iMac 21 Zoll von 2011 im Test

Test - iMac 21,5 Zoll Core i5 mit 2,7 Gigahertz

01.07.2011 von Christian Möller
Die schnellere Variante des 21,5-Zoll-iMac bietet gegenüber der Basisversion mehr Geschwindigkeit und Ausstattung. Wir stellen den iMac auf den Prüfstand.

1.450 Euro kostet der etwas besser ausgestattete 21,5-Zoll-iMac. Damit ist er 300 Euro teurer als die Grundkonfiguration. Dafür bekommt man vier Gigabyte RAM, eine ein Terabyte fassende Festplatte mit 7200 Umdrehungen pro Minute und den Intel Core i5 Prozessor, der mit 2,7 Gigahertz arbeitet. Das sind 200 Megahertz mehr als beim Basismodell. Als Grafikprozessor verbaut Apple ebenfalls einen etwas schnelleren Chip, es ist der Radeon HD 6770M. Es handelt sich hierbei um eine Mobil-Variante, die etwas weniger Strom verbraucht und weniger Hitze produziert als vergleichbare Desktop-GPUs.

Der Einschalter des iMac liegt gut versteckt auf der Rückseite. Eine optische Statusanzeige für den Ruhezustand fehlt leider.

Ein weiteres Plus hat das 2,7-Gigahertz-Modell zu bieten: Optional kann man es mit einer SSD-Festplatte bekommen, die für deutlich mehr Speed beim Booten und Starten von Programmen sorgt. Apple lässt sich diese Option allerdings saftig bezahlen. 500 Euro zahlt man für die 256 Gigabyte fassende SSD-Platte, wenn man sie im Austausch zum magnetischen Laufwerk bestellt. Will man beide Platten zusammen haben, zahlt man 600 Euro extra.

Dank Intel Core i5 Prozessor arbeitet der iMac mit vier Rechenkernen (statt zwei beim Vorgänger mit Core i3). Das sollte theoretisch für eine Verdoppelung der Rechenleistung sorgen. Das klappt aber nicht ganz, denn Intel hat die Taktfrequenz etwas zurückgedreht. Im Mittel messen wir hier zwischen 60 und 80 Prozent Leistungszuwachs.

CPU-Leistung

Rechenintensive Anwendungen, die Gebrauch von allen zur Verfügung stehenden CPU-Kernen machen, profitieren naturgemäß am meisten. Beim 3D-Rendern mit Cinebench erreicht der iMac 4,26 Cinebench-Punkte. Damit ist er 64 Prozent schneller als der Vorgänger mit Core-i3-CPU. Alle benchmark-Ergebnisse des iMac mit 2,7 Gigahertz finden Sie in der folgenden Übersicht:

Benchmark Leistung iMac Mai 2011
Leistung gesamt
Leistung gesamt
Multithread Praxistest
Multithread Praxistest
iTunes MP3
iTunes MP3
iMovie 11, Video stabilisieren
iMovie 11, Video stabilisieren
iDVD Mpeg 2 kodieren
iDVD Mpeg 2 kodieren
Garageband Audiospuren mit Effekt
Garageband Audiospuren mit Effekt
Quicktime Video für iPod konvertieren (H.264)
Quicktime Video für iPod konvertieren (H.264)
Call of Duty 4, Timedemo
Call of Duty 4, Timedemo
Cinebench 11 Rendern
Cinebench 11 Rendern
Core Image mit Imaginator
Core Image mit Imaginator
Final Cut Pro Rendern
Final Cut Pro Rendern
Photoshop Script
Photoshop Script

Die Benchmarks zeigen: Beim Kodieren von MP3-Dateien in iTunes rechnet der iMac jedoch nur knapp 10 Prozent schneller als sein Vorgänger. Der Grund: iTunes benutzt grundsätzlich nur zwei Rechenkerne beim MP3-Kodieren. Die beiden andern langweilen sich.

Grafikleistung

Weit höher liegen die Zuwächse im Grafikbereich beim iMac des Jahrgangs 2011. Der 3D-Shooter Call of Duty 4 liefert im Test 73 Bilder pro Sekunde, bei einer Auflösung von 1280 mal 720 Pixel. Das im Vergleich sind gute zehn Prozent mehr als der kleinste aktuelle iMac mit AMD Radeon HD 6750M.

In voller HD-Auflösung bringt der Grafikchip des "größeren" iMac mit 21,5 Zoll immer noch spielbare 48 Bilder pro Sekunde - und das bei voller Bildqualität mit 4fach-Antialiasing (Kantenglättung) und allen verfügbaren Effekten (Schatten, Reflexionen etc.). Ein guter Wert.

Bluray: Fehlanzeige

Als optisches Laufwerk kommt im iMac auch im Jahr 2011 nach wie vor das klassische Superdrive im Slimline-Format zum Einsatz. Es liest und beschreibt CDs und DVDs. Weiterhin gibt es kein Bluray-Laufwerk. Auch das Nachrüsten eines externen Bluray-Laufwerks bringt nichts, da es keine Software zum Abspielen von Bluray-Videos unter Mac-OS X gibt. Lediglich unter Windows funktioniert das, doch wer will schon jedesmal Windows starten, um einen Bluray Film anzuschauen? Somit fehlt weiterhin die offizielle Möglichkeit, Kinofilme in Full-HD-Auflösung (1080p) auf den iMacs abzuspielen. Die Filme, die man per iTunes bekommt, stellen maximal 720p dar.

Displays

An den Displays hat Apple im Vergleich zu den Vorgängern nichts geändert. Der 21,5-Zoll-iMac kommt mit einem IPS-Panel und LED-Hintergrundbeleuchtung. Die maximale Helligkeit liegt nach unserer Messungen bei etwa 340 Candela pro Quadratmeter. Das ist für den normalen Betrieb um Büro und daheim völlig ausreichend.

In puncto Farbraum bleibt das Display hinter High-End-Monitoren für die Druckvorstufe zurück, liefert aber genügend Farbumfang, um den kleinen iMac im professionellen Umfeld einzusetzen.

Lautheit und Stromverbrauch

In Betrieb bleibt der neue iMac erstaunlich leise. Wir messen 0,3 Sone ohne Last. Das menschliche Ohr nimmt dieses Geräusch lediglich in sehr leiser Umgebung war. Selbst nach 20 Minuten Volllast aller CPU-Kerne und der Grafikkarte wird nicht messbar lauter.

Was den Stromverbrauch angeht, stellen wir fest: im Vergleich zum Vorgänger braucht der iMac geringfügig mehr Strom. Bei voll aufgedrehter Helligkeit (ohne CPU-Last) benötigt das 2,7-Gigahertz-Modell 85 Watt. Unter Volllast der CPU messen wir 117 Watt.

Benchmark Ergonomie iMac Mai 2011
Ergonomie gesamt
Ergonomie gesamt
Lautheit im Betrieb (ohne Last)
Lautheit im Betrieb (ohne Last)
Lautheit Volllast (nach 20 Minuten)
Lautheit Volllast (nach 20 Minuten)
Lautheit CD-Import
Lautheit CD-Import
Lautheit DVD abspielen
Lautheit DVD abspielen
Display maximale Helligkeit
Display maximale Helligkeit
Display Kontrastverhaeltnis
Display Kontrastverhaeltnis
Stromverbrauch im Betrieb (ohne Last)
Stromverbrauch im Betrieb (ohne Last)
Stromverbrauch Ruhezustand
Stromverbrauch Ruhezustand
Stromverbrauch Volllast
Stromverbrauch Volllast
Stromverbrauch ausgeschaltet
Stromverbrauch ausgeschaltet

Die Werte könnten besser sein. Wenn Apple mit jeder neuen Generation die Rechenleistung steigert, den Stromverbrauch aber konstant hält, kann man kein Atomkraftwerk abschalten. Eine Modell-Konfiguration, die den umgekehrten Weg geht, also die Leistung konstant hält, aber den Stromverbrauch senkt, vermissen wir in Apples Produktreihe.

Kaufempfehlung und Fazit

Der Aufpreis von 300 Euro für etwas mehr CPU- und Grafikleistung, sowie 500 Gigabyte mehr Festplattenspeicher gegenüber dem Basis-iMac wollen gut überlegt sein. Der Unterschied zum kleinsten iMac erscheint uns hier zu gering, als dass sich die Investition lohnt. Allenfalls der größere Festplattenplatz würde sich rentieren, rechtfertigt in unseren Augen aber nicht den Aufpreis von 300 Euro.

Technische Details

Modell

iMac 21,5 Zoll, Core i5, 2,7 GHz

Hersteller

Apple

Preis

€ 1.450, CHF 1680

Vorzüge

Spürbare Steigerung der Rechen- und Grafikleistung gegenüber dem Vorgänger, vergleichsweise niedriger Stromverbrauch, wird auch unter Last kaum hörbar

Nachteile

Aufpreis gegenüber Grundmodell zu hoch, keine Bluray-Unterstützung, keine entspiegelten Bildschirme verfügbar

Gesamtwertung

1,6 gut

Leistung (50%)

1,0

Ausstattung (20%)

2,0

Handhabung (10%)

2,4

Ergonomie & Verbrauch (20%)

2,7

Technische Angaben

Prozessor

Intel Core i5 2500S

CPU-Takt

4x 2,7 GHz

Level-2-Cache

6 MB shared

Speichertakt

1333 MHz

Speicher (standard)

4 GB DDR3 SDRAM

Speicher (maximal)

16 GB (4 Slots)

Grafikchip (GPU)

AMD Radeon HD 6770M

Videospeicher

512 MB

Auflösung (nativ)

1920x1080

Grafikbus

PCI Express, 16 Lane

HDD/ODD-Schnittstelle

Serial ATA

Interne Festplatte

1 TB / 3,5 Zoll/ 7200 U/Min

Optisches Laufwerk

Superdrive (Slimline, slot loading)

CD/CDR/CDRW/DVD/DVD+-R/DVD+RW/DVD-RW/DVD+-R DL

24/24/16/8/8/8/6/4

Ethernet

10/100/1000 Base-T

Apple Remote

optional 20 Euro

Lautsprecher

20 Watt stereo, integriert

Externe Anschlüsse

1x Firewire 800, 4x USB 2.0, 1x SD-Card, Audio in/out analog und digital (optisch), 1x Thunderbolt-Port (3)

Größe (H/B/T) in cm

45,1/52,8/18,9

Gewicht

9,1 kg

Sonstiges

drahtlose Alu-Tastatur, Magic Mouse oder Magic Trackpad

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation Macwelt.