Desktop Firewall

Test - ZoneAlarm Free 2010 - kostenlose Windows-Firewall

03.06.2011 von Thomas Joos
Die bekannte Firewall ZoneAlarm Free ist auch nach der Übernahme durch CheckPoint als kostenlose Version verfügbar. Im Test haben wir die Sicherheit der sehr populären Personal Firewall unter die Lupe genommen.

Installation und Einrichtung: Während der Installation von ZoneAlarm Free können Sie auswählen, ob eine Standardinstallation starten soll oder Sie den Schutz für Internet Explorer und Firefox ebenfalls installieren wollen. Die Add-Ons für Firefox und Internet Explorer enthalten neben Sicherheits-Tools leider auch Bestandteile, welche die wenigsten Anwender benötigen. Daher schadet es der Sicherheit nicht, wenn Sie die Toolbars weglassen. Die weiteren Fenster sind selbsterklärend und beeinflussen nicht die Konfiguration der Firewall.

Nach Abschluss der Installation können Sie wiederum auswählen, ob Sie eine Standardkonfiguration (Default quick installation) durchlaufen oder tiefer gehende Konfigurationsänderungen vornehmen wollen. Da ZoneAlarm selbst die Standardeinstellung vorgibt und empfiehlt, belassen wir es für unsere Tests bei dieser Einstellung. Sicherheitsexperten können auch die fortgeschrittene Variante (custom installation) auswählen, um mehr Meldungen zu erhalten beziehungsweise weitere Einstellungen vornehmen zu können.

Auswählen der Installationsoptionen: Auf die Toolbars kann man bei der Installation getrost verzichten.

Anschließend scannt die Firewall den Rechner nach Programmen, die eine Verbindung zum Internet aufbauen könnten. Installierte Webbrowser trägt der Browser automatisch ein, Anwender erhalten hier keine weiteren Meldungen und müssen die Webbrowser für den Internetzugriff auch nicht genehmigen. Nach Abschluss der Installation müssen Sie wie bei nahezu allen Firewalls den PC neu starten. Anschließend können Sie das Konfigurationsfenster von ZoneAlarm über das entsprechende Icon in der Taskleiste starten.

Über das Kontextmenü lassen sich auch Schnellmaßnahmen durchführen, wie die sofortige Trennung vom Internet. An dieser Stelle aktivieren Sie bei Bedarf beispielsweise den sogenannten "Game Mode". In diesem Modus meldet die Firewall weniger Sicherheitswarnungen, sodass Sie beim Spielen nicht gestört oder sogar vom Spiel getrennt werden. Sie können für den Game Mode automatische Antworten für diese Sicherheitswarnungen hinterlegen, also alle Anfragen erlauben oder alle Anfragen verweigern.

ZoneAlarm Free Firewall im Test
ZoneAlarm Free Firewall im Test
Auf die Toolbars kann man bei den Installationsoptionen getrost verzichten.
ZoneAlarm Free Firewall im Test
Konfigurieren der Standardeinstellung von ZoneAlarm.
ZoneAlarm Free Firewall im Test
Aktivieren des Game Mode in Zone Alarm.
ZoneAlarm Free Firewall im Test
Verwalten der ZoneAlarm Free Firewall.
ZoneAlarm Free Firewall im Test
ZoneAlarm erkennt den Angriff des Leaktests und blendet eine Sicherheitsabfrage ein.
ZoneAlarm Free Firewall im Test
Trotz Browser-Plug-Ins blockier ZoneAlarm keinerlei Angriffe.
ZoneAlarm Free Firewall im Test
ZoneAlarm lässt sich vom Testprogramm austricksen,
ZoneAlarm Free Firewall im Test
ZoneAlarm lässt den Angriff zu und meldet zu spät Informationen,

Damit die Firewall den Rechner schützt, sind keinerlei weitere Einstellungen nach der Installation notwendig, die Standardinstallation reicht dafür vollkommen aus. Das heißt, auch Anfänger kommen schnell mit der Firewall zurecht, ohne komplizierte Konfigurationsmaßnahmen durchführen zu müssen. Die Verbindung der Webbrowser müssen Sie - wie erwähnt - nicht extra genehmigen; dies hinterlegen eigentlich alle Firewalls mittlerweile standardmäßig für den Internetzugriff. Meldungen erscheinen nur selten, und wenn, dann nur aus wichtigen Gründen.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation TecChannel. (ph)

Firewall-Test

Für einen ersten Test haben wir die Datei leaktest.exe heruntergeladen. Nach dem Start des Tools erkennt die Firewall, dass die Anwendung Zugriff auf das Internet nehmen will, und meldet über ein Fenster die Sicherheitsabfrage. Auf diesem Weg würde auch ein Trojaner unbemerkt mit dem Internet kommunizieren wollen. Wir lassen den Zugriff blockieren, damit der Leaktest nicht auf das Internet zugreifen darf. Hier zeigt sich bereits die Leistung der Firewall, die den Zugriff erkennt und erfolgreich blockiert; ein solches Verhalten ist zu erwarten. Die Windows-7-Firewall erkennt solche Zugriffe beispielsweise nicht und lässt den Verkehr durch.

ZoneAlarm erkennt den Angriff des Leaktests und blendet eine Sicherheitsabfrage ein.

Auch nachdem wir die Startdatei von Firefox (firefox.exe) durch leaktest.exe ersetzt haben, erkennt die Firewall, dass es sich nicht um die originale Startdatei des Firefox handelt, und blendet erneut eine Sicherheitsabfrage ein. Der nächste Test besteht darin, die sechs Leaktests des Atelier Web Firewalltester 5 durchzuführen. Den ersten Test besteht die Firewall nicht, und es erscheint auch keine Sicherheitswarnung. Das Test-Tool darf ungehindert auf das Internet zugreifen. Beim zweiten Test versagt die Firewall ebenso und lässt die Übernahme des Internet Explorers zu. Bei den anderen Tests fällt ZoneAlarm Free ebenfalls durch. Der Firewall-Tester gibt zehn von zehn Sicherheitspunkten an den Test und null an die Firewall - ein sehr schlechtes Ergebnis. Es erscheinen auch keine Warnmeldungen der Firewall über fragwürdige Zugriffe, und auch die Browser-Plug-ins schlagen nicht an. Statt eine Toolbar für den Firefox mit Radio-, Wetter- und Youtube-, Facebook-Plug-ins zu integrieren, sollte CheckPoint besser an der Sicherheit der Firewall arbeiten.

Als Nächstes testen wir die Firewall mit Firehole 1.01. Hier erkennt ZoneAlarm den Zugriff leider auch nicht und lässt den Angreifer problemlos mit dem Internet kommunizieren.

ZoneAlarm lässt den Angriff zu und meldet Informationen zu spät.

Den Test PCFlank Leaktest besteht die Firewall ebenfalls nicht. Der Trojaner bekommt den Zugriff auf den PC und darf Daten übertragen. Zwar meldet die Firewall, dass der Browser Daten ins Internet überträgt, aber erst, nachdem die Daten übertragen wurden.

Im Anschluss testen wir die Firewall mit den verschiedenen Tests von PCFlank. Als Erstes erfolgt der Quick-Test, der ebenfalls einen Trojanerangriff simuliert. Hier besteht die Firewall zwei von drei Tests. Beim Browser-Test in Firefox fällt sie hingegen komplett durch. Die Sicherheitstests sind also nicht gerade zufriedenstellend.

Fazit

Wirklich überzeugend ist das Resultat der ZoneAlarm Free Firewall nicht. Zahlreiche Sicherheitstests schlagen fehl und lassen die entsprechenden Tools ohne irgendeine Meldung der Firewall mit dem Internet kommunizieren. Das bedeutet: Als Anwender kann man sich nicht wirklich hundertprozentig auf die Firewall verlassen. Wie viele andere Anbieter kostenloser Software packt auch CheckPoint der ZoneAlarm-Firewall Toolbars für Browser bei - ein Extra, dass niemand wirklich benötigt. Besser wäre es, wenn die Firewall konsequenter den Netzwerkverkehr auf dem PC überwachen würde.

Nutzen Angreifer die Techniken der Testprogramme, können Trojaner und Viren problemlos Daten ins Internet übertragen, wenn der lokale Virenscanner nicht anschlägt. Zwar stellt ZoneAlarm zumindest einen besseren Schutz dar als die Windows-eigene Firewall von Windows 7, und auch kommerzielle Produkte schlagen sich bei vielen Sicherheitstests nicht gerade berauschend. Doch verbesserungswürdig ist die Leistung von ZoneAlarm allemal. (TecChannel/ph)

ZoneAlarm Free Firewall

Produkt:

ZoneAlarm Free Firewall

Hersteller:

CheckPoint

Version:

9.2.057.000

Unterstützte Betriebssysteme:

Windows XP SP2 (32-Bit), Windows Vista/7 (32-Bit/64-Bit)

Passwortschutz der Konfiguration

Nein

Konfiguration exportierbar

Nein

Webfilter integriert

Ja

Preis:

Kostenlos (für Privatanwender und gemeinnützige Einrichtungen)