Externe 3,5-Zoll HDD mit USB-Stick

Test - Hitachi LifeStudio Desk Plus mit 2 TByte

06.10.2011 von Bernhard Haluschak
Die externe Festplatte Hitachi LifeStudio Desk Plus im 3,5-Zoll-Formfaktor arbeitet mit einer USB-2.0-Schnittstelle. Darüber hinaus hat der Hersteller einen USB-Stick in diese auf Design getrimmte Storage-Lösung integriert. Wir haben die schicke externe HDD in der 2-TByte-Version getestet.

Die externe Festplatte Hitachi LifeStudio Desk Plus mit einer Speicherkapazität von 2 TByte fällt durch eine Besonderheit auf: den integrierten 4-GByte-USB-Stick. Dieser wird mittels eines Magneten an der Front der Festplatte gehalten, gleichzeitig stellen Federkontakte eine USB-Verbindung zur Festplattenstation her. Zusätzlich besitzt der Stick einen Standard-USB-Stecker für den "Normaleinsatz". Die Festplattenbasisstation kommuniziert mittels einer USB-2.0-Schnittstelle, sodass die zu erwartenden Datentransferraten entsprechend sehr moderat ausfallen dürften.

Neben dem "Hardwarespeicher" stellt Hitachi dem Anwender einen kostenlosen Online-Speicher zur Verfügung. Dieser ist über eine mitgelieferte Software-Suite nutzbar. Das Programmpaket hat Hitachi auf eine interne Flash-Speicher gepackt, sodass die volle Kapazität der externen Festplatte genutzt werden kann. Durch diesen Trick verhindert der Hersteller auch ein Löschen dieser Software, da die Partition nur Leserechte besitzt.

Bildergalerie: HitachiLife Studio Desk Plus
Hitachi LifeStudio Desk Plus
Hitachi LifeStudio Desk Plus
Hitachi LifeStudio Desk Plus
Hitachi LifeStudio Desk Plus
Hitachi LifeStudio Desk Plus
Hitachi LifeStudio Desk Plus
Hitachi LifeStudio Desk Plus
Hitachi LifeStudio Software
Hitachi LifeStudio Software
Hitachi LifeStudio Software
Hitachi LifeStudio Software
Hitachi LifeStudio Backup Software
Hitachi LifeStudio Backup Software
Hitachi LifeStudio Backup Software
Hitachi LifeStudio Backup Software
Hitachi LifeStudio Backup Software
Hitachi LifeStudio Backup Software
Hitachi LifeStudio Backup Software
Hitachi LifeStudio Backup Software
Hitachi LifeStudio Software
Hitachi LifeStudio Software
Hitachi LifeStudio Software
Hitachi LifeStudio Software
Hitachi LifeStudio Software
Hitachi LifeStudio Software
Hitachi LifeStudio Software
Hitachi LifeStudio Software
Hitachi LifeStudio Software
Hitachi LifeStudio Software
Hitachi LifeStudio Software
Hitachi LifeStudio Desk Plus
Hitachi LifeStudio Desk Plus
Hitachi LifeStudio Desk Plus
Hitachi LifeStudio Desk Plus
Hitachi LifeStudio Desk Plus

Um die Leistungsfähigkeit der externen Festplatte Hitachi LifeStudio Desk Plus 2 TByte auszuloten, haben wir diese mit verschiedenen Benchmarks ausgiebig getestet. Dabei haben wir den Testkandidaten an eine USB-2.0-Schnittstelle angeschlossen und diese verschiedenen Geschwindigkeitstests unterzogen. Die Ergebnisse wurden dann den Leistungsdaten von herkömmlichen SATA-Festplatten gegenübergestellt. Darüber hinaus untersuchten wir Funktionalität und Handhabung der mitgelieferten Software.

Testkandidat und Testbedingungen

Als Testkandidat kommt die externe Festplatte Hitachi LifeStudio Desk Plus in der 2-TByte-Version zum Einsatz. Die externe Storage-Lösung ist mit einer internen 3,5-Zoll Festplatte des Typs Hitachi HT640JJ bestückt. Die Datenverbindung der externen Festplatte zum Testsystem erfolgt über eine Standard-USB-2.0-Schnittstelle. Als Datenkabel hat der Hersteller ein spezielles 100 Zentimeter langes USB-Kabel beigefügt. Auf der einen Seite befindet sich ein Standard-USB-Stecker, und auf der Seite, die mit der externen Festplatte verbunden wird, hat Hitachi ein USB-2.0-Stecker im Mini-B-Formfaktor angebracht. Den nötigen Strom liefert ein externes 18-Watt-Netzteil, das bei einer Spannung von 12 V einen konstanten Strom von 1,5 A liefert.

Im Test - beim Schreiben oder Lesen - arbeitet die Festplatte mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 12,4 Watt. Im Ruhezustand reduziert sich der Wert auf 10,9 Watt. Befindet sich die Festplatte im Stand-by-Modus bei aktiver USB-Verbindung, so sinkt der Wert auf 4,6 Watt. Ist die USB-Leitung inaktiv (Rechner ausgeschaltet und USB-Kabel unterbrochen), zeigt das Leistungsmessgerät einen Wert von 0,0 Watt an. Einen dedizierten Ein-/Ausschalter besitzt das Gerät nicht.

Datenverkehr: Die Datenübertragung der Hitachi LifeStudio Desk Plus erfolgt über eine USB-2.0-Schnittstelle im Mini-B-Formfaktor.

Den im Lieferumfang enthaltenen USB-Stick kann der Anwender per Magnethalter direkt an die Frontseite der externen Festplatte "anheften". Über die Federkontakte der Basisstation stellt der Stick mit dem im Gehäuse befindlichen Kontaktflächen eine Verbindung zum Computer her. Auch hier lässt sich eine automatische Synchronisation einstellen. Je nach Einstellung fängt das System an, seine Daten zu synchronisieren. So ist die externe Festplatte in der Lage, neue Dateien eines Ordners direkt auf den vordefinierten Ordner des USB-Sticks zu kopieren oder umgekehrt aktuelle Dateien vom USB-Medium auf die HDD zu übertragen.

Kontakt bitte: Die Verbindung zwischen dem USB-Stick und der externen Hitachi-Festplatte erfolgt über eine spezielle USB-2.0-Federkontaktverbindung.

Interessant ist die Tatsache, dass der USB-Stick kein "echter USB-Stick" ist, sondern eigentlich ein MicroSD-Card-Reader. Denn an der Stirnseite des Sticks befindet sich ein kleiner Slot, in dem sich die vier GByte große Speicherkarte versteckt. Diese kann man nur mühsam mit einem sehr flachen Gegenstand herausdrücken und entsprechend durch eine Memory-Karte mit höherer Kapazität ersetzen. In unserem Test funktionierte eine 8-GByte-Speicherkarte einwandfrei. Allerdings garantiert der Hersteller nicht, dass der USB-Stick mit allen MicroSD-Karten zusammenarbeitet.

Mobiler Datenspeicher: Der mitgelieferte 4 GByte große USB-Stick kann sowohl als normaler Stick genutzt als auch per Magnet an die Basisstation angedockt werden.

Als Testplattform für das externe Storage-System dient uns ein Gigabyte-890GPA-UD3H-Mainboard mit AMD-Chipsatz 890GX. Das Socket-AM3-Mainboard statten wir mit einem Phenom II X4 910e aus. Die Quad-Core-CPU arbeitet mit einer Taktfrequenz von 2,6 GHz und ist mit einer maximalen Verlustleistung von 65 Watt besonders stromsparend. Dem Prozessor stehen 4 GByte DDR3-1333-DIMMs als Arbeitsspeicher zur Verfügung. Als Systemlaufwerk setzen wir die 500-GByte-Festplatte Samsung SpinPoint F3 HD502HJ ein. Die SATA-II-Festplatte beherbergt das Betriebssystem Windows 7 Professional in der 32-Bit-Ausführung.

Für unsere Tests in Verbindung mit der externen Festplatte verwenden wir die USB-2.0-Schnittstellen des Mainboards, das als Testplattform für alle Tests dient.

Hitachi LifeStudio Desk Plus

Modell:

LifeStudio Desk Plus (2 TByte)

Hersteller:

Hitachi Global Storage Technologies

Schnittstellen:

1x USB 2.0

Sonstiges:

integrierter USB-2.0-Stick mit 4 GByte MicroSD-Karte, Status-LED, Kensington Lock

Zubehör:

USB-2.0-Kabel (100 cm, Standard USB-A auf Micro-B), externes Netzteil (18 Watt) inklusive Euro- und UK-Apapter, Quick Start Guide, Support Guide, Hitachi-Software auf HDD: LifeStudio und Backup

Abmessungen (BxHxT)

123 x 181 x 83 mm

Gewicht:

0,970 kg

Zirka-Preis:

100 Euro

Die Verwaltungs- und Backup-Software

Farbenfroh: Das LifeStudio präsentiert sich durch die Cooliris-Technologie grafisch sehr ansprechend, jedoch ist die Suchfunktion nicht sehr komfortabel.

Die Lifestudio-Software basiert auf der 3D-Cooliris-Technologie und präsentiert die Bedienungsoberfläche grafisch sehr ansprechend. Die Software gestattet die Verwaltung sämtlicher Dateien. Allerdings bevorzugt der Hersteller eine grafisch aufwendige 3-D-Darstellung in Form eines manuell steuerbaren Laufbandes. Der Inhalt dieser "3-D-Wand" stellt beziehungsweise scannt die Software ungeordnet aus allen zur Verfügung stehenden Medien zusammen, wie externen Festplatten, USB-Sticks, anderen Rechnern oder Online-Diensten wie Picasa-Webalben, Facebook und Flickr.

Cloud-Speicher: Neben der Hardware erhält der Anwender zusätzlich 3 GByte kostenlosen Online-Speicher.

Will man jedoch Dateien löschen, kopieren oder verschieben, so muss man über einen entsprechenden Button (rechts unten im dargestellten Bild) erst den Windows Explorer aufrufen. Allerdings ist es für Ungeübte hilfreich, die mitgelieferte Managementsoftware mit der ansprechenden grafischen Oberfläche inklusive der einfachen Auto-Sync-Features zu nutzen.

So lassen sich mit wenigen Handgriffen verschiedene Ordner auf unterschiedlichen Speicherorten wie lokal, mobil oder in der Cloud definieren, die miteinander abgeglichen - sprich synchronisiert - werden sollen. Die LifeStudio-Software kann dies automatisch tun oder aber nach einem rudimentären Zeitplan, der es erlaubt, eine bestimmte Tageszeit für diese Arbeit zu definieren.

Benchmark-Vorbetrachtung

Die Leistungsfähigkeit eines externen Festplattengehäuses bewerten wir anhand verschiedener Tests. Die Festplatten sind in den Balkendiagrammen nach Performance geordnet. Der Low-Level-Benchmark tecBench lotet die maximale Leistungsfähigkeit der Festplatten mit möglichst wenig Betriebssystem-Overhead ohne Cache aus. Damit lassen sich die Angaben in den Datenblättern der Hersteller überprüfen. Zusätzlich verwenden wir die HDD-Tests der PC-Mark-Vantage-Benchmark-Suite.

tecBench: Hardwarenaher Low-Level-Benchmark, der die Leistung einer Festplatte weitgehend unabhängig von betriebssystemseitigen Optimierungen (zum Beispiel Caching) und Betriebssystem-Overhead (etwa NTFS-Filesystem) beurteilt. Der Benchmark nutzt die unter Windows verfügbaren Festplatten-Devices ("\\\\.\\PhysicalDrive0" etc.) im ungepufferten Betriebsmodus ("FILE_FLAG_NO_BUFFERING") im Aufruf von CreateFile(), um möglichst nah am Festplattentreiber und damit hardwarenah zu messen.

Der Zugriffstest besteht aus einer Folge von SetFilePointer()-Aufrufen mit pseudozufällig generiertem Offset-Parameter. Um sicherzustellen, dass nach jedem dieser Aufrufe auch wirklich eine physikalische Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt, ruft der Benchmark nach jedem SetFilePointer() die ReadFile()-Funktion auf, um durch das Lesen eine physikalische Positionierung zu erzwingen.

Der Schreib- und Lesetest bedient sich der WriteFile()- respektive ReadFile()-Funktion, um Sequenzen von Sektoren an verschiedenen Stellen der Festplatte zu schreiben beziehungsweise zu lesen. Die Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt wiederum mit SetFilePointer().

PC Mark Vantage: Die HDD-Suite von PC Mark Vantage simuliert den typischen Alltagseinsatz einer Festplatte. Durch Nachbildung der Dateioperationen wird der Durchsatz beim Start von Windows Vista simuliert. Außerdem überprüft PC Mark Vantage den möglichen Durchsatz beim Einsatz von Windows Defender sowie beim Windows Movie Maker.

Maximale Transferraten

Das Diagramm zeigt die maximalen Transferraten der getesteten Produkte. Die Werte sind mit tecBench ermittelt und zeigen die sequenzielle Leserate in MByte/s in der Außenzone der Magnetscheiben.

Minimale Transferraten

Im Diagramm sind die minimalen Datentransferraten der getesteten Festplatten dargestellt. Die Werte wurden mit tecBench ermittelt und zeigen die sequenziellen Datenraten in der langsamen Innenzone der Magnetscheiben.

Praxiswerte Gesamt-Performance

Im Diagramm wird die Gesamt-Performance in Punkten aller getesteten Produkte beim Lesen von Dateien unter Windows 7 dargestellt. Die Werte wurden mit dem PC Mark Vantage ermittelt.

Praxiswerte Windows Defender

Im Diagramm wird die Datentransferrate aller getesteten Produkte beim Schreiben von Dateien unter Windows 7 dargestellt. Die Werte wurden mit dem PC Mark Vantage ermittelt und zeigen die maximale Datenrate der Festplatten in MByte/s.

Praxiswerte Vista Start

Im Diagramm wird die Datentransferrate aller getesteten Produkte beim Schreiben von Dateien unter Windows 7 dargestellt. Die Werte wurden mit dem PC Mark Vantage ermittelt und zeigen die maximale Datenrate der Festplatten in MByte/s.

Praxiswerte Movie Maker

Das Diagramm zeigt die Datentransferrate aller getesteten Produkte beim Kopieren von Dateien unter Windows 7 auf. Die Werte wurden mit dem PC Mark Vantage ermittelt und zeigen die maximale Datenrate der Festplatten in MByte/s.

Fazit

Die Performance der Hitachi LifesStudio Desk Plus mit USB-2.0-Interface ist den SATA- und USB-3.0-Festplatten deutlich unterlegen, wie unser Test belegt. Die Storage-Lösung kommt in puncto Transferleistung nicht an das Leistungsniveau einer nativen SATA-oder USB-3.0-Festplattenlösung heran. Auch die Praxiswerte mit dem PC Mark Vantage bestätigen die bescheidene Leistung der externen USB-2.0-Lösung. So muss der Anwender für größere Backup-Aufträge entsprechend viel Zeit mitbringen. Hier hätte der Hersteller besser daran getan, das Gerät mit einer USB-3.0-Schnittstelle auszustatten.

Die Lösung, bestehend aus einer stationären Festplatte, einem mobilen USB-Speicher und einer 3 GByte großen Storage Cloud, gefällt. Allerdings dürfte der Cloud-Speicher schnell an seine Kapazitätsgrenze gelangen, sodass der Anwender dann gezwungen wird, diesen teuer zu zukaufen.

Die Handhabung des Systems ist durch die LifeStudio-Software grafisch gut gelöst, allerdings wären eine granulare Suche und Verwaltung der Bilder oder Videos wünschenswert.

Das edle und in Schwarz gehaltene lüfterlose Kunststoffgehäuse hinterlässt einen robusten Eindruck. Der 4-GByte-Stick mit der integrierten MicroSD-Karte ist in Bezug auf die Kapazität nicht wirklich zeitgemäß, und auch die Verbindung zur Basisstation wirkt durch die Federkontakte nicht sehr robust. Doch die Kombi-Lösung, bestehend aus einer externen Festplatte in Verbindung mit einem USB-Stick und einer Software, die diese beiden Geräte automatisch synchronisiert, ist durchaus sinnvoll und für den mobilen Einsatz sehr nützlich.

Die Hitachi Life Studio Desk Plus in der 2-TByte-Variante kostet zirka 100 Euro. Wen die langsame USB-2.0-Datenübertragungsrate nicht stört und die Funktionalität des Gerätes in puncto Hard- und Software anspricht, für den ist der Kauf dieser Storage-Lösung empfehlenswert. (hal)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecCannel.