LED-Display, Core i5, DisplayPort

Test - Toshiba Tecra S11 - 15-Zoll-Business-Notebook mit Nvidia-Grafik

19.01.2011 von Malte Jeschke
Mit dem Tecra S11 hat Toshiba ein 15-Zoll-Notebook für Business-Anwender im Programm, dem eine integrierte Grafiklösung nicht genügt. Im Test muss das Gerät sein Können in Sachen Laufzeit und Leistung unter Beweis stellen.

Insgesamt vier Tecra-Familien hat Toshiba inzwischen im Programm. Beim Tecra S11 handelt es sich um ein Desktop-Replacement-Notebook, das Anwender mit erhöhtem Leistungsbedarf ansprechen soll. Wie andere Business-Notebooks von Toshiba auch, bietet das Tecra S11 eine Reihe der sogenannten EasyGuard-Features, also Funktionen zu Datensicherheit, Systemschutz sowie einfacher Konnektivität.

Ausstattung

Ausstattung: Toshiba bietet das Tecra S11 in unterschiedlichen Modellvarianten an; zum Test erreichte uns die Version Toshiba Tecra S11-124. Dies ist seitens des Prozessors die derzeit am schwächsten motorisierte Ausführung der S11-Baureihe. Für die Rechenleistung ist im Testgerät ein Core i5-520M zuständig. Toshiba bietet zudem mit Modell mit schnelleren Core i5 und Core i7 an. Die CPU hat im Testgerät Zugriff auf 4 GByte DDR3-SDRAM, organisiert in zwei Modulen.

Toshiba Tecra S11: Im Testgerät arbeitet ein 15,6-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten und LED-Hintergrundbeleuchtung.

Das 15,6-Zoll-Display des Testmodells arbeitet mit einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten und LED-Hintergrundbeleuchtung. Toshiba bietet darüber hinaus Modellvarianten an, die über ein Display mit einer Auflösung von 1600 x 900 Bildpunkten verfügen.

An Schnittstellen mangelt es dem 15-Zoll-Notebook nicht. Für Peripherie stehen vier USB-Ports parat. Einer davon ist als kombinierter eSATA-Port ausgeführt und bietet die "Sleep-and-charge"-Funktionalität. Damit lassen sich daran angeschlossene USB-Geräte auch bei ausgeschaltetem Notebook laden. Externe Displays steuert das Tecra S11 per VGA oder digital per Mini-DisplayPort an. Ein Adapter von Mini-DisplayPort auf DisplayPort ist bei Toshiba für 29 Euro zu haben. Ebenfalls mit an Bord ist eine traditionelle serielle Schnittstelle, die an der Gehäuserückseite herausgeführt ist. Erweiterungen sind beim Tecra S11 per ExpressCard möglich.

Digital: Externe Displays finden auch am Mini-DisplayPort Anschluss.

Stationär lässt sich die Tecra-S11-Baureihe um Express Port Replicator II ergänzen. Dieser bietet insgesamt sechs USB-Ports, einen DVI-Anschluss für Displays sowie seriellen und parallelen Port. Der Port Replicator steht aktuell mit 249 Euro in Toshibas Preisliste.

Im WLAN funkt das Notebook mithilfe von Intels 6200AGN-Modul gemäß 802.11a/g/n. Darüber hinaus kommuniziert das Tecra S11 in der Testkonfiguration kabellos per Bluetooth. Toshiba bietet auch Modellvarianten an, die über eine interne UMTS-Lösung verfügen.

In Sachen Betriebssystem ist Windows 7 Professional in der 64-Bit-Version vorinstalliert und kann aus einer Extra-Partition entsprechend wiederhergestellt werden. Darüber hinaus liegt dem Gerät eine Windows-XP-Downgrade-DVD bei.

Bildergalerie:
Toshiba Tecra S11
Im Testgerät arbeitet ein 15,6-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten und LED-Hintergrundbeleuchtung.
Toshiba Tecra S11
Externe Displays finden auch am Mini-DisplayPort Anschluss.
Toshiba Tecra S11
Das Testgerät bietet Trackpoint und Touchpad als Mausersatz.
Toshiba Tecra S11
Zwei USB-Ports liegen vor dem optischen Laufwerk.
Toshiba Tecra S11
An der Rückseite finden sich VGA-Ausgang, Ethernet-Port und serieller Anschluss.
Toshiba Tecra S11
An der Vorderseite befindet sich der Schalter, mit dem sich die Funkverbindungen kappen lassen.
Toshiba Tecra S11
Die visuelle Zeitspule soll die Dateisuche erleichtern.
Toshiba Tecra S11
Der serienmäßige Sechs-Zellen-Akku bietet eine Kapazität von 55 Wh.
Toshiba Tecra S11
Nach 130 Minuten ist der Akku wieder vollständig geladen.
Toshiba Tecra S11
Das richtige Konterfei vorausgesetzt, zeigt sich das Face Regocnition Tool freundlichen Naturen gegenüber zugänglich.
Toshiba Tecra S11
Funktionen wie die Boot-Reihenfolge lassen sich bequem per Tool festlegen.
Toshiba Tecra S11
Der kombinierte eSATA/USB-Port lädt angeschlossene Geräte ggf. auch bei ausgeschaltetem Notebook.
Toshiba Tecra S11
Die Sensibilität des Festplattenschutz lässt sich individuell festlegen.

Das Tecra S11-124 kostet 1208 Euro. Der Preis beinhaltet eine zweijährige Garantie (Bring-in) inkl. Vor-Ort-Abholservice in Deutschland und Österreich. Zum Lieferumfang gehört aktuell eine Displaybruchversicherung für einen Zeitraum von zwölf Monaten. Diese versichert laut Toshiba das Display gegen versehentliche Beschädigungen. Dies gilt derzeit für Tecra-Notebooks, die im Zeitraum zwischen 01.10.2009 und 31.12.2010 gekauft wurden.

Display und Handling

Display: Das Display des Testmodells arbeitet mit einer nativen Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten und LED-Hintergrundbeleuchtung. Bereits für einen Aufpreis von unter 100 Euro starten bei Toshiba die S11-Modelle mit einer Auflösung von 1600 x 900 Bildpunkten - eine überlegenswerte Alternative. Mit einer gemessenen maximalen Helligkeit von 227 cd/qm leuchtet die Anzeigeeinheit im Testgerät ordentlich hell. Für ein LED-beleuchtetes Display ist dies inzwischen aber ein eher durchschnittlicher Wert.

Zweigleisig: Das Testgerät bietet Trackpoint und Touchpad als Mausersatz.

Pluspunkte sammelt das Display bei der Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung - auch da ist eine LED-Beleuchtung an sich noch kein Garant für ein gutes Ergebnis. Eben jenes ist aber beim Toshiba Tecra S11 durchaus zu erkennen, die maximale Abweichung in den Ecken bleibt auf einstelligem Prozentniveau.

Handling: Je nach Modellvariante ist das Tecra S11 auch mit unterschiedliche Tastaturen erhältlich. Toshiba spricht davon sowohl eine Variante mit Trackpoint als auch Modelle mit integriertem Zahlenblock anzubieten. Unser Testmodell ist mit einem Trackpoint versehen, und der erledigt seine Aufgaben präzise. Die eine oder andere Testperson fand allerdings die Werkseinstellungen ein bisschen zu sensibel.

Die Tastatur selbst findet auch bei Schnellschreibern Anklang - zumindest in Sachen Druckpunkt und Anschlag. Die Enter-Taste könnte allerdings etwas größer ausfallen, und auch die Anordnung der Bild-auf/Bild-ab-Tasten ist nicht jedermanns Sache.

Oberhalb der Tastatur verfügt das Tecra S11 über vier Sondertasten, über die sich die Lautstärke regeln beziehungsweise ein Stromspar- oder ein Präsentationsmodus abrufen lassen.

Geschmackssache: Zwei USB-Ports liegen vor dem optischen Laufwerk.

Das Datenblatt spricht beim Toshiba Tecra S11 von einem Gewicht ab 2,54 kg. Unser Testgerät bringt 2,61 kg auf die Waage. Dazu gesellen sich dann auf Reisen noch Netzteil und Kabel mit ihren zusammengenommen rund 490 Gramm. Damit landet man bei einem Reisegewicht von etwas mehr als 3 kg.

Das ist gegenüber der Vorgängergeneration in Form der Tecra S10 ein echter Fortschritt, denn seinerzeit musste man noch über 3,5 kg einkalkulieren. Das Vergnügen, ein Notebook dieses Formfaktors längere Zeit zu schultern, ist dennoch recht einseitig.

Ein ordentliches Gewicht suggeriert auch eine gewisse Stabilität, und die ist beim Tecra S11 zweifelsohne vorhanden. Displaydeckel und Scharniere sind robust ausgeführt, das Gehäuse scheint einem längeren Business-Einsatz durchaus gewachsen zu sein.

Performance und Bedienung

Performance: Im Testmodell des Tecra S11 ist ein Core i5 520M für die Rechenleistung zuständig. Dieser arbeitet mit einer Grundtaktfrequenz von 2,4 GHz, die Turbofrequenz reicht bis 2,93 GHz. Der Core i5 520M ist mit 3 MByte L2-Cache ausgestattet und mit einem TDP-Wert von 35 Watt spezifiziert.

Praktisch: An der Rückseite finden sich VGA-Ausgang, Ethernet-Port und serieller Anschluss.

Unter Windows 7 verwenden wir das Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview der BAPCo. Dabei kommen 17 Anwendungen zum Einsatz, die unterschiedliche Szenarien durchlaufen. Diese setzt der Benchmark in vier Workload-Szenarien ein: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3D-Modeling. SYSmark2007 Preview öffnet mehrere Programme gleichzeitig und lässt die Applikationen teilweise auch im Hintergrund arbeiten.

Mit 153 Punkten in der Overall-Performance gehört das Tecra S11 zu den flinksten Notebooks, die jemals unseren Testparcours passierten. Zum Vergleich: Die sehr flott motorisierte Vorgängerversion Tecra S10 brachte es seinerzeit auf 135 Punkte. Die von Hitachi stammende 320-GByte-Festplatte (HTS545032B9A300) trägt nur im begrenzten Maß zu dem guten Gesamtergebnis bei. Zu den schnellsten 2,5-Zoll-Laufwerken gehört das Drive nicht.

Funkdisziplin: An der Vorderseite befindet sich der Schalter, mit dem sich die Funkverbindungen kappen lassen.

Die Tecra S11 unterscheidet sich insbesondere durch die diskrete Grafik von anderen Business-Notebooks des Herstellers. Hier kommt ein Nvidia Quadro NVS 2100M zum Einsatz, die Einsteigerlösung dieser Baureihe; vom NVS 3100M differenziert sich die Lösung durch geringere Taktraten. Im 3D-Betrieb ist man erheblich schneller unterwegs als mit einer integrierten Intel-Lösung. Unter 3DMark06 kommt das Testgerät auf 3450 3DMarks, damit liegt es in etwa doppelt so hoch wie bei Notebooks mit Intels aktueller HD Graphics-Lösung.

Bedienung: Toshiba liefert das Tecra S11 mit einem vorinstallierten Windows 7 Professional 64-Bit aus. Auf der Festplatte befindet sich zudem eine Recovery-Möglichkeit der Vorinstallation. Dennoch sollte man tunlichst umgehend einen Satz Recovery-Datenträger erstellen, das entsprechende Tool ist vorinstalliert. Dem Notebook liegt zudem ein Windows-XP-Downgrade-Datenträger bei.

Realtime: Die visuelle Zeitspule soll die Dateisuche erleichtern.

Toshiba installiert eine ganze Reihe Tools vor, hinzu kommen noch Testversionen wie etwa Microsoft Office Professional 2007. Auch wenn sich unter den Tools ganz nützliche Software befindet, wirkt das Notebook vom Start weg softwareseitig sehr überladen.

Akku-Laufzeit

Basiseinheit: Der serienmäßige Sechs-Zellen-Akku bietet eine Kapazität von 55 Wh.

Der serienmäßige Sechs-Zellen-Akkus des Toshiba Tecra S11 weist eine Kapazität von 55 Wh auf - ein durchaus üblicher Wert. Wer sich einen zweiten Akku zulegen will, muss dafür 149 Euro einkalkulieren.

Bei der Ermittlung der maximalen Laufzeit ist die Helligkeit weitestmöglich heruntergeregelt, es erfolgt eine simulierte Texteingabe, und Windows befindet sich im sparsamsten Schema. In dieser Betriebsart bringt es das Testgerät auf eine Laufzeit von fünf Stunden und 47 Minuten. Das ist angesichts der Hardwareausstattung ein guter Wert. Dabei genehmigt sich das Tecra S11 durchschnittlich 9,5 Watt. Zum Vergleich: Die Vorgängergeneration Tecra S10 auf Core-2-Duo-Basis und mit Nvidia Quadro NVS150M benötigte da noch 13,5 Watt.

Akku-Ladezeit: Nach 130 Minuten ist der Akku wieder vollständig geladen.

MobileMark2007 belässt es nicht bei einer Applikation, sondern versucht, ein Anwendungsszenario zu simulieren, schließt allerdings auch Pausen ein. Für diesen Test regeln wir die Helligkeit des Displays auf zirka 100 cd/qm ein. Die in diesem Modus erreichte Laufzeit liegt naturgemäß immer leicht unter der maximalen. Der Abschlag ist hier deutlich spürbar, mit jedem Quäntchen mehr an Hardwarenutzung sinkt die Laufzeit signifikant - nach knapp unter vier Stunden ist beim MobileMark2007 Schluss. Toshibas Werksangabe ist hier sehr konservativ: Der Hersteller spricht von 3:30 Stunden im Datenblatt.

Wer sich bewusst für ein Notebook mit diskreter Grafik entscheidet, wird unter Umständen auch mal im Akku-Betrieb Leistung abfordern müssen. Bei entsprechender Belastung (CPU, Grafik und Festplatte unter Last) ging dem Tecra S11 bereits nach 79 Minuten die Energie aus. Dabei genehmigte sich das Notebook durchschnittlich knapp 42 Watt - ein Tribut an die leistungsfähige Ausstattung. An dieser Stelle sei der Vergleich zur Vorgängergeneration abermals gestattet: Das Tecra S10 verleibte sich in dieser Betriebsart immerhin knapp 79 Watt ein. Das Laden des Akkus dauerte im Test zwei Stunden und zehn Minuten - das ist ein guter Wert.

Fazit

Wer ein solides Business-Notebook mit leicht erhöhter Grafikleistung sucht, wird mit dem Tecra S11 ordentlich bedient. Wir würden uns - wenn schon mit diskreter Grafik ausgerüstet - dann aber auch gleich für ein Modell mit der 1600er-Auflösung entscheiden. In Sachen Leistung kann das Notebook durchaus überzeugen; angesichts dessen sind die Laufzeitwerte passabel.

Das Schnittstellenangebot des recht konservativen Gehäuses ist reichhaltig. So kann man allerdings auch das vorkonfektionierte Windows nennen. Wohl dem, der mit einem eigenen Image im Unternehmen arbeitet. Einzelkäufer dürften nach Anfertigen der Wiederherstellungsdatenträger erst mal mit der Deinstallation der einen oder anderen Software beschäftigt sein. (mje)

Messwerte und Produktdaten

Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des Toshiba Tecra S11.

Messwerte/Benchmarks

Systemleistung

SYSmark2007 Preview, Overall Performance

153 Punkte

SYSmark2007 Preview, E-Learning

128 Punkte

SYSmark2007 Preview, Video Creation

158 Punkte

SYSmark2007 Preview, Productivity

154 Punkte

SYSmark2007 Preview, 3D-Modeling

178 Punkte

MobileMark2007, Overall Performance

228 Punkte

Akku-Laufzeit

minimale Laufzeit

79 Minuten

maximale Laufzeit

347 Minuten

MobileMark2007, Battery Life Rating

237 Minuten

Akku-Ladezeit, Notebook ausgeschaltet

130 Minuten

Display

maximale Helligkeit

227 cd/qm

minimale Helligkeit

23 cd/qm

maximale Abweichung in den Ecken

9 Prozent

Produktdaten Toshiba Tecra S11

Prozessor

Intel Core i5 520M

Taktfrequenz (Grundtakt/Turbofrequenz)

2,4 GHz, bis zu 2,93 GHz

Chipsatz

Intel HM55Express Chipsatz

inst. / max. Speicher

4096 / 8192 MByte

freie Bänke / Modultyp

0 / SO-DIMM

Displaytyp

15,6 Zoll, TFT, LED-Backlight, matt

Displayauflösung

1366 x 768

Grafik

Nvidia Quadro NVS2100M

Festplatte

Hitachi HTS545032B9A300, 320 GByte

Schnittstellen

4 x USB 2.0, eSATA, Mini-Display Port, VGA, seriell

Sonstiges

ExpressCard54-Slot, Kartenleser

Akku-Typ / Energieinhalt

6-Zellen, Lithium-Ionen, 55 Wh

Gewicht

2,61 kg

Abmessungen (B x H x T)

374 x 37,6 x 250 mm

Preis

1208 Euro

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.