Apple-Konferenz WWDC

Tim Cook muss mit Neuheiten überzeugen

10.06.2013
Für Apple-Chef Tim Cook wird es der wohl wichtigste Auftritt, seit er vor fast zwei Jahren die Führung vom sterbenden Gründer Steve Jobs übernahm.

Wenn Cook am Montag zur Eröffnung der Entwicklerkonferenz WWDC auf die Bühne tritt (Livestream ab 19 Uhr MESZ; nur mit Safari auf OS X oder iOS), muss er viele überzeugen. Die Anleger, die Apple inzwischen weniger zutrauen und den Aktienkurs um rund 40 Prozent fallen ließen. Die Verbraucher, die statt einem teuren iPhone oft zu einem Gerät mit dem Google-System Android greifen. Und die App-Entwickler, deren innovative Anwendungen den Reiz jeder Plattform ausmachen.

Was kann Tim Cook diesem Erwartungsdruck entgegensetzen? Die Beobachter sind sich einig, dass es auf der WWDC vor allem um Software gehen wird. Vor allem dürfte die nächste Version des Betriebssystems für iPhone und iPad im Mittelpunkt stehen, iOS 7. Hier soll es zahlreiche Veränderungen geben, pfeifen in Kalifornien die Spatzen vom Dach.

Die zehn wichtigsten Apple-Keynotes
Wir erinnern an die zehn wichtigsten Keynotes der Apple-Geschichte. Eine von Tim Cook moderierte Veranstaltung findet sich darin nicht - wir warten noch auf die Gelegenheit für den Jobs-Nachfolger eine völlig neue Produktkategorie vorstellen zu dürfen.
Platz 10:
Macworld Expo, 7. Januar 2003: Offiziell hatte Steve Jobs das Jahr 2003 als "Jahr des Notebook" eingeleitet und auf der Keynote die Alu-Powerbooks mit 12 und 17 Zoll Bildschirmdiagonale vorgestellt. Nicht weniger wichtig war aber mit Safari der erste Browser Apples, der als Standard den Internet Explorer (!) ablösen sollte. Mittlerweile ist Safari von iOS-Geräten nicht mehr weg zu denken und erreicht damit Marktanteile wie selten eine Apple-Software zuvor.
Platz 9:
Musik-Event, 7. September 2005: Kaum einer verstand zunächst, warum Apple sein zu der Zeit populärstes Produkt, den iPod Mini, in Ruhestand schickte und durch den iPod Nano ersetzte. Apple zeigte mit dem Schritt aber, auf der Höhe der Zeit zu sein, die Mikro-Festplatte des Mini wich einem noch robusterem Flash-Speicher. Die Farben kehrten dann mit der zweiten Auflage des Nano ein Jahr später zurück. Warum Apple übrigens auf dem Weg von Mini zu Nano gleich sechs Zehnerpotenzen nahm und nicht nur drei, ist klar: Den Begriff "Micro" hat schon jemand anderes besetzt. Auf einen iPod Pico warten wir indes vergeblich.
Platz 8:
WWDC, 6. Mai 2002: Rest in Peace, Mac-OS 9... Die Keynote zur Entwicklerkonferenz - damals noch in San Jose und im Mai - nutzte Steve Jobs dazu, das in die Jahre gekommene klassische Mac-Betriebssystem zu "beerdigen". Plakativ zeigte Jobs damit den Entwicklern auf, sich nicht an die Vergangenheit zu halten, sondern die Zukunft zu gestalten. OS X war zu dem Zeitpunkt seit gut einem Jahr auf den Markt und wurde fortan als Bootsystem mit jedem Mac ausgeliefert, Mac-OS 9 wurde für die nächsten fünf Jahre zur "Classic-Umgebung" degradiert und mit Mac-OS X 10.5 Leopard komplett über Bord geworfen. Apple war nie zimperlich, bewährte Technologien durch neuere zu ersetzen, siehe CD statt Floppy-Disk, USB statt ADB, SSD statt Festplatte und CD oder eben das Betriebssystem.
Platz 7:
Macworld Expo, 10. Januar 2006: Von drei großen Wandlungen, durch die Apple gehen musste, sprach Steve Jobs stets. In seiner Abwesenheit hatte Apple von der 68k-Architektur auf den PowerPC gewechselt, der Wandel vom klassischen Mac-OS zum modernen OS X begann mit seiner Rückkehr. Am unproblematischsten sollte sich jedoch der Wechsel vom PowerPC zu Intel erweisen, schon sieben Monate nach der Ankündigung brachte Apple die ersten Macs mit dem neuen Prozessor heraus. Macbook Pro und iMac zeigten sich äußerlich jedoch kaum gegenüber den Vorgängern verändert und dank des "Übersetzungslayers" Rosetta liefen auch alle alten Programme weiter - erst mit OS X Lion schnitt Apple 2011 diesen alten Zopf ab.
Platz 6:
Roadmap für iPhone-OS 2.0 und SDK für Apps, 6. März 2008: Entwickler hatten Apple geradezu dazu gezwungen, das iPhone für Anwendungen Dritter zu öffnen. Ursprünglich hatte Apple nur Web-Apps vorgesehen, Programmierer wollten aber mehr. Dazu musste Apple jedoch erst ein SDK schaffen und seine Infrastruktur für den Vertrieb von Apps erweitern. Der Rest ist Geschichte, mittlerweile zählt der App Store mehr als 50 Milliarden Downloads.
Platz 5:
iPad Special Event, 27. Januar 2010: Von seinem Krebs schon schwer gezeichnet und offiziell im Krankenstand, ließ es sich Steve Jobs nicht nehmen, das iPad selbst der Öffentlichkeit zu präsentieren. Nicht jeder hat die Relevanz des neuen Geräte, das erst Monate später in den Handel kommen sollte, gleich erkannt. Kritiker schmähten es als "großen iPod Touch". Apple hat damit aber eine neue Produktkategorie geschaffen und die Post-PC-Ära eingeleitet, am iPad kommt heute keiner mehr vorbei. Völlig neue Produkte stellt Apple nun gerne in eigenen Events vor und nicht mehr im Rahmen von Messen, wie etwa das iPhone auf der Macworld Expo 2007. "We don't believe in trade shows", heißt es seit 2009 lapidar.
Platz 4:
iPod Special Event, 23. Oktober 2001: Apple werde ein digitales Gerät vorstellen, das kein Mac sei, ließ der Hersteller im Vorfeld der Veranstaltung durchsickern. Während viele mit einem der damals noch populären PDAs (Personal Digital Assistent, etwa Palm Pilot) rechneten, hatte Apple die Zeichen der Zeit erkannt und zusammengefügt, was zusammengehört. Der iPod war der erste rasch füllbare mobile Speicher für eine ganze Plattensammlung und hat Apple den Aufbruch aus dem Dasein eines Nischenherstellers beschert.
Platz 3:
Macworld Expo Boston, 6. August 1997: Lang, lang ist es her, dass es in den USA gleich zwei Macworld Expos gab. Eine an der Ostküste im Sommer, die andere an der Westküste im Winter. Boston 1997 markiert einen Wendepunkt in der Geschichte Apples. Steve Jobs hielt die erste Keynote nach seiner Rückkkehr, kurz bevor GIl Amelio als CEO gehen musste. Doch so mancher im Auditorium hätte an diesem Sommertag Steve Jobs am liebsten wieder zum Teufel geschickt, denn überlebensgroß erschien dieser auf der Leinwand. Nein, das war natürlich nur Bill Gates, den seinerzeit aber nicht wenige Apple-Jünger als Herr der Finsternis ansahen. Was Gates und Jobs zu verkünden hatten, war aber weit wichtiger als jede Animosität. Apple legte seine Patentklagen gegen Microsoft nieder und bekam im Gegenzug versichert, Redmond werde weiterhin Software für den Mac entwickeln, insbesondere Office und den Internet Explorer. Die Finanzspritze in Höhe von 150 Millionen US-Dollar, die Microsoft für nicht stimmberechtigte Aktien überwies, rettete zudem den schwer strauchelnden Mac-Hersteller vor der Insolvenz. Einziger Fehler, wie Jobs seinem Biographen später erläuterte: Gegenüber dem riesenhaften Abbild Bill Gates' wirkte er winzig klein und nicht wie ein ernst zu nehmender Partner.
Platz 2:
Unternehmensversammlung, 24. Januar 1984: Nein, den Mac hat Steve Jobs nicht an seinem 30sten Geburtstag erstmals gezeigt, wie die Macher der Biopic-Parodie iSteve glauben machen, sondern exakt ein Jahr und einen Monat zuvor. An jenem Dienstag raunte die Szene immer noch über den spektakulären Werbespot vom Superbowl am Sonntag, in dem Apple nur andeutete, dass 1984 dank des Macintosh so anders werden würde wie Orwells "1984". Den ersten Blick auf die neue Wundermaschine warfen weder Messebesucher, noch Entwickler, noch Teilnehmer einer Pressekonferenz, sondern die Aktionäre des Unternehmens. Welch ein Schachzug! Denn der Mac brauchte noch ein ganze Weile, um Rendite abzuwerfen.
Platz 1:
Macworld Expo, 9. Januar 2007: Auf das iPhone mussten Verbraucher hingegen fast noch ein halbes Jahr nach der Vorstellung warten, Rendite warf es aber praktisch sofort ab. Trotz all der Zweifler, die meinten, Apple würde sich als Neuling im Mobiltelefonmarkt ja wohl kaum gegen die Platzhirsche von Nokia, Motorola, Sony-Ericsson und RIM durchsetzen. Aber das Gerät war ja nicht nur ein Telefon, wie ein damals noch gesunder Jobs nicht müde wurde zu betonen. Denn es handelte sich nunmal auch um einen iPod mit Touchscreen und ein revolutionäres Internetgerät. So etwas wie Smartphones gab es schon vor dem iPhone, doch Apple rollte den Markt dermaßen auf, dass wenige Jahre später kein Stein mehr auf dem anderen stand. Nokia? Motorola? RIM? Sony-Ericsson? Noch Fragen?

Dabei soll es zum einen um die Optik gehen - schließlich bekam im vergangenen Jahr Chefdesigner Jony Ive auch die Verantwortung für das Aussehen der Software übertragen. Er gilt als Gegner virtueller Holzregale oder Ledereinbände, die bisher oft in der Apple-Software vorkamen. Daher rechnen Experten mit einem minimalistischeren Look der Oberfläche als in bisherigen iOS-Versionen.

Zum anderen erwarten die Entwickler von Apple, dass iOS im Wettstreit mit Android mit neuen Funktionen aufgerüstet wird. Eine davon könnte nach Informationen des Blogs "9to5Mac" AirDrop heißen und für einen einfachen Austausch von Dateien zwischen Apple-Geräten verschiedener Nutzer über WLAN sorgen. Außerdem beschweren sich Nutzer immer wieder über Probleme beim hauseigenen Messaging-Dienst iMessage und auch die Apple-Karten sind nach Cooks Eingeständnis trotz aller Verbesserungen immer noch nicht so gut wie sie sein müssen.

Zudem hat Apple es wohl geschafft, rechtzeitig die nötigen Lizenzen der Musikbranche für ein neues Internet-Radio zusammenzukriegen. Dem Blog "All Things D" zufolge soll nun als letzter der drei großen Musik-Konzerne auch Sony an Bord sein. Damit könnte Apple sein "iRadio" wie erwartet bei der WWDC vorstellen - richtig starten soll es allerdings erst später.

Früher war die jährliche Konferenz auch der Ort, an dem neue iPhone-Generationen vorgestellt wurden, doch zuletzt wurden diese Events erst später im Jahr veranstaltet. Cook selbst hatte bei Vorlage der jüngsten Quartalszahlen eine Produktoffensive erst für Herbst angekündigt. Nur wenige Beobachter spekulieren, dass Cook schon jetzt eine günstigere iPhone-Version zeigen könnte, für die es immer konkretere Hinweise gibt. Viel eher für möglich gehalten wird ein neues Macbook Air, nachdem Berichte über eine Knappheit der ultradünnen Notebooks in den Läden die Runde machten (und Intel gerade die "Haswell"-Plattform präsentiert hat).

Außerdem hat Apple schon seit Jahren seine Mac-Pro-Computer für Profi-Nutzer nur kosmetisch aufgefrischt. Die Zeit für ein größeres Update ist längst reif. Immerhin erwarten einige von der WWDC auch die nächste Version 10.9 des Mac-Betriebssystems OS X. Software-Entwickler könnten auch Zugriff auf mehr Funktionen von iPhone und iPad bekommen, um mit der offeneren Android-Welt Schritt zu halten, zum Beispiel zur Einbindung des sprechenden persönlichen Assistenten Siri in die eigenen Apps.

Vom Apple I bis zum iPad
Mac, iPod, iPhone, iPad - Apple hat mit seinen Innovationen ganze Märkte verändert und ist heute das wertvollste Unternehmen der Welt. Im Laufe seiner Geschichte stand der von Steve Jobs geprägte Hersteller aber auch manchmal auf der Kippe. Einmal war sogar Microsoft Retter in der Not.
2016 - Macbook Pro mit Touchbar
Im Oktober 2016 zeigt Apple die neueste Generation des Macbook Pro. Das ist noch dünner, leichter und leistungsstärker als sein Vorgänger und hat ein besonderes (optionales) Schmankerl an Bord: eine Touchleiste anstelle der Funktionstasten. So soll eine intuitivere und schnellere Bedienung gewährleistet werden.
2016 - Watch Series 2
Ebenfalls im September 2016 zeigt Apple erstmals die zweite Generation seiner Smartwatch. Die ist nun unter anderem wasserdicht bis 50 Meter, hat GPS an Bord und bietet ein helleres Display. Ein Modell in Keramik bereichert nun die Modellpalette.
2016 - iPhone 7 und 7 Plus
Traditionell stellt Apple im September 2016 die neue iPhone-Generation vor. Das iPhone 7 gibt es wie den Vorgänger in einer größeren Plus-Version. Neu ist unter anderem der gestrichene Kopfhöreranschluss. Auch unter der iPhone-Haube wurde nachgebessert, beim Design bleibt hingegen alles beim Alten.
2016 - iPad Pro 9,7"
Apples Absicht mit dem neuen iPad Pro ist es offenbar, die Nachfrage im zuletzt eingeschlafenen Tablet-Bereich wieder zu beleben. Der Konzern bedient sich dazu des klassischen 9,7-Zoll-Formfaktors und kombiniert es mit den Highend-Features des im Herbst 2015 vorgestellten Business-Geräts iPad Pro. So verfügt der Nachfolger des iPad Air 2 nun über ein neues Retina Display mit True Tone Technologie, einen außerordentlich schnellen A9X Chip, eine 12-Megapixel iSight Kamera, eine 5-Megapixel FaceTime HD Kamera, schnelleres WLAN und unterstützt Apple Pencil und Smart Keyboard. Mit 689 Euro für das 32-GB-Modell ist die Einstiegshürde auch etwas niedriger als bei der 12,9-Zoll-Version. Dass das kleine iPad Pro wie von Phil Schiller behauptet, "das ultimative Upgrade für bestehende iPad-Nutzer und Ersatzgerät für PC-Nutzer" sei, darf jedoch bezweifelt werden.
2016 - iPhone SE
Beim iPhone SE (Special Edition) handelt es sich im Großen und Ganzen um ein iPhone 5S mit der Technik eines iPhone 6s. So ist das 4-Zoll-Gerät mit dem 64-Bit-A9 Chip aus iPhone 6s und iPhone 6s Plus ausgestattet, der höhere Geschwindigkeiten, eine längere Batterielaufzeit und schnelleres WLAN verspricht. Außerdem besitzt auch das iPhone SE eine 12-Megapixel iSight-Kamera, die Live Photos und Videos in 4K unterstützt, sowie Touch ID mit Apple Pay.
2015 - iPad Pro
Zeitgleich stellt Apple zudem das iPad Pro vor. Mit dem größten Mitglied der iPad-Familie (12,9 Zoll) will Apple insbesondere Profi-Anwender ansprechen. Deshalb enthält das Zubehörprogramm für das iPad Pro nicht nur einen Stylus - den Apple Pencil - sondern auch eine andockbare Tastatur namens Smart Keyboard.
2015 - iPhone 6S und 6S Plus
Am 9. September 2015 stellt Apple die achte Generation des iPhones vor. Seit dem 25. September sind beide Smartphones auch auf dem deutschen Markt erhältlich. Was Abmessungen und Gewicht angeht, unterscheiden sich iPhone 6S und 6S Plus nur unwesentlich von ihren Vorgängern ohne S-Zusatz. In punkto Technik legt Apple allerdings deutlich nach: die Touchscreens kommen mit höherer Auflösung, der neue A8-Chipsatz ist laut Apple um 25 Prozent fixer als sein Vorgänger im iPhone 6, dabei aber rund 50 Prozent effizienter.
2015 - Apple Watch
Seit dem 24. April 2015 gibt es Apples Smartwatch. Im Gegensatz zur Konkurrenz setzt Apple bei der Bedienung aber nicht auf den Touchscreen alleine, sondern verwendet zusätzlich ein Drehrad, auch bekannt als Krone, wie es zum Aufziehen von mechanischen Uhren benutzt wird. Die Preise der Watch beginnen bei 399 Euro.
2014 - Apple iMac mit Retina 5K Display
Beim neuen iMac 27 Zoll mit Retina 5K Display schraubt Apple die Auflösung des Bildschirms stark nach oben. Bei 5120 x 2880 Bildpunkten bietet das Display die siebenfache Pixelanzahl im Vergleich zu Full HD.
2014 - Apple iPad Air 2
Das neue Tablet ist nicht nur dünner und leistungsfähiger geworden, jetzt gibt es auch Touch ID und eine goldene Variante.
2013 - iPad Air
Die fünfte iPad-Generation mit 9,7-Zoll-Display ist deutlich schlanker und leichter geworden - deshalb auch der Zusatz "Air".
2013 - iPhone 5C
Das lange erwartete "Billig-iPhone" ist dann doch nicht wirklich preisgünstig geworden. Im Prinzip hat Apple das iPhone 5 genommen und in bunte Kunststoffgehäusen neu verpackt.
2013 - iPhone 5S
Beim iPhone 5S hat Apple die Technik deutlich aufgebohrt. So gibt es mit dem A7 den esten 64-Bit-Prozessor im iPhone. Und mit TouchID gibt es einen Fingerprint-Scanner, mit dem sich das iPhone komfortabel entsperren lässt.
2012 - iPad Mini
Das iPhone 5 bietet im Vergleich zum Vorgänger einen größeren Bildschirm und die Funktechnik LTE. Mit dem Betriebssystem iOS 6 ersetzte Apple die bislang fest installierten Google-Karten durch einen eigenen Kartendienst. Doch dieser war an vielen Stellen weniger detailliert und zum Teil auch fehlerhaft – es hagelte Kritik von enttäuschten Nutzern. Apple-CEO Tim Cook entschuldigte sich dafür in einem offenen Brief und entließ den zuständigen Manager Scott Forstall.
2011 - Tim Cook, der neue iChef
Die Nachfolger um den neuen Konzernchef Tim Cook (im Bild) müssen jetzt zeigen, dass sie die außergewöhnliche Erfolgsgeschichte von Apple fortschreiben können.
2011 - Steve Jobs stirbt
Einer der traurigsten Tage in der Geschichte von Apple: Steve Jobs stirbt am 5. Oktober 2011 im kalifornischen Palo Alto an den Folgen seiner langwierigen Krebserkrankung. Der Tod von Steve Jobs nimmt dem iPhone-Hersteller nicht nur seinen langjährigen Chef und Gründer, sondern auch einen Technik-Visionär und kompromisslosen Perfektionisten. Steve Jobs war Apple, Apple war Steve Jobs.
2010 - iPad
Steve Jobs präsentiert im Januar 2010 den Tablet-Computer iPad. Auch dieses Gerät erweist sich als voller Erfolg.
2008 - MacBook Air
2008 ergänzt Apple seine Produktpalette um das MacBook Air, das leichteste und dünnste Mac-Notebook. Es setzt bis heute Design-Maßstäbe; die neue Gerätekategorie der Ultrabooks ist eine Reaktion darauf.
2007 - iPhone
2007 kündigt Steve Jobs neben dem neuen iPod-Touch ein internetbasiertes Mobiltelefon an, das iPhone. Das iPhone sollte den kompletten Mobilfunkmarkt verändern, es wird zum Prototypen für alle modernen Touchscreen-Smartphones und zur Cash Cow für Apple. Das iPhone trägt Anfang 2012 etwa 50 Prozent zum Umsatz des Konzerns bei.
2001 - der erste Apple Store
Im Jahr 2001 eröffnet Apple auch sein erstes Einzelhandelsgeschäft (hier der Apple-Store in Hamburg). Mit dem Apple Store wendet sich das Unternehmen direkt an die Verbraucher.
2000 - Mac OS X
Das neue Betriebssystems Mac OS X, das auf der NeXTStep-Software beruht, erweist sich als Basis für weitere Erfolge (hier ein Boxshot von Mac OS X 10.5 Leopard). Es basiert auf Unix und der neuen Bedienoberfläche Aqua. Mac OS X wird in den nachfolgenden Jahren immer weiter überarbeitet und ist mittlerweile bei Version 10.8 angelangt (Mountain Lion); auch das Mobilsystem iOS für iPhone, iPod touch und iPad beruht darauf.
1997 - Steve Jobs kehrt zurück
Überraschend übernimmt Apple noch im Dezember 1996 das von Steve Jobs gegründete Unternehmen NeXT für rund 430 Millionen US-Dollar. Das Betriebssystem NeXTStep sollte die Grundlage für die nachfolgende Generation des Apple-Betriebssystems (Mac OS X) werden. Und noch wichtiger: Steve Jobs war zurück. Im September 1997 übernimmt Jobs wieder das Ruder und leitet die Wende ein.
1986 - Pixar & NeXT
Mit dem Geld aus dem Verkauf der Apple-Aktien kauft Steve Jobs 1986 Starwars-Schöpfer George Lucas für zehn Millionen US-Dollar dessen Abteilung für Computergrafik ab, die aus Lucasfilm herausgelöst wird. Das Unternehmen wird später in Pixar umbenannt und erzielt weltweit Erfolge mit Filmen wie Toy Story oder Cars. Parallel gründet Jobs die Computerfirma NeXT.
1984 - Apple Macintosh
Im Jahr 1984 kommt der Apple Macintosh auf den Markt, ein Meilenstein in der Geschichte der Personal Computer. Noch nie war ein Computer so einfach zu bedienen. Und mit 2.495 US-Dollar ist der erste Mac zwar kein Schnäppchen, aber deutlich preiswerter als der Apple Lisa.
1983 - Apple Lisa
Das Modell Lisa (im Bild Lisa II) ist 1983 der erste kommerzielle Rechner von Apple mit grafischen Symbolen, Menüs und Fenstern. Doch der Geschäftserfolg bleibt aus. Der Preis von fast 10.000 US-Dollar ist viel zu hoch, um mit dem preisgünstigeren IBM-PC mithalten zu können.
1979 - Xerox
1979 erwirbt Xerox noch vor dem eigentlichen Börsengang Apple-Aktien im Gegenwert von einer Million US-Dollar. Dafür darf Jobs im legendären Forschungszentrum Xerox PARC das Geheimprojekt Alto begutachten, einen Rechner mit grafischer Benutzeroberfläche und Maus. Darauf basiert künftig das Designprinzip der Apple-Rechner.
1977 - Apple II
1977 stellt Apple Computer den Apple II vor. Er kostet 1.298 US-Dollar, akzeptiert einen Fernseher als Bildschirm und ist der erste vollwertige Personal Computer. Der Apple II ist als offenes System konzipiert und hat acht freie Steckplätze für individuelle Erweiterungen. Das Modell entwickelt sich zu einem Kassenschlager, nicht zuletzt durch das Programm VisiCalc, der ersten Tabellenkalkulation für einen Mikrocomputer.
Das Apple-Logo
Ron Wayne, der dritte Apple-Gründer, entwirft das erste Apple-Logo, das Sir Isaac Newton unter einem Apfelbaum darstellt. Die Zeichnung im Stile eines barocken Kupferstichs spielt auf die Entdeckung der Schwerkraft mithilfe eines Apfels an. Der Entwurf wird jedoch schnell wieder verworfen und durch das berühmte Regenfarben-Logo ersetzt.
Das endgültige Apple-Logo
Das heute bekannte Logo von Apple mit dem angebissenen Apfel. Es geht wohl auf eine Verkaufsanzeige für das erste Produkt zurück, den Apple I, den das Unternehmen mit dem Slogan „Byte into an Apple“ bewarb.
1976 - Gründung von Apple Computer
Gemeinsam mit Steve Wozniak und Ronald Wayne gründet Steve Jobs am 1. April 1976 Apple Computer. Startkapital ist der Erlös von Steve Jobs VW Bulli (1500 US-Dollar) und Steve Wozniaks Taschenrechner (250 Dollar).

Wird das alles aufregend genug sein? Die wirklich innovativen Neuheiten, die alle von Apple erwarten - etwa eine Computer-Uhr für das Handgelenk oder ein Fernseher - wird Cook aber kaum aus dem Hut zaubern können. Dabei wird er sich an der Google-Entwicklerkonferenz I/O messen lassen müssen, bei der vor wenigen Wochen am selben Ort sprechende Computer, innovative Android-Dienste, die Daten-Brille Glass und große technische Visionen für eine vernetzte Welt gab. Allerdings musste Google auch einräumen, dass viele der vorgestellten Visionen noch nicht reif für einen Einsatz in der Praxis sind.

Google sammelt mit seinen Ankündigungen aber Punkte. Dem Unternehmen gelinge es derzeit viel besser als Apple, die Leute zu begeistern, urteilte die amerikanische Tech-Bloggerin Sarah Lacy. "Apple muss zeigen, dass es immer noch in der Lage ist, Produkte zu erfinden, von denen die Verbraucher noch nicht wissen, dass sie sie brauchen oder haben wollen", brachte es Van Baker vom Marktforscher Gartner auf den Punkt. (dpa/tc)

Live-Blog zur WWDC-Keynote

Wir (Christian Vilsbeck vom "TecChannel", Christian Meyer von "ChannelPartner" und Thomas Cloer von der "COMPUTERWOCHE") bloggen heute Abend live über die WWDC-Keynote von Tim Cook und Konsorten. Los geht's ab zirka 18:30 Uhr...