Nicht zuletzt die reiche Auswahl an Free- und Shareware-Programmen zeigt, dass dem nicht immer so ist: Eine dieser an sich trivialen Aufgabe, die mit den Bordmitteln nicht einfach zu lösen ist, stellt die Ausgabe eines Verzeichnisses in druckbarer Form dar. Hier kann die Freeware PrintDir helfen.

Was die Freeware PrintDir zu bieten hat:

Welche Probleme hat die Software beim Einsatz?

Fazit: Die Software PrintDir ergänzt Windows-Systeme einfach und schnell um die häufige benötigte Fähigkeit, Verzeichnisse übersichtlich und nach verschiedenen Kriterien ausgesucht auszudrucken. Schön ist es, dass der Autor auch noch die ältere Version 2.1 für ältere Windows-Versionen wie Windows 95, 98 und Me zur Verfügung stellt.

Der "Druckverteiler": PrintMulti

Die - für den Betrieb auf Workstations und PCs - kostenfreie Software PrintMulti des Anbieters "lvbprint" unterscheidet sich deutlich von anderen Lösungen aus diesem Umfeld: Sie installiert einen eigenständigen Print-Prozessor, über den dann unter anderem der synchrone Ausdruck eines Druckauftrags auf verschiedenen Druckern möglich ist. Dabei kann der Anwender für jeden Druckauftrag unterschiedliche Einstellungen verwenden: So ist es in der aktuellen Version den Namen des auszuwählenden Druckers anhand der Seitenzahl, des Titels, des Benutzers oder des Seitenformats automatisch festzulegen. Auf diese Weise kann beispielsweise eine automatische Archivierung von Ausdrucken in PDF-Dateien mit Hilfe von Scripts realisiert werden.

Vorteile bei Einsatz von PrintMulti:

Was uns bei PrintMulti nicht gefallen hat:

Fazit: Die vielfältigen Möglichkeiten dieser Software haben uns sehr gut gefallen und gerade die Möglichkeit, mittels Scripts eine entsprechende Automatisierung zu realisieren, ist in der Praxis ein großer Vorteil. Aber da die Einstellung der Software ausschließlich über INI-Dateien erfolgt, sollte man der Beschreibung des Entwicklers auf seiner Homepage unbedingt Glauben schenken: "PrintMulti ist nicht für den unbedarften Anwender gedacht, sondern richtet sich an Administratoren mit Kenntnissen im Druckbereich."

Der Zugriff auf die Warteschlange: SPLViewer

Wer unter Microsoft Windows die Dateien anschauen möchte, die in der Druckerwarteschlange auf den Ausdruck warten, hat mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen: Besonders dann, wenn die Nutzer mehrfach auf den Druckbefehl geklickt haben, sammelt sich schnell eine große Anzahl von Druckaufträgen in der Warteschlange der Printer-Server. Das Betriebssystem stellt leider keine direkte Möglichkeit zur Verfügung, einen Blick in diese Dokumente zu werfen. Unter dem Namen "lvprint" stellt der Entwickler Dieter Riekert nicht das bereits erwähnte Werkzeug PrintMulti sondern mit dem SPLViewer auch eine Freeware zur Verfügung, die diese Problematik lösen kann. Dabei wird das Programm mit der Dateinamen-Erweiterung ".SPL" verknüpft und ermöglicht so einen Blick in das Spooler-Verzeichnis, das auf den Windows-Systemen unter dem Pfad "%windir%\system32\spool\printers" zu finden ist.

Was bietet SPLViewer dem Anwender?

Was hat uns nicht gefallen an SPLViewer?

Fazit: Eine kleine schlanke Freeware-Lösung, mit deren Hilfe die Verwaltung von Dokumenten in der Druckerwarteschlange deutlich leichter wird.

W-ELP: Das absolute Profi-Tool

Zum Anschluss möchten wir noch einen Lösung vorstellen, mit deren Hilfe die Druckaufgaben im professionellen Umfeld deutlich erleichtert werden können: Mit der "W-ELP - Enhanced Laser Printing"-Software von der Stehos GmbH steht ein Programm zur Verfügung, um auf vielfältige Art und Weise auf Druckdateien einzuwirken. Dazu steht das Produkt nicht nur für Microsoft Windows sondern auch für VMS, Solaris, Linux oder auch IBMs AIX zur Verfügung. Das Programm wirkt auf Druckströme ein und modifiziert diese nach den Wünschen des Anwenders, ohne dass die Software, die den Druckauftrag ursprünglich initiiert hat, auf irgendeine Weise geändert werden müsste. Das ist besonders dann wichtig, wenn beispielsweise Branchenlösungen zum Einsatz kommen, bei denen nicht selten für den Anwender kaum einen Möglichkeit besteht, die Druckausgabe in seinem Sinne zu beeinflussen oder gar zu verändern.

Die Installation der Software an sich ist kein Problem. Ohne das Einfügen eines Lizenzschlüssels ruht die Software, ohne Einwirkung auf das Drucksystem. Einen entsprechenden Demo-Schlüssel bietet der Hersteller auf Anfrage für einen Testzeitraum von 14 Tagen an. ELP ist kein Systemdienst, sondern greift vor dem eigentlichen Druck direkt auf die Windows-Druckwarteschlange zu. Der Leistungsumfang ist umfangreich und reicht vom automatischen Duplizieren von Aufträgen mit Umleitung auf andere Drucker, die Aktivierung von Heft- und Lochaktionen bei größeren Drucksystemen, bis hin zur automatischen Generierung von Barcodes, ohne dass die ursprünglich druckende Software dies direkt unterstützt.

Was uns an W-ELP gefällt:

Was uns an W-ELP nicht so gut gefällt:

Fazit: W-ELP ist eine absolute Profisoftware für Spezialfälle, die dem Administrator weitreichende Möglichkeiten bietet, seine Druckaufgaben zu konfigurieren und zu manipulieren. Wo die Bordmittel von Betriebssystem und Software scheitern, da beginnt dann das Einsatzfeld von W-ELP.