Günstiger Server mit zwei Opteron-CPUs

Test - Rack-Server Dell PowerEdge R415

24.10.2011 von Bernhard Haluschak
Der Dell PowerEdge R415 verspricht eine hohe Performance und niedrigen Energieverbrauch. Zudem soll der 1HE-Rack-Server besonders preisgünstig sein. Ob die Versprechen des Serverherstellers auf den Zwei-Sockel-Server zutreffen, das hat TecChannel in einem Test detailliert untersucht.

Im Serverbereich ist überwiegend Performance gefragt. Die Prozessorhersteller bieten hierfür eine breite Palette an Multi-Core-Prozessoren an, die über ausreichend CPU-Leistung verfügen. Allerdings sind beim Kauf eines Servers neben der Rechenleistung auch Kriterien wie Energieeffizienz, Skalierbarkeit, Erweiterbarkeit und das Management des Systems entscheidend.

Für das Einsatzgebiet im Virtualisierungsumfeld bietet AMD aktuell die Opteron-6100-Prozessor-Serie als Top-Modelle an. Diese können sowohl in Zwei- also auch in Vier-Sockel-Systemen betrieben werden. Doch auch im unteren CPU-Leistungssegment bietet AMD mit der 4100-Serie entsprechende Prozessoren an. So bezieht unser Testkandidat mit zwei Opteron-4122-CPUs seine Leistung aus insgesamt acht Kernen mit einer Taktrate von je 2,2 GHz.

Doch ein Server muss neben der hohen Rechengeschwindigkeit in unternehmenskritischen Anwendungen auch ausfallsicher und leicht zu verwalten sein. Denn ein problemloser Rund-um-die-Uhr-Betrieb inklusive eines kostengünstigen Servermanagemens und Support ist in einem kleinen Unternehmen oft wichtiger.

Bildergalerie: Details des Dell PowerEdge R415
Dell PowerEdge R415
Frontansicht.
Dell PowerEdge R415
Dell PowerEdge R415
Statusanzeige.
Dell PowerEdge R415
Rückansicht.
Dell PowerEdge R415
Innenansicht.
Dell PowerEdge R415
CPus und Speicher.
Dell PowerEdge R415
Steckkartenbelegung.
Dell PowerEdge R415
CPU-Wechsel.
Dell PowerEdge R415 Dell OpenManage Server Administrator
Dell PowerEdge R415 Dell OpenManage Server Administrator
Dell PowerEdge R415 Dell OpenManage Server Administrator
Dell PowerEdge R415 Dell OpenManage Server Administrator
Dell PowerEdge R415 Dell OpenManage Server Administrator
Dell PowerEdge R415 Dell OpenManage Server Administrator
Dell PowerEdge R415 Dell OpenManage Server Administrator
Dell PowerEdge R415 Dell OpenManage Server Administrator
Dell PowerEdge R415 Dell OpenManage Server Administrator
Dell PowerEdge R415 Dell OpenManage Server Administrator 10
Dell PowerEdge R415 Dell OpenManage Server Administrator
Dell PowerEdge R415 Dell OpenManage Server Administrator
Dell PowerEdge R415 Dell OpenManage Server Administrator
Dell PowerEdge R415 Dell OpenManage Server Administrator
iDRAC6 Express
iDRAC6 Express
iDRAC6 Express
iDRAC6 Express
iDRAC6 Express
iDRAC6 Express
iDRAC6 Express
iDRAC6 Express
iDRAC6 Express
iDRAC6 Express
iDRAC6 Express
iDRAC6 Express
iDRAC6 Express
iDRAC6 Express
iDRAC6 Express

Im Test untersuchen wir die Leistungsfähigkeit des aktuellen Zwei-Sockel-Systems PowerEdge R415 von Dell. Der Rack-Server ist mit zwei 2,2 GHz schnellen Vier-Core-Opteron-CPUs ausgestattet und adressiert besonders Unternehmen, die einen preiswerten Einstiegsserver suchen. Wir überprüfen Installation, Erweiterbarkeit, Handhabung, Verwaltung, Support sowie Performance des 1HE-Servers.

Dell PowerEdge R415

Den Rack-Server PowerEdge R415 hat Dell speziell für den Einsatz in kleinen Firmen konzipiert. Laut Hersteller bietet das System eine hohe Performance und Skalierbarkeit und ist besonders für Standardaufgaben im Bereich E-Mail, Web und Dateidruckfunktionen sowie im geringen Umfang auch zur Virtualisierung geeignet.

Pizzabox: Der PowerEdge R415 ist ein 1-HE-Rack-System mit zwei CPU-Sockeln.

Das zirka 11 kg schwere Rack-Gerät mit den Abmessungen 43,4 x 62,7 x 4,3 cm (B x T x H) lässt sich mit den optionalen Gleitschienen schnell und problemlos als 1-HE-Rack-Server einsetzen. Die nötige Rechen-Power bezieht das System aus vier 4-Core-Opteron-Prozessoren des Typs 4122 (2,2 GHz) mit 6 MByte L3-Cache einschließlich SR5670-/SP5100-Chipsatz und 16 GByte Hauptspeicher. Die vier 4096 MByte großen Dual-Rank-DIMM-Module arbeiten mit 1333 MHz effektiver Taktfrequenz nach dem DDR3-Standard inklusive ECC-Funktionalität. Zusätzlich bietet der Server mit der Memory-Redundant-Funktion eine erhöhte Ausfallsicherheit des Hauptspeichers.

Rechen-Power: Im Rack-Server PowerEdge R415 arbeiten zwei 4-Core-Opteron-CPUs mit 2,2 GHz Taktfrequenz.

Für Steckkarten stellt der Rack-Server nur einen PCI-Express-x16-Slot in Querlage zur Verfügung. In einem weiteren PCIe-Slot steckt ein RAID-Adapter. Für die Integration in ein Netzwerk stattet der Hersteller das System mit einem integrierten Dual-Gigabit-Ethernet-Controllern (Broadcom BMC5716) aus, die zwei Ports steuern. Sie unterstützen die Funktionen Load-Balancing und Failover, um einen schnellen und sicheren Datenaustausch über das Netzwerk zu gewährleisten.

Dedizierte Maus- und Tastaturanschlüsse bietet die Dell-Maschine nicht, dafür besitzt das System auf der Rückseite zwei USB-2.0-Ports, eine serielle Schnittstelle sowie einen VGA-Anschluss. Mit einem dedizierten Netzwerk-Port als Remote-Management-Schnittstelle kann das System nicht aufwarten. Für das Nutzen dieser Option wird ein vorhandener Netzwerkanschluss (LAN 1) "geshared". Ein integrierter Matrox-G200eW-Grafik-Controller mit 8 MByte RAM übernimmt die grafische Kommunikation zum Display. Darüber hinaus besitzt der Dell-Server auf der Vorderseite einen Power-On/Off-Schalter und zwei USB-Anschlüsse sowie eine weitere VGA-Schnittstelle. Ein Identifikationsschalter und ein Info-Display zur Fehler- und Systemanalyse runden das Angebot an Anzeige- und Bedienoptionen ab.

Kontaktsuche: Der Dell PowerEdge R415 stellt auf der Rückseite neben Standardanschlüssen wie USB, VGA und serielle Schnittstelle zusätzlich zwei Netzwerkschnittstellen zur Verfügung. Einen dedizierten Management-Port besitzt das System nicht.

Als Laufwerk für Installationszwecke bietet der Dell-Server leider kein Slimline-DVD-ROM, das erhält der Anwender aber optional. Das Storage-Subsystem des Systems besteht aus zwei 3,5-Zoll-SATA-Festplatten vom Typ WD2502ABYS mit einer Kapazität von je 250 GByte. Dabei arbeiten die zwei Festplatten in einem RAID-1-Verbund. Die Verwaltung der SAS/SATA-RAID-Adapter PERC H200 ohne Cache.

Weitere Details

Für das Servermanagement per Remote besitzt der Server den Base Management Controller iDRAC 6 Express, den der Hersteller auf dem Mainboard ohne Verlust eines Steckkarten-Slots platziert. Der BMC ist mit dem Intelligent Platform Management Interface (IPMI) 2.0 kompatibel und ermöglicht die Überwachung des Servers vor, während und nach der Installation des Betriebssystems. Zusätzlich stehen dem Remote-Benutzer eine Virtual-Floppy- und eine CD-Funktionalität zur Verfügung. Sicherheits- und Authentifizierungsaufgaben lassen sich per Active Directory durchführen. Eine Videoüberwachungsfunktion besitzt der iDRAC-6-Express-Controller nicht.

Remote-Steuerung: Der integrierte optionale Base Management Controller iDRAC 6 Express ermöglicht die Fernverwaltung des Servers über das Netzwerk.

Die Stromversorgung des Rack-Servers übernimmt ein 480-Watt-Netzteil (80plus Bronze), das Hotplug-fähig ist. Die Kühlung des Energieversorgers erfolgt über einen integrierten 40-mm-Lüfter. Eine ausreichende Kühlung der beiden CPUs erreicht der Server durch vier austauschbare 40-mm-Doppellüfter im Inneren des Systems, die die Frischluft aus dem Frontbereich ansaugen. Ein Luftführungsschacht zwischen CPU, DIMM-Speicher und der vorderen Storage-Einheit sorgt für eine gezielte Wärmeabfuhr. Die Lüfter sind zwar Hotplug-fähig, aber müssen erst umständlich über einen Stecker mit Energie versorgt werden.

Dell offeriert den PowerEdge R415 zum Einstiegspreis von zirka 1234 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Die Grundkonfiguration besteht aus einem 4-Core-Opteron-Prozessoren des Typs 4122 mit einer Taktfrequenz von 2,20 GHz und 2 GByte Hauptspeicher sowie einem 480-Watt-Netzteil und drei Jahren Basisgarantie. Ein RAID-Controller (PERC H200) und eine 146 GByte große SAS-Festplatte sind im Lieferumfang bereits enthalten. Das von TecChannel getestete System kostet etwa 3100 Euro mit Mehrwertsteuer inklusive Betriebssystem.

Quickinfo

Produkt

PowerEdge R415

Hersteller

Dell

Prozessor

2 x Opteron 4122, 4-Core; 2,2 GHz; 6 MByte L3

Hauptspeicher

4 x 4096 MByte DDR3-1333 MHz ECC (max. 8 x 16 GByte)

Storage-Subsystem

2 x 250 GByte SATA-HDD 3,5 Zoll (max.. 4 HDD möglich)

Steckplätze

PCIe-Steckplätze: 1 x PCIe-x16, 1 x PCIe für SAS 6/iR-Modulkarte

Netzwerk

Broadcom NetXtreme II 5716 Dual Port 1 Gbit-Ethernet

Weitere Optionen

RAID-Adapter PERC H200, Base Management Controller inklusive iDRAC 6 Express

Grundpreis

1234 Euro

Preis Testgerät

3100 Euro

Erweiterbarkeit und Handhabung

Die Erweiterbarkeit des Dell PowerEdge R415 wird durch die 1-HE-Rack-Bauform sehr eingeschränkt. So bietet der Hersteller für eine individuelle Steckkartenkonfiguration insgesamt nur einen freien PCIe-Slot in voller Baulänge und Bauhöhe an. Die Steckkarten werden ohne Werkzeug über eine Hebelmechanik am Gehäuse arretiert, was nicht übermäßiges handwerkliches Geschick erfordert.

Handarbeit: Steckkarten lassen sich im Dell-Server dank einer Hebelmechanik ganz leicht wechseln.

Im Bereich der 4-Core-CPUs bietet Dell für den Server aktuell Prozessoren der 4100-Serie an. Die 4-Core-Server Prozessoren bietet Dell von 2,20 bis 2,6 GHz in unterschiedlichen Ausführungen (4122 und 4130) an. Im Bereich der 6-Core-CPUs reicht die Palette vom 4162EE mit 1,7 GHz bis zum 5184 mit 2,8 GHz. Die Preisdifferenz zwischen einer Konfiguration mit zwei 2,20-GHz-4-Core-Prozessoren (4122) und einer mit zwei 1,8-GHz-6-Core-Opteron-CPUs (4164EE) beträgt nach der aktuellen Dell-Preisliste etwa 1183 Euro.

Das Wechseln der CPUs gestaltet sich relativ einfach. Allerdings muss zuvor der Luftführungsschacht entfernt werden. Die Kühlkörper der Prozessoren sind mit je vier Schrauben auf dem Mainboard arretiert und nur mit einem Schraubendreher zu lösen. Erst dann kann man durch Lösen der Sockelklemmen die CPUs entnehmen. Schraubarbeiten sind nicht notwendig.

Darüber hinaus bietet der Hersteller verschiedene optionale Hardware- und Softwareerweiterungen an. Diese kann der Anwender bei der Konfiguration seines Systems individuell zusammenstellen.

CPU-Wechsel: Nach dem Entfernen der Luftführungshaube kann man den Kühlkörper der CPU durch Lösen zweier Schrauben vom Prozessor herunternehmen. Eine Hebelmechanik entriegelt die CPU.

Die insgesamt acht DIMM-Slots fassen maximal 128 GByte an Speicher bei Verwendung von 16-GByte-Modulen. Die Speicherriegel befinden sich unter einer Luftführung. Für die Vollbestückung mit 8-x-16-GByte-Quad-Rank-LV-Modulen muss der Kunde bei Dell den stolzen Aufpreis von zirka 6050 Euro inklusive Mehrwertsteuer bezahlen. Das Wechseln der Speicherriegel ist einfach, da vorher - wie beim CPU-Wechsel - nur die Luftführung entfernt werden muss.

Im Bereich Storage-Erweiterbarkeit sind dem System aufgrund seines Rack-Gehäuses Grenzen gesetzt. So nimmt die Backplane maximal bis zu vier 2,5/3,5-Zoll-SAS- oder SATA-Festplatten auf. Die HDDs befinden sich in einem Kunststoff-Rahmen und sind mittels eines kleinen Hebels nur von innen des Gehäuses herausnehmbar. Ein Hotplig-fähiger Wechselrahmen wäre hier vorteilhafter. Über den Betriebszustand der HDDs informiert nur eine LED auf dem zentralen Statusdisplay. Zusätzlich besitzt der Rack-Server einen Slimline-Einschubschacht, der mit einem DVD-ROM-Laufwerk bestückt werden kann. Unter Verwendung von 3,5-Zoll-2-TByte-Festplatten erreicht das System eine maximale Storage-Kapazität von 8,0 TByte.

Info-Center: Die LED-Statusanzeige informiert den Anwender über den Zustand des Servers.

Für eine erste schnelle Systemdiagnose haben die Entwickler dem Server eine LED-Statusanzeige an der Vorderseite spendiert. Die einzelnen LEDs informieren über den Betriebszustand des Servers sowie über mögliche Ursachen einer Systemstörung. In einem Rack-Verbund erlaubt eine Systemidentifikationstaste inklusiver blau oder gelb blinkender Anzeige an der Frontblende und der Rückseite das Auffinden des Servers.

Installation und Verwaltung

Für die Installation beziehungsweise Konfiguration bietet Dell nützliche Programme und Funktionen an. Mithilfe des Dell OpenManage Server Assistant lässt sich die Erstinstallation des PowerEdge R415 sehr einfach und zeitsparend durchführen. Nach dem Starten der CD erscheint die Begrüßungsseite. Sie bietet die Auswahl zwischen einem Server-Setup, dem Anzeigen der Hardware und der Auswahl von Hilfsprogrammen wie Start-CD erstellen, Festplatten löschen oder Dienstprogrammpartition erstellen beziehungsweise Neustart.

Das Server-Setup übernimmt das Konfigurieren der RAID-Funktionalität, der Festplattenlaufwerke und des Netzwerks. Darüber hinaus fragt es interaktiv nach dem zu installierenden Betriebssystem und verlangt entsprechende Betriebssysteminformationen. In unserem Test ging das Instrallieren des Betriebssystems Windows Server 2008 R2 Standard beziehungsweise Enterprise unproblematisch vonstatten. Alle notwendigen Treiber wurden während der Installation eingefügt, und das System war sofort einsatzbereit.

OpenManage Administrator: Das Programm übernimmt vielfältige Managementfunktionen wie die Überprüfung des Serverfunktionszustands.

Das zentrale Verwaltungs- und Konfigurations-Tool des PowerEdge R415 bildet der Dell OpenManage Server Administrator. Nach der Installation des Programms bietet es die Möglichkeit, einzelne Dell-Systeme gemeinsam und konsistent zu überwachen, zu konfigurieren, zu aktualisieren und zu verwalten. Bei Fehlern warnt die webbasierte Anwendung per E-Mail.

Darüber hinaus bietet der Dell-Server einen integrierten Lebenszyklus-Controller, der die Administrationsarbeiten vereinfacht. Das erfolgt über eine Benutzeroberfläche, den sogenannten Unified Server Configurator (USC), in einer Pre-OS-Umgebung. Dieser USC unterstützt den Anwender zum Beispiel bei der Systeminstallation. Systembereitstellung, Systemaktualisierungen oder Hardwarekonfiguration und -diagnose. Somit kann der Nutzer auf verschiedene CD/DVD-Medien verzichten.

iDRAC-6: Der integrierte DRAC-6- Express-Controller ermöglicht per Remote-Zugriff umfangreiche Serversteuerungsmaßnahmen.

Weitere wichtige Instrumente der Serververwaltung und -steuerung stellt der steckplatzlose optionale iDRAC-6-Express-Controller zur Verfügung. Dieser wird per Shared-Ethernet-Management-Schnittstelle (LAN 1) an ein vorhandenes Netzwerk angeschlossen. Die Konfiguration erfolgt im Controller-Setup während der Boot-Phase. Hier kann man die Hardware mit einer statischen IP-Adresse versehen oder automatisch mit DHCP arbeiten lassen. Nach dem Einrichten lässt sich der iDRAC-6-Verwaltungs-Controller per Browser mit einem werksseitigen Login und Kennwort von einem Client aus ansprechen. Die Remote-Option erweitert die Möglichkeit der Fernverwaltung durch virtuelle Disketten-/CD-Laufwerke und die Integration von Active Directory. Eine Remote-Videoverbindung bietet die Expressversion des iDRAC nicht, diese ist erst in der Enterprise-Version integriert.

Support und Lieferumfang

In Bezug auf Support-Leistungen bietet Dell eine große Anzahl von unterschiedlichen Service- und Support-Optionen an. Dazu zählen der ProSupport-Service und die Beratungs- und Bereitstellungs-Services. Unterstützung bietet Dell auch bei der zertifizierten Wiederverwertung gebrauchter Geräte und beim Recycling an und übernimmt bei Bedarf auch die komplette Betreuung des IT-Lebenszyklus. Im ProSupport-Service zum Beispiel werden ein Installationsservice und ein Software-Support mit unterschiedlichen Optionen angeboten. Dazu zählen etwa eine neue Betriebssystem- oder Hardwareinstallation und diverse Softwarelösungen. Zusätzlich kann der Anwender spezielle Vor-Ort-Optionen, eine proaktive Wartung, Bestandsverwaltung und Hardwareschutz sowie Datenverwaltung inklusive Datenschutz beim dem Hersteller buchen; auch alternative und individuelle Serviceoptionen stehen zur Auswahl. Zum Mindeststandard eines Dell-Servers gehört eine einjährige Basisgarantie mit Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag.

Zum Lieferumfang unseres Testkandidaten Dell PowerEdge R415 zählen eine abschließbare Frontblende und ein Stromversorgungskabel sowie ein USB-zu-PS2-Konverterkabel für den Anschluss einer entsprechenden Maus oder Tastatur. Installation und Konfiguration des Systems soll eine mitgelieferte DVD erleichtern. Sie stellt die Installations- und Servermanagementsoftware wie die Dell OpenManage Server Administrator sowie die Tools für den BMC und den Remote Access Controller (DRAC) zur Verfügung stellt. Darüber hinaus enthält die DVD Service- und Diagnose-Utilities sowie die Dokumentation für das System. Eine weiter DVD beinhaltet die Software: Dell Management Console als 30-Tage-Trailversion. In Papierform liefert der Serverfersteller einen Getting Started Guide und einen Quick Installation Guide sowie die Garantiebedingungen mit.

Multitask Integer: SPECint_rate_base2006

Wir setzen die SPEC-Benchmarks unter Windows Server 2008/R2 Enterprise x64 praxisnah ein und kompilieren sie für das Base-Rating. Dazu verwenden wir Intel C++ 10.1 und Fortran 10.1 in der 64-Bit-Version sowie MS Visual Studio 2005 .NET für alle Integer-Tests. Spezielle Bibliotheken für die Optimierung auf den jeweiligen Prozessor kommen nicht zum Einsatz.

Bei den Integer-Berechnungen von SPECint_rate_base2006 ermittelt die Benchmark-Suite CPU2006 den maximalen Durchsatz durch Verwendung mehrerer Tasks. Dabei arbeiten multiple Kopien des Benchmarks parallel. Die Ergebnisse geben einen guten Anhaltspunkt für die Integer-Leistungsfähigkeit der Prozessoren im Server bei parallel arbeitender Standardsoftware.

Intels 10.1-Compiler bieten mit dem Switch -QxO eine offizielle SSE3-Unterstützung für "Non-Intel-Processors" (erstmals mit Version 10.0). Mit dieser Compiler-Option führten wir die CPU2006-Benchmarks für die Opteron-Prozessoren durch. Bei -QxO wird kein SSE4 verwendet. Zur optimalen Vergleichbarkeit testen wir den Xeon X5680 und X7560 ebenfalls mit -QxO.

Typischerweise entspricht die Anzahl der Tasks/Kopien von SPECint_rate_base2006 der Anzahl der Prozessorkerne des Serversystems. Beispielsweise arbeiten beim Vier-Sockel-Server mit Opteron-6174-CPUs 48 Kopien parallel. Im Vier-Sockel-Xeon-X7560-Server laufen dank der insgesamt 32 Kerne sowie des zusätzlichen Hyper-Threadings 64 Kopien parallel. Pro Kopie ist ein Speicherbedarf von 2 GByte RAM notwendig.

SPECint_rate_base2006: Die zwei Opteron 4122 des Dell PowerEdge R415 sind deutlich unterlegen.

Multitask Floating Point: SPECfp_rate_base2006

Wir setzen die SPEC-Benchmarks unter Windows Server 2008/R2 Enterprise x64 praxisnah ein und kompilieren sie für das Base-Rating. Dazu verwenden wir Intel C++ 10.1 und Fortran 10.1 in der 64-Bit-Version sowie MS Visual Studio 2005 .NET für alle Floating-Point-Tests. Spezielle Bibliotheken für die Optimierung auf den jeweiligen Prozessor kommen nicht zum Einsatz. Bei den Floating-Point-Berechnungen von SPECfp_rate_base2006 ermittelt die Benchmark-Suite CPU2006 den maximalen Durchsatz durch Verwendung mehrerer Tasks. Dabei arbeiten multiple Kopien des Benchmarks parallel. Die Ergebnisse geben einen guten Anhaltspunkt für die Floating-Point-Leistungsfähigkeit der Serverprozessoren bei parallel arbeitender Standardsoftware.

Typischerweise entspricht die Anzahl der Tasks/Kopien von SPECfp_rate_base2006 der Anzahl der Prozessorkerne des Systems. Beispielsweise arbeiten beim Vier-Sockel-Server mit Opteron-6174-CPUs 48 Kopien parallel. Im Vier-Sockel-Xeon-X7560-Server laufen durch die insgesamt 32 Kerne sowie das zusätzliche Hyper-Threading 64 Kopien parallel. Pro Kopie ist ein Speicherbedarf von 2 GByte RAM notwendig.

Intels 10.1-Compiler bieten mit dem Switch -QxO eine offizielle SSE3-Unterstützung für "Non-Intel-Processors" (erstmals mit Version 10.0). Mit dieser Compiler-Option führten wir die CPU2006-Benchmarks für die Opteron-Prozessoren durch. Bei -QxO wird kein SSE4 verwendet. Zur optimalen Vergleichbarkeit testen wir den Xeon X5680 und X7560 ebenfalls mit -QxO. Zusätzlich überprüfen wir bei den Intel-CPUs die Leistungsfähigkeit mit dem Compiler-Flag -fast, der nicht mit den Opterons funktioniert. Hier wählen die Intel-Compiler automatisch die optimale Befehlssatzunterstützung.

SPECfp_rate_base2006: Bei den sehr speicherintensiven Durchsatztests mit Floating-Point-Programmen und SSE3-Support ziehen die Konkurrenten davon.

Benchmark: maximale Java-Performance

SPECpower_ssj2008 ermittelt neben der Energieeffizienz der Server bei 100 Prozent Prozessorauslastung auch die maximale Java-Performance des Systems. Als Java-Engine unter Windows Server 2008 Enterprise x64 dient Bea JRockit in der 64-Bit-Version 6 R27.

SPECpower_ssj2008 nutzt einen anderen Workload als SPECjvm2008. Außerdem arbeiten bei SPECpower_ssj2008 nicht nur eine JVM, sondern mehrere virtuelle Java-Instanzen.

Bei diesem Test sind die Energiesparoptionen der Prozessoren aktiv, die erreichbare Performance wird durch die Vollauslastung der CPUs allerdings nicht beeinflusst.

Java-Performance: Der Dell R415 ist gegen die Konkurrenz chancenlos.

Energieeffizienz: Performance/Watt

Der Gesamtwert von SPECpower_ssj2008 steht für die Energieeffizienz des Serversystems. Der Benchmark gibt die gemittelte Performance pro Watt an, die über alle Lastzustände von zehn bis 100 Prozent gemessen werden.

Um die Energiesparoptionen der Prozessoren zu nutzen, arbeitet Windows Server 2008 Enterprise x64 mit dem Energieschema "Ausbalanciert". SpeedStep (Intel) und PowerNow! (AMD) zum dynamischen Regeln von Taktfrequenz und Core-Spannung je nach CPU-Auslastung sind beim SPECpower-Benchmark aktiv:

Energieeffizient: Das Opteron-4122-System kann sich gegen die Übermacht der starken Konkurrenten nicht behaupten.

Maximaler Energieverbrauch

SPECpower_ssj2008 ringt dem Servertestsystem im Lastzustand 100 Prozent den maximalen Energieverbrauch ab. Alle Kerne der Prozessoren sind voll ausgelastet. Die aktiven JVMs fordern zusätzlich den Arbeitsspeicher der Serversysteme.

Überraschend: Der Dell PowerEdge R415 mit zwei Opteron 4122 zeigt sich für ein Zweiwegesystem sehr zurückhaltend im Energiekonsum. Die Vier-Kern-CPUs sind mit 75 Watt ACP eingestuft.

Minimaler Energieverbrauch

SPECpower_ssj2008 führt neben den Lasttests zusätzlich Kalibrierungsmessungen über den Energieverbrauch bei Leerlauf durch. Dabei wird der minimale Energiebedarf des Serversystems ermittelt.

Im folgenden Diagramm vergleichen wir den Systemverbrauch unter Windows Server 2008 Enterprise x64 mit dem Energieschema "Ausbalanciert". Die Serverprozessoren nutzen ihre Power-Management-Features SpeedStep (Intel) und PowerNow! (AMD) aus:

Genügsam: Das Zwei-Sockel-System Dell PowerEdge R415 zeigt, wie sparsam die Opteron-4100-Plattform sein kann.

Fazit

Der Dell PowerEdge R415 kommt bei der CPU-Performance mit dem SPEC_rate_base2006-Benchmark sowohl bei Integer- als auch bei Floating-Point-Operationen nicht an die Konkurrenz heran. Die zwei 4-Core-Opteron-Prozessoren des Typs 4122 lassen den Server in dieser Benchmark-Kategorie im Stich und platzieren ihn als Schlusslicht. Allerdings hat der Hersteller dieses System als Einstiegsserver kategorisiert, sodass Performance-Wunder nicht zu erwarten waren.

Doch die Stärken des PowerEdge-Systems liegen in der Energieeffizienz. In unseren Benchmarks beweist das System, dass es sehr genügsam mit den Energieressourcen umgeht. So kann der PowerEdge R415 in der Disziplin Performance pro Watt seine Xeon-Konkurrenz weit hinter sich lassen - ein deutlicher Pluspunkt, da der Faktor Energiekosten in den Rechenzentren zunehmend bei den IT-Verantwortlichen in den Fokus rückt.

In puncto Erweiterung hinterlässt der Rack-Server einen mäßigen Eindruck. Je nach Bedarf bietet er Platz für nur eine PCIe-Steckkarte. Doch bei unserem Testkandidaten war der PCIe-Slot bereits mit einem RAID-Controller belegt. Für Festplatten stehen insgesamt vier 2,5/3,5-Zoll-Einschubschächte zur Verfügung. Ein optisches Laufwerk bietet unser Testsystem nicht, es ist aber optional erhältlich. Der Hauptspeicher lässt sich in den acht Slots flexibel bis auf 128 GByte ausbauen.

Bei den Beurteilungskriterien Installation, Handhabung und Verwaltung des Systems bietet das Dell-System keine gravierenden Gründe für Beanstandungen. Für die nötige Ausfallsicherheit stehen Sicherheitsoptionen wie ein RAID-Storage-Subsystem, allerdings ohne Akku-Pufferung, und die ECC-/Redundant-Sicherheitsoption beim Hauptspeicher sowie redundant ausgelegte Lüfter beim Kühlsystem des Servers zur Verfügung. Darüber hinaus liefert Dell umfangreiche Management-Tools für das System mit. Ein Manko: Ein zweites redundantes Netzteil besitzt das System nicht, aber auch das ist optional erhältlich.

Für den Preis von etwa 3100 Euro erhält der Käufer einen passablen Rack-Server, der als Einstiegssystem geeignet ist - mehr nicht. Denn in puncto Flexibilität, Handhabung und Performance hat das System klare Defizite. (hal)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.