Produktdaten: Die 2,5-Zoll-Festplatte MK7559GSXP von Toshiba setzt auf Magnetscheiben mit einer sehr hohen Datendichte. Für die gebotene Kapazität von 750 GByte benötigt das Laufwerk nur zwei Platter. Somit bleibt auch die Bauhöhe der Festplatte bei den üblichen 9,5 mm. Toshiba lässt die Magnetscheiben in der MK7559GSXP mit 5400 U/min rotieren. Zum Puffern der Daten steht ein mit 8 MByte relativ klein bemessener Cache zur Verfügung. Bei der Schnittstelle setzt Toshiba mit SATA II auf bewährte und völlig ausreichende Kost.
Toshiba unterstützt bei der MK7559GSXP bereits die neue Technologie Advanced Format (AF). Mit AF sind bei künftigen Festplatten höhere Datendichten möglich. Dabei nutzt AF eine Sektorgröße von 4 KByte, statt den bisherigen 512 Byte. Einen unmittelbaren Nutzen besitzt AF für den Anwender nicht. Insbesondere Windows XP hat mit den 4-KByte-Sektoren noch diverse Probleme, während Windows Vista und Windows 7 die neue Sektorgröße automatisch unterstützen. Ausführliche Informationen über Advanced Format finden Sie im Artikel Neue Technik, neue Probleme - Festplatten mit Advanced Format.
Toshiba beziffert den Energiebedarf der MK7559GSXP mit 0,55 Watt im Leerlauf. Beim Lese-/Schreibbetrieb erhöht sich der Energiebedarf auf 1,5 Watt. Ein 7200er Modell mit ebenfalls zwei Magnetscheiben konsumiert typischerweise 0,8 (Leerlauf) beziehungsweise 2,1 Watt (Lese-/Schreibbetrieb).
Benchmarks
Geschwindigkeit: Durch die hohe Datendichte der 375-GByte-Magnetscheiben erreicht die MK7559GSXP trotz einer Drehzahl von nur 5400 U/min eine sehr gute maximale sequenzielle Datentransferrate von 108 MByte/s. Damit liegt die 750-GByte-Festplatte auf dem Niveau von 2,5-Zoll-Festplatten mit 7200 U/min. Im langsamen Innenbereich der Magnetscheibe liefert die MK7559GSXP noch 51 MByte/s - im Vergleichsfeld ebenfalls ein Spitzenwert.
Die mittlere Zugriffszeit von 9,26 ms ist dagegen vergleichsweise hoch. Typischerweise sollte ein 5400er Laufwerk in zirka 8 ms seine Köpfe positioniert haben. Besser sieht es bei Fullstroke-Zugriffen aus, wenn die Köpfe über die komplette Magnetscheibe bewegt werden. Mit 16,9 ms schafft die Toshiba MK7559GSXP fasst die Werte von 7200er Festplatten.
Bei unseren Praxistests beim Lesen, Schreiben und Kopieren von Dateien unterschiedlicher Größe liefert die MK7559GSXP nur eine durchschnittliche Performance. Während der Lesewert noch gut ist, hinkt die Festplatte bei den Cache-lastigen Schreib- und Kopiervorgängen der Konkurrenz, wie beispielsweise der Western Digital Scorpio Blue WD7500BPVT, hinterher. Die Ergebnisse spiegeln sich auch bei den Anwendungstests mit PC Mark Vantage wider.
Fazit & technische Daten
Die Toshiba MK7559GSXP glänzt mit sehr hohen sequenziellen Transferraten, leisem Betrieb und Genügsamkeit bei der Energieaufnahme. Zudem bietet die Festplatte mit 750 GByte sehr viel Kapazität im kleinen Formfaktor. Im Praxisbetrieb mit Anwendungen und bei typischen Dateioperationen liefert das Laufwerk allerdings nur befriedigende Durchsatzwerte.
Der von Online-Händlern gelistete Preis von zirka 90 Euro (Stand: 03.11.10) geht für die gebotene Kapazität von 750 GByte in Ordnung. (cvi)
Produkt |
Toshiba MK7559GXSP |
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Hersteller |
|
Schnittstelle |
SATA 300 |
Drehzahl |
5400 U/min |
Cache |
8 MByte |
Kapazität |
750 GByte |
Preis (Stand: 03.11.10) |
90 Euro |
Testplattform
Als Testplattform für die 3,5-Zoll-Festplatten dient uns ein Gigabyte 890GPA-UD3H mit AMD-Chipsatz 890GX. Das Socket-AM3-Mainboard statten wir mit einem Phenom II X4 910e aus. Die Quad-Core-CPU arbeitet mit einer Taktfrequenz von 2,6 GHz und ist mit einer maximalen Verlustleistung von 65 Watt besonders stromsparend. Dem Prozessor stehen 4 GByte DDR3-1333-DIMMs als Arbeitsspeicher zur Verfügung.
Die Ansteuerung der Festplatten übernimmt AMDs Chipsatz 890GX, der sechs SATA-3.0-Schnittstellen zur Verfügung stellt. Damit sind theoretische Transferraten von 600 MByte/s über das Interface möglich.
Als Systemlaufwerk setzen wir die 500-GByte-Festplatte Samsung SpinPoint F3 HD502HJ ein. Die SATA-II-Festplatte beherbergt das Betriebssystem Windows 7 Professional in der 32-Bit-Ausführung.
Testszenarien
Die Leistungsfähigkeit einer Festplatte bewerten wir anhand von verschiedenen Tests. Wir unterscheiden zwei Kategorien: Der Lowlevel-Benchmark tecBench lotet die maximale Leistungsfähigkeit der Festplatten mit möglichst wenig Betriebssystem-Overhead ohne Cache aus. Damit lassen sich die Angaben in den Datenblättern der Hersteller überprüfen. Um die Performance der Laufwerke in der Praxis zu untersuchen, führen wir mit unserem Applikationsbenchmark tecMark Schreib-, Lese- und Kopiertests unter realen Bedingungen durch. Zusätzlich verwenden wir die HDD-Tests der PC Mark Vantage Benchmark-Suite.
tecBench: Hardwarenaher Lowlevel-Benchmark, der die Leistung einer Festplatte weit gehend unabhängig von betriebssystemseitigen Optimierungen (z.B. Caching) und Betriebssystemoverhead (z.B. NTFS-Filesystem) beurteilt. Der Benchmark nutzt die unter Windows verfügbaren Festplatten-Devices ("\\\\.\\PhysicalDrive0", etc.) im ungepufferten Betriebsmodus ("FILE_FLAG_NO_BUFFERING" im Aufruf von CreateFile(), um möglichst nah am Festplattentreiber und damit hardwarenah zu messen.
Der Zugriffstest besteht aus einer Folge von SetFilePointer()-Aufrufen mit pseudozufällig generiertem Offsetparameter. Um sicherzustellen, dass nach jedem dieser Aufrufe auch wirklich eine physikalische Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt, ruft der Benchmark nach jedem SetFilePointer() die ReadFile()-Funktion auf, um durch das Lesen eine physikalische Positionierung zu erzwingen.
Der Schreib- und Lesetest bedient sich der WriteFile()-, respektive ReadFile()-Funktion, um Sequenzen von Sektoren an verschiedenen Stellen der Festplatte zu schreiben beziehungsweise zu lesen. Die Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt wiederum mit SetFilePointer().
tecMark: Der Lese- und Schreibtest von tecMark wird durch die Funktionen ReadFile() und WriteFile() realisiert. Der Benchmark erzeugt dabei Dateien und liest/schreibt eine konfigurierbare Menge von Daten in diese beziehungsweise aus diesen Dateien. Um das typische Verhalten von Applikationen zu berücksichtigen, die nur in den seltensten Fällen größere Datenblöcke lesen oder schreiben, erfolgt der Datentransfer in Blöcken der Größe 8 KByte. Der Kopiertest von tecMark nutzt die Betriebssystemfunktion CopyFile().
PC Mark Vantage: Die HDD-Suite von PC Mark Vantage simuliert den typischen Alltagseinsatz einer Festplatte. Durch die Nachbildung der Dateioperationen wird der Durchsatz beim Start von Windows Vista simuliert. Außerdem überprüft PC Mark Vantage den möglichen Durchsatz beim Einsatz von Windows Defender sowie beim Windows Movie Maker.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.