Server-Management mit VMware

Test - VMware vCenter Server im Praxiseinsatz

21.01.2011 von Johann Baumeister
Das vCenter ist die Managementplattform von VMware für virtuelle IT-Infrastrukturen unter vSphere. Es umfasst Tools und Hilfen, mit denen sich virtueller Maschinen effizient verwalten lassen. Wir haben das vCenter Server im Praxiseinsatz getestet.

Das vCenter Server von VMware bietet umfangreiche Verwaltungsmöglichkeiten für eine vSphere-Umgebung. Zu seinen Managementfunktionen gehören etwa die Verwaltung von Profilen und Vorlagen von Systemen und die Überwachung der virtuellen Infrastruktur. So kennt die Managementlösung zum Beispiel alle Verwaltungsobjekte, die auch beim direkten Zugriff des vSphere-Clients auf einen Host geboten werden. Genau genommen umfasst das vCenter einen Server, den vCenter-Server, der alle erforderlichen Verwaltungsfunktionen für virtuelle Systeme in sich trägt und zur Verfügung stellt.

Als Grundlage für diesen Test wählten wir die aktuelle Version 4.x des vCenters. Die Software haben wir von der Website des Herstellers bezogen. Alternativ kann das vCenter auch über die Homepage eines laufenden ESX-Servers heruntergeladen werden. Hierzu ist eine IP-Adress-Verbindung mit dem ESX-Server aufzubauen. Unter dem Punkt "Herunterladen des VMware vCenter" lässt sich die Verwaltungssoftware dann auf den lokalen Rechner laden. Das Laden erfolgt aber auch dabei letztendlich von der VMware-Webpage. Das Ergebnis beider Methoden ist im Prinzip das gleiche: In jedem Fall erhalten Sie eine ZIP-Datei mit den notwendigen Codebausteinen. Sie umfasst alle Module des vCenters plus den ergänzenden Werkzeuge und Hilfen.

Installation des vCenter Server

Unsere Laborumgebung für den Test des VMware vCenter Servers bestand aus mehreren Server- und Client-Systemen. Als Betriebssystem für den vCenter-Server wählten wir Windows Server 2008. Die Managementkonsole des vCenter ist der vSphere Client, derfrüher als Virtual Infrastructure-Client (VI Client) bezeichnet wurde und mit dem vCenter Server kommuniziert. Zielsetzung des vCenters ist, die Verwaltungshilfen für eine vSphere-Umgebung beziehungsweise einen ESX-Server bereitzustellen. Daher benötigt man für eine vCenter-Evaluierung natürlich noch die verwalteten ESX-Server. Im Labor griffen wir dazu auf mehrere Server mit ESX 4.x und ESXi 4.x zurück.

Ersthelfer: erste Schritte zur Virtualisierung eines vSphere-Client.

Nach dem Entpacken der zirka 1,4 GByte großen ZIP-Datei erhält der Anwender eine Dateistruktur mit einer Autorun.EXE. Um den vCenter-Server einzurichten, ist diese Datei zu starten. Anschließend präsentiert die Setup-Routine das vCenter-Installationsprogramm. Hierin befinden sich unter anderem die Optionen zum Setup des vSphere-Clients, eines vCenter-Update-Managers, des vCenter Converters, des vCenter Guides Consolidation und natürlich des vCenter Servers. Das Setup des vCenter Servers selbst ist schnell durchlaufen. Dabei werden die Verwaltungsdatenbank und die Bausteine des vCenters installiert. Im nächsten Schritt gilt es, die Managementkonsole einzurichten. Hierzu liefert VMware den kostenfreien vSphere-Client.

vCenter integriert umfangreiche Verwaltungsoptionen

Die Verwaltung einer vSphere-Infrastruktur untergliedert sich in mehrere Rubriken. Dies sind unter anderem die virtuellen Maschinen, die zur Verfügung stehenden Hardwareressourcen, die Angaben zur Leistung der Systeme, die Konfiguration oder die Ereignisse. Unter dem Reiter "Übersicht" werden beispielsweise die wichtigsten Informationen und Verwaltungsaktionen zum Server eingeblendet.

Helfer: vSphere vereinfacht die Verwaltung durch eine Vielzahl an Assistenten. Um beispielweise einen Host hinzuzufügen, ist der Assistent "Host hinzufügen" aufzurufen. Er fragt alle notwendigen Verwaltungsparameter in einer Dialogfolge ab.

Im Bereich "Allgemein" finden sich die Angaben zur Serverhardware, unter "Ressource" findet der Anwender die Auslastung der CPU, des Arbeitsspeichers und des Plattenspeichers. Unter dem Reiter "Netzwerk" werden die Netzwerkverknüpfungen und virtuellen Switches verwaltet.

Integration der Hosts

Zu den ersten Aufgaben nach dem Setup eines vCenter Servers gehört die Integration der vSphere-Hosts (ESX-Server). Dies ist auch unser nächster Schritt im Rahmen dieser Testevaluierung. Um einen Host zur Verwaltung in den Kontext des vCenters hinzuzufügen, ist der Assistent "Host hinzufügen" aufzurufen. Er fragt alle notwendigen Verwaltungsparameter in einer Dialogfolge ab. Dazu gehören die IP-Adresse oder der Name des ESX-Hosts, die Zugriffsberechtigungen, die Lizenzangaben und der Cluster, in den der Host eingefügt werden soll. Am Ende der Dialogfolge "Host hinzufügen" zeigt der Assistent nochmals alle gewählten Parameter des Hosts. Anschließend wird der Host in die Verwaltungsumgebung des vCenters eingefügt.

Durchblick: Unter dem Reiter "Konfiguration" verbergen sich alle allgemeinen Einstellungen, die den Server betreffen. Diese sind eine allgemeine Statusüberwachung, die Angaben zu den Prozessoren, dem Arbeitsspeicher, dem Netzwerk, den Netzwerkadapter und vieles mehr.

Unter dem Reiter "Virtuelle Maschinen" werden die auf diesem Host vorhandenen virtuellen Maschinen angezeigt. Im Rahmen unseres Tests haben wir die ersten virtuellen Maschinen problemlos erzeugt. Auch hierzu liefert die vCenter-Verwaltung einen Assistenten. Vorher sollte der Anwender allerdings noch virtuelle Switches erzeugen. Diese sind deswegen notwendig, um die virtuellen Maschinen mit einer Netzanbindung versorgen zu können. Die virtuellen Switches werden mit den virtuellen Maschinen auf der einen Seite und den physischen Netzwerkkarten auf der anderen Seite verbunden.

Erstellung der virtuellen Maschinen

Nach dem Einrichten eines virtuellen Switches kann der User nun den Assistenten zur Erzeugen der virtuellen Maschinen aufrufen. Dieser verlangt unter anderem Angaben zu dem Betriebssystem der virtuellen Maschine, zum Speicherplatz für das Dateisystem (der VMDK-Datei), zur Anzahl der CPUs, zur Größe des Arbeitsspeichers, den die virtuelle Maschine erhalten soll, zu den USB-Schnittstellen und den vorher erzeugten Netzwerk-Interfaces. vSphere unterstützt eine Vielzahl von virtuellen Gastbetriebssystemen, darunter alle gängigen Windows-System, Novell Netware, Solaris und die meisten verwendeten Linux-Derivate.

Weitblick: Die Integration von gemeinsamem Speicher in den vSphere-Kontext erlaubt einen flexiblen Aufbau der Speicherstruktur.

Die Installation des Betriebssystems in der virtuellen Maschine kann von einer CD/DVD oder einem ISO-Image erfolgen. Nach dem Durchlauf des Assistenten können die virtuelle Maschine sogleich gestartet werden, um darauf ein Betriebssystem einzurichten.

Im Test erzeugten wir mehrere virtuelle Maschinen und legten darin verschiedene Betriebssysteme ab. Die Ablauflogik der Arbeitsschritte ist dabei immer nahezu identisch. Die Installation der Betriebssysteme und Anwendungen aber ist natürlich abhängig von diesen Systemen.

Durch die Option "Konsole" wird der Bildschirm der virtuellen Maschine eingeblendet. Somit sind auch Eingriffe und Änderungen am Setup der Zielsystem möglich. Die Ergebnisse der durchgeführten Aufgaben und Ereignisse lassen sich später unter dem Reiter "Aufgaben und Ereignisse" nachvollziehen. Dies hilft bei der Fehlersuche oder wenn Änderungen zu den durchgeführten Aktionen eingesehen werden müssen.

Fazit

Der VMware vCenter Server umfasst alle Werkzeuge, die erforderlich sind, um eine vSphere-Infrastruktur schnell und effizient zu verwalten. Der Aufbau der Konsole ist schlüssig, die Bedienung einfach und klar, wie unser Test belegt.

Das Verwaltungs-Tool ermöglicht zusammen mit dem vSphere-Client auch das Management umfangreicher virtueller Strukturen. Die Herausforderung dabei liegt aber mehr in der konzeptionellen Planung der virtuellen Szenarien und weniger in der Administration durch das vCenter. (hal)

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Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.